Friday, December 30, 2011

Countdown 2011 in Mechico

Juhuu, noch ein Tag im alten Jahr und wieder ein Grund für eine Strandparty! Gleich mit 2 Freundinnen teile ich mir ab morgen mein Studio, weil eine davon auf dem Rückweg von Merida für eine Nacht Stop macht, um am 1. weiter nach Cancun zu fahren. So schmeißen wir morgen Abend alles zusammen und genießen eine verrückte Nacht mit vielen Playa-Bekannten und Kollegen. Am 1. geht es dann um 10.30 Uhr erst in der Basis los mit der Arbeit - wenigstens etwas mehr Zeit zum Berappeln am Morgen - Ursl reist ab und Rike kann ausschlafen. Die Neujahrsarbeit ist eigentlich überflüssig, aber was wollen wir machen?? Die Basen öffnen und wir müssen hingehen. Aber die späte Uhrzeit macht den Weihnachtsterror wieder zu einem kleinen Teil wett....zu einem ganz kleinen Teil.

Inzwischen hat mich die Wehmut erreicht, weil ich nun noch 1 Monat Prodive vor mir habe, bevor ich gehe. Irgendwie ist mir nicht nach Verabschieden zumute, sondern eher nach Bleiben. Wer weiß also, ob es tatsächlichg nur ein Intermezzo wird. Nach Berlin lockt mich nichts mehr wirklich, nach Deutschland gar nichts. Trotzdem fliege ich im April / Mai rüber aus persönlichen Gründen. Mein Herz sagt mir allerdings jetzt schon, dass ich nicht lange dort verweilen werde...

Die nächsten Wochen hier mit Rike und unseren Projekten werden die 2012 Entwicklung bestimmen und ich bin gespannt, wohin es uns führen wird. Schön finde ich, dass ich jederzeit wieder bei Prodive einsteigen kann, sofern Platz für mich ist und die Zeit passt etc. Diese Tür wollte ich mir auf alle Fälle offenhalten! Die Gegend und die Menschen sind mir doch teilweise bereits ans Herz gewachsen und auch die Region gefällt mir weiterhin sehr. Eigentlich wird alles immer spannender und weniger vorhersehbar, je weiter ich mich aus Europa entferne und ich frage mich, ob dies eine beunruhige oder normale bzw. wünschenswerte Entwicklung ist. Jedoch die wenige Sicherheit, die kleine Hintertürchen bieten, lassen alles im richtigen Licht erscheinen. Es soll so sein, solange es sich gut anfühlt. Und der Bauch hat immer Recht - was mir mein lieber Freund Stefan jetzt bestimmt bestätigen würde - gell, Steffanili? Hehe....

In diesem Sinne wünsche ich all meinen Lieben überall auf der Welt auch von hier aus schon einmal das allerbeste für ein ganz tolles, schönes, gesundes, friedvolles und freudvolles Jahr 2012!!! Auf dass wir in Harmonie wieder zueinander finden werden und die Dinge positiv voranbringen können! Prosit Neujahr!

Thursday, December 29, 2011

Mexiko ist nun absehbar...

So, nun habe ich mich zum Faktenschaffen durchgerungen und heute mein Ausscheiden bei Prodive mit Februar 2012 bekanntgegeben. Es seltsames Gefühl, diesen Schritt nach nur 4 Monaten zu kommunizieren. Gern hätte ich noch weiter gearbeitet, bin aber zur gleichen Zeit auch unruhig wegen unserer Projekte für via communication consulting. Immerhin stehen jetzt konkrete Aufträge an, die uns weitere Reisen eröffnen werden sowie unsere Anwesenheit in Berlin im Frühjahr erfordern. Was das Leben hier angeht, werden wir, werde ich mich ab Februar mit der Kultur in Yucatan befassen und die Halbinsel erkunden. Vielleicht schaffen wir es bis Guatemala und Belize. Währenddessen arbeiten wir online und werden endlich Zeit haben, die Themen zu planen, zu entwickeln und in die Wege zu leiten.

Traurig daran ist lediglich, dass es mich nicht mehr ins Meer führen wird und ich ersteinmal nicht mehr guiden werde und Gäste in unsere Unterwasserwelt entführen werde können. Doch mein Abschied ist möglicherweise nur ein vorrübergehender. Vielleicht führt es mich zurück in die Region und ich werde noch einmal in diesem Job tätig werden. Ich bin andererseits sehr gespannt auf weitere Riffe und Tauchgebiete, die Zentralamerika zu bieten hat. Mexiko war für mich vorerst lediglich der Einstieg in diese Gegend und diese Welt. Meine Rückkehr nach Berlin im Frühling wird ein Intermezzo sein.

Diese Tage waren hier besonders schön für mich, da ich Besuch von meiner lieben Freundin Ursl hatte, die derzeit die Halbinsel erkundet. Diese Vertrautheit und unsere gemeinsame Wertewelt war Balsam für meine Seele. Durch eine sehr oberflächliche Welt in Playa verletzt vermochte es Ursl, diese Wunde zu verschließen und mich an meine und unsere wahre Welt zu erinnern - eine verantwortungsvolle, soziale und eigene, die geprägt ist von Ernsthaftigkeit, Tiefe und Echtheit. Keine Sorge, gelacht haben wir trotzdem viel! :-)

2 Tage noch bis Silvester - Rike kommt an, um 2 Monate hier zu verbringen - Weihnachten ist zum Glück vorbei - anstatt auch nur eine kleine Aufmerksamkeit zu bekommen, mussten mir doppelt soviel arbeiten wie vorher! - bin ich froh, dass ich heute meine Entscheidung getroffen und ausgesprochen habe. Die Basisarbeit ist doch eher ein Spiel und führt zu nichts. Erst war ich wehmütig, doch dann habe ich schnell festgestellt, dass dies wohl wieder mal nur mir so ging, da ich mir immer besonders viele Gedanken mache. Für die Firma zählt nur Funktionieren mit einem breiten Lächeln im Gesicht - egal, was sie Dir antun. Wenn Du etwas dagegen äußerst oder konstruktive Kritik ausübst, fühlen sie sich schon in ihrer Erhabenheit erschüttert. Sie schauen nicht wirklich hin, wie es dem Staff geht. Solange dieser den Mund hält, existiert offiziell keine schlechte Stimmung. Das ist nicht meins. Motivation ist Arbeit des Basismanagements. Diese funktioniert manchmal und inzwischen eher selektiv bzw. oft gar nicht. Gern gesehen sind stets lachende, kuschelweiche Süßbarbies, die sich anschmiegen und mit großen Augen nach mehr betteln. Das männliche Management reagiert prompt auf die Zuckermischung mit besonderer Aufmerksamkeit. Ein Phänomen mit sicherlich weltweiter Gültigkeit. Klare Worte sind wie überall unerwünscht - dafür Streicheleinheiten an der richtigen Stelle stets Pflichtzutat.

Nun denn, meine Zeit bei Prodive war durchwachsen, meist sehr schön, aber gen Ende durch Negativstimmung geprägt, die das gesamte Team betraf. Jeder beschwert sich über die Bosse, den doppelten Arbeitsumfang und über die Art, wie unsere Mexikaner noch freundlich gefragt und mit Zusatzfreizeit bestochen werden, damit sie ihren Job wenigstens annähernd erledigen. Trinkende Bodegeros, die hier und da Equipment stehlen oder sich während der Arbeitszeit irgendwo in der Marina herumdrücken, spät oder gar nicht zur Arbeit erscheinen oder einfach früher gehen und alles für die europäischen Kollegen zum Aufräumen stehen und liegen lassen, werden noch belohnt. Es gibt keine Verwarnungen für interne Probleme. Nur bei offensichtlichen Fehltritten, die durch die Hotelsecurity entdeckt wird, schreitet die Firma ein, weil sie dann handlungspflichtig ist. Erlaubt sich jemand aus dem Tauchlehrerteam einen Fehltritt, erhält er eine nur 2. Chance, bevor er gefeuert wird. Die Mexikaner feiern täglich hinter dem Rücken der Basisleitung und kommt trotz deren Wissens davon. Ist dies nicht eine hervorragende Motivation für die Jungs, es weiter auf die Spitze zu treiben? Diese Ungleichheit treibt alle zur absoluten Missstimmung und lässt die Laune in den Keller sinken.
Doch es scheint nicht im Interesse des Unternehmens zu liegen, eine gute Stimmung zu erzeugen. Es ist eher wie in einem deutschen Konzern. Die Entscheider achten eher darauf, dass sie ihre Position nicht nur sichern, sondern dieser auch schrittweise verbessern können. Die eigene Karriereleiter ist zielführend für sogar solche, die anfangs noch als menschlich sozial erschienen. Irgendwie erschreckend und zumindest ernüchternd, finde ich.... und lieder wieder einmal nicht neu in meinem Sammelsurium an Berufserfahrungen....

Doch ich schaue mit Freude nach vorn und gehe nun wieder neue Aufgaben an, die mir und uns wieder neue Ziele einbringen werden. Beginnen werden wir in Playa zu Silvester am Strand! Begiessen werden Rike und ich es mit dem Freixenet von Ursl - hoffentlich auch mit ihr - ebenfalls am Strand! Dann kann das neue Jahr kommen, in dem der Mayakalender endet und uns in eine neue Zeitrechnung führt. Ohne Weltuntergang übrigens...

Friday, December 16, 2011

Bullsharkdiving - ich unterstütze dies nicht mehr!!!

Die lokale Tauchindustrie füttert die Bullenhaie an, damit diese auf flachere Tiefen gelockt werden und betaucht werden können. Taucher auf Bull Shark Diving Exkursionen lassen die Kassen örtlicher Tauchsportbetriebe mächtig klingeln! Was passiert an diesem sogenannten Bullshark Point, wenn die Taucher sich wieder zurück im Hotel die Bäuche am Buffet vollschlagen? Die lokalen Fischer ziehen haufenweise Haie aus dem Meer und schlachten sie ab - verkaufen das Fleisch, die Flossen und die Zähne! Es wird ein blutrünstiger Handel betrieben mit diesen prächtigen Meereskönigen und die Regierung schaut weg! Ich war selbst auf diesem Tauchausflug - einmal - und habe mich leider erst später schlau gemacht, was genau in Playa diesbezüglich passiert. Jetzt habe ich entschieden, dass ich diese Tauchgänge weder mitmachen noch an Kunden verkaufen werde - sondern sie komplett verschweige und nicht promote! Ich werde nicht auf dem Rücken dieser Tiere meine Provisionskasse aufbessern und so deren vorprogrammiertes Ende beschleunigen! Hier einiges mehr dazu:
http://oceanicdefense.blogspot.com/2010/11/economic-hit-in-mexican-town-communitys.html

Dieses Thema ist ein trauriges, dramatisches wie endloses mit viel Diskussions- und noch viel mehr Potenzial für schnelle Taten und Eingriffe in die aktuelle Situation. Doch Tierschutz in einem Land wie Mexiko ist so aussichtslos, wie der Versuch, den Engländern das Teetrinken abgewöhnen zu wollen..... Dennoch, es muss etwas zu deren Schutz passieren!!

Friday, December 09, 2011

Verdammt!!! Schon das 2. Mal verpasst: Freund WHALESHARK!

