Wednesday, April 14, 2010

Back in Berlin!

Nach vielen weiteren kleinen Abenteuern und tollen wie überraschenden Eindrücken in New York bin ich seit heute wieder in Berlin in meiner eigenen Wohnung gelandet und ziehe erstmal wieder ein! Der Frühling kann jetzt kommen :-)!!!

Monday, April 12, 2010

Fazit meines knapp 7monatigen Bonaire Aufenthaltes

Eines kann ich nach 9 Tagen New York bestimmt sagen. In Bonaire hatte ich ein wirklich bequemes Leben. Böse Zungen würden den Begriff "Faules Leben" verwenden. Unterm Strich kommt dasselbe heraus. 9 Tage in dieser Stadt lassen sofort fühlen, wie es um den Fitnessstand Deines Körpers bestellt ist. Mit anderen Worten, Bonaire hat mir jegliche körperliche Fitness genommen - so scheint es. Die Entfernungen in Manhattan sowie anderer Stadtteile, die ich am liebsten zu Fuß überbrücke, lassen jeden meiner Muskeln schmerzen und vor Überanstrengung streiken. Ein Grund mehr, mich wieder glücklich in der realen Welt angekommen zu fühlen. Für Inselaussteiger wäre ein Fitnessratgeber von Nutzen. Auf einer kleinen Insel wie Bonaire wachsen plötzlich Kleinstentfernungen zu unüberbrückbaren Distanzen heran, weil zwischen den Endpunkten keine Gebäude stehen und die Sonne auf den Kopfbrennt, so dann jede Transportmöglichkeit als Notwendigkeit empfunden wird.

Vergleicht man die Größe beider Inseln - Manhatten und Bonaire - gelangt man schnell zu dem Schluss, dass letztere nur geringfügig kleiner sein kann. Hingegen in Manhattan lassen sich problemlos mehrere 1000 Kilometer zurücklegen, weil der Stadteil über unendlich viele Straßen beachtlicher Länge verfügt. Bonaire hingegen darf mit ca 1,5 langen Strecken und wenigen kleinen Straßen in den Ortschaften glänzen. Mit einem Wagen in 1h abzufahren, was insgesamt eine Strecke von ca 100km ausmachen wird.

Nun ja, einziges Plus von Bonaire ist das wunderschöne Meer und die stetige tropische Temperatur. Dagegen wartet New York mit Kultur, Leben, Weltoffenheit und Atmosphäre auf, die seinesgleichen sucht. Die Entscheidung für oder gegen einen Ort bleibt eine Frