Thursday, December 20, 2012

4 Monate Soneva Fushi - angekommen


Unglaublich aber wahr. Nach genau 4 Monaten auf Soneva Fushi habe ich nun das Gefühl, was ich anderswo nach einem Monat kenne. Angekommen zu sein. Zumindest soweit, dass ich fröhlich meine täglichen Arbeitstage leben kann und mich wieder an meiner Arbeit erfreuen kann. Seltsame Anspannungen der letzten Monate verflüchtigen sich seit einiger Behandlungen im hiesigen Spa. Eine übrigens unglaublich großartige Veranstaltung - der "the six sense" spa gleich hinter der Tauchschule. Begonnen habe ich mit Rückenmassage, weitergemacht mit Energieheilungssitzungen sowie Akupunktur und Yoga. Letztere haben mich in eine fast gegenteilige Stimmung in nur 12h versetzt! Dr. Kate - eine Visiting Practisionerin ist inzwischen weiter nach Australien gereist, um dort einzuwandern - hat Wunder in nur 2 x 1h mittels Nadeln in meinem Körper verbracht. Gewusst wie....! Die alten Chinesen sind eben doch die besten Heiler. Oder waren es die Inder? Von dort soll diese Heilform tatsächlich stammen. Nun wundern tät es mich nicht, da alles gesundheitsfördernde irgendwie aus dem alten Indien stammt. Auch heute beinhaltet die Region im Indischen Ozean eine bestimmende, heilsame und tiefenwirksame Atmosphäre. Dazu gehört für mich auch ganz klar die Kulturlandschaft der Region. Ob Inder, Bangladeshis, Singhalesen, Thais, Philippiner - Südasien birgt enorme Vielfalt an Menschlichkeit, Herzlichkeit, Werten, Leichtigkeit, Wissen, Tradition, Weisheit. Eine Mischung, in der ich mich wirklich wohl fühle.

Was auch immer es gewesen ist, das mich in gute Stimmung auf Soneva Fushi versetzt hat - möge es nie aufhören! Diese Insel hat etwas besonderes - allein schon durch die Anwesenheit so vieler professioneller alternativer, naturbasierten Heilmethodlern. Es muss demnach einen Grund haben, dass auch ich, wie viele andere hier auf der Insel sind. Laut Jacqueline, der medial tätigen Energieheilerin aus England besitzt Soneva eine verstärkt auflösende Atmosphäre hinsichtlich der hier arbeitenden Menschen. Jeder soll schicksalshaft seine persönlichen Hürden harmonisch lösen durch seinen Aufenthalt auf Soneva. Eine spannende Rolle, die eine Insel so spielen kann....

In der Tat bemerke ich sein der Zeit hier die geballte Anwesenheit dieser Art von Menschen für althergebrachte Heilungsformen. Irgendwie finde ich mich selbst immer wieder in tiefen Gesprächen mit ihnen wieder und finde dort Inspiration und sehe nächste Schritte darin auf meinem Weg. Somit spielt Soneva auch für mich eine ganz besondere Rolle. Das erfüllt mich mit Dankbarkeit. Nun am 20.12.2012, dem letzten Tag vor dem morgigen Weltuntergang fällt es mir also wie Schuppen von den Augen, dass ich meine Disharmonie vielleicht auf Soneva lassen soll und diese mit dem morgigen Datum vielleicht endgültig ablegen kann. Denn was der Weltuntergang tatsächlich bedeuten soll, ist eine tiefgehende Veränderung der Erde in einen harmonischen Platz. Was bedeuten würde, das für die Gemeinschaft Negatives ein Ende findet und Positivem Platz machen wird. Viele Menschen hegen die Hoffnung auf eine gerechte Welt in nächster Zukunft. Soneva Fushi begeht diese Wende der Menschheit mit andächtigem Gesang, teilweise Meditation und sogar Planungsbesprechungen hinsichtlich zukünftiger Projekte. Die starke Energie machen sich sensible Menschen so zu Nutzen und nehmen sie in sich auf.

Was nun tatsächlich dran ist an der Meinung der Esoteriker, werden wir sehen. Ich für meinen Teil widme den morgigen Tag der Tauchausbildung meines Schülers, Kollegen und Freundes Kalhara. Nachmittags um 4.45pm soll die weltweite Wendung vollzogen werden. Eine Zeit, die wir beide unter Wasser verbringen werden. Kann es einen schöneren Ort geben, um in eine schönere Welt aufzubrechen - unter Wasser mit einem lieben Freund in ein neues Zeitalter zu schweben? Danke, Soneva Fushi! Danke Thomas, für die Gelegenheit, hier arbeiten zu dürfen! :-)

Tuesday, December 18, 2012

Und Soneva hat eben doch ein Nachtleben....


