Saturday, January 23, 2010

trotz 40° weniger und 12h Schlaf in 3 Tagen und Nächten ein guter Messestart

Es ist schlicht Fakt. Schon während des Landeanflugs habe ich Berlin unter der schlammig - grauweißen Schneeeisdecke nicht wiedererkannt. Einen Sekundenbruchteil ging mir der Gedanke durch den Kopf, die Flugbegleiterin zu fragen, ob der Pilot sich verflogen hatte oder ich im falschen Airbus saß. Doch es ist und bleibt Fakt: ich bin in Berlin und es sind ca. -10 Grad. Mit einem Gefühl bald sterben zu müssen oder zumindest mich von einigen erfrorenen Extrmitäten verabschieden zu müssen, renne ich fast vom Gate zum Taxi - den Rollenkoffer hinter mir her schaukelnd und obwohl ich kaum mehr Kraft habe wegen akuten Schlafmangels...

Ich werde schon erwartet. Tom und ich hatten uns gleich verabredet, um die wichtigsten Details für die BOOT zu besprechen. Ein schönes Wiedersehen nach 4 Monaten ließ uns gleich wieder an altgewohnte harmonische Zusammenarbeit anknüpfen. Alles für meinen Düsseldorf-Aufenthalt war perfekt vorbereitet. Binnen weniger Tage und Stunden vor Messebeginn hatte er alles noch offene, geplante und weiteres darüber hinaus organisiert. Die Tauchzentrale steht damit in den Startlöchern für ihren internationalen Tauchsport-Messeauftritt! Ich brauche nur aus-, um- und einpacken, was einige Stunden in Anspruch nimmt, weil mein Nachbar einige Teile meiner Winterbekleidung beinah unauffindbar in einem Karton mit der Aufschrift "Küche" auf dem unbeheizten Dachboden verstaut hatte. Vor meiner Abreise nach Bonaire war er so lieb, mein Wintergepäck für diesen Auftrag bei sich zu deponieren, damit ich nicht in meine untervermietete Wohnung gehen musste. Meine Wohngästin möchte ich eigentlich wirklich nicht stören in ihrem Heim. Jedoch lässt es sich nicht umgehen, da ich noch andere ungeplante Dinge für meinen Düsseldorftrip benötige.

Nach weitern 4 Stunden habe ich zusammengesucht, umgepackt, eingepackt, Post durchgesehen, die Wohnung geheizt, es geschafft, nicht vor Übermüdung im Sitzen einzuschlafen und dabei vom Stuhl zu kippen. Irgendwann im Bett stelle ich den Wecker auf 4.20 Uhr. Mein Flug geht um 6.30 Uhr. 10h später laufe ich - Business gestylt und pseudowach über das Gelände in Richtung 3. Halle - die Tauchsporthalle! Stolz stelle ich fest, dass kaum jemand vor mir an den Ständen steht und mache mich an die Präsentation meiner Werbematerialen.

Im Lauf den Tages sorge ich parallel für die Verteilung von Tommy's Bonaire Flyern bei einem befreundeten Karibik Reiseveranstalter - diese beiden Adressen sind für Toms und meine Planung für Bonaire Tauchreisegruppen von großer Bedeutung - sowie für das In-Szene-setzen bei den bekannten Tauchmagazinen, mit denen wir schon einige Male gearbeitet haben. Über die neuen Karibikkontakte wird die Tauchzentrale sehr gute Tauchreisen nach Bonaire und Curacao anbieten können, die darüberhinaus weitere Freizeitangebote beinhalten und individuell gestaltet sein werden.

Und inzwischen sind es 50° Temperaturunterschied zu Bonaire in Berlin..... dazu fällt mir erstmal nichts mehr ein.....

Thursday, January 21, 2010

Flughafen Curacao am 21.1.!

Hier sitze ich nun - mit freiem Internetzugang und Blick auf Palmen am Flughafen auf Curacao und warte auf meinen Flug nach Amsterdam! Welch ein perfektes Büro! Eine kühle Brise, ein Sonnenschirm, viel Snack- und Getränkemöglichkeiten um mich herum und im Hintergrund dröhnt Salsa aus der Musikbox. In vier Stunden soll mein Flug nach Amsterdam starten, der es mir ermöglicht, doch noch am 22.1. in Berlin zu landen und am 23.1. wie geplant zur BOOT in Düsseldorf zu fliegen, um dort auf dem Stand der Berliner Tauchzentrale Interessenten zu Kunden zu machen und viele Kontakte zu knüpfen! Langsam beginne ich zu begreifen, dass ich diese warmen Temperaturen besonders bewusst aufsaugen sollte, da mich in Deutschland ein Temperaturunterschied zu hier von 40 Grad Celsius erwartet! BBBBrrrrrrrrr! Muss man das haben?