Es ist wie verhext!! Letztes Jahr am Außenriff des Südari-Atolls der Malediven und HEUTE am HAUSRIFF am Diveshop!! Ich habe den Whaleshark verpasst!!! Während ich meinen geschundenen Rücken zuhause ausruhen muss, geht Davide mit Open Water Schülern an einen 12m Tauchplatz und sieht prompt einen Walhai!!! Das ist ja wohl der Hammer!!! Die Schüler sind für immer verwöhnt und die Wahrscheinlichkeit jetzt ist so gering, weil die Zeit eigentlich vorbei ist, dass man hier Walhaie sehen kann. Da sieht man mal wieder, dass die sogenannten Saisons von gewissen Tieren Bullshit sind! Die schwimmen eben immer dann vorbei, wann sie es wollen und Punkt! Und so soll es ja auch sein... Aber trotzdem, was für eine Schande, dass ich Looser nicht im Wasser war zu diesem Zeitpunkt! Das ist wirklich das Ende und ich springe heute über die Balkonbrüstung!!! Schniieeeefff!!!!!

Tuesday, December 06, 2011

Damn!! Korruption hilft!! Stereotype Mexiko finden manchmal ihre Begründung - leider

Was für ein Schock! Unser bester Bodegero wurde zusammen mit einem mexikanischen Kollegen - einem Kindskopf, vom dem jeder wusste, dass er ein Gaumer ist - entlassen! Jesus, why you?? Guter, gewissenhafter Typ wird mit Tony, einem gleichgültigen kalten Spätteenager, dem Kumpanen in der Marina beim Kiffen erwischt. Die Hotelsecurity ertappt beide in Flagranti. Da gibt es nichts dran zu rütteln. Markus greift diesmal gnadenlos durch und schmeißt beide fristlos raus. Leider trifft es unseren Bodegero-Chef, der sich sonst noch nie etwas zuschulden hat kommen lassen - offiziell. Von den anderen weiß man schon lange, dass sie trinken, sich versuchen zu drücken oder sich sonst Vorteile verschaffen. Die Jungs werden ständig ermahnt und es hilft gar nichts. Sie sind wie die Kinder und tanzen uns täglich auf der Nase herum! Wir Tauchlehrer haben es mittlerweile satt, immer deren Suppe auslöffeln zu müssen und ihre Arbeit mit machen zu müssen. Bist Du freundlich und offen für ihre Kultur, nutzen sie es gnadenlos aus. Bist Du streng, arbeiten sie gegen Dich.

Ich überlege, welche interkulturelle Formel bei solchen Kollegen wohl am besten Wirkung zeigen könnte. Zumal sie tatsächlich zu Mach sind und sich von einer Frau nichts sagen lassen. Emilia, unsere Assistant Baseleaderin respektieren sie viel weniger bis gar nicht - im Vergleich zu Markus, der bisher lascher mit den Jungs umgegangen ist. Verständlich, wir wollen immerhin ein gutes Team bilden und unsere Jobs mit Freude tun. Doch hier lokal zählen offensichtlich andere Werte. Daher hat die Entlassung gestern das richtige Zeichen für all die anderen gesetzt - hoffentlich. Eigentlich hatte ich das Gefühl, dass sie gar nichts begreifen und absolut gleichgültig sind. Für sie steht ein entspannter und Spaß orientierter Tag im Vordergrund. Was kümmern sie die anderen??

Nun ja, neben dem Tauchlehrer bin ich nun auch Kindergärtnerin und versuche die Jungs für mich im Zaum zu halten. Junge junge, diese Kulture lernt gewisse Werte nicht wirklich - und das bei einer so chriiiiiiiissstlichen Einstellung.... well! Heute habe ich das mexikanische Korruptionsspiel mit ihnen gespielt. Seit Tagen ist mein Shaker verschwungen - das Geräuschgerät unter Wasser, das Tauchgäste aufmerksam werden lässt - der in Deutschland bei ebay so um die 30 Euro kosten müsste. Für hier eine Menge Geld... Während meiner BCD-Reparatur also hänge ich den Shaker an das Leihjacket, das ich wieder abgeben muss nach dem Tauchen, und erhalten meinen Shaker nie zurück. Jeden mexikanischen Equipmentjungen habe ich mehrmals gefragt und immer ein Kopfschütteln erhalten! Mein Gefühl sagte mir, dass hier was nicht stimmt... Nicht dass ich mit meinem Shaker verheiratet wäre.... es geht um das Prinzip, Kollegen nie zu bestehlen... das ist das, was mir mein Gefühl signalisierte...

Heute ging ich also den Mexican Way der Korruption! Ich zeichnet ein WANTED Papier und bot darauf Finderlohn für meine Shaker an. Diese platzierte ich direkt bei den meines Empfinden nach zweifelhaftesten Jungs, die bei uns beschäftigt sind. Sofort fragten sie mich, wieviel ich bereit bin zu zahlen!!!! AHAAAA! Hier geht doch was! Diese Art der Kommunikation war also genau die richtige! Ich legt mich nicht fest und machte ihnen wage Hoffnungen auf einen guten Preis. 10min später hörte ich das Scheppern nebenan und erkannte sofort meinen Shaker. Sie kamen mit einer Geschichte, dass diese von den Lifeguards am Strand und dann plötzlich am Pool gefunden worden ist. Ja sicher!!! Noch mehr Quatschgeschichten. Ohne es 100% zu wissen, verdächtige ich die Jungs des Diebstahls, der natürlich berichtet wird. Trotzdem habe ich mein Versprechen gehalten und 50 Pesos Finderlohn gegeben, was um die 3 Euro ist. Eine Standpauke und meine Überzeugung ihrer Unwahrheit bekamen die gratis dazu. Mehr kann ich hier nicht unternehmen und warte ab, was Markus in diesem Fall plant zu tun. Er muss eh etwas gegen die Jungs unternehmen, die immer unzuverlässiger arbeiten und sich immer dümmer und schlechter benehmen. Hier muss bald ein Personalaustausch stattfinden.

Daher ist mein Fazit des Tages, dass Stereotype doch leider leider manchmal tatsächlich zutreffen und ihre Begründung im Verhalten der Menschen vor Ort finden. Sehr traurig - wie ich finde....

Monday, December 05, 2011

Haaachhhhhhjaaaaaaaaa...pffuuuuffhhhh

wieder viel geträumt nach einer längeren Partynacht, uff, zum Glück hab ich heute frei... Halb 10 und draußen lädt der strahlende Himmel zu einem Tag in der Sonne ein! Ich beschließe noch im Bett, gleich schön an den Strand zu gehen, zu lesen, Ideen zu entwickeln und erste Schritte für die neuen Projekte aufzuschreiben. Heranrollende Wellen als Hintergrundkulisse und sandiger Untergrund für meine Kladde sind doch wohl das perfekte Büro! Nebenbei  kann ich gleich was für eine gleichmäßigere Bräune tun.

Nach dem Frühstück und einer heißen Dusche sind die Kopfschmerzen auch schon fast weg und ich packe meine Tasche. Handtuch, Der Schwarm, Kladde, Telefon, Geld, Schlüssel, Flasche Wasser und Strandfummel wie Sonnenbrille sind heutige Grundausstattung.
3h später bin ich endlich am Ort des Geschehens. Am einzigen freien Tag der Woche müssen natürlich immer noch so Kleinigkeiten passieren wie Überschwemmungen oder man lässt sich von banalen Dingen, wie Wäsche waschen und Geschirrspülen aufhalten. Emails wollen ja auch noch geschrieben werden und social media gehört zum täglich Brot.

Also bei Sonnenhöchststand ist es perfekt heiß am Strand und ich lümmle mich für heute in den Sand. Tatsächlich ist dieses Umfeld dienlich für die Weiterentwicklung unserer neuesten Projekte und die Ideen sprießen wie von allein. Na Bitte - wer sagt's denn??!! Wozu braucht der Mensch ein stiriles hässliches Büro, wenn er doch die Natur als Inspiration haben kann?!

Zwischendurch beobachte ich die Badenden und stelle fest, dass mich das Unbehagen packt, seitdem ich weiß, dass nur 200m entfernt in 20m Tiefe die Bullenhaie ihre Kreise ziehen. Haie, die ohne weiteres Flachwasser am Strand wie sogar Süßwasserflussmündungen hinaufschwimmen, um etwas deliziöses auf den Speiseteller zu bekommen. Wenn in Playa wieder ein Schwimmer angefallen wird, wird das Geschrei wieder groß sein und alle geben den armen Haien die Schuld... Naja, so sind die Erdenbewohner eben. Gegen die Anfütterei kann man hier auch nichts machen. Alles hat außerdem mehrere Seiten der Betrachtungsweise.

Wie auch immer - ich knuspere so vor mich hin und habe heute nichts weiter vor, als später noch mein Gehalt abzuholen, meine Einkäufe zu erledigen und mich dann auf die Clubbingnacht im legendären Cocobongo zu freuen! Mindestens 30 Kollegen gehen heute über die Gästeliste rein. Einen Laden, der zwischen 60 und 100 Euro Eintritt verlangt, würde ich sonst auch nicht mal so besuchen... Also auf ins Getümmel!!!


Wednesday, November 30, 2011

Arbeitsvisum erhalten - offiziell in Mexiko beschäftigt!!


Heute habe ich es erhalten: mein FM3!! Offizielles Arbeitsvisum für Mexiko! Nachdem ich fast 3 Monate getestet, beobachtet und ausprobiert worden bin, gab es hinter den Kulissen offensichtlich grünes Licht für das Immigration-Office und ich musste zum Termin, um mein FM3 zu bekommen. Freitag 12.00 Uhr mittags in Playa del Carmen. Anstatt Montag habe ich also meinen freien Tag auf diesen gelegt und stand also im 1. OG des alten Gebäudes mit offenem begrünten Innenhof im mexikanischen Style und erwartete "meinen" Anwalt für das Prozedere.

Natürlich war der Hannes nirgends zu sehen. Also beschloss ich, erstmal neue Verbrecherkarteifotos von mir machen zu lassen: Frontal ohne Lächeln mit freien Ohren und Profil ohne Lächeln sowie Einblick ins Mittelohr. 120 Pesos kostete die Chose. Klar zahle ich selber. Bei Prodive Mexico muss jeder Tauchlehrer seine Kosten selbst tragen. Nun denn, wer weiß, wofür das Visum noch einmal gut ist...

Inzwischen wird es mir zu bunt und ich rufe Geraldine an, um zu erfahren, wo mein Organisator steckt! Wie sich herausstellt, ist er schon im Warteraum und betreut noch ungefähr 10 andere Schützlinge. Wir treffen uns, er platziert mich direkt vor dem Schreibtisch einer Sachbearbeiterin - für eine freundliche Begrüßung nimmt er sich erst gar keine Zeit - und ich lächle erwartungsvoll über den Schreibtisch vor mir. Während Senora offiziell noch beschäftigt ist, beobachte ich ihre Kollegin, die unter einer gefalteten Zeitung beschäftigt über ihr Smartphone mit facebook kommuniziert. Hihi - internationale Gemeinsamkeiten lassen mich immer schmunzeln. Also ist auch hier eigentlich lange nichts so ernst, wie man es als bürokratiegeschädigte Deutsche vermuten könnte.

