Friday, July 29, 2011

Berlin ertrinkt - Mexiko lockt mit Sonne

Was könnte Dich noch mehr in Deiner Entscheidung bestätigen, die Region über den Winter zu verlassen, als das derzeitige Wetter in Berlin, Deutschland und großen Teilen Europas? 4 Wochen vergehen jetzt noch bis zu meinem Abflug in ein anderes Leben. Die sind prall gefüllt von Arbeit, Sportbootunterricht, Gepäckplanung, Projektplanung, Recherche und anderen bürokratischen wie organisatorischen Vorbereitungen hier und dort.

Eine Studiowohnung habe ich längst gemietet - selbst mein Transfer zu meinem Apartment per Local-bus und Abholung durch meine Vermieterin ist schon geplant. Nun bleiben noch Kleinigkeiten wie die Information der Krankenversicherung, Hotelzimmer in Brüssel reservieren und wöchentlich die Dinge herauszulegen, die mit auf die Reise gehen werden. Die Wahl fällt schwer, wenn es um die Bücherauswahl geht. Davon könnt ich VIEL mehr einpacken, als ich bisher herausgelegt habe. Doch ich möchte am Checkin der Airlines keine Probleme haben und entscheide die tatsächlich Auswahl eh erst am letzten Packtag.

Playa del Carmen ab dem 26.8.2011 bis irgendwann im April 2012 mit ziemlicher Sicherheit lässt mich in mich hineinhören, ob der Plan weiterhin haltbar ist bzw. sich gut anfühlt. Eigentlich schon. Klar ist es wieder einmal ein komisches Gefühl, ins Unbekannte aufzubrechen. Aber gemütlich zuhause bleiben kann jeder! Das ist für 2 Wochen am Stück ja schon langweilig genug. Außerdem ist das etwas für das Alter. Wer rastet der rostet ist sowas von ein richtiger Spruch! :-)

Saturday, July 23, 2011

Schon wieder nur wenige Wochen ...

Bis zur Abreise nach Mexiko sind es nur noch weniger als 5 Wochen. Alles ist geplant soweit. Ich mache 3 Kreuze, dass ich meine Wohnung in Berlin Moabit untervermieten konnte zum 1.September 2011 und alle damit verbundenen Kosten gedeckt sein werden. Der Vertrag ist beidseitig unterschrieben, die Kaution habe ich erhalten, die Schlüssel sind bereits übergeben. Nun stehe ich noch vor 4,5 Wochen Zeit in Berlin und in Deutschland, die mit viel Arbeit, Packen, Räumen und Freunde wie Famile treffen ausgefüllt sein werden. Meine Familie steht inzwischen ganz oben auf der Liste und ich freue mich auf das Wiedersehen nach kurzer Zeit seit letzem Mai. Unser Verhältnis ist so viel besser geworden und ich fühle nun deutlich die Verbindung zu meinen Wurzeln, meiner Prägung und meines Ichs. Das ist sogar wunderbar! Damit fühle ich mich heute sehr wohl :-)! Umso schwerer fällt mir die bevorstehende Abreise. Emotional habe ich mich bisher nie beeinflussen lassen - nicht von familiären Bindungen. Tja, ich schätze, ich bin mit nun fast 41 Jahren endlich erwachsen geworden. Es ist eine Veranwortung, die man eingeht. Aber es ist schlicht das eigene Leben, das man leben muss. Jeder hat eigene 2 Beine, auf denen er stehen muss. Ein guter Freund von mir sagte einmal: "benutze sie auch...".