Entgegen der Ankündigung von Thomas, dass auf der Insel nichts los sei muss ich sagen, dass hier mehr als genug los ist. Angefangen beim offiziellen Teil, dem wöchentlichen Sandbankcocktail dienstags, zu dem wir und alle Gäste zu Freitdrinks und Häppchen sowie danach zum BBQ im Restaurant eingeladen sind, geht es weiter über Staffbarabende mit Billard, Dart, Musik, Tanz bis hin zu singhalesischen Abenden in der Staffbar, an denen die Singhalesen trommeln und ihre Lieder aus Sri Lanka singen. Events, die zu späterer Stunde immer lustiger werden :-). Denn in Sri Lanka ist trinken erlaubt. Den Maledivern nicht. Demzufolge ist die Staffbar geprägt durch "Ausländergelage". Die Nationen hier sind sehr gemischt: Philippinen, Thailand, Indien, Sri Lanka, Europäer, etc.

Es feiert auch schon mal der eine oder andere seinen Abschied oder Geburtstag dort. Also treffen sich meist die gleichen Gruppen zum Ausgelassensein und Abschalten vom engen Resortleben. Nikolas, der ehemalige Resortmanager gab seine Kür vor 2 Wochen zum besten und wir haben bis um 1:30 gelacht - die Stunde zu der die Security zum Schließen auffordert. Späte Nächte werden es somit kaum, es sei denn, sie werden andererorts weitergeführt. Ab und zu verwandelt sich die Bar auch schon mal in ein Club, sofern ein DJ bereitsteht und den Tanzboden beben lässt. Alternativ übernehmen das die trommelnden Kollegen aus Food&Beverage - was einen lustigen Freitagabend immer garantiert!

Somit sind meine dienstag- und freitagabende immer belegt mit Partystimmung und anderem außergewöhnlichem neben dem Alltagstrott rund um die Tauchschule. Etwas, was nach Monaten auf der Insel zum Überlebenstraining geworden ist... Soneva hat eben doch ein Nachtleben :-)!

Monday, December 17, 2012

Meteroitenschauer, Freitauchen und süße Tropen

Obwohl es nicht einfach ist, sich einfache Freiheiten auf Soneva Fushi zu schaffen, erschließt sich doch die eine oder andere Möglichkeit außerhalb der Arbeits- oder Standby-Zeit oder sogar während der regulären Arbeitszeit. Was ursprünglich nicht geplant war seitens der Tauchschule, sich aber dennoch schicksalshaft ergeben hat, ist das Freitauchen, das hier ausschließlich durch mich angeboten werden kann. Inzwischen kommen häufiger Anfragen für Freitauchkurse und ich absolviere inzwischen den dritten Kurs auf der Insel. Diese Kurse bieten insofern große Annehmlichkeiten für mich als dass ich sie komplett unabhängig vom Tauchbetrieb organisieren kann und sie nach meinem eigenen Rhythmus durchführen kann. Meinen Kollegen scheint mein Arbeitsfreiraum noch etwas suspekt zu sein. Zumal ich gerade 4 Monate hier bin und nicht Jahre wie sie. Doch das Resortmanagement bietet das Freitauchen nun einmal an und somit können sie nichts dagegen machen, dass ich diese Kurse gebe. Entschieden wurde es ja bereits kurz nach meiner Ankunft in Absprache mit mir. Somit ergab sich eine Art Zugzwang für die Tauchschule. Jedoch ist inzwischen ersichtlich, dass sich dieses Angebot durchaus lohnt, weil es eine weitere Zielgruppe anzieht, die nichts mit dem Gerätetauchen zu tun hat. Eine Zielgruppe, die einen Gerätetauchshop in der Regel nicht wirklich auffangen kann. Gerätetauchen und Freittauchen sind nun einmal 2 verschiedene Welten. Nun ja, ich stellte dabei für mich fest, wohin es mich tatsächlich zieht in meiner aquamarinen Arbeit - hin zum sportlichen und herausfordernden Freitauchen und weg vom massenhaft betriebenen Gerätetauchen, zu dem die Gäste teilweise bereits morgens mit brennender Zigarre oder Zigarette erscheinen.