Dann ... eine Stimme.. ein Strahlen... eine Begrüßung, die es mir gleich warm ums Herz werden lässt. Meine Sachbearbeiterin entpuppt sich als Senorita supersympatisch und wir verstehen uns gleich von Frau zu Frau! Was jetzt kommt, sind ein paar lockere Fragen zu meiner Person und meinem Leben in Berlin - sowas wie Größe, Gewicht, Ausbildung, letzter Verdienst, Familienstand, Beruf, Job in Mexiko, etc. Nicht viel eigentlich. Auch die hässlichen Knastbilder will sie haben und nimmt sich eines für meine Ausweiskarte. Diese übrigens wird kurz durch den Farbdrucker gejagt und direkt im Office ausgedruckt. Ein Visaprozess, der eigentlich maximal eine halbe Stunde dauern würde. Daher kam ich auch zu dem Schluss, dass Prodive ersteinmal abwartet und später entscheidet, ob sie einen behalten oder wieder entlassen. Im letzteren Falle lohnt sich der ganze Visumquatsch natürlich nicht.

Nach 10min nettem Plausch sind meine Daten erfasst und ich darf schon wieder gehen. Super - dann mach ich mal auf frei jetzt. Noch schnell mit dem Anwalt ins Büro gehopst und meinen Reisepass und Instructor-Ausweis abgeholt - und fertig ist die Laube! Aber wieso erhalte ich meine FM3-Karte nicht? Die soll mir durch das Prodive-Büro überreicht werden, heißt es. Meinetwegen, verlieren kann ich ja nichts. Heute, einige Tage später hat mir der Operation Manager mein Kärtchen mit auf die Basis gebracht! Damit bin ich jetzt offizielle und legale Arbeitnehmerin im Staate Mexiko! Me gusta mucho!!!

Monday, November 28, 2011

3 Monate Mexico - Bullshark Diving - blockierter Rücken...

vor 2 Tagen zählte ich auf den Tag genau meinen 3. Monat hier in Playa und freue mich auf die nächsten Monate hier! Inzwischen sitze ich wieder einmal krank mit einem verrenkten Rücken zuhause und warte auf Besserung. Tja, man ist eben doch nicht mehr die Jüngste und anfälliger für Ausfälle als früher. Andererseits kann es jedem nach einer falschen Hebebewegung passieren, dass der Rücken plötzlich streikt. Zum Glück sind die Banscheiben nicht betroffen sondern lediglich die Muskeln. In der Klinik habe ich grad eben noch ein paar Gratis-Schmerzmittel abgreifen können, so dass ich wieder beweglicher bin ...

Was diese Woche viel spektakulärer war, will ich hier eigentlich posten! Mein erster - lang ersehnter - Bullshark dive mit Michelle!!! Markus ließ mich diese Woche als 2ten Instructor auf diese double-tank-excursion mit Michelle, der Bullshark-Guidin, gehen. Und was soll ich sagen: es war grandios und etwas aufregend!

Gegen 12 legt das Tauchboot mit 3 Gästen, 2 Capt'ns und Michelle und mir ab. Vor uns liegt eine 45-60min Bootsfahrt zum Ferry Pier in Playa - dem Bullshark point. Erstes Herzklopfen machte sich bereits während Michells Briefing bei mir bemerkbar und ich sagte mir, es ist nur eine Kopfsache. Bullenhaie sind nicht dazu geboren, Menschen unterwasser anzugreifen. Alles wird super laufen.

Die Bootsfahrt ist tough - wir kämpfen uns gegen die Wellen an durch bis zum Tauchplatz - macht aber irre Spaß! Wellen schrecken mich nicht, sondern wecken mein Segler und Skippersinn! Schon nach 10 Minuten bin ich von der Gischt durchnässt. Dennoch machen die Jungs ihre Sache sehr gut. Unser neuer Capt'n weiß, wie man ein Boot durch den Wind lenkt! Grandios die Mayas hier auf See! Nun denn, angekommen am Bullshark point sitzen wir komplett vorbereitet zur Rückwärtsrolle vom Boot im Boot. Die Herausforderung ist nun, mit allen gleichzeitig ins Wasser zu fallen, uns kurz an der Oberfläche checken und gleich gemeinsam auf einer Tiefe bleibend abzutauchen. Dabei ist es wichtig, als eine Einheit den sandigen Boden zu erreichen und auch während des gesamten Tauchgangs eine Einheit bleiben. Die Haie sollen uns als etwas großes wahrnehmen, das sie nicht so einfach angreifen können. Einzelne Mitglieder der Gruppe, die abseits tauchen, könnten sie motivieren, als potenzielles Futter zu testen... Nein, das wollen wir nicht herausfordern... denn es ist 2h vor Fütterungszeit. Leider werden die Bullenhaie in Playa täglich angefüttert, damit sie aus größeren Tiefen ins Flachwasser von 20m kommen, um betaucht werden zu können. Leider sind sie so auch der Gefahr ausgesetzt, Opfer der gierigen Fischer zu werden - wie vor kurzem 11 trächtige Haiinnen wurden. Ich stelle mir die Frage, ob ich mit meinem Tauchgang die Haie in Gefahr bringe oder eher schütze. Denn die Locals müssen lediglich begreifen, dass sie mit lebendigen Haien mehr Geld machen können als mit den toten Körpern. Aber mangelnde Bildung hier lässt kein Langzeitdenken zu...

Ich schaue beim Abtauchen auf den Grund und sehe ein beachtliches Bullenhaiexemplar unter mir seine Kreise auf dem Sand ziehen. Respekt!!! Das sind die Klassiker an Haien, wie sie im Buche stehen! Ok, ich bin bereit...ab geht's Richtung -20m. Wir erreichen den Grund und formieren die Gäste im Halbkreis. Michelle und ich sind Guides und ein Buddyteam auf diesem Tauchgang und sitzen den Dreien gegenüber. Zwischen uns ist kein Meter Platz. Wir bilden eine blubbernde Tauchereinheit und werden von den Wellen hin und her geschaukelt. Hier ruhig am Boden sitzen zu bleiben, ist nicht die einfachste Aufgabe. Einige bevorzugen die liegende Position, um dem Wasser weniger Anfriffsfläche zu bieten. Das macht es für mich einfacher in knieender Haltung meine Kamera um uns herum kreisen und Zeuge unserer Haibesucher werden zu lassen. Nun brauchen wir nur zu warten....

Wir starren in den Blauschleier um uns herum und sehen bereits nach 2 Minuten, wie sich ein dunkler Körper der Gruppe nähert. Ein Bullenhai kommt auf uns zu, begutachtet die Gruppe, dreht ab, kreist um uns. Ein weiterer gesellt sich ihm und wir haben binnen weniger Minuten 3 große Exemplare um uns herum. Es werden immer mehr. Sie kommen heran, drehen ab, schwimmen weg. Während einige abdrehen, nahen andere auf der anderen Seite unserer Gruppe erstaunlich distanzignorierend heran. Michelle und ich drehen uns herum und zurück, behalten jeden Besucher im Auge, um die Situation einschätzen zu können. Bullenhaie geben normalerweise einige Verwarnungen ab, bevor sie angreifen. Es ist ihr Territorium und das lassen sie auch durchblicken. In der Phase hat man als Taucher ausreichend Zeit, sich in seichtere Gewässer zu begeben.

Wir sitzen hier nun also auf ihrem gedeckten Tisch und stören sie grundsätzlich erstmal. Mit Michelle haben wir eine erfahrene Bullenhai-Taucherin dabei, die genau weiß, wann es Zeit ist sich zu verabschieden. Sie kennt die Bewegungen, die Körpersprache und Positionen der Haie aus vielen Jahren Erfahrung. Da wir mittlerweile von ca. 10 Bullenhaien - mehreren 3m fetten Weibchen und einigen weniger großen Männchen - umkreist werden und plötzlich einzelne verdächtig nah heran kommen - 1m ca. - schaue ich abwechselnd auf Michelles Gesicht und auf die Bullenhaie. Ich will keine ihrer Handlungsempfehlungen in dieser Situation verpassen. Währenddessen halte ich die kleine Kamera auf das kreisende Treiben um uns herum und versuche, soviele Tiere wie möglich im Video einzufangen.

Wir sind ca. 22min auf dem Grund. Der Tauchgang sollte max 40min dauern. Just in dieser Minute gibt Michelle mir Zeichen, dass wir wegschwimmen werden - jetzt!! Ok, ich sehe in ihren Augen Ernsthaftigkeit und schalte die Kamera aus. Wir bewegen uns zusammen gen Süden. Einer unserer Gäste - der "gut bepackte" Martin hat wohl vergessen, mit uns eine Einheit zu bilden. Er taucht zu niedrig. Wir machen Zeichen, dass er in die Gruppe aufsteigen soll. Wir werden von 2 Haien hinter uns begleitet und behalten sie im Auge. Langsam schwimmen wir weiter und steigen parallel auf. Es ist nun Zeit das Wasser zu verlassen - wie es den Anschein hat. Zusammen erreichen wir Safetystop Tiefe und verweilen 3min dort. In 5m sind keine Haie mehr zu sehen. Sie haben uns allein gelassen und wir können beruhigt zurück an Bord klettern.

Im Boot erklärt Michelle, dass wir eine ärgerliche Haidame zu Besuch hatten, die uns mehrere Verwarnungen erteilt hatte. Daher belief sich unserer Tauchgang noch unter einer halben Stunde anstatt der zu erwartenden 40min. Ich war froh, dass alles gut gelaufen war und muss sagen, dass ich solche Tauchgänge nicht unbedingt täglich brauche ;-). Imposant sind die Tiere auf jeden Fall! Es ist spannend sie zu sehen und ihre Kraft abzuschätzen. 3m sind immerhin doppelte Menschenlänge und ihre massiven Körper lassen auf echte Angriffsstärke schließen. Tolles Erlebnis - danke Michelle!!! Danke Markus!!! Ich würde wieder gehen, aber nicht allzu oft. Man sollte diese schönen Könige der Meere nicht zu sehr herausfordern...

Monday, November 21, 2011

Wind, Wellen, Haie, Höhlen, Sonne & Spaß satt!


In Yucatan kehrt der Winter ein! Täglich um die 33°C, Sonne und Regen geben sich die Türklinke in die Hand und der Nordwind bestimmt die Zugrichtung! Unsere Captn's peitschen die Tauchboote zu den Tauchplätzen und die Gäste springen und schaukeln über das karibische Meer, bald 4-6x täglich pro Boot! Wellen, Wind und Sonne - ein Spaß ohne Ende! Bis Januar rechnen wir mit solchem bewegten Wetter und ich bete lediglich, dass die Temperaturen stabil bleiben... 23°C und solche Scherze kann ich nicht gebrauchen. Jetzt ist die beste Segel- und Kitesurfzeit hier angebrochen und ich wünsche mir die passende Ausrüstung hierher! Dennoch - täglich abtauchen zu können, bleibt meine derzeitige Offenbarung und Bestimmung für einen schönen Arbeitsalltag bzw. den täglchen Lifestyle!