Abflug – Abschied – Aufbruch

Es ist der 20. Januar 2010. Ich verbringe die letzte Nacht in meinem Studio, das Teil des Hamlet-Resort-Hauses ist, welches ich mir mit Andre und Willem seit Anfang Dezember geteilt habe. Petra, die mich für 3 Wochen besucht hat, bewohnt diesen Raum mit mir und verbringt nunmehr ebenfalls die letzte Nacht in diesem Haus in diesem Studio. Morgen fliegen wir beide nach Berlin zurück. Sie, weil ihr Urlaub leider schon zuende ist und ich,weil ich einen Auftrag in Düsseldorf auf der BOOT Messe zu erfüllen habe – den Messestand der Berliner Tauchzentrale zu repräsentieren. Nebenbei motivieren mich inzwischen darüber hinaus einige Kontaktmöglichkeiten für andere Aufträge aus der Tauchindustrie sowie der Wassersportindustrie im Allgemeinen als auch Möglichkeiten zur Entwicklung meiner neuen Existenz als Tauchlehrerin.

Neben besagten guten Gründen, inmitten des erwartet nasskalten europäischen Winters direkt aus denTropen in Deutschlands Minusgrade hinein zu fliegen, treiben mich natürlich auch Pflichten zurück an den Schreibtisch sowie ein Gefühl von wachsender inneren Unruhe resultierend aus meinen noch unförmigen Ideen einer mit Sinn erfüllten beruflichen Aufbauentwicklung, die diese jetzt umsetzbaren jedoch nicht neuen Bedürfnisse nach Unabhängigkeit und Freiheit gewinnbringend berücksichtigen werden. Alles in allem lasse ich mich Schritt für Schritt in ein vages Szenario von Möglichkeiten kontrolliert treiben, um aus absehbaren Perspektiven Folgeentscheidungen zu treffen.

In vier Monaten zeichnet sich nun der 3. Umzug ab und somit ein erneuter Abschied von Menschen – meinen Mitbewohnern – von einem schönen Platz – dem Hamlet Studio – in dem ich mich selbst nach den Diebstählen, die mir schmerzhafte Verluste eingebracht haben – noch wohnlich eingerichtet hatte – und damit von einer vertraut gewordenen Umgebung, in der ich täglich zuhause war. Selbst eine Katze konnten wir zu unseren täglichen Gästen zählen. Jeden Abend und später auch Morgen begrüßte uns der nachtschwarze Minipanther mit einem eindringlichen stakkatostylistsichen „Mieau!!!“, um uns unmittelbar zum Öffnen der Katzemfutterdose zu bewegen. Petra und ich ließen uns herzlich gern zu dankbaren Opfern umwandeln und folgten brav den emotional gefärbten Anweisungen der kleinen Luxusstreunerin.

Sympathische Begleiterscheingungen dieser Art werden von morgen früh an vorüber sein. Nach meiner Rückkehr nach Bonaire am 7. Februar ziehe ich bei Emma – einer meiner IDC-Mitbestreiterin - ein und belege ihre Schlafcouch im Wohnzimmer Ihrer 2-Zimmer-Wohnung bei den „Go-Apartments“. Für knappe 8 Wochen teilen wir uns ihre kleine Wohnung mit Zugang zum Palmengarten, was mir geringere Kosten und einen kürzeren Fahrweg bescheren und ihr die Freude über eine Temporärmitbewohnerin. Nachdem die Jungs und ich das Hamlet-Haus ohnehin Ende Februar hätten verlassen müssen, habe ich spontan Emmas Vorschlag angenommen, bei ihr den letzten Wochen auf Bonaire zu verbringen und gleich nach meinem Rückflug einzuziehen anstatt 3 Wochen später.

Wie ist es eigentlich dazu gekommen, dass ich eine solch lange Zeit auf Bonaire verbringen würde? Ursprünglich waren 3 Monate geplant. Daraus entstand ganz schnell der Plan für 6 Monate, was zu einigen Organisationsherausforderungen bezüglich Terminen, Flugverbindungen, Behörden, Airlines, Bekleidungsversorgungslogistik, Finanzplanungen sowie unzähligen Heimatabsprachen über ankommende Briefpost führte, die wiederum Planung und Prioritätenbildunge sowie Beantwortung erforderte, um ungewollte Folgeerscheinungen zu vermeiden.

Das 1. Ziel hieß einst schlicht die Teilnahme am IDC zu erreichen – eine Teilnahme zu akzeptablen Kosten. Als diese Stufe erreicht war, lag aller Fokus aus dem Bestehen der IE. Nach dem Erreichen dieser Stufe setzte eine enspannte Ruhe ein, die das Ordnen der Planungsgedanken aus einer dann realistischen Perspektive heraus zuließ. In der Zwischenzeit waren ja auch noch die Freundinnenbesuche ein zu kalkulieren und die damit einhergehene Verschiebung der Aufmerksamkeit auf Organisatorisches. Dennoch musste eine gewisse Grundorganisation erfolgen.