Neben dem eigenständigen Freitauchen genieße ich es außerdem doppelt, mich für spontane Ereignisse auf der Insel weit außerhalb meiner Arbeitszeit aus meinem WG-Haus davonstehlen zu können, um diese ganz für mich bzw. mit jemand Besonderen zu erleben und nicht mit den nächsten Kollegen. Diese sehe ich ja immerhin 18h täglich. Man sollte ja eigentlich meinen, dass dies in einem mittelälterlichen Alter als normales selbstständiges Leben bezeichnet werden könnte. Hier jedoch gilt es, teilweise undurchsichtige Regeln zu beachten, bzw. diese unwissentlich gefühlt zu ignorieren. Was also tue ich, wenn ich um Mitternacht einen Anruf bekomme, unbedingt mit auf die Sandbank zu fahren, um mit diesem besonderen Menschen die Nacht der Meteroitenschauer zu erleben? Ich schnappe mir mein Inselfahrrad, radle zum Jetti und nehme das nächste Boot. Romantisch einen Sternschnuppenhagel zwischen 1 und 3 Uhr nachts bei 30 Grad mitten im indischen Ozean zu sehen, lässt sich wohl kaum jemand entgehen :-). Wieviele Sterne am Nachthimmel außerdem sichtbar werden, sobald man sich weit von elektrischem Licht entfernt befindet, ist immer wieder unglaublich schön. Dazu die Wellen, die auf den kleinen Sandstrand der durch die Flut größtenteils versunkenen Sandbank schlagen, eine kleine bei Kerzenschein betriebene outdoor-Bar und favorisierte Gesellschaft machen die Nacht zu einer außergewöhnlichen.

Besonderen Spaß machen dann auch Tauchkurse mit lokalen Kollegen. Gelöst von der "Etikette" des etwas strikten Tauchshops kann ich so eher mit meiner spaßorientierten Art meinen Kurs durchführen als zu geradeaus zu wirken, wie es ja meist erwartet wird - gerade auf einer so anspruchsvollen Insel wie hier. So erlebe ich mit Kalhara z.B. einen witzigen Kurs, weil er absolut schmerzfrei und ohne Nervosität die Übungen macht, die ich ihm vorbete. Während der anschließenden Tauchgänge sehe ich ihn ihm einen überglücklichen Mann unter Wasser, der endlich Tauchen lernen darf. Aus Sri Lanka stammend und am Strand aufgewachsen ist er zu meiner Freude ein absoluter Wassermensch. Für ihn ist es kein Problem, sich unter Wasser sofort pudelwohl zu fühlen. Da werde ich als Instructor dann schon auch mal beim Tauchen umarmt :-). So hat das Leben auf meiner kleinen Insel durchaus auch süße tropische Annehmlichkeiten!

Thursday, December 06, 2012

SONY VAIO - ein Stück Freiheit zurückgewonnen

Nach einer Woche Ungewissheit, großer Nervosität und Hoffen, dass es irgendwie klappt sowie 3 Wochen Recherche und Entscheidung für ein neues Notebook, ist gestern nun tatsächlich das neue gute Stück auf Soneva angekommen. Nach Bestellung in Deutschland, eiligstem Versand durch eine Freundin dort in die Schweiz zwecks Mitnahme durch Thomas, dem hiesigen Tauchschulinhaber, haben meine Schicksalsengel es haarscharf hingekriegt und den DHL - Boten das 2. Mal (beim ersten Mal 4 Tage vorher hatte seine Mutter den Klingel nicht gehört) 10 min vor Thomas Abreise zum Flughafen noch rechtzeitig erreicht, so dass er meinen PC und Tauchcomputer (beide waren überenergetischen Kräften zum Opfer gefallen, denen sie hier nicht standhalten konnten) noch schnell ins Reisegepäck stecken konnte. Ein Stressunterfangen für alle Beteiligten! Einen Orden bekommt DHL nicht für ausgezeichneten Lieferservice. Dafür jedoch Thomas Kartoffelpuffer a la Mariann nach nordischer Hausmannsart....