Die Basis steuert jetzt in den Hochbetrieb und wir bieten täglich Cozumelexcursionen, Schnorcheltouren, Bullenhaitauchtouren nach Playa und viele andere Extratauchaktivitäten neben den lokalen Tauchgängen am Küstenriff an. Jetzt erschließt sich mir auch der hohe Bedarf an Tauchlehrern und Tauchguides bei Prodive Mexico... Auf die Weise kommen wir gut herum und lernen immer neue Kollegen auf der Insel drüben kennen oder es kommen welche zu uns auf das Festland. Ein reger Austausch kann auch mal ganz spannend und nett für das Klima sein. Die Masse an Leuten lässt Eigenheiten ziemlich gut im Sande verlaufen und an der Oberfläche verharren, so dass sich kaum Missstimmung ausbreiten kann. Solche werden meist im Keim durch witzige Sprüche erstickt oder geklärt. Somit: mir gefällt's!!

Sunday, November 20, 2011

Was kratzt es den Baum, wenn der Hund sich an seiner Rinde schubbert...

...ist mein Fazit des Tages. Im Moment kriecht der Wurm durch unsere Tauchgastgemeinde und lässt diese - gelinde gesagt - ein wenig neben der Rolle erscheinen. Erneut stelle ich fest - übrigens nicht überrascht - wie viele A........ der internationalen Tauchergemeinde aus Deutschland kommen und frage mich, was unsere Heimat bloß mit seinen Bewohnern anstellt, dass sie uns sogar noch soweit in der Ferne "auf den Sack gehen" - sorry, dass ist ein Männerspruch, der es aber wirklich 100%ig trifft - müssen?! Mit oft ungeheuer arroganten Erwartungshaltung, die seinesgleichen an Geltungsbedürfnis und Exklusivitätsgehabe sucht, sowie mit der leider oft typisch miesepetrigen Alltagsstimmung eines deutschen Durchschnittbüros versuchen meine Landsleute den Ablauf unseres täglichen Tauchprozederes zu bestimmen. Diese herablassende Art paart sich zudem häufig noch mit plumpem, sarkastischem und besserwisserischem Auftreten, dass Dir innerlich speiübel wird und Du eigentlich nur ausholen möchtest!

Mit diesem Grundgefühl im Bauch gehen wir jedoch mit einem strahlendem Lächeln auf unsere Lieblingspatienten zu und fragen nach ihrem werten Befinden, ihrer Reise, ihren Wünschen und lockern unsere Germanenfreunde etwas auf. Oft können sie wohl einfach nichts dafür - sie brauchen es halt, andere zu treten. Genau diese kleinen Charaktere haben mich aus Deutschlands Arbeitswelt verjagt. Niemand muss es nötig haben, sich täglich wie ein Wurm zu fühlen. Und hier lassen wir sie es hinterher durch unsere gute Leistung im Wasser und auf der Basis wissen, wie arm sie eigentlich dran sind und wie schlecht sie sich benehmen oder benommen haben.

Die meisten verlassen überschwenglich, zufrieden und ebenso strahlend die Dreams-Basis! Und wir verabschieden sie mit einem Lächeln im Gesicht, unserer wahren Meinung im Hinterkopf und einem Mittelfinger hinter dem Rücken :-)... Wir sind der Baum, unsere Patienten der Hund... und ich freue mich über einen weiteren wunderschönen Tag in meinem Paradies am Strand :-)!

Wednesday, November 16, 2011

Prodive Mexico und das Leben hier!


Was, wenn man nicht jeden Morgen um 6:20 Uhr erwacht und fröhlich aus dem Bett springt, um "zur Arbeit" zu fahren? Dann ist man sicher nicht hier und dort, wo ich gerade bin. Was ist schöner, als täglich von seinem Arbeitsplatz am Strand auf das Meer schauen zu dürfen und jeden Tag andere Wetterlagen und Wellenlesen studieren zu dürfen? Das fasttägliche Abtauchen topt den bunten Alltag noch - aber auch die Atmosphäre bei uns auf der Basis! Unser Team ist international, verrückt, brav, spaßig, durchgeknallt, zuverlässig, manchmal selbstsüchtig, kollegial, locker und nochmals verrückt!! Kein Büro dieser Welt bietet diese Atmosphäre... Alle Nationen müssen und wollen miteinander arbeiten, auskommen oder feiern.
Wir müssen uns verstehen und tun es ganz von allein! Denn immerhin verbringen wir täglich 11h miteinander und erleben zusammen unseren schönen Alltag. Gerangel und Krieg führt hier keiner. Jeder hängt irgendwie vom anderen ab und jeder will Spaß, Erfolg, Freundschaften und eine gute Stimmung . All das hängt auch wiederum von der Teilnahme der anderen ab.

Das Team besteht nicht nur aus uns Tauchlehrern und Divemastern, sondern aus Promotern, Kapitänen, Schiffsjungen, Bodegeros, Guides, Aushilfen etc. Und jeder kann die Arbeit des anderen übernehmen, abgesehen die Arbeit von Tauchlehrern - die können ausschließlich wir erledigen. Ansonsten, übernimmt jeder alle Aufgaben - je nach Zeitplanung. Von entscheidender Bedeutung dabei ist, dass unser Baseleader Markus gute Stimmung verbreitet und den "Laden im Griff hat". Alle respektieren ihn und haben trotzdem endlos Spaß, weil er als Boss trotzdem locker zu den Leuten ist, aber bestimmt in der Durchführung des täglichen Basisablaufs. Wurst - mir macht's Spaß und ich würde den Job nicht gegen ein deutsches Büro eintauschen! Daher: Prodive, Mexico, Yucatan mi gusta mucho!!!

Sunday, November 06, 2011

Der Angriff der Killermuräne!!!

Also ich predige ja nun immer mit voller Überzeugung, dass die lieben Unterwasserkreaturen friedlich sind, schüchtern und sich höchstens im Angriffsfalle durch uns verteidigen...! Davon, dass dies ersteinmal so ist, bin ich auch immer noch überzeugt.... Doch vor ein paar Tagen wurde ich durch eine abweichende Erfahrung bereichert!

Gemütlich schaukle ich so mit meinen 6 Discover-Gästen über das Riff und schaue mir Michelle, die Videographerin, an, weil sie oft vor mir oder neben der Gruppe spannendes entdeckt. Klar, ist ja auch ihr Job, etwas auf den Film zu bekommen!

Irgendwann höre ich Schreie und dreh mich irritiert um. Ich kann nichts wirklich feststellen. Dann wieder. Himmel, da lachen einige aus der Gruppe aber laut, denke ich irgendwie und bekomme Michelle ins Blickfeld. Sie zappelt herum und zeigt auf mich! Was will sie bloß?? Ich drehe mich und schaue mich um - nichts...gucke weiter, schaue nach unten...UND DA WAR ES!!! Die riesige grüne Muräne direkt unter mir - direkt zwischen meinen Beinen nach oben schwimmend und in diesem Moment nur noch ein Haarbreit entfernt von meinem Körper (was meine männlichen Kollegen bei meiner Erzählung später dachten und lautstark zum Ausdruck brachten, liegt, denke ich, auf der Hand...!! :))!! Sie glotzt mir direkt in die Augen!! Ich springe reflexartig kreischend 1m höher und ziehe meine Arme nach oben! Diese mit den Händen unten dran hatte das Vieh nämlich im nächsten Centimeter im Maul gehabt, wie mir die Michelle sagte, als wir das Erlebnis später auswerteten! Die grüne Muräne von 3m Länge und 30cm Durchmessern war bereit, mir entweder in die Hände oder mehr oder zumindest Finger abzubeißen!

Da ich durch den 70er-Film "das Riff" traumatisiert bin, stelle ich mir sofort vor, dass sie mir ganze Körperteile abbeißt...! Verrückt! Mein Herz klopft schnell! In dem Moment meines Sprungs schreckt Shrek auch zurück und faucht mich aggressiv an - sagt: "Mist, Du blödes Stück! Was fällt Dir ein, die Hände wegzuziehen"! Sie macht erst keine Anstalten, sich schüchtern und ängstlich zurückzuziehen! Verdammt - sowas hab ich noch nie erlebt oder gesehen! Sie ist auf Jagd und will sich diese nicht so schnell vermiesen lassen. Doch sie überlegt es sich und schwimmt zu Michelle, direkt auf die Kamera zu! Diese nutze die Kamera als Abwehrinstrument und ich sehe die beiden Auge in Auge tauchen - die Muräne mit der riesen Schnauze auf dem Objektiv von Michells Kamera rückwärts schwimmend und Michelle sanft schiebend hinterher! Endlich haut das Vieh ab und lässt unsere Gruppe allein. Alle anderen konnten das Schauspiel von weitem sehen, aber sie waren unbeteiligt.

Im Boot angekommen berichtete mir die Filmmaus, dass Shrek schon einige Zeit hinter mir schwamm und sie ihn beobachtete. Doch als er plötzlich unter mir zu mir hochschwamm, warnte sie mich sofort und hatte auch das Filmen unterbrochen, weil die Situation kein Spaß mehr war. Mein Gott - was für ein Schwein ich hatte!! Die Viecher haben Zähne wie Rasierklingen und ich mag meine Finger! Selbst, wenn diese noch dran geblieben wären, hätte Shrek mir schlimme Infektionen zufügen können. Eine aufgerissene Hand ist schließlich auch nicht ohne. Von anderen Körperteilen gar nicht zu reden!

Zum Glück sind wir mit einem Schrecken davon gekommen. Und gelacht haben wir trotzdem, weil die Situation doch komisch ausgesehen haben muss. Meine Güte - das erinnert mich lebhaft an meine Gastrolle im Meer! Ich bin in einem Element, in dem ich eigentlich nichts zu suchen habe. Da kann schon mal ein Viech denken, es könnte mich anknabbern! Zurecht....

Wednesday, November 02, 2011

"Überlege Dir, was im Leben wirklich wichtig ist"...

...sagt mein Glückskeks von heute Abend und ich werde wieder daran erinnert, was mich eigentlich zum Tauchlehrern ans Meer geführt hat... Spontan: Das Glück, immer am und im Meer zu sein! Wieder fällt es mir auf, wie sehr ich jeden Tag - trotz Stress auf der Basis - genieße und wie mich die Aufgabe erfüllt, für andere da sein zu können, zu lehren, zu beraten, zu führen und einfach Ansprechpartner zu sein - und auch Mentorin für unsere kleine Divemasterin zu sein. Eine wunderbare Aufgabe, die mir da automatisch zugeflossen ist und die mich an meine einst so gute Beziehung zu Petra - meiner Tauchlehrerin und Mentorin in Berlin - erinnert. Jetzt gebe ich einer Divemasterin Ratschläge und schule sie in der täglichen Praxis! Diese Erfahrung zu lehren erfüllt mich mit Freude und trifft mich erst spät im Leben. Doch besser spät als nie - wie es so schön heißt!