Nach der bestandenen IE ließ ich also Mitte Dezember auf mich zukommen, um zuerst die Verschiebung meines Fluges am 20.12. um einen Monat anzugehen. Ziel war, nicht vor der BOOT nach Deutschland zu fliegen und dort ohne verfügbare Wohnung 4 Wochen demotiviert in der Dunkelheit zu frieren. Sinnvoll wollte ich diese Zeit lieber in der Sonne mit dem Tauchen verbringen und von dort aus meine Berliner Aufträge erledigen. Deswegen hatte ich schon frühzeitig begonnen, nach Tipps und Tricks zu recherchieren, meinen offiziell auf 90 Tage begrenzt genehmigten Aufenthalt auf Bonaire zu verlängern sowie die nicht änderbare Flugverbindung nach Berlin zurück kostenfrei eben doch ändern zu können.

Um nun meine Flugverschiebung auf eine offizielle Basis stellen zu können, stand mir ein Bittgang zur Einwanderungsbehörde in Bonaire Downtown bevor. Lediglich 4 Wochen länger musste ich heraushandeln, um dann erst Ende Januar – jetzt – zurückfliegen zu können. Im bis zum gefühlten Gefrierpunkt herunterklimatisierten Warteraum, von dem 5 Schalter und eine Tür zum heiligen Gral abgingen, sitzen immer ca. 20-30 Personen aller denkbaren mittel- und südamerikanischen sowie afrokaribischen als auch holländischen Nationen, um ihren Aufenthaltsstatus, Steuerangelegenheiten, Führerscheinregistierungen, Grundbesitztumorganisationen und andere wichtige Dokumentabwicklungen eingetragen, angemeldet und abgestempelt zu bekommen. Damit das scheinbar kleine Chaos in legitimierte ordentliche Bahnen gebracht werden können, greift auch hier das in Deutschland altbekannte System des Nummernziehens! Unglaublich aber wahr! Die Bundesagentur für Arbeit würde sich alle zehn Finger nach dieser fortschrittlichen technischen Einrichtung lecken, die es via Touchscreen erlaubt, dass Nutzer ihren gewünschten Ansprechpartner zu dem gewünschten Thema der Behörde vorab per Fingerdruck auf die Scheibe auswählen und somit bereits eine themenbasiert spezielle Nummernart zugewiesen bekommen. Und das in der Südkaribik – ca. 80 km von Venezuela entfernt! Well, ich nehme an, dass Holland nicht ganz unschuldig an der Realisierung dieses Fortschritts ist. Denn Einheimische kennen sich besonders auf den Behörden gut und tauschen gern Neutigkeiten mit ihren Verwandten und Bekannten aus.

Jedenfalls erhalte ich irgendwann am Schalter - als meine Nummer endlich aufgerufen wurde und nachdem ich ca. 2h gewartet hatte und mein Blutkreislauf auf ein Minimum reduziert war, weil ich kurz vor dem Erfrierungstot stand, dass ich über meine Verlängerung mit dem Manager der Behörde sprechen müsste. Dieser weilt zu jenem Augenblick selbstverständlich nicht im Büro, wird aber jede Stunde zurückerwartet. Folglich hatte ich mich weiteren Wartemomenten in der Arktis zu stellen und entschied mich kurzerhand, dies vor der Tür zu tun - mit einem Auge auf meinen Infoschalter gerichtet, der mir unmittelbar Auskunft über die Ankunft des großen Gurus in seinem Gral erteilen sollte.

Warmer Sonnenschein legt sich auf meine Arme, Beine, Kopf, Körper und langsam beginnt mein Blut wieder schneller zu zirkulieren. Ich lebe noch! Nach weiteren gefühlten 5 Stunden rauscht ein wichtig aussehender mittelältlicher Bonaire-Beamter an mir vorbei und steuert zielsicher das Tor zum heiligen Gral an. Lässig winkt er einen vermutlich aus Peru oder Ecuador stammenden auf den Stuhlreihen brav wartenden Arbeiter zu sich heran, der durch den Laufwind des vorbeischwebenden Gurus in dessen Laufrichtung gesogen wird - hinein in den Gralschlund, dessen Tore nach Eintritt in ihre Schlösser fallen. Das musste er gerade gewesen sein! Hoffnung erfüllt mein geduldig wartendes Herz! GEspant verfolge ich die Szenen, die sich ab jetzt hinter dem Glas meines Infosschalters abspielen. Meine Kontaktperson nimmt die Beine in die Hand, um den großen Guru von meiner Gegenwart zu unterrichten, während dieser kurz das Schalterzimmer betritt, um einige Papiere zu besorgen. Kurz treffen sich unsere Blicke. Er hat mich registriert und verschwindet in seine heiligen Gemächer. Das Zeichen das mir meine Schalterbeamtin jetzt gibt, ist eindeutig: er hat Dich auf seiner Liste und Du bist nach seinem Gast die nächste, die mit ihm sprechen darf! Puuhh! Dieser Behördengang wird jetzt absehbar und ich richte meine Extremitäten wieder gen Sonne aus. Eine Erkältung wäre das Letzte, was ich während meiner bevorstehenden Tauchwochen auf Bonaire noch gebrauchten könnte.