Somit habe ich ein Stück Freiheit - dass meiner Onlinearbeit auf meinem eigenen PC - wieder zurück. Was mir den Soneva-Aufenthalt wieder etwas erleichtert. Laufende Websiteprojekte sollen immerhin trotz Tauchbusiness weiter durchgeführt werden. Wenn jetzt noch ein Internetanschluss in meinem Zimmer zugänglich wäre, befände ich mich dem Paradies tatsächlich ein Stück näher. Aber diese wird wohl ausfallen. Planungen bezüglich Solenis Wohnsituation lassen eher Veränderungen gegenteiliger Art erwarten. Wir besetzen einen nicht gerade unattraktiven Teil am Strand der Insel, der eventuell neuen Villabauten zugänglich gemacht werden soll. Dies hieße Umzug in die Inselmitte in reguläre Staffunterkünfte. Auch kein Beinbruch, wie ich finde. Ich bin gern auch mit anderen Menschen benachbart. Jedoch bleiben diese Nachrichten noch abzuwarten. Erst das nächste meeting mit dem Inselbetreiber und Thomas wird Fakten schaffen lassen.

Bis dahin genieße ich weiterhin meine Hängematte, meinen Laptop, die Strandnähe mit Garten unter Sternenhimmel sowie süße Tropen und nette Inselkontakte.

Monday, December 03, 2012

Soneva nach 3,5 Monaten immernoch kein Paradies

Es ist ein lockeres Kommen und Gehen der Gaeste auf Soneva Fushi - niemals erreichen besonders viele die Insel und niemals brummt es im Diveshop so wie ich es von anderen Plaetzen her kenne. Dennoch macht die Insel fuer ihr scheinbar entspanntes Dasein unerwartet muede und erfuellt das Leben hier nicht gerade mit Gluecksmomenten. Taegliche Bereitschaft und meist auch taeglicher Einsatz verhindern jegliche Moeglichkeit auf etwas Privatleben und Zurueckgezogenheit. Fuer mich ist dies essentiell in jedem Job. Verlaesslicher waeren 6 Tage durcharbeiten und 1 Tag ganz sicher zur eigenen privaten Verwendung. Doch so ist es hier leider nicht. Soneva wirkt auf den ersten Blick wie DAS Paradies!

Auch ich glaubte mich im August an einem guten Einsatzort wiedergefunden zu haben. Meist macht die Arbeit als Tauchlehrerin erwartungsgemaess Freude. Doch der Spass im Kollegenteam, den ich in allen anderen vorherigen Jobs erlebt habe, haelt sich hier sehr in Grenzen. Die Stimmung scheint mir kontinuierlich gereizt zu sein - untermalt von einer vorerst unsichtbaren, kuenstlich erzeugten Hierarchiekultur, die sich im Umgang miteinander und der Organisation des Tagesgeschaeftes ganz schnell bemerkbar macht. Von lockerem Tauchbranchenumgang im Team neben dem Alltagsleben, wie es an andere schoenen Plaetzen das Leben versuesst und vor allem vereinfacht, kann hier keine Rede sein. Ergo: Auch nach 3,5 Monaten fuehle ich mich nicht wohl auf Soneva Fushi und kann nicht behaupten, dass es sich um ein Paradies handelt. Das ist die Insel sicher nicht.

Woran das liegen koennte, versuche sich seit Anbeginn zu analysieren. Sicher hat es grundsaetzlich etwas mit der kuenstlichen Welt eines Resorts zu tun, in dem wir ja nun alle zwangslaeufig leben. Nur die Malediver koennen dann und wann nachhause nach Feierabend. Wir bleiben hinter den Kulissen Hollywoods und sehen uns auch nach Feierabend wieder oder auch vor Arbeitsbeginn beim Fruehstueck. Auch ist in solcher Situation ein freier Tag ohne Pflicht den anderern Gegenueber fast schon ueberlebensnotwendig. Die Anspannung, die dessen Fehlen erzeugen kann, hatte ich so nicht erwartet.

Letztendlich ist es die staendige Verfuegbarkeit, die stetige Anwesenheit, die jeden von uns zum Eigentum der Insel macht. Keiner hat ein eigenen Haus, in dem er sich eins mit sich fuehlen darf. Jeder Inselarbeiter ist im Prinzip frei zugaenglich fuer jeden. Da geht auch mal eine Tuer des Zimmerservice auf, obwohl man noch im Bett liegt.... Und so steigern sich Missstimmungen schnell turmhoch ohne Chance, sich wirklich entladen zu koennen. Diese Atmosphaere setzt dem so gutem Gesundheitsansatz des Resorts einige Macht entgegen. Energieheiler sollen jetzt sogar die dunkle Energie wahrnehmen und die Insel reinigen. Ich bin gespannt, was hierbei herauskommt!