Geben, Lehren und Beraten sind Tätigkeitsfelder, die sich auch in meinen anderen Arbeitsgebieten widerspiegeln und mir zeigen, dass ich mich nun endlich Schrittchen für Schrittchen meiner Berufung im Leben nähere. Es ist nicht wichtig, ob ich Tauchlehrerin, Segellehrerin, Motorbootlehrerin, Mentorin, Beziehungsratgeberin bin oder vor Studenten Kommunikationsseminare abhalte. Es geht um das Tun an sich - das Geben mit Leidenschaft, Herz und Verstand - das was mein lieber Bruder in seiner Familie tut, indem er seine Kinder erzieht. Das gleiche soll meine Aufgabe in der Welt sein - wo auch immer ich Jobs und Aufträge zu tun habe. Davon gibt es soviele und wird es immer wieder neue geben, dass es ganz klar wird, warum ich allein durch die Länder ziehe. Diese Aufgabe ist nicht auf eine begrenzte Zielgruppe, wie die eigene Familie, bezogen, sondern diese Aufgabe soll als Berufung vielen Menschen nutzen und als Gewinn zuteil werden. Aus der Berufung wird ein Beruf! Darum ist die Reise das Ziel - auf der man seine eigentliche Aufgabe findet - die Aufgabe, für die man bestimmt ist. Mit dieser Erkenntnis fügen sich viele meiner Puzzleteile der letzten langen Jahre zu einem schlüssigen Bild zusammen. Alles hat so seine Richtigkeit. Und das erfüllt mich mit innerer Ruhe...

Monday, October 31, 2011

FREI - und doch morgens um 7 in Playa ... grrrr

Ausschlafen - mein derzeit wertvollstes und rarstes Gut - ist auch heute, an meinem regulären freien Tag nicht drin. Dank meiner Nachbarn - eine LKW-Transportfirma in greifbarer Flüsternähe gegenüber vom Haus - wache ich trotz Ohrstöpsel mit dem ersten Torscheppern auf und überlege, warum ich mich so gerädert fühle. Es müsste doch schon 11 Uhr sein...Denkste!! 6:58 Uhr!!!!!!!!!!! Irgendwie denke ich, dass ein Umzug doch keine schlechte Idee wäre - auch vor dem Hintergrund meiner geldgierigen amerikanischen Vermieterin, die vorgestern eine Rundmail an alle geschickt hat, dass wir das Füttern von Tieren auf der Straße vorm Haus zu unterlassen hätten, weil sie es leid ist, deren "Poop" wegmachen zu müssen!!! Nicht zu fassen sowas. Weder füttert jemand Tiere, noch will jemand solch einen Überfluss im email-Postfach haben. Das wird mir hier langsam zu amerikanisch-doof. Ich halte mal die Augen und Ohren offen, ob jemand einen Tipp für günstigeres und viel leiseres Wohnen hat. Diese rollende Amifrau in ihrem klimatisierten Riesenvan lässt immer, aber auch immer, den Motor laufen, wenn sie irgendwo parkt und schert sich null um die Abgase, die ihre Karre in die Atmosphäre lässt. Dass man 10 Blocks in 15min in Playa zu Fuss laufen kann, scheint auf ihrer kognitiven Landkarte als schlicht unvorstellbare Anstrengung für ihren kohlehydratgeplagten Körper durch einem weißen Fleck markiert zu sein. 

Saturday, October 29, 2011

Ein guter Baseleader ist schon mal die halbe Miete!

In diesem Artikel will ich nun endlich einmal Markus mein offizielles Lob ausprechen für Courage, Standing und Aufrichtigkeit. Das muss ja mal gesagt werden...

Nachdem das Prodive Mexico office schon länger überlegt, mich in die Royal Tulum Basis zu schicken, auf der eher lediglich organisiert als getaucht wird - dies wurde dort seit einiger Zeit bereits eingestellt - ließ Markus dort recht schnell durchblicken, dass er gegen diese Option ist. Ich hatte von dem Hin- und Her erst gar nichts mitbekommen. Erst als er mir in der Basis eines Tages erklärte, dass die Office mich gern dorthin schicken würde, weil ein deutschsprechender Instructor gebraucht würde und er sich dagegen ausgesprochen hatte, fragte ich genau nach. Wieso wollten die mich wegschicken? Es war ja nicht weg, sonder hin zu etwas neuem. Das wollte ich aber offensichtlich genauso wenig wie Markus selbst auch. Denn dann erzählte er mir, dass er mich aber nicht hergeben wolle und mich unbedingt auf seiner Basis behalten wolle, was er der Geschäftsführung auch gesagt hatte. Er fände meinen guten Umgang mit den Gästen klasse und will mich einfach nicht hergeben.

Ich stand da, guckte wohl wie ein Auto, als er mir das sagte und freute mich im gleichen Moment so sehr, dass ich ihm sofort das gleiche sagte. Ich wollte auch nicht weg und nach Royal Tulum und bei ihm im Dream bleiben und bedankte mich für seinen Einsatz. Er sagte mir auch noch, dass ich mit der dortigen Basisleiterin sicher nicht klarkommen würde, weil diese so genau sei und ich es eher lockerer mag...;-). Hehe, wie er das so schnell erkannt hat!!! :-) Ich weiß allerdings, dass er mit Ute auch nicht kann, weil sie so eine Erbsenzählerin ist. Daher bestätigte sich mein persönlicher Eindruck von Markus auch gleich mit, dass wir beide es gern lockererererer mögen und deshalb wohl auch besonders gern zusammenarbeiten! Was soll's auch - wir sind im Tauchbusiness und nicht in einer deutschen Amtsstube!

Da ist noch nicht alles!!

Diese Diskussion lief parallel zu meiner kleinen Nervenschwäche, die ich kurz unbeabsichtigt Markus gegenüber hatte. Eines morgens ging nichts mehr und der Stress hatte den seelischen Druck so groß werden lassen, dass ich mich in eine Ecke des Klassenzimmers verkrochen hatte und einfach mal die Tränen hatte kullern lassen. Sehr erleichternd sowas und besser als einen Wutausbruch zu bekommen, was ich sowieso nicht tue. Also saß ich da in meinem Elend und konnte nichts mehr sagen, als Markus mich frand und sehr besorgt nach meinem Befinden fragte. Er muss sich natürlich um die bevorstehende Hauptsaison sorgen, in der starke Nerven gefragt sind. Aus mir sprudelte es nur heraus und ich hörte mich sagen, dass ich nicht mehr könne und overload sei. Er war sehr lieb und verständnisvoll, tröstete und bot einen Wechsel auf die ruhigere Basis an, da er sich ja auch um mich sorgen würde. 

Das war die Vorgeschichte, die mir in den Sinn kam, als das Gespräch wieder auf Royal Tulum kam. Doch hatte er dem office nichts von diesem Zwischenfall erzählt, wie er mir sagte. Und ich glaube ihm das. Denn folgendes trug sich an dem Tag zu, an dem Markus mich zu nem Feierabendbierchen einlud:

Erst schön Essen gegangen und kein echtes Wort über die Basis gefallen - ich fragte mich, ob er mich auf etwas vorbereiten wollte, was ich nicht hören wollte. Aber nichts dergleichen kam. Beim Drink in der nächsten Bar kam er dann damit heraus, dass er heute einen Anruf aus dem Office erhalten hatte, in dem ihm "die Entscheidung mitgeteilt wurde", dass ich nach Royal Tulum sollte! Er wurde einfach vor vollendete Tatsachen gestellt! Seine Reaktion: NEIN!!! Er hatte sich komplett quergestellt und dem Office gesagt, dass er in diesem Fall - wenn sie das durchziehen - nicht mehr die 2te Basis mitleitet und alle Leute dort abziehen würde. Dass er mich behalten wolle diese Entscheidung nicht einsähe! Tatsächlich blieb er standhaft und bot seinen Bossen die Stirn mit seiner Entscheidung in der Sache. Die zweite Basis als Gegengewicht zu meiner Arbeitskraft bei ihm!?? Wow - ich war beeindruckt! So hatte noch keiner um mein Bleiben in einem Job gekämpft - und das in dieser eh schon schwierigen Tauchsportunternehmung mit diesem verrufenen Management...!!

Das Ende vom Lied war: ich blieb!! Das Office bestätigte und ließ mich bleiben und somit das Dreams-Team (Das Hotel heißt "Dreams") das bewährte "Dream-Team" bleiben"! Als er mir das erzählte, war ich sprachlos und wieder - emotional am Wasser gebaut, wie das Marianndl manchmal ist - schluckte ich 3x und drückte meinen lieben Boss erstmal ordentlich! Das musste ja mal gemacht werden! Strahlen auf beiden Seiten  und ein wilder Ausgehabend mit keinem Wort über Arbeit mehr folgte dieser Nachricht!!! :-))))))))))))))) DANKE MARKUS!!!

Morgens um 7:10 in Playa...

Randvoll ist die Halbliterkaffeetasse und das Haferflockenfrühstück mit süssstoffgesüsstem Magerjoghurt - für geschmackfreien Joghurt läuft man sich hier die Hacken ab - ist längst gelöffelt. In 15min treffe ich meinen Basis-Transfer - normalerweise Markus, der Baseleader, mit dem Basis-Ranger - heute Wil mit seinem neuen Kleinwagen - der mich netterweise für 5 Pesos mitnimmt. Transfer über die Firma ist sonst gratis. Wil jedoch macht Mitfahrgelegenheit gegen Benzingeld. Ca. 20min brausen wir dann über den Highway nach Puerto Aventura, um dort um 8:00 die Basis zu öffnen. Und - glaubt man es oder nicht - um diese Zeit stehen oft schon Gäste vor der Tür, um sich entweder für den Kathamaran anzumelden oder ihre Sachen für die Exkursionen an entlegene Tauchplätze einzutragen. Diese Basis ist ein ständiges Kommen und Gehen mit kaum einer Minute zum Entspannen - bis um 17.00, wenn wir die Schieberollos des Counters wieder schließen...

seit über 2 Monaten in Playa, Mexico, und schon fast wie zuhause!

2 Monate und 3 Tage bin ich nun in Playa und kann mir kein Leben ohne diese Nähe zum Meer - zu einem schönen warmen Meer mit all seinen schönen Bewohnern - mehr vorstellen. Noch kein Tag ist vergangen, an dem ich den Blick auf den Horizont des Big Blue nicht bewusst oder unbewusst für meine Lebensenergie aufgenommen hätte. Sogar bei Regen und Sturm liebe ich den Blick, die Wellen, die Farben, die Dramaturgie, die Stimmung. Bei Sonnenschein spiegelt sich auf der Oberfläche die Offenbarung der Schöpfung wider. Jede Zeit, jedes Leben, jede Kreatur, jede Phase, jeder Wunsch, jeder Traum und jede Realität umfasst diese Weite an unzähligen Wellen, in deren Tälern die orangenen Lichtfelder des Universums glänzen. Man kann einfach nicht anders, als Teil davon werden zu wollen - als hineinspringen und davontauchen zu wollen! Der Ruf des Meeres ist immer da. Wenn Du schaust, spürst Du wie es Dich anzieht - sanft und leise, aber stetig und beständig. Mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln - Farben, Töne, Bewegungen, Geschmack, Konsistenz, Temperatur, Formen, Antlitz, Lebewesen, Schwere, Tiefe, Dramaturgie, Geräuschen, Stille, Weite und Ruhe - lockt es Dich in seine ausgebreiteten Arme - mit dem Versprechen auf Ewigkeit...

Friday, October 28, 2011

Rina weg - erstmal...