Nur ein Jahr später sitze ich tatsächlich dem großen Chef der Einwanderungsbehörde gegenüber, der ja noch über viel mehr Dienstleistungen schwebt, als mir in dem Moment klar ist. Der Besprechungsraum ist wieder auf Antarktisklima herunter geheizt und mir wachsen binnen 30 Sekunden unter jedem Nasenloch je ein Eiszapfen. Indessen davon völlig unbeeindruckt höre ich die Stimme meines potentiellen Gönners ruhig und professionell fragen, wie er mir helfen könne. Mit vor Kälte zitternder Stimme und gespielter leichter Unterwürfigkeit tische ich ihm meine vorher durch überlegte Geschichte auf, dass ich mich auf der schönen Insel Bonaire aufhalte, um hier meine Tauchlehrerausbildung zu absolvieren und diese Kurse jedoch noch nicht zu Ende seien und ich deshalb noch weitere 4 Wochen an selbigem Platz verweilen möchte, jedoch meine Aufenthaltsgenehmigung am 20.12. ausläuft.

Er lässt sich meinen Pass zeigen, vergewissert sich meines Herkunftslandes und verlässt den Raum. Mit einem aufgeklappten Ordnerbuch in den Händen, in dem einige Lesezeichen eingelegt sind kehrt er zurück und setzt sich wieder auf seinen Platz mir gegenüber. Mehr an sich selbst gerichtet stellt der die Frage, wie lange eine Deutsche wie ich überhaupt auf Bonaire bleiben darf. 90 Tage sage ich ihm und er findet kurs darauf die Stelle in seiner Gralbibel, die ihm diese Information bestätigt. Wieder schaut er in meinen Reisepass. "Aber ich hätte doch gar kein Problem!" sagt er. "In meinem Einwanderungsstempel sei keine Aufenthaltsbegrenzung von 90 Tagen eingetragen worden." Somit könne ich einfach länger bleiben. "Bitte?" Ich erinnere ihn höflich daran, dass das Flughafenpersonal dies möglicherweise anders sehen würde bei meiner verspäteten Ausreise und ich mich sicherer fühlen würde mit einer offiziellen Genehmigung. Irgendwie musste er mir da zustimmen....

Somit begann der Gute nun, sich eingehender mit meiner Situation auseinanderzusetzen. Was ich hier machte, wie lange ich bleiben wollen, wovon ich lebte, wo ich wohnte usw. Ob ich nicht ein Wochenende nach Aruba fliegen könne und dann einfach wieder einreisen könne, wolle zuerst wissen. Ich deutete ihm, dass ich diese Finanzen nicht aufwenden wollte und könnte und eine Aufenthaltsgenehmigung bevorzugen würde. Diese Aussage lies ihn natürlich stutzig werden und er fragte besonders genau nach meinen Einkünften und Möglichkeiten, auf Bonaire überleben zu können. Auch ob ich im Shop Geld verdienen würde, musste er wissen. Brav vertuschte ich die Wahrheit und verneinte. Mit dem Verdienen von echtem Geld ohne Arbeitsgenehmigung musste ich als Praktikantin bei Div'Ocean ein wenig vorsichtig sein. Nach dem Sammeln all dieser Informationen schrieb Herr Boss mir eine Liste der Papiere auf, die er nun von mir brauchte: Kopien meiner Kreditkarten, damit legitimiert sein würde, dass ich in Bonaire niemandem auf der Tasche liege (Nach Kartensaldi fragte er nicht...), ein Beleg meines Rückfluges nach Europa, ein Schreiben meines Tauchlehrerausbilders mit dem Inhalt, dass ich noch mehr Zeit auf der Insel zu Ausbildungszwecken verbringen würde müssen, eine Kopie meiner Reisekrankenversicherung, die zeigte, dass sie auch für Bonaire gälte sowie eine Reisepasskopie, die er sich direkt selbst noch zieht. Wenn ich ihm diese Informationen brächte, würde ich den Stempel der gewünschten Verlängerung erhalten. Na, wenn das keine Hausaufgaben sind!

Sunday, January 10, 2010

Mein ERSTER OPEN WATER DIVER Kurs!

Wie es ist? Keine Ahnung! Ich beginne ihn morgen: Montag, 11.1.2010 um 9.00 Uhr! Ohne Zögern kann ich behaupten, dass ich diesem ersten Kurs mit mittelgroßer Nervosität entgegensehe.

Alle Nervosität war überflüssig! Schnell überwiegt die Freude am Lehren und die Feststellung, dass ich in meiner neuen Rolle als Tauchlehrerin wesentlich mehr zu erzählen habe, als ich vorher befürchtet hatte. Die Fragen meiner Open Water Diver Anwärter sind
lückenlos und leicht zu beantworten, wie ich glücklicherweise während dem Besprechen der Wiederholungsfragen der ersten beiden Kapitel 1 und 2 feststelle. Dann werden standardgemäß Quizzes für die gleichen Kapitel geschrieben. Quizzes - eine Art von Kurztest als Lernbestätigung für jedes Theoriekapitel - die ich das erste Mal in meiner Taucherlaufbahn sehe. Witzigerweise erfahre ich auf diese Weise, dass diese Quizzes, die in meiner Tauchschule in Berlin nie geschrieben werden, weil der Weg direkt zur Abschlussprüfung führt, ein wichtiger PADI Standard ist, der bisher in besagter Berliner Tauchschule umgangen worden ist. Wieder ein Moment in dem ich froh bin, meine Ausbildung einmal an einem anderen Ort mit einem PADI Course Director fortgeführt zu haben. Dieser Blick von außen auf meinen bisherigen Ausbildungsstand führt zu einer objektiveren Standortbestimmung.

