So, nun habe ich mich zum Faktenschaffen durchgerungen und heute mein Ausscheiden bei Prodive mit Februar 2012 bekanntgegeben. Es seltsames Gefühl, diesen Schritt nach nur 4 Monaten zu kommunizieren. Gern hätte ich noch weiter gearbeitet, bin aber zur gleichen Zeit auch unruhig wegen unserer Projekte für via communication consulting. Immerhin stehen jetzt konkrete Aufträge an, die uns weitere Reisen eröffnen werden sowie unsere Anwesenheit in Berlin im Frühjahr erfordern. Was das Leben hier angeht, werden wir, werde ich mich ab Februar mit der Kultur in Yucatan befassen und die Halbinsel erkunden. Vielleicht schaffen wir es bis Guatemala und Belize. Währenddessen arbeiten wir online und werden endlich Zeit haben, die Themen zu planen, zu entwickeln und in die Wege zu leiten.
Traurig daran ist lediglich, dass es mich nicht mehr ins Meer führen wird und ich ersteinmal nicht mehr guiden werde und Gäste in unsere Unterwasserwelt entführen werde können. Doch mein Abschied ist möglicherweise nur ein vorrübergehender. Vielleicht führt es mich zurück in die Region und ich werde noch einmal in diesem Job tätig werden. Ich bin andererseits sehr gespannt auf weitere Riffe und Tauchgebiete, die Zentralamerika zu bieten hat. Mexiko war für mich vorerst lediglich der Einstieg in diese Gegend und diese Welt. Meine Rückkehr nach Berlin im Frühling wird ein Intermezzo sein.
Diese Tage waren hier besonders schön für mich, da ich Besuch von meiner lieben Freundin Ursl hatte, die derzeit die Halbinsel erkundet. Diese Vertrautheit und unsere gemeinsame Wertewelt war Balsam für meine Seele. Durch eine sehr oberflächliche Welt in Playa verletzt vermochte es Ursl, diese Wunde zu verschließen und mich an meine und unsere wahre Welt zu erinnern - eine verantwortungsvolle, soziale und eigene, die geprägt ist von Ernsthaftigkeit, Tiefe und Echtheit. Keine Sorge, gelacht haben wir trotzdem viel! :-)
2 Tage noch bis Silvester - Rike kommt an, um 2 Monate hier zu verbringen - Weihnachten ist zum Glück vorbei - anstatt auch nur eine kleine Aufmerksamkeit zu bekommen, mussten mir doppelt soviel arbeiten wie vorher! - bin ich froh, dass ich heute meine Entscheidung getroffen und ausgesprochen habe. Die Basisarbeit ist doch eher ein Spiel und führt zu nichts. Erst war ich wehmütig, doch dann habe ich schnell festgestellt, dass dies wohl wieder mal nur mir so ging, da ich mir immer besonders viele Gedanken mache. Für die Firma zählt nur Funktionieren mit einem breiten Lächeln im Gesicht - egal, was sie Dir antun. Wenn Du etwas dagegen äußerst oder konstruktive Kritik ausübst, fühlen sie sich schon in ihrer Erhabenheit erschüttert. Sie schauen nicht wirklich hin, wie es dem Staff geht. Solange dieser den Mund hält, existiert offiziell keine schlechte Stimmung. Das ist nicht meins. Motivation ist Arbeit des Basismanagements. Diese funktioniert manchmal und inzwischen eher selektiv bzw. oft gar nicht. Gern gesehen sind stets lachende, kuschelweiche Süßbarbies, die sich anschmiegen und mit großen Augen nach mehr betteln. Das männliche Management reagiert prompt auf die Zuckermischung mit besonderer Aufmerksamkeit. Ein Phänomen mit sicherlich weltweiter Gültigkeit. Klare Worte sind wie überall unerwünscht - dafür Streicheleinheiten an der richtigen Stelle stets Pflichtzutat.