Mit Ohrstöpseln und Bettdecke bis zur Nase hochgezogen bin ich gegen 23 Uhr ins Bett gekrochen - Rina war schon etwas schwächer am Heulen - und auch irgendwie eingeschlafen. Gegen 4 Uhr war es dann vorbei mit der Nachtruhe. Ein absolut durchgeknallter Köter kläfft seitdem gegenüber auf der Straße ohne ersichtlichen Grund! Und er hört nicht auf - inzwischen ist es 5:37 Uhr. Ich wünsche mir das erste Mal in meinem Leben ein Gewehr in greifbarer Nähe....

Seit einer halben Stunde also bin ich auf und mache mich wieder dran, meine Wäsche draußen zum Trocknen aufzuhängen. Ein Shirt muss ich immerhin in 1,5h anziehen. Ich glaub, das wird nichts...Draußen weh kaum ein Lüftchen mehr, der Regen hat aufgehört und eigentlich ist es nach den Gewittern der Nacht besonders ruhig und friedlich, wenn da nicht dieser verdammte Kläffer wäre... und inzwischen mein Nachbar nach hinten raus, der wohl aus gleichem Frust seine Lieblingsweisen mexikanischer Volksmusik auflegt, wie ich um diese Zeit am Computer sitze. Wer kann schon einen solchen nervensägenden Köter ertragen, wenn es die beste Zeit zum Schlafen wäre??? Ändern kann ich den Lärm nicht und beschließe, den frühen morgen gut zu heißen, weil ich endlich einmal ohne Zeitdruck meinen Kaffee schlürfen kann und die Neuigkeiten des Tages im Internet lesen kann, ohne nur die Headlines zu überfliegen...

Hallo, 28. Oktober in Yucatan, es kann also losgehen für heute! Ich hoffe, die Ankündigung, das Rina zurückkommen soll, verliert an Zuverlässigkeit und wir werden bald wieder Sonne haben!

Thursday, October 27, 2011

Rina - the bitch!

Erst kommt sie nicht in die Puschen, als sie es sollte! Verliert ihren Titel als Hurricane und wird zum Tropensturm degradiert. Dann lässt sie es tagsüber nur Hunde und Katzen regnen - keine Kunst, ist nix neues diese Tage. Aber dann gen Sonnenuntergang lässt sie plötzlich die gesamte Luft in der Gegend schwefelgelb aussehen und ich denke, ich sitze auf dem Mars. Damit nicht genug, fängt das Donnergrollen und das Blitzen an... war es das?? Denke ich! Natürlich nicht! Inzwischen - 3h später fliegen mir die Gartenstühle draußen um die Ohren! Der Wind pfeift dermaßen ums Haus, dass ich hoffe, dass die Betonpfeiler die 3 Stockwerke halten werden. Es ächzt inzwischen im Gebälk, obwohl gar kein Gebälk da ist! Langsam verstehe ich, dass ich mich nicht in der Nähe der Fensterscheiben aufhalten soll! Die Türen wackeln wie verrückt und ich werd mich jetzt mal nach hinten verdrücken und zumindest die Vorhänge zuziehen, falls mir gleich die Scheiben um die Ohren fliegen.

Ganz im Ernst? Ich bin froh, dass ich keine Kathrina oder einen Ivan mit erleben muss!! Was hier als Böen um die Ecke kommt, ist nicht mehr feierlich! Und noch hat der Tropensturm Rina nicht seinen Höhepunkt erreicht...! Ich melde mich wieder, wenn er vorbei ist!! Hoffentlich...

Monday, October 24, 2011

Upps, meine erstes Hurricane-Erlebnis naht wahrscheinlich bis diesen Freitag...

Heute bekam erst Markus die Sturmmeldung aus dem Prodive Office, dann bekam ich eine email meiner Vermieterin mit allen Sicherheitsanweisungen und Bitten, im Falle eines Hurrikans von den großen Fenstern wegzubleiben, diverse andere Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen und keinen Alkohol zu trinken, um einen klaren Kopf für eventuelle Hilfsleistungen zu behalten... Das würde das erste Mal sein, dass ich einen Hurrikan erlebe! Mal sehen, ob es einer wird - das Satelitenbild, das mir ein lieber Freund heute aus Deutschland geschickt hat, verspricht es zumindest:


Sunday, October 23, 2011

Hilfe, in Deckung - brevetierte Taucher!!!

Irgendwann dachte ich mal, oh Gott! Wann darf ich aufhören, diese nervigen DSD-Minikurse zu geben, um endlich mit richtigen erfahrenen Tauchern zu gehen...was ich ja auch täglich tue. Aber heute dachte ich das erste Mal. HILFE!! Wann darf ich wieder einfache DSD's mit ans Riff nehmen, die können sich wenigstens benehmen und bringen sich und andere nicht in Gefahr! Wenn man bei niedlichen 20m überhaupt von irgendeiner Gefahr reden kann. ABER solche Taucher MIT BREVET schaffen es garantiert - entweder sich bei ca. 15 an ihrem eigenen 2m Oktopuschlauch zu strangulieren, sich nach 20min auf 15m eine Deko einzufangen, weil sie mal kurz an die Oberfläche müssen, um zu checken, warum die Kamera nicht läuft - Deko is natürlich quatsch, aber solche schaffen es bestimmt auch dann, sich irgendsowas einzufangen... - oder einfach den Buddy Buddy sein zu lassen und den Tauchgang weiter allein zu genießen, während dieser der Buddy an der Oberfläche ohne Luft herumdümpelt! Lass den Alten da oben doch einfach abnibbeln - was auch Quatsch ist .... aber die Einstellung ist schon seltsam, die man bei brevetierten Tauchern feststellen kann... jenseits jeglicher Logik und Tauchereinstellung. Da bleibst Du nur einen Moment stehen, die atmen dreimal in 1m Tiefe und schaffen es, an die Oberfläche zu poppen?!?! Hilfe, in Deckung, brevetierte Taucher!

Was kann ich noch tun, als eine 9Mann-Gruppe zu briefen, dass sie im Buddysystem und in meiner Sichtweite tauchen sollen, um mit mir kommunizieren zu können, um dann eben wie gefordert ihre Luftangaben an mich weiterzugeben, die da wären: halber Tank und ab 1000PSI. Diese 2 Infos - für meine sichere Tauchgangsplanung und einen harmonischen Ablauf unter Wasser unerlässlich - scheinen sowohl für arrogant fiese Deutsche Weihnachtsbaumtaucher, die für 600 Tauchgänge Erfarung erstaunlich schnell ihre Luft aussaugen, als auch für einige unerfahrene Amerikaner, die beim Abtauchen merken, dass sie ca. 2kg zu wenig Blei dabei haben, zuviel Arbeit zu sein. Die besten Taucher in dieser Gruppe heute sind eindeutig mein deutscher LKW-fahrende Singletaucher mit 70 Tauchgängen und mein japanisches Designtaucherpaar - 2 schicke sehr liebe Männer, die perfekt unter Wasser waren - was man von den meisten Asiaten nicht behaupten kann.

Ich und meine Chaostruppe also... maschieren heute in "Angelitas deep" ein um invasionös jede Riffkante zu observieren und seltenes Getier zu sehen. Alles scheint ok zu laufen - 7 Taucher in Sichtweite - 2 Deutsche als Schlusslicht in Bubblesichtweite. 7 folgen mir brav, die Deutschen sind eher Kaugummi. Nichts gegen die Deutschen - im Gegenteil!! - aber diese Deutschen tragen die Stempel "Ätzend" in ihrem Gesicht. Was tun, ertränken darf ich sie nicht - wenigstens die Klappe müssen sie unter Wasser halten und die "fiesen Fressen" würde meine durchaus direkte Nachbarin in Berlin zu formulieren wissen, sehe ich hinter den Maresmasken auch nicht vollständig. Außerdem schwimmen sie hinter mir und allen anderen - so dass niemand deren Aura konsumieren muss. Anyway... schwimmenderweise bewegen wir uns erträglich harmonisch fort - soweit man bei 9 Gästen und mir von Harmonie unter Wasser reden kann - bis ich einen kleineren Stachelrochen entdecke und alle draufgucken lassen will und dachte, ich könnte...

Die ersten 5 Patienten sehen ihn noch. Inzwischen hängen alle schon so weit über dem Rochen, dass selbst der geduldigste unter ihnen längst in die Tiefsee abgehauen wäre. Dieser kleine hält es noch bis fast zum 7. Aufdrängler aus und ich mache, dass ich die Gruppe von dem armen Vieh wegbekomme. Dachte, wenn ich weitertauche, kommen sie schon. Ist auch so, wie ich feststelle, als ich mich umdrehe. In der Zwischenzeit kommen auch die Deutschen an die Stelle. Dort wo der Rochen lag, klaffte nur noch die Sandkuhle, die er für eine kleine Weile sein Nachmittagsnickerchenbett nennen durfte - bist die Taucherbrigade einmarschierte.

Nun denn, weiter gehts, dachte ich, drehe mich um, mache die Richtung aus und tauche los. Drehe mich wieder zurück, um zu checken, dass alle mitkommen und ...AAAHHH!!! Das kann ja nicht war sein!! 3 oder 4 hängen 4m - Tendenz geringer werdend - unter der Oberfläche!! Irgendwie schaffen sie es wieder herunterzukommen, während zur gleichen Zeit andere hochpoppen. Nur mein Deutscher LKW-Fahrer und meine ruhigen Japaner fragen sich mit mir, was das Herumwirbeln im Wasser über uns auf sich hat... Haben wir einen Hai gesehen und alle kriegen einen Herzinfarkt? Ich dachte, ein Babyrochen - mit gutem Willen vielleicht ein Teenagerochen - würde nicht soviel Wirbel erzeugen.

Ich versuche, meinen Tauchgang fortzuführen und die Paddler gen Oberfläche wieder nach unten zu motivieren. Gelingt mir auch irgendwie. Hinter mir schwimmen die Amerikaner und Albert, der LKW-Fahrer. Die Japaner sind ebenfalls bester Dinge. Weiter auf dem Riff getaucht, nochmal umgedreht und Richard poppt zu Oberfläche zurück. Ich versuche ihn einzuholen und Blei zu geben. Aber das gelingt nicht mehr. Ein Blick auf meine Uhr: 31min Tauchzeit. Vor mir signalisieren mir in den gleichen Minuten mehrere Taucher ihre Druckstände, die ein baldiges Aufsteigen eh nicht vermeiden lassen. Doch noch ist Zeit. Richard schwimmt an der Oberfläche mit uns und ich tauche auf dem Rücken und behalte ihm im Auge. Immerhin kann ich seinetwegen nicht 8 Taucher unten lassen und aufsteigen, zumal alles in Ordnung zu sein scheint. Dann höre ich recht schnell unser Boot kommen und nach kurzer Zeit ihn nicht mehr. Er wird also vom Boot ein gesammelt und wir können unseren Tauchgang fortführen.