Nun steht mein Weg in den Startlöchern! Einige von Euch beginnen sich schon zu verabschieden und kündigen teilweise sogar bereits ihre Besuchsabsichten an! Das freut mich am meisten am Reisen - nicht vergessen zu werden, sondern besucht zu werden! Nichts scheint für immer oder aus der Welt! Kontakte könnnen gehalten werden - ich versuche meine nach Kräften und Wünschen zu pflegen. Freunde unterwegs zu haben, ist das Wichtigste gegen die Einsamkeit und die Zweifel, die zu jeder längeren Reise gehören. Die gleichen Freunde, die schon bei der Planungsphase mit Rat und Tat zuseite gestanden haben und meine Überlegungen auf den Kopf gestellt haben. Das Ergebnis ist, je näher der Abreisetermin rückt, desto leichter fühlen sich die Momente an und desto aufgeregter werde ich. Alles fühlt sich richtig an. Diesmal ist es kein begrenzter Ausbildungsaufenthalt. Diesmal ist es ein Aufenthalt auf eigentlich unbestimmte Zeit. Einen terminlichen Grund für eine endgültige Rückkehr habe ich nicht in 2012. Einige kleinere Zeiträume für sinnvolle Projekte können anstehen. Diese schließen aber keine erneute Abreise danach wieder aus. Naja, nun heißt es ersteinmal, einen Schritt nach dem anderen zu machen. Wer weiß, was unterweg passiert und welche Möglichkeiten sich entwickeln oder welche Katastrophen aufkommen. Mit dem Reisen entstehen erfahrungsgemäß neue Reisepläne.

Friday, July 01, 2011

Sharm el Sheik to Brussels airport

Diesmal hatte ich natürlich keine Mondfinsternis auf dem Flug zurück nach Brüssel – nicht nur weil ich tagsüber geflogen bin, sondern weil solche Ereignisse nun mal nicht alle Nas lang passieren. Nachdem ich Dahab verlassen hatte, um einen Tag bei Anna in Sharm el Sheik verbringen zu können, bin ich inzwischen seit gut 10,5 h auf dem Flughafen und warte auf das Bording in einer Stunde. Wie ich solche Zeitverschwendungen hasse, kann ich gar nicht sagen. Genutzt habe ich sie dennoch mit etwas Arbeit für heimische Projekte und natürlich skypen und facebooken! Sogar die letzten Urlaubsbilder sind bereits heruntergeladen, verkleinert und bei facebook hochgeladen.

Die letzten Tage in Dahab waren ganz nett. Es ergaben sich noch Gelegenheiten, einmal mit einigen Leuten im Blue Hole abzutauchen und am Eel Garden – meinem Lieblingsrestaurant. Auch das bloße in der Sonne bzw. im Schatten liegen konnte endlich praktiziert werden. Der Wettkampf war vorüber, die Aufregung Vergangenheit. Ich genoß die Ruhe so weit wie möglich, um mich vor dem bevorstehenden Stress zuhause zu stärken. Bei dem Gedanken daran konnte einem ganz anders werden. Immer öfter sehe ich mich in einer Existenz fern ab dieses zuhauses in einem anderen neuen zuhause.

Die Ruhe, die das Meer beim bloßen Anblick ausstrahlt, ist ein Luxusgut, dass ich einfach nicht mehr missen möchte. Hier am roten Meer war ich zwar nicht an meinen imaginären Lieblingsorten. Doch ich befand mich in einem wunderschönen heißen Klima – das Klima kann sehr schön aussehen, sobald die Sonne beginnt unterzugehen und die Luft in einen rosafarbenen Schleier hüllt und das Meer babyblau einfärbt. Dahinter schimmern die rotgrauen Berge von Saudi-Arabien über die spiegelglatte Wasseroberfläche. Vor dieser Kulisse sitzt man am Strand und fröstelt nicht ein einziges Mal, weil die Hitze durchdringt und einem von tief innen heraus ein ausgleichendes Wohlbefinden ermöglicht. Das ist das Gesicht des Klimas in dieser Region und ich bete es an!! ;-)

Nur nachts im Haus ist es ohne Klimaanlage zu stickig zum Schlafen. Aus dem Schwitzen kommt man dann nicht mehr heraus. Zum Glück funktioniert die Anlage. Überraschenderweise hat diesmal alles funktioniert in diesem kleinen Bedouinenhaus. Das Wasser fiel nicht aus, wie das letzte Mal mehrfach innerhalb von 3 Wochen. Naja, anfänglich musste der Strom in einem Zimmer wiederhergestellt werden und die Gasflasche aufgedreht werden, damit es auch mit dem Kochen klappen konnte. Schlimm allerdings war diesmal der Dreck, der sich inzwischen dort angesammelt hatte. Mein Vorgänger hatte offenbar nicht mal mehr Zeit, seine Bratpfanne vor dem Gehen abzuwaschen. Hervorragend! Abstoßend! Und mein zuständiger Nachbar Andi kümmert sich nicht ums Haus seit seinem Auszug. Wahrscheinlich war er mein Vorgänger, da er zeitweise auch das Haus bewohnt hatte. Irgendwie hatte ich es geschafft, mich dennoch dort wieder einzuleben und fühlte mich zum Schluss richtig zuhause. Ich liebte das Geräusch der heranrollenden Wellen morgens, wenn der auflandige Wind in den Sinai drückte. Eine Schritte aufs Dach und man konnte das azurblaue Meer zwischen den Dattelpalmengärten in der prallen Morgensonne aufblitzen sehen und anhand der Schaumkronen schon die Windstärken einschätzen.