Nun denn, meine Zeit bei Prodive war durchwachsen, meist sehr schön, aber gen Ende durch Negativstimmung geprägt, die das gesamte Team betraf. Jeder beschwert sich über die Bosse, den doppelten Arbeitsumfang und über die Art, wie unsere Mexikaner noch freundlich gefragt und mit Zusatzfreizeit bestochen werden, damit sie ihren Job wenigstens annähernd erledigen. Trinkende Bodegeros, die hier und da Equipment stehlen oder sich während der Arbeitszeit irgendwo in der Marina herumdrücken, spät oder gar nicht zur Arbeit erscheinen oder einfach früher gehen und alles für die europäischen Kollegen zum Aufräumen stehen und liegen lassen, werden noch belohnt. Es gibt keine Verwarnungen für interne Probleme. Nur bei offensichtlichen Fehltritten, die durch die Hotelsecurity entdeckt wird, schreitet die Firma ein, weil sie dann handlungspflichtig ist. Erlaubt sich jemand aus dem Tauchlehrerteam einen Fehltritt, erhält er eine nur 2. Chance, bevor er gefeuert wird. Die Mexikaner feiern täglich hinter dem Rücken der Basisleitung und kommt trotz deren Wissens davon. Ist dies nicht eine hervorragende Motivation für die Jungs, es weiter auf die Spitze zu treiben? Diese Ungleichheit treibt alle zur absoluten Missstimmung und lässt die Laune in den Keller sinken.
Doch es scheint nicht im Interesse des Unternehmens zu liegen, eine gute Stimmung zu erzeugen. Es ist eher wie in einem deutschen Konzern. Die Entscheider achten eher darauf, dass sie ihre Position nicht nur sichern, sondern dieser auch schrittweise verbessern können. Die eigene Karriereleiter ist zielführend für sogar solche, die anfangs noch als menschlich sozial erschienen. Irgendwie erschreckend und zumindest ernüchternd, finde ich.... und lieder wieder einmal nicht neu in meinem Sammelsurium an Berufserfahrungen....
Doch ich schaue mit Freude nach vorn und gehe nun wieder neue Aufgaben an, die mir und uns wieder neue Ziele einbringen werden. Beginnen werden wir in Playa zu Silvester am Strand! Begiessen werden Rike und ich es mit dem Freixenet von Ursl - hoffentlich auch mit ihr - ebenfalls am Strand! Dann kann das neue Jahr kommen, in dem der Mayakalender endet und uns in eine neue Zeitrechnung führt. Ohne Weltuntergang übrigens...
Traurig daran ist lediglich, dass es mich nicht mehr ins Meer führen wird und ich ersteinmal nicht mehr guiden werde und Gäste in unsere Unterwasserwelt entführen werde können. Doch mein Abschied ist möglicherweise nur ein vorrübergehender. Vielleicht führt es mich zurück in die Region und ich werde noch einmal in diesem Job tätig werden. Ich bin andererseits sehr gespannt auf weitere Riffe und Tauchgebiete, die Zentralamerika zu bieten hat. Mexiko war für mich vorerst lediglich der Einstieg in diese Gegend und diese Welt. Meine Rückkehr nach Berlin im Frühling wird ein Intermezzo sein.