Denkste! Weiter gehts! Nun poppen mir die anderen Amis gen Oberfläche. Die Gruppe ist zerstreut. Einige schwimmen oben, andere formieren sich unten - ein Chaos in der Suppe sondergleichen!!! Albert bedeutet mir, wie bescheuert die alle doch sind und ich kann dem nur zustimmen. Ich beschließe, den Tauchgang sofort zu beenden und schieße meine Boje nach oben, nachdem ich "Aufstieg und Sicherheitsstopp" signalisiert hatte. Nun sind mit mir Albert, die Japaner, 1 Amerikanerin übrig und 1 fiese Deutsche. Wo ist ihr Buddy??? Ich frage sie per Handzeichen. Keine anständig Antwort. Sie glotzt nur gelangweilt auf ihren Computer, um ihren Stopp im Auge zu behalten. Unglaublich!! Fuck you, bitch! Denke ich mir und schaue zur Oberfläche. Nix - nur meine anderen Amis. Oben wird sich alles klären, denk ich mir und beende den Tauchgang normal nach Regel.

Oben höre ich gleich: "Where is Richard??" Der Oberflächenami wird vermisst!!! Oh NEIN!!! Ich soll jemanden verloren haben im Wasser??? No way!! Bitte nicht!! Mein Kopfkino startet! Aber ich habe ein gutes Gefühl - nichts unheilversprechendes - und beruhige mich! Hey - ich bin nicht blöd, die Situation war voll unter Kontrolle. Die waren zu blöd für ihr Buddysystem. Richard muss da sein. Ich suche die Oberfläche ab und sehe meinen Kopf. Hinter mir das Boot! Da sitzt er doch!! Entspannt mit dem fiesen Deutschen hockt er gemütlich im Tauchboot. Ich sage: "He is there!"  "Oh good!!!" Well, yes, indeed good! Hilfe, jetzt ein Schnaps wäre nicht verkehrt! Also alles gut, ich sehe 9 Gäste im Wasser und im Boot - alles in Ordung. Nun hole ich die Bande RIchtung Boot zusammen und wir beginnen den Ausmarsch und Einstieg ins Boot. Puuuuuuuhhhhhhhh!!! Das war schon ein kleiner Krimi! Ich frage mich, ob Markus sich irgendwas dabei gedacht hat, mich mit 9 Gästen ohne Divemaster allein tauchen zu lassen. Für einen Guide ist eine solche Anzahl schwer zu überblicken und zu harmonisieren. Aber wie gut das Tauchen so entspannt.......................

Thursday, October 20, 2011

The Bullsharks are back - season starting!!!

Hey, vor 2 Tagen gehe ich mit DSD's ins flachere Wasser bis max. 12m und Will, mein neuer TL-Kollege, mit nur einem AOWD-Schüler in "tiefere Gewässer" von ca. 20m - und ist nur ca. 100m von mir entfernt. Während wir einen Stachelrochen bewundern dürfen, macht Will sich fast in den Anzug vor Angst, weil hinter einem riesigen Makrelenschwarm direkt 4m vor ihm 3 riesige Bullenhaie das Riff passieren!! Während sein Schüler abwechselnd atemlos den Makrelenschwarm und seinen Tiefenmesser fokussiert, verbraucht Will ungefähr die 5fache Luftmenge bei dem herzstillstanderregenden Anblick seiner ersten Bullenhaibegegnung! Natürlich sieht sein Schüler keinen Hai, obwohl diese direkt vor seiner Nase vorbeigezogen waren - hahaha!!!

Damit ist es besiegelt: die Bullenhaisaison hat begonnen und wir dürfen ab jetzt bei jedem Tauchgang auf spektakuläre Begegnungen hoffen. Da ich diesen 3m+ Kandidaten noch nie begegnet bin, stehe ich meiner ersten Begegnung etwas nervös gegenüber - aber hey, warum?? Nach meiner Überzeugung greifen Haie nicht einfach Taucher an und ich dürfte mich doch freuen, wenn es denn einmal soweit ist, oder?? Jaaajjaaaaahhhaaaa! Bestimmt würde ich mich freuen, besondern wenn ich Recht behalten sollte ;-). Nein, im Ernst, es gibt nur wenige unberechenbare Gattungen im Meer - einige Tiefseehaie, Einzelgänger, die einfach aus Lust Blut vergießen existieren, aber werden so selten gesehen, dass ich mir keine Gedanken machen müsste. Die Statistik besagt, dass mehr Menschen von einer Kokosnuss erschlagen werden, als vom Hai getötet. Vor einigen Tagen lief ich vom Dreams-Hotel meinen täglichen Strandweg zum Catalonia-Hotel und keine 10m von mir entfernt fiel eine Kokosnuss mit einem lauten Knall zu Boden! Na bitte, viel zu weit weg! :-)

7 Wochen schwanger in Mexiko....


Heute morgen habe ich den letzten Inhalt meiner deutschen Zahnpastatube auf meine elektrische Zahnbürste gedrückt und die verbeulte Tube in den Abfalleimer geworfen. Dieser Moment erinnerte mich daran, dass ich jetzt schon einige Zeit in Mexiko verweile und daran, was mich eigentlich hierher geführt hat und wohin ich von hier aus will. Mit anderen Worten kann ich sagen, dass ich somit seit 7 Wochen schwanger in Mexiko lebe - schwanger mit Gedanken nach meinen Wünschen und Zielen. Wie man so schon bei uns in Deutschland sagt, Du gehst schwanger mit Deinen Gedanken. Ohne Einschränkungen kann ich das wohl hier jeden Tag behaupten.

Die vergangenen 7 Wochen hier waren denkwürdig, aufreibend, bedeutsam, einschneidend und NIE langweilig! Bisher hat diese Reise mich mit Sicherheit wieder einmal bereichert und meine Perspektiven auf die Welt positiv verändert. Am allermeisten dabei habe ich mich selbst hier überrascht. Tatsächlich erlebe ich mich hier in einer Situation, von der ich vorher nie gedacht hätten, dass sie sich so entwickeln würde: Ich mag meinen Job! Ich mag meinen Job als Tauchlehrerin sehr! Ich mag meinen Job als Guide sehr - das wusste ich allderdings schon vorher ;-)! Aber ich mag meinen Job sogar so sehr, dass mich nicht einmal die 6 Tage Woche und die paar Kröten, die ich an meinen 11-12h Tagen verdiene, stören. Sogar das frühe Aufstehen macht mir spätestens dann nichts mehr aus, wenn ich fertig die Wendeltreppe meines Dornröschenschlossen hinabsteige, um zum Ford-Ranger zu eilen, mit dem Markus mit morgens mit nimmt. Was ist das Geheimnis? Kein Geheimnis und mehr als eine Vermutung: das warme, Wetter, die lächelnden Menschen hier und natürlich das Meer - jeden Tag vor meinen Augen, jeden Tag tauchend in diesem Element und jeden Tag Leben pur! Keine nervenaufreibende Sitzarbeit vor dem Computer, in der der Mensch keinen Stress oder Druck abbauen kann und schlussfolgernd krank werden muss sowie viel zu viel Erholung benötigt und sich wundert, warum dieses Bedürfnis bei der geringen Anstrengung so hoch ist.

Das Leben und Arbeiten draußen am und im Wasser, in einer schönen Natur in lustiger Atmosphäre - klar auch oft zeitdruckbedingter angespannter Stimmung - bei meist praller Sonne und entsprechend hoher Lichtintensität ist das Geheimnis meiner inzwischen stetig positiven Grundstimmung. Nicht zu vergessen ist mein offensichtlich jahrelang Bedürfnis nach direkterem Austausch mit anderen Menschen im Job. Diesen habe ich jetzt täglich - und immernoch wundere ich mich, wann mir das auf die Nerven gehen wird. Bisher nicht! Außerdem muss ich natürlich erwähnen, dass ich einen sehr guten Basisleiter habe, der uns alle bestimmt, absolut fair und sehr nett in den Griff zu bekommen versucht. Markus ist Deutscher und bringt somit die Werte mit in den Job, die mir bekannt sind und mit denen ich umgehen kann. Kein Short-men-syndrom, unter dem ich leiden müsste - sondern reine Sympathie auf beiden Seiten.

In diesem Umfeld, kommt das Heimweh aus dem ersten Monat hier nicht mehr auf. Natürlich denke ich noch an meine Lieben daheim, viele Situationen und mein superbequemes Wasserbett in Berlin!!!! Aaahhhh! Ersetzt habe ich es hier allerdings schon von der ersten Woche an mit meiner ecuadoriansischen Hängematte :-)! Nach Feierabend oder an freien Tagen darin zu lesen bleibt unbezahlbar. Zum Nachdenken über aktuelle Probleme mit meiner Selbstständigkeit in Berlin oder den üblichen Kinkerlitzchen, die man in Deutschland mit Versicherungen und anderen Psychoanstalten so hat, eignet sie sich bestens, da ich von dieser hängenden Position die Sternenbilder in dieser Region ausgezeichnet beobachten kann und mir dabei überlege, welche Gründe mich wohl tatsächlich wieder nach Berlin bringen und ob diese echt sind oder oberflächlicher Natur.

Wie ich bisher die Menschen in dieser Region kennen gelernt habe, gefällt mir der Gedanke, mich länger in der Gegend aufzuhalten, grundsätzlich gut. Ein Gefühl, dass ich seit einigen Wochen habe und weiter reifen lasse. Bisher befinde ich mich ja erst noch auf der Spitze des Eisberges oder am Fuße meines zu besteigenden Gebirges. Mexiko war nie mein Langfristziel, sondern das Startfeld in Richtung Süden bis in den in den Norden Kolumbiens, in dem ich meine Freundin Sigrid besuchen möchte. Dazwischen liegen wunderschöne Länder wie Guatemala, Belize, Honduras, Costa Rica, Panama etc, die ich plane zu bereisen. Wann und wie, wird sich im Lauf der nächsten Monate ergeben. Erst will ich nach Möglichkeit die Hauptsaison in Playa mitnehmen, um bis Mitte Februar Geld zu verdienen. Im Mai steht Deutschland an, vielleicht schon früher Berlin. Dann aber kann es doch gut sein, dass ich meine Südreise hier weiterfortsetze, um nach "meinem Platz" mit Meerblick zu suchen. Vielleicht passiert dies ja sogar schon zwischen Mitte Februar und Mai. Bis dahin werde ich noch oft rückwärts vom Boot fallen, um Gäste aus aller Welt über das semiinteressante Riff vor Yucatan zu führen und weiterhin spanisch lernen und mit unseren mexikanischen Kollegen gut verstehen. Denn das schönste neben den äußeren Bedingungen hier ist für mich natürlich auch die interkulturelle Verständigung mit den Locals - herauszufinden auf welche Art ich am besten mit ihnen klarkomme und sie mit mir. Das sind wertvolle Erfahrungen, die in Deutschland in Seminare gut zu verwerten wären - sollte ich diese Seminare jemals geben....

Friday, October 14, 2011

Cozumel und endlich ein Drop off!!!

