Monday, September 13, 2010

Party auf der Insel



Nach einem Nachmittag am Hausriff mit dem Schweizer Daniel und allein schwimmend in der Lagune bereite ich mich zum Abendessen vor. Mit Franzi und Stefan sitze ich immer an einem Tisch und freue mich auf die erste Begegnung heute mit ihnen. Es ist noch früh und ich gehe in die Bar. Heute Abend scheinen wir Livemusik zu bekommen! Eine bekannte sehr gute maledivische Band soll spielen. Toll! Das passt ja hervorragend! An der Bar treffe ich Luna vom Divecenter und wir haben 2 Drinks zusammen bis es Zeit wird für das Abendessen. Als ich dann ins Restaurant komme und vor unserem Tisch stehe, stockt mir der Atem. Alle 3 Gedecke sind mit Blütenblättern und Blättern meiner Lieblingsblume Bougainville umlegt und auf der Tischseite liegt ein prächtig aufgehäufter Blütenstrauß dieser Pflanze. Vom Nachbartisch kommt plötzlich „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag“- andere Tische schließen sich an. Ich freue mich riesig und kann die Tatsache meines 40. Geburtstages nicht mehr verstecken. Ich bedanke mich bei allen Sitznachbarn und setze mich. Dann kommen auch schon direkt Franzi und Stefan, als ich mit meinem Teller zum Buffet gehe. Umarmungen und Glückwünsche mit der Info, dass sie mich eigentlich an meiner Hütte abholen wollten, mich dort aber nicht angetroffen hatten. Klar, ich hab mir einen Geburtstagsdrink in der Bar gegönnt.

Die Krönung vom Restaurant kam zum Dessert: eine Schokigeburtstagstorte! Ach wie süß! Happy Birthday Schriftzug, eine Zuckerrose mit Zuckerblatt auf Zuckerschokoladenguß auf dem 9 Kerzen standen. Anzünden durfte ich sie aber alleine. Na toll….. Auspusten schaffte ich noch grad allein. Bei 40 Kerzen wäre das schon schwieriger geworden. Trotzdem eine schöne Geste.

Nach dem Abendessen saßen wir drei mit Daniel und seiner Frau in der Bar zusammen und genossen super Musik von einer maledivischen Liveband, die 2 ausgesprochen interessante Sänger vorzuweisen hatte. Später am Abend bzw. früher am Morgen konnte ich noch mit dem 2. Sänger länger ins Gespräch kommen, der eigentlich Bandleader ist und überall in Male auf den Kurznamen Rij hört. Bei einer stärker gefüllten Zigarette ließen wir einen schönen Tag mit einem sehr netten Abend bzw. frühen Mogen ausklingen.

Nach ca. 3 Stunden Schlaf schlich ich morgens zum Frühstück und dann gleich auf das Boot. Ich war sehr spät dran. Trotz der Party wollte ich natürlich tauchen gehen, denn dafür war ich schließlich hauptsächlich auf die Malediven gekommen. Ich fühlte mich trotzdem rundum wohl und genoss von nun an das Leben im Urlaub noch intensiver! :-)

Saturday, September 11, 2010

Mein Geburtstagsparadies und Delfine :-)