Diese Tage waren hier besonders schön für mich, da ich Besuch von meiner lieben Freundin Ursl hatte, die derzeit die Halbinsel erkundet. Diese Vertrautheit und unsere gemeinsame Wertewelt war Balsam für meine Seele. Durch eine sehr oberflächliche Welt in Playa verletzt vermochte es Ursl, diese Wunde zu verschließen und mich an meine und unsere wahre Welt zu erinnern - eine verantwortungsvolle, soziale und eigene, die geprägt ist von Ernsthaftigkeit, Tiefe und Echtheit. Keine Sorge, gelacht haben wir trotzdem viel! :-)
2 Tage noch bis Silvester - Rike kommt an, um 2 Monate hier zu verbringen - Weihnachten ist zum Glück vorbei - anstatt auch nur eine kleine Aufmerksamkeit zu bekommen, mussten mir doppelt soviel arbeiten wie vorher! - bin ich froh, dass ich heute meine Entscheidung getroffen und ausgesprochen habe. Die Basisarbeit ist doch eher ein Spiel und führt zu nichts. Erst war ich wehmütig, doch dann habe ich schnell festgestellt, dass dies wohl wieder mal nur mir so ging, da ich mir immer besonders viele Gedanken mache. Für die Firma zählt nur Funktionieren mit einem breiten Lächeln im Gesicht - egal, was sie Dir antun. Wenn Du etwas dagegen äußerst oder konstruktive Kritik ausübst, fühlen sie sich schon in ihrer Erhabenheit erschüttert. Sie schauen nicht wirklich hin, wie es dem Staff geht. Solange dieser den Mund hält, existiert offiziell keine schlechte Stimmung. Das ist nicht meins. Motivation ist Arbeit des Basismanagements. Diese funktioniert manchmal und inzwischen eher selektiv bzw. oft gar nicht. Gern gesehen sind stets lachende, kuschelweiche Süßbarbies, die sich anschmiegen und mit großen Augen nach mehr betteln. Das männliche Management reagiert prompt auf die Zuckermischung mit besonderer Aufmerksamkeit. Ein Phänomen mit sicherlich weltweiter Gültigkeit. Klare Worte sind wie überall unerwünscht - dafür Streicheleinheiten an der richtigen Stelle stets Pflichtzutat.
Nun denn, meine Zeit bei Prodive war durchwachsen, meist sehr schön, aber gen Ende durch Negativstimmung geprägt, die das gesamte Team betraf. Jeder beschwert sich über die Bosse, den doppelten Arbeitsumfang und über die Art, wie unsere Mexikaner noch freundlich gefragt und mit Zusatzfreizeit bestochen werden, damit sie ihren Job wenigstens annähernd erledigen. Trinkende Bodegeros, die hier und da Equipment stehlen oder sich während der Arbeitszeit irgendwo in der Marina herumdrücken, spät oder gar nicht zur Arbeit erscheinen oder einfach früher gehen und alles für die europäischen Kollegen zum Aufräumen stehen und liegen lassen, werden noch belohnt. Es gibt keine Verwarnungen für interne Probleme. Nur bei offensichtlichen Fehltritten, die durch die Hotelsecurity entdeckt wird, schreitet die Firma ein, weil sie dann handlungspflichtig ist. Erlaubt sich jemand aus dem Tauchlehrerteam einen Fehltritt, erhält er eine nur 2. Chance, bevor er gefeuert wird. Die Mexikaner feiern täglich hinter dem Rücken der Basisleitung und kommt trotz deren Wissens davon. Ist dies nicht eine hervorragende Motivation für die Jungs, es weiter auf die Spitze zu treiben? Diese Ungleichheit treibt alle zur absoluten Missstimmung und lässt die Laune in den Keller sinken.
Doch es scheint nicht im Interesse des Unternehmens zu liegen, eine gute Stimmung zu erzeugen. Es ist eher wie in einem deutschen Konzern. Die Entscheider achten eher darauf, dass sie ihre Position nicht nur sichern, sondern dieser auch schrittweise verbessern können. Die eigene Karriereleiter ist zielführend für sogar solche, die anfangs noch als menschlich sozial erschienen. Irgendwie erschreckend und zumindest ernüchternd, finde ich.... und lieder wieder einmal nicht neu in meinem Sammelsurium an Berufserfahrungen....
Doch ich schaue mit Freude nach vorn und gehe nun wieder neue Aufgaben an, die mir und uns wieder neue Ziele einbringen werden. Beginnen werden wir in Playa zu Silvester am Strand! Begiessen werden Rike und ich es mit dem Freixenet von Ursl - hoffentlich auch mit ihr - ebenfalls am Strand! Dann kann das neue Jahr kommen, in dem der Mayakalender endet und uns in eine neue Zeitrechnung führt. Ohne Weltuntergang übrigens...
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