Cozumel stand schon lang auf meiner Wanted-Liste von Yucatan-Tauchplätzen, seit dem ich hier und vor meiner Ankunft von der fantastischen Unterwasserwelt gehört hatte. Nachdem ich die Shorediving-Tauchplätze als mehr oder weniger als stetig langweilig über peinlich wegen ihrer Bezeichnung als offizieller Tauchplatz bis hin zu so lala und trotzdem nicht unbedingt vorzeigbar eingestuft hatte, freute ich mich natürlich auf Cozumel und hoffte auf endlich richtiges Tauchen in Mexiko!
Nach dem Treffen am Paseo del Carmen, der verregnetet Überfahrt mit der Fähre sowie einer noch verregneteren Bootstour über 45min in einem offenen Tauchboot mit nur einem Miniunterstand, unter dem sich nun 15 Personen drunterquetschten anstatt normalerweise vielleicht ca. 6 - Prodive spart ja bekanntlich an jedem Kleinstteil ihrer Basisausstattungen und stecken lieber Kritik ein - landeten wir endlich auf der Prodive-Basis Allegro in Cozumel. Kurz das Boot geladen - teilweise fehlten DIN-umwandelbare Tanks, Imbusschlüssel, die nicht vor lauter Rost in den Fingern zerbröckelten, sowie Luftfüllungen mit 200bar - legten wir mit bestimmt 20min Verspätung zum ersten Tauchplatz ab. Auch hier bestätigt sich mein Eindruck, dass die Tauchschulgeschäftsführung einen gefährlichen Geizkurs in die eigenen Tasche zulasten der Firma und ihres Rufs fährt. Aber das haben ja fast alle Tauchschulen gemeinsam - ob in Berlin, Ägypten oder hier. Eigene Taschen füllen und die Tauchcenter mit schlechter Ausstattung laufen lassen - was zum Teil sogar Schüler und Gäste gefährdet - scheint ein internationales Divecenter-Kulturgut zu sein. Trotzdem erlebe ich ENDLICH meinen besten Tauchgang bzw. meinen schönsten Tauchplatz bisher, seitdem ich in Mexiko im Wasser bin. Pacacar Garden entpuppt sich als imposant bewachsenes Dropoff - Riff mit blühenden Korallen, Höhlengebilden und größerem Fischbestand als am Festland, das in ein tiefleuchtendes Blau eines karibischen Meeres gehüllt ist. Diese Farbe habe ich soooooo vermisst! Ein Blau, das sich nicht malen lässt - ein Blau, das Dich hineinsaugt und in das Du immer tiefer eintauchen willst! In den folgenden Filmen lassen sich die übrigen Farben leider nicht erkennen, weil die Kamera über keinen Rotfilter verfügt, aber das Blau etwas erahnen. Dennoch die Realität fängt keine Kamera ein...
 In diesem Blau möchte ich am liebsten ganz allein tauchen, am besten auch ohne Tank und Lärm und nur mit einer perfekten Video und Fotokamera ausgestattet.
Ich führe meine Tauchgäste durch diesen fantastischen Garten vor Cozumel und genieße jede Sekunde. Der Ausflug hatte sich gelohnt und ich hoffte, noch einige Tauchgänge mehr in Zukunft hier machen zu können. Die Insel selbst bietet mir keine sichtbaren Reize, so dass ich innerlich beschließe, nicht allzuviel Zeit in der Region Yucatan zu verbringen. Wenn alles nach Plan verläuft, soll dieser Abschnitt im Feburar irgendwann enden. Bei Planänderung ziehe ich schon früher gen Süden, um mir die berühmteren Rifflandschaften anzusehen. Mal sehen, wie die Dinge sich entwickeln :-)!

Wednesday, October 12, 2011

Drunter und Drüber und dann wieder auf und nieder und ab...II

Parallel zu meinem Computerabsturz war und bin ich auf der Basis damit beschäftigt, Tauchgänge zu führen, dämlich Pool-Demos durchzuführen, über die neue Kunden generiert werden sollen - was oft auch klappt - Aktivitäten zu verkaufen UND sogar Open Water Diver Kurse durchzuführen! Ich habe 3 neue Brevetierungen machen können von 3 Deutschen, was mir SEHR VIEL Spaß gemacht hat! Zwischendurch mache ich Schnuppertauchkurse und anderes und renne zwischen der Dreams-Hotel-Tauchbasis am Strand und der Catalonia-Hotel-Tauchbasis hin und her, um Gäste abzuholen, zurückzubringen, an den Countern zu verkaufen oder die anderen Wassersportaktivitäten anzubieten und zu organisieren. Es ist hektisch! Und es ist noch nicht einmal Hochsaison. Aber ganz ehrlich: ich genieße es, immer von vielen verschiedenen Menschen umgeben zu sein und lerne viel im Umgang mit den Kulturen, den Persönlichkeiten und ihren Bedürfnissen, mit dem Servicegedanken und schnell umzudenken und immer sofort anderes tun und umsetzen zu können. Der Job macht mich jetzt schon zum Basis-Allrounder, weil so viel Betrieb herrscht! Mir gefallen sowohl der Betrieb, meine Tätigkeiten, die Hektik, die Kollegen sowie der Ganztagsblick auf das MEER!!! Es ist eine Offenbarung und tut so gut, jeden Tag das Glitzern der Wellen und die Farbunterschiede des Wassers im Zusammenspiel mit dem Himmel und mit dem Wetter beobachten zu dürfen und das Licht in meinen Energiekreislauf aufsaugen zu können! Für mich die pure Lebensenergie!

Nicht zu vergessen, dass ich nun abends mit meinem Notebook in der Hängematte liegen darf und von dort aus schreiben kann :-) Jetzt suche ich nur noch den perfekten Platz im Dschungel mit Meerblick...! Haaaaaaa

Drunter und Drüber und dann wieder auf und nieder und ab...

Eeeeendlich komme ich dazu, einige Zeilen zu bloggen. Was alles in weniger als einer Woche geschehen kann, ist schon manchmal verwunderlich...

Also erst einmal halte ich mein neu formatiertes Notebook wieder in den Händen bzw. im Moment zwischen meinen Knien in der Hängematte liegend :-)! Vergangenen Donnerstag nämlich, nachdem ich es abends geöffnet und eingeschaltet hatte, zeigte es mir lediglich tanzende grüne Vertikalstreifen, die den Bootversuch von Windows hübsch umrahmten aber diesen nicht ermöglichten. Auch mein sonst recht PC-kundiger Nachbar Alan Briggs - eine Promi der Rock- und Hippieszene aus UK im den 60ern - konnte mit nicht operativ zur Hand gehen. Aber einen Kontakt zu einem vermeintlich kompetenten Computerladen händigte er mir aus. Gleich am Freitag - meinem freien Tag - fuhren wir im Wagen unserer Vermieterin - einer fetten, lauffaulen, meist lauten aber netten Amerikanerin - hin und ich präsentierte den Elektronikjungs mein Wunder aus PC-Schrott...! Manchmal frage ich mich, warum dies immer mir passieren muss und dann gerade, wenn ich reise. Aber Alan bestand auf die Annahme, dass dies allen PC-Besitzern mal passiert und dies nicht an meiner überproportionierten Lebensenergie liegen würde. Nun ja, das beruhigte mich und bestätigte meine eigentliche Meinung bzw. meinem logischen Verständnis.

Nicht viele spanische Bröckchen musste ich zum Besten geben und lediglich die Info entgegen nehmen, dass ich in 3 Stunden wiederkommen sollte, um mein funktionierendes Notebook in Empfang zu nehmen. WOW! Das hörte sich perfekt an! Und ließ hoffen! Nach Kosten fragte ich erst gar nicht. Viel konnte es nicht werden. 4h später war ich zurück und erhielt die Info, dass man noch an meinem ernsten Notebook-Defekt arbeiten würde und es noch bis zum darauffolgenden Samstag dauern würde. Nunja, morgen konnte ich nicht, weil ich arbeiten würde. Abends bis 18/19 Uhr schaffte ich es sicher - dachte ich. Der Junge bestätigte und ich freute mich halbwegs hoffnungsvoll auf Samstag.

Natürlich klappte Samsta wieder nicht! Denn markus drückte mir einen Nachttauchgang rein, den ich kurzfristig für den zuvor gerade entlassenen Nikolas übernehmen sollte. Dies hieß, dass ich nicht vor 20.30 aus der Basis wegkam. Nachttauchgänge beginnen ab 18.30 und enden gegen 19.00 Uhr im Dunklen. Ich übernahm ihn allerdings gern, da ich so gern im Wasser bin und dies überhaupt kein Problem für mich ist. Doch ich bedauerte sehr, dass ich nicht an meinen PC kam und dann auch noch bis Montag warten musste, da Sonntag natürlich keine PC-Butze geöffnet hatte. Nur wir TL`s arbeiten an jedem Wochentag!

Anyway - der Nachttauchgang war totlangweilig für die Gäste und für mich so lala. Die Bootjungs warfen uns irgendwo viel yu weit vor dem Tauchplatz ins Wasser und ich durfte schauen, als Guide das Riff zu finden. Herrlich - alles lief hervorragend. Aber irgendwann fand ich zumindest die anfänglichen Korallenbewüchse und konnte der 4köpfigen Truppe wenigstens etwas präsentieren. So merkten sie nicht, dass die Bootcrew Mist gebaut hatte. Dies hätte sonst bedeutet, dass Markus den Tauchgang für alle Gäste hätte ersetzen müssen. Dies hatte er aber gerade wegen Nikolas Aubruch im Boot gegen die Bootcrew - der Grund seiner Entlassung, weil es das I-Tüpfelchen auf andere Ausbrüche war - schon getan und ich wollte nicht, dass die Gäste ein solches Versagen von Prodive (Bootcrew) wieder erleben mussten. Also navigierte ich brav in der Finsternis zum Riff, so dass wenigstens noch 10min lang etwas halbwegs interessantes zu sehen war für die Ahnungslosen hinter mir....

Dies jedenfalls verhinderte, dass ich abends mein Notebook abholen konnte. Somit war ich geschlagene 3 TAGE - in Worten DREI TAGE - zum NICHT-PCen und NICHT-Onlinen verdonnert und stattdessen zum normalen Leben. Und was soll ich Euch sagen? Ich genoss die Realkommunikation und die Entspannung ohne Rechner dazustehen. Die Zeit verging wieder normal langsam und ich musste online nicht ständig etwas erledigen, weil ich es schlicht nicht konnte. Was für eine Erholung! Stattdessen genoss ich gute Gespräche mit meinen schottischen Nachbarn unten. Vielleicht werden daraus noch geschäftliche Zusammenarbeiten folgen...

Nun denn - am Montag freute ich mich dennoch schon auf Feierabend, an dem ich mein Notebook abholen würde. Und das schaffte ich tatsächlich!! Aus dem Auto - Manuel, der wichtigtuende Operation-Manager hatte mich nach Playa mitgenommen - kündigte ich wohlgemerkt auf Spanisch an, dass ich auf dem Weg war und meinen Rechner abholen wollte. Ja, sie würden mich gern erwarten und seien in der Werkstatt. Super - Freude! Manuel ließ mich in der Nähe raus und ich lief eiligen Schrittes zum Shop. Und da war es: mein Neuformatiertes Notebook! Mit wieder funktionierendem Akku, neuem Windows 7 Betriebssystem, festgeschraubten Powerbutton und frisch geputzt! Die Farben der Programme erstrahlen über den Bildschirm direkt in meine Augen bis in mein Herz! Ich hatte ihn wieder - den Dreh- und Angelpunkt meiner Globalkommunikation und Werkzeug meiner Online-Arbeit! Ich liebe mein Leben! In dem Moment jedenfalls ;-)! Und da bin ich wieder: online, am Bloggen und wieder on air!