Mit diesem neuen Wissen also starte ich meinen ersten OWD und gehe mit meinen Schützlingen alle Fragen durch. Schnell lässt die Unsicherheit einer der Beiden feststellen. Viele Fragen zu kleinsten Details der Materie lassen auf Ängste vor dem eigenen Versagen schließen. Gern versuche ich diese Ängste zu minimieren, indem ich Fragen beantworte oder negative Einschätzungen umzukehren versuche. Schritt für Schritt führe ich die Beiden zur nächsten Stufe, die wieder mit vielen Fragen gekennzeichnet ist. Manche Schüler wollen eben vor der ersten Praxis mehr erfahren und versuchen, die Zusammenhänge zu verstehen. Beim Tauchsport ist es jedoch unerlässlich, erste und zweite Praxiserfahrungen zu machen und so eigene Aha-Erlebnisse zu ermöglichen, die wiederum Fragen von selbst beantworten können.

Doch verstehen kann ich es sehr gut und begrüße es eigentlich, dass meine Schüler sich so viele Gedanken machen. Immerhin sollte man sich neben des grandiosen Erlebnisses auch der Risiken bewusst sein, die der Sport mit sich bringt. Wir schreiten nun also zur Tat und bauen das Gerät zusammen, um den ersten Confined Water Tauchgang vorzubereiten. Die Beiden stellen sich eigentlich ganz gut an, wobei ich natürlich weiterhin mit Fragen nach Möglichkeiten von Equipmentversagen bombadiert werde. Zwischendurch treibt mich das in die Nähe meiner Geduldsgrenze und ich beginne zu versuchen, weniger Fragen zuzulassen. Tauchschüler neigen dazu am Anfang viel zu reden, um ihre Nervosität zu überspielen und nicht ins Wasser zu kommen. Übrigens ein ganz natürlicher Effekt! Sie wollen zwar Tauchen lernen, haben aber gleichzeitig Angst davor. Ein Gefühl das so manch andere wieder zu wenig inne hat.
Nun jedenfalls ist technisches Verständnis gefordert und gleichzeitig das Informationsniveau für einen Anfängerschüler zu halten. Zu viele Informationen können auch verwirren. Jedoch stelle ich auch fest, dass die Beiden mit diesen Informationen nicht überfordert sind und gut verstehen, weil sie in der Schweiz beruflich mit Drucktechnologie zu tun haben.

Somit brechen wir zum ersten "Schwimmbad"-Tauchgang ins begrenzte Freiwasser auf. Das schöne an der Bonairer Ausbildung ist ja die Auswahl an zahlreichen ausbildungsgeeigneten Tauchplätzen, die den Schülern unmittelbar die Schönheit der Unterwasserwelt bieten können. Stets schwimmen neugierig diverse Fischarten vorbei und leisten dem Unterricht Gesellschaft. Kein steril gefliester Pool sondern das natürliche, hell türkise Wasser über dem von Korallensand bedeckten Grund im Flachwasserbereich umhüllen die Schüler während ihrer ersten Übungen.

Da Bonaire diverse Tauchplätze mit Flachwassereinstiegen bieten, führe ich meine Schüler immer wieder an andere Plätze, damit sie soviel wie möglich verschiedene Einstiege, Wind- und Wasserbedingungen sowie Abwechselung erhalten. Auf diese Weise erhalten sie sofort einen realistischen Eindruck, was tauchen bedeutet. Nach einigen Skills tauchen wir immer gen Riffkante und schauen auf die Korallenlandschaft, in der sich ein buntes Fischtreiben auftut, welches die Beiden noch nie aus der Tiefe bewundern konnten - sondern lediglich beim Schnorcheln. So gehen wir Schritt für Schritt durch den Kurs: erst 1-2 gelesene Kapitel Theorie, Besprechen der Wiederholungsfragen, danach Quizzes schreiben, Pause, am Nachmittag Confined Water Übungen 1 (was mit Schwimmbadtraining gleichzusetzen ist), dann Freiwassertauchgang 1. Am nächsten Tag das gleiche: Theorie 3 plus Confined Water 2 und 3 bis wir irgendwann die Theorie komplett fertig, alle Quizzes geschrieben haben und die Abschlussprüfung in Form von 50 Multiple Choice Fragen ansteht. Mit guten Ergebnissen bestehen die Beiden und wir können nach dem Wochenende mit den letzten beiden Übungsabschnitten und anschließenden Freiwassertauchgängen beginnen.

Wednesday, January 06, 2010

Wenn Barracudas wirklich nervös machen können...