Nur wenige Schritte aus dem Haus und die Sandpiste hinunter und ich war am Strand. Von dort lief ich oft bis zum Lighthouse hoch oder nur bis Eel Garden und genoß die Brise, die vom Wasser hereinwehte sowie den so schönen Blick auf die Wellen und den Horizont. Die Zeit nach dem Wettkampf war einfach. Ein Tag lang machte ich gar nichts außer lange zu schlafen und absolut faul zu sein, zu lesen, etwas zu essen, sogar fernzusehen und später wieder zu schlafen. Die Tage zuvor waren sehr anstrengend gewesen. Ich bin es nicht gewohnt, ständig die Luft anzuhalten und in irgendwelche Tiefen – auch wenn sie nur gering sind – abzutauchen. Der abgezogene Sauerstoff in Armen und Beinen verstärkt den Effekt der körperlichen Anstrengung sehr. Kein anderer Sport ist damit zu vergleichen. 3x Tauchen ohne Luft am Tag reichen schon, um abends sehr müde zu sein.

Bei Anna in Sharm

Die restlichen Tage vergingen dann ganz schnell und ich freute mich auf Anna und ihr Umfeld, in dem sie derzeit für den Weltrekord trainierte. Vor 3 Tagen hatte sie bereits den ersten Weltrekord geschafft! No Limits Tandem bis 125m in Sharm el Sheik zusammen mit Andrea Zuccari vom Only One Apnea Center. Das ist der Wahnsinn! Die beiden haben sich nach 4 Wochen Training in die Tiefe ziehen lassen und wieder herauf. Ca. 3 Minuten dauerte dieser Tauchgang immerhin. Ab 60m während des Aufstiegs hatte Anna Kontraktionen. Der Schlitten ist allerdings ein Beruhigungsmittel, weil er kaum körperliche Anstrengung erfordert und man schnell wieder an der Oberfläche ist. Dann lassen sich Kontraktionen schon mal einige Meter aushalten, schätze ich.

Es ist sehr nett in Sharm. Ich wohne bei Anna im Erdgeschossapartment, das sie im Haus von Marco bekommen hatte. Es ist ein schönes modernes Apartment in einem schönen modernen Haus in italienischem Design. Abends verbringen wir einen tollen Abend auf der großzügigen Dachterrasse, die sich über die gesamte Grundfläche des Gebäudes erstreckt. Ein Poolstisch, ein edler Sitzbereich, ein Barbereich und viel Platz für weitere Erlebnisinseln kennzeichnen diese 1000 Sterne Oase. Wir spielen Pool, bestellen uns italienisch zum Abendessen und quatschen bis zur totalen Müdigkeit. Morgen ist mein Abflugtag und ich sollte gegen 7.30 Uhr aufstehen. Dankbar erreichte ich mein Bett und stellte den Wecker. Morgen sollte der gruselige Tag bevorstehen, an dem ich fast 12 Stunden am Flughafen sitzen sollte, bevor ich nach Berlin durfte.

Anna, Marco, Emmanuele, der nette Videographer und Fotograf, bringen mich zum Flughafen. Beinahe hätten sie Anna nicht hereingelassen, weil sie ihren Pass vergessen hatte. Aber Marco überredet die „Grenzer“ und wir dürfen auf der Gelände. Noch schnell gecheckt, welcher Terminal der richtige ist und noch schnell einige Spaßfotos zum Abschied und schon war ich im Prinzip schon weg. Wenig später bestieg ich also mein Flugzeug nach Brüssel....