Obwohl ich mir zu meinem Geburtstag einen Walhai und Mantas gewünscht habe (wie dekadent...) – ich meine, zu sehen bekommen wollte – habe ich etwas bekommen, dass ich mir schon seit Jahren wünsche erleben zu dürfen: Delfine aus der Nähe zu sehen!!! Direkt neben dem Boot sind einige Delfine aus dem Wasser gesprungen und haben sich vor mir plötzlich gezeigt und sind dann wieder abgetaucht und verschwunden. Sehr schön war dieses Erlebnis und ich bin super dankbar dafür! Am Manta Point unten dann sehe ich keinen Manta. Stattdessen große Weisspitzenriffhaie und einen riesigen Napoleon! Haie gehören mittlerweile zu fast jedem Tauchgang. Aber den Napoleon sehe ich zum ersten Mal überhaupt! Mit bestimmt 2,50m Körperlänge steht er elegant wie ein U-Boot an der Riffkante und schiebt sich gemächlich der Strömung entgegen. Als wir diesen Napoleon sehen, sind mein Buddy und ich eigentlich mit unserem Luftvorrat am Ende bzw. haben die erlaubte Restmengengrenze bereits unterschritten. Doch wer denkt schon an korrektes Aufsteigen, wenn ein solches Prachtexemplar plötzlich erscheint?
Zu unserem Bedauern fahren wir nach diesem Tauchgang am Außenriff gleich wieder zurück. Hier finden auf dem Boot meist vormittags ein Tauchgang statt und dann nachmittags wieder. Dazwischen fährt die Crew immer wieder zurück zur Insel und lädt von neuem. Schade. Es wäre kein Problem vom Boo aus 3 oder 4 Tauchgänge am Tag zu machen und immer woanders hin zu fahren. So schauen wir auf den auf und ab wiegenden Horizont und steigen auf Angaga wieder vom Boot.

Friday, September 10, 2010

Malediven Luxus pur und ein Riesenstingray





Inzwischen habe ich schon den 3. Tauchtag hinter mir und schon einige Babyhaie, Rotfeuerfischbabies, Riesenlangusten, diverse bunte Fischarten und viel Kleingetier gesehen sowie bereits mittelstarke Strömungen aus verschiedenen Richtungen erlebt und wunderschöne Tischkorallenriffdächer von Tilas gesehen, auf und in denen sicher unglaublich viele Unterwasserlebewesen befinden. Endlich habe ich die Üppigkeit bekommen, die ich mir von den Malediven erhofft hatte. Auch die wohlerzogenen Malediver und Singhalesen sind ein angenehmer Nebeneffekt dieser Region. Weder aufdringliche Afrokariben oder simple Holländer nerven mich, während sie sich täglich heftig betrinken. Ich mag diese Region sehr und schätze die Ruhe. Um eine Insel in 5min joggen zu können, um dann immer noch rechtzeitig zum Frühstück erscheinen zu können, erscheint mir derzeit noch recht erfrischend.


Morgen ist es nun soweit: ich gehe auf ganztägige Walhaiexkursion! Es ist der letzte Tag vor meinem 40sten Geburtstag. Eigentlich wünsche ich mir natürlich die Begegnung mit einem Walhai, mit dem ich tauchen möchte, obgleich mir bewusst ist, wie dekadent der Wunsch erscheinen mag und das er außerdem einigermaßen unrealistisch ist. Die Chancen stehen ca. 1:1000? Ein Manta wäre ganz toll - irgendwann während meines Aufenthaltes hier. Beide wären mehr als der größtmöglich vorstellbare Luxus und bestes Glück. Ich bin gespannt und freue mich auf morgen!

Einen Walhai hat es nicht ersichtlich gegeben. Dafür einen riesigen Stachelrochen im Sand auf dem Grund. Bestimmt 2m breit und 3,50 lang. Das ist kein Witz, sondern war überraschende Realität. Gleich danach auf dem nächsten Ruhespot lümmelte ein fauler Ammenhai herum und wartete auf Beute oder die Strömung um davon getragen zu werden. Dann gleich darauf kam in gleicher Tiefe ein ausgewachsener Weisspitzenriffhai vorbei. Da unten am South Ari Atoll Außenriff scheint die Großfischmeile zu sein, wo sich alle treffen. Tja, nur der Walhai hatte heute etwas Besseres vor. Zu seiner Vertretung schickte er noch eine grüne Schildkröte von 80cm vorbei. Die nahmen wir dann auch zufrieden in Kauf.

Nach 2 schönen Tauchgängen lagen ca. 12 Taucher und 2 Tauchlehrer schlapp überall an Bord herum. Auf dem Bänken, auf dem Sonnendach oder am Bug auf dem Boden machte jeder so sein Nickerchen während der Rücktour. Die hübschen, braven maledivischen Jungs steuerten Das traditionelle Holzboot zielsicher gen Angaga und umsorgten uns mit Snacks und Getränken.