Es ist ruhig im Shop. Außer telefonischen Anfragen nach Tauchpaketen und Leihequipment sowie der Einweisung unserer neuen Divemasterkandidatin in Training passiert nichts. Dik, Petra und ich überlegen uns, mit welchem Grund wir ins Wasser kommen. Petra ist hier, um mit mir tauchen zu gehen und mich nicht als Guide zu engagieren. Weil Tauchen mit Petra immer am schönsten ist, wie ich vor einiger Zeit in Berlin festgestellt hatte, will ich auch am liebsten mit ihr herunter. Das Tauchen mit Dik ist ähnlich schön. Uns fehlt jedoch eine gemeinsame Vorgeschichte unter Wasser. Eine Vorgeschichte, durch die ich mich ganz stark mit Petra verbunden fühle, weil sie mich ausgebildet hat. Zu ihr habe ich das größte Vertrauen unter Wasser, was mir einzigartig entspannte Tauchgänge ermöglicht - etwas das ich versuche zurückzugeben. Darum gebe ich stets viel auf ihre Aussagen in Gesprächen über die Unterwasserwelt, Equipment, Ausbildung oder Verhaltensweisen. Äußerungen von anderen Tauchern halten aus meiner Sicht wenig bzw. nur teilweise mit. Lediglich Dik's Erfahrungen und Ansichten sind hier auf Bonaire für mich ebenfalls spannend sowie Tommy's Anekdoten vor einem noch größeren Tauchhintergrund als erfahrener Tauchlehrer und Course Director - alles in allem eine geballte Ansammlung von unendlichen Geschichten aus aller Welt über und unter den Wellen.

Dass ich heute allerdings in den Hochgenuss kommen würde, mit meinen beiden Lieblingsbuddies abtauchen zu dürfen, ergibt sich erst recht kurzfristig. Dank eines pragmatischen Shopchefs sitzen wir drei - Petra, Dik und ich im Shop-Pickup, rufen unserem Thommy ein fröhliches Tschöhö zu und starten zu unserem Fun-Dive am heutigen Nachmittag an der Hilma Hooker!

Rin - runter - los! Wie war das gleich ;-)? Petra und ich rufen uns kurz ein ok zu und lassen die Luft aus dem Jacket. Am 6m tiefen Grund wartet Dik bereits auf uns und wir formieren uns in Richung Riff. In ca. 20m Entfernung schon erkennen wir das 70 Meter Wrack schemenhaft im Schein der Schwebeteilchen und steuern es direkt von seiner Rückseite aus an. Durch seine exakte Versenkung parallel zum Riff schweben wir bereits nach 5m Grundzeit über die Seitenwand zur Reeling. Vor uns tut sich ein 20 Meter tiefer Abgrund auf - in der Breite des Schiffs - der durch einen weiß leuchtenden Sandboden aufgehoben wird. Wir gehen vorn über die Kante und tauchen auf der seitlich liegenden Vorderseite, die wie ein Felsüberhang steht und steuern in Richtung Deckboden. Es gibt mittlerweile einige offene Luken ins innere des Wracks sowie noch kleine Aufbauten, die sich uns entgegenstrecken. Unter der vorhängenden Wrackseitenwand stehen gleich erst ein dann 2 und danach 3 Tarpone unbeweglich wie in einem Gemälde.

Wir schwimmen an der Innenseite des umgekippten Schiffswracks entlang und lassen uns von der mysteriösen Aura dieses mächtigen dunklen Eisengebildes einfangen. Unter uns reflektiert der schneeweiße Korallensand auf dem 33m tiefen Grund das durch die Wassermassen hineinstrahlende Sonnenlicht und lässt so das ehemalige Schiff sich auf weichen, hell schimmernden letzten Laken betten. Neben dieser 70m langen Ruhestätte auf Blech und Nieten müssen wir wie unscheinbare Eindringlinge in einer fremden weit entfernten Welt erscheinen. Lediglich unsere durch das Ausatmen aufsteigende Luftblasen lassen auf unsere reale Herkunft vom Planeten Erde schließen. Vom Grund etwas aufsteigend oder näher an die linkseits liegende Deckseite heranschwimmend bewegen wir uns mittlerweile im Alleingang und gleichzeitig als Teil einer nun leicht auseinandergedrifteten Gruppe an die für uns ganz individuell besonders spannenden Wrackabschnitte. Durch Korallen bewachsene Wand- und Deckenoberflächen oder Hebeseile sowie mit Grünalge bedeckter Schiffsrumpf ziehen uns in den Bann. Algenbewuchs ist kein gesundes Zeichen und deutet auf den Verschmutzungsgrad des Gewässers in der entsprechenden Gegend hin.