Überhaupt ist die Fürsorge der Malediver großartig. Service und große entspannte Freundlichkeit gehört zu den Standards in der südasiatischen Region. Absolut angenehm und ein willkommener Kontrast zum harten deutschen Organisationston.

Wednesday, September 08, 2010

Im Paradies angekommen...



Mein Flug war ein Abenteuer, das mich zu Tränen gerührt hatte. Beim Anblick der Inseln aus der Luft, die wie Schimmelpilz in der Wasseroberfläche hervorstachen wurde mir erst bewusst, welch einzigartige Naturwunder ich gerade überflog! Auf diesen naturwundern wohnen ein ganz eigenes Volk - die Malediver - und zahlreiche Einwanderer und Touristen. Die Unendlichkeit des Schimmelpilzteppichs im indischen Ozean faszinierte mich bis auf die Knochen. Wie konnten in so einem winzigen Wasserstaat soviele Menschen existieren und soviele Touristen und Träumer ein zuhause auf Zeit finden?

Mental bereite ich mich gerade auf meinen ersten Bootstauchgang auf den Malediven vor. Am Strand auf meiner Liege liegend – unter den Schatten spendenden Palmen – tippe ich meine Geschichte auf meinem Reiseminilaptop ein. Tatsächlich habe ich mich gestern in dem kleinen Wasserflugzeug, das mich Angaga geflogen hat, in diese Landschaft und die Atmosphäre in der Region verliebt. Vor 3 Jahren erging es mir bereits ähnlich. Damals war ich sofort fasziniert von dem Meer, dem südindisch anmutenden Flair von Land und Leuten und den Düften und Geschmäckern des singhalesichen Essens. Auf den Malediven ist es recht ähnlich. Nur mit dem Unterschied, dass ich hier plötzlich von einer gigantisch ausgedehnten Landschaft von Inseln und Atollen konfrontiert bin. Aus der Luft sehe ich nich! annähernd das gesamte Ausmaß dieser riesigen Flächen, die wie türkisfarbene Schimmelpilze im blauen Meer wirken. Ich liebe den Anblick der Wellen und der Atolle, die sich leuchtend zwischen vom Sonnenlicht erfassten glitzernden Wellen abheben. Kaum vorstellbar, welche wunderbaren Kreaturen sich unter der Wasseroberfläche befinden müssen, während ich sie aus der Luft hinüber weg fliegend nur erahnen kann. Mich ergreift ein wohliges Glücksgefühl. Sofort beginne ich meine liebe Freundin Larissa zu verstehen. Als Pilotin über diese Atolllandschaft hinwegfliegen zu dürfen grenzt aus meiner Sicht an eine Offenbarung.


Als „meine Insel“ in Sichtweite erscheint, ergreift mich große Vorfreude. Der Pilot setzt zum Landeanflug an und kommt in kürzester Zeit weich auf den schaukelnden Wellen an der schwimmenden Plattform zum Stehen. Mir kullern Tränen aus den Augen. Glücklich über die Entscheidung für diese Reise fühle ich mich angekommen. Wie nachhause kommend folge ich gern der Willkommensaufforderung des Cabin Crew Jungen und klettere mit eingezogenem Oberkörper zur Luke. Am Pendent wartet bereits das tradionell maledivische als Tauchboot umfunktionierte Tauchboot, das uns – mich und 2 chinesische Neuankömmlinge – übersetzen soll.

Wieder bin ich Larissa extrem dankbar für alle ihre Tipps und ihre Unterstützung, diese für mich ganz besondere Reise vorzubereiten. Ob dies der Beginn einer langen Maledivenzeit für mich sein wird? Das werde ich erst in 2 Wochen auf der wohl anscheinend schönsten Insel - naturbelassen und rein ökologisch betriebenen Soneva Fushi, im Norden des Male Atolls gelegen – erfahren. Jetzt genieße ich erst einmal den Luxus meines schönen Strandbungalows mit Blick auf das Türkis, Blau und Riffdunkel der vor mir liegenden Unterwasserwelt.


Hier am Strand sitzend – zwischen Sträuchern, Palmen und verschiedenen Gummibaumarten – und schreibend erscheint mir das Leben als perfekt. Mancher würde es als surreal empfinden. Für mich ist es gern genommene Realität, die ich ewig aushalten könnte!

Mein Maledivengeburtstagsgeschenk!!!!

Ich bin etwas geplättet hier in Hulhumale. Im Flugzeug von Qatar Airways fing es schon an. Beim Gemütlichmachen in meinem Sitz fiel erst einmal der Bildschirm vor mir aus der Sessellehne. Und das nur, weil ich mir den Winkel so einstellen wollte, dass ich später etwas darauf erkennen konnte. Na toll! Die Tatsache, dass ich aus Male schreibe, legt dar, dass ich erfolgreich hoffte, dass der Rest des Flugzeugs besser gewartet war. Die Kippfunktion war schlicht nicht mehr vorhanden und der Bildschirm lediglich in die Halterung hineingedrückt. Als ich mir viel später dann einen Film ansehen wollte und ich vorsichtig versuchte, die richtige Position zu finden, fiel mir das verdammte Ding prompt in mein Essen und zertrümmerte einen bunten Plastikbecher mit Wasser darin. Ich glaubte an ein kleines Zeichen. Warum war dieser Defekt genau auf meinem Platz? Nachdem wir – meine Sitznachbarin und ich – die Trocknung der betroffenen Sitzflächen vorgenommen hatten äußerte ich meine Hoffnung gegenüber den Flugbegleitern. „I hope so, too!“ sagte sie mit einem verschwörenden Lächeln. Gut geschult die Mädels. Nun ja. Ich schaffte es irgendwie, den Bildschirm so einzuhängen, dass er während des restlichen Fluges an seinem Platz verblieb und erarbeitete mir so ebenfalls meinen Verbleib an dem Platz am Fenster, von wo aus ich später die Skyline von Doha im Land Qatar bewundern durfte. Der Flug verlief ab jetzt störungsfrei und ich freute mich auf die Zwischenlandung.


In Doha testete ich natürlich gleich meinen Internetzugang mit dem extra für die Reise gekauften Minirechner. Na toll 2! Kein Zugang. Obwohl alle im WiFi-Center mit eigenen Rechnern einen Zugang hatten. Meine neue Kiste machte einfach nicht mit – und das obwohl es zuhause problemlos ging. Wenn das so weiterging, war mein Plan, während meiner Reise Arbeitsmails zu bearbeiten, hinfällig. Da hätte ich mir den Kauf auch sparen können. Aber nun mal abwarten. Bevor ich nun für Male eincheckte, schälte ich mich noch in der Damentoilette aus 2 Schichten Sommerbekleidung. Die nächtliche Wüste hier war immerhin noch 36 Grad heiß. 1 Uhr morgens. Irgendwie hatte ich das Gefühl, nach meinem Flug und dem Gate sehen zu müssen. „Boarding!“ blinkte es auf dem Bildschirm am Gate 17. Jetzt schon?? 1,2h vor Abflug?? Na dann nix wie hin! Die Dame am Counter fragte mich schon als ich diesen noch nicht einmal gesichtet hatte „Male?“: „JA!“! Boardingcard abgerissen, Treppen runter gefahren und in der Buswartehalle platzgenommen. Hier saßen schon locker 20 Personen. Nach weiteren 10 Passagieren karrte der Zubringerbus uns als erste Malepilgerladung zum richtigen Flieger.

Dass ich nur noch 4,5h von Larissa entfernt war, wurde mir beim Abflug bewusst und ich freute mich wahnsinnig auf unser Wiedersehen. Sie ist jetzt Pilotin auf den Malediven und fliegt für Maldivian Airtaxi Wasserflugzeuge zu den Resortinseln. Stolz erzählte ich das auch jedem, der es nicht hören wollte ;-) oder vielleicht hören wollte. Ich finde es toll und bin stolz auf meine liebe Lara! Du bist Deinen Weg gegangen und gehst ihn weiter! Nix wie richtig! Das macht Dir so schnell keine nach…