Kleinste Riffbewohner entdecken wir in den zur Wasseroberfläche gerichteten Bullaugen der Hilma sowie kleine Krabben mit ihren bunten Scheren, die leider viel zu oft auf die Teller von Gourmetküchenkonsumenten landen. Von oben gehen wir wieder hinunter auf die Mitte der Schiffsbreite und erreichen langsam den Bug. Dik wühlt noch etwas im Sand, während Petra noch die kleinsten Scherentierchen, Babyfische, Korrallenarten und anderes studiert als ich vorm Bug in Richtung Riff schaue - woran sich die Hilma ganz gemütlich anlehnt und so nicht nach hinten wegkippen kann. Im Schatten des Schiffsrumpfs zwischen dem Wrackkörper und der Riffkante auf ca. 4 Metern vom Grund erstreckt sich ein stattlicher pfeilspitzen gerader Rumpf, der bewegungslos in perfekter waagerechter Wasserlage das Geschehen in seinem Revier beobachtet. Das muss ich mir näher ansehen und schwimme langsam wenige Meter in die Richtung dieses besonders großen Wesens mit einer Statur, die mich sofort an einen Barracuda erinnern. Dann sehe ich sie! Die 2 blitzenden Augen am Kopf dieses dreimal ausgewachsenen Exemplars eines respektablen Raubfisches!

So schnell habe ich wahrscheinlich meinen Shaker noch nie zur Hand gehabt, um Alarm zu schlagen! Sofort will ich mit Petra und Dik diesen Anblick teilen! Die Beiden waren zum Glück wieder ganz in der Nähe und so rasch zur Stelle. Gebannt richten sich von nun an 6 Augen auf den beachtlichen Räuber und lassen diesen nicht mehr aus dem Visier! Einen solchen Barracuda sollte man im Auge behalten. Langsam nähern wir uns, schauen ihn an. Als wir etwa 3m vor ihm liegen schießt plötzlich ein zweiter dieser Größe in blitzartigem Tempo in unsere Szenerie und drängt den ersten beiseite. Ich schaue mich instinktiv nach weiteren hungrigen Mäulern um. Nichts. Anstatt sich um den guten Platz zu streiten, formieren sich die beiden Einzelgänger schnell und richten sich unabhängig voneinander in unsere Richtungen als wir langsam an ihnen vorbei schwimmen. 1 Meter Abstand zu 2 Riesenexemplaren von ca. 1,50m Länge dieser Raubfischart und den besten Blick aus erster Reihe auf schmale langgezogene, spitze Zähne, die vom Unterkiefer über die Oberlippe der 2 geräumigen Mäuler hinüberreichen sowie den ständigen Blickkontakt mit 4 dunkel blitzenden großen uns neugierig und sehr interessiert anstarrenden Augen dieser silber schillernden pfeilartigen Barracudakörper mit dunkel schimmernden Streifen auf beiden Seiten machen mich leicht nervös und ziehen mich völlig in ihren Bann. Welch ein Moment! Die Spannung ist zum Zerreißen, als wir an den Kumpels vorbei schwimmen und diese sich mitdrehen und uns fokussieren! Jungs wir sind zu groß und zu eingepackt, als dass wir als Happen schmackhaft wären!! Leicht drifte ich kurz nach oben, um etwas aus der Schusslinie zu gleiten, doch Petra hält mich auf gleicher Höhe. Gruppenformation ist in dieser Situation wohl angebracht. Wir bewegen uns in dem engen Tunnel zwischen der Rückseite des Hilmarumpfes und der Vorderseite des Riffs im unteren Bereich, der nur wenige Meter zwischen den Wänden Platz lässt. Langsam gleiten wir hier weiter in Richtung Heck und schauen und einige Male nach den Barracudas um. Sie verlieren ihr Interesse und schwimmen ihres Weges. Petra und ich schauen uns mit großen überraschten Augen an. Diese Begegnung hätten wir uns in den verrücktesten Träumen nicht vorstellen können. Gerade weil Bonaire ansonsten kaum größeren Fisch zu bieten hat. Doch diese Jungs waren eindeutig eine unerwartete Ausnahme und die Krönung unseres Hilma Tauchgangs.

Tuesday, January 05, 2010

Silvester - Neujahr - eine Eingebung und wieder ein Freundesbesuch!

Die letzten Tage vor dem Jahreswechsel glichen den anderen wie einem Ei dem anderen. Leichte Abweichungen an der Oberfläche, jedoch keine grundsätzlichen Einschnitte in Ablauf, Ereignissen oder Wetter. In Bonaire häuften sich die Verkaufsstände mit Silvesterknallern am Straßenrand. Teilweise teilweise warteten diese mit karibischen Salsa-Livebands auf, die dafür zuständig waren, den Absatz ein wenig anzukurbeln. Ein überflüssiges Unterfangen, wie sich später leider herausstellte. Die Antillianer in dieser Region sind unglücklicherweise übertrieben knall- und böllerfreudig. Mit großen Schritten näherten wir uns dem 31.12. - vielmehr ich näherte mich mit ganz großen Schritten dem 30.12. - nicht wegen Silvester, sondern aufgrund der Ankunft meiner lieben Freundin, Mentorin und ehemaligen Tauchlehrerin Petra aus Berlin am 31. morgens um 4.15! Juhu - endlich jemand hier aus der Heimat, der Tauchen kann ;-)! Super - Ich freute mich schon einige Tage auf das Wiedersehen.

Längst hatte ich mir den Pickup organisiert, um sie morgens vom Flughafen abholen zu können. Jeder erzählte mir ich solle auf der Website des Flamingo Airports die tatsächliche Ankunftszeit des KLM Fluges 735 checken, um dann nicht ewig am Flughafen zu stehen, weil der Flug Verspätung hatte. Dankbar für diese Tipps las ich die Flughafenvorausschau und stellte mit Erstaunen fest, dass dieser Flug und alle ähnlichen an den anderen Tagen auch komplett auf 5:35 Uhr getaktet waren. Zum Glück hatte ich einen Blick hierauf geworfen! Denn dies bedeutete ganz einfach, dass die Passagiere nach einer halben Stunde in der Einwanderungswarteschlange sowie weiteren 20min an der Gepäckausgabe verbringen und somit nicht vor 6:15 aus der Ankunftstür des Flughafengebäudes stolpern würden. Mit Pech säße ich dort fast 2 Stunden ohne messbaren Erfolg.

Also stellte ich mir den Wecker großzügig auf 5:00 Uhr, um innerhalb von 30min gegen 5:30 dort sein zu können, für den Fall, dass Petra schon früher in der Halle stehen würde und mich suchte. Sie wüsste immerhin nicht, wohin sie fahren sollte.

Ich war am Flughafen. Er sah ganz anders aus als sonst. Es war viel los und der Tag dämmerte schon - viel zu früh. Am Himmel flogen Kleinflugzeuge ein und waren dicht gefolgt von großen Passagiermaschinen der KLM. Was ist denn hier los heute??? Plötzlich explodierte eine Maschine! WOW! Das war wieder ein Kleinflugzeug! Zum Glück keine große Maschine! Petra muss noch irgendwo dort oben drin sitzen. Ok! Weitersuchen. Welches Flugzeug war das richtige? In der Zwischenzeit kümmerte ich mich erstmal um das Parkticket. Es ist soviel los am Flughafen. Eine große Unruhe machte sich breit. Gleichzeitig dachte ich "warum kümmere ich mich eigentlich so gewissenhaft um das Parkticket?" Irgendetwas stimmte nicht an der ganzen Situation!!

Ich wachte auf! Alles war ein Traum! Ich hatte geschlafen und das bunte Treiben und die Explosion nur geträumt! Im Bett liegend fragte ich mich nach dem Grund für diesen Traum und kletterte aus dem Bett. Es war erst 4:20 Uhr. Was machte ich hier? Das erste und einzige Mal schob ich den Vorhang beiseite und sah aus dem Fenster in den dunklen Nachthimmel hinein. Da war es!!!! Der Grund für meinen Traum! In diesem Moment sah ich die KLM Maschine - die einzige an diesem und an jedem Morgen - Bonaire anfliegen! Just in einem Zeitfenster von wenigen Sekunden, in dem ich sie hatte sehen können, bevor sie hinter den Häusern meines Resorts verschwand! Dieser Traum war nicht nur ein Traum, sondern eine Eingebung! Der Flieger kam 1h vor der geplanten Ankunftszeit des Flughafens. Ohne den Traum wäre ich nicht aufgewacht und hätte die Ankunftszeit von Petra glatt verschlafen! Unglaublich! Aber wahr....

Schnell machte ich mich fertig, schloss meine Haustür von außen und brauste mit dem klapprigen Tauchshop-Pickup zum Flamingo-Flughafen, um Petra noch rechtzeitig am Ausgang empfangen zu können. Dort angekommen fragte ich einen Taxifahrer, wieviele Passagiere schon aus der Tür gekommen waren. Nur ungefähr 4. Ah! Zum Glück. Ich war früh genug und positionierte mich direkt an der Tür. Hier würden wir uns nicht verpassen können.

Da!!! Ich sah eine mit längerem Kurzhaarschnitt etwas kleinere Person aus der Tür kommen. Um ihre Schultern hing eine Gitarrentasche! Bitte? Das konnte sie nicht sein. Aber sie sah genauso aus wie Petra! Egal hin da und gucken! Sie war es! Juhhuuuuu! Begrüßung pur und die Frage nach der ungewohnten Gepäcktasche löste alle Unsicherheit. Die Tasche beheimatete natürlich keine Gitarre, sondern die neuen Apnoeflossen! Lustiger Irrtum das! Petra und Gitarre. Aber wer weiß schon, was mit Menschen passiert, wenn man sie einige Zeit lang nicht sieht? Dennoch - ich hätte von dieser einschneidenden Veränderung rechtzeitig vorher erfahren. Also alles war gut! Petra war angekommen - ich konnte sie abholen und würden von nun an nichts als tauchen gehen! :-) Eine Bemerkung von Frau Instructor war nämlich am Skype-Telefon vorher "wir geh'n jawohl tauchen bis der Arzt kommt, wa?!" "Nee, das wäre schlecht!" Lachend stellten wir diesen Konsequenz reichen Ausspruch als etwas unpassend für den Tauchsport fest.... Aber ist ja klar, was gemeint ist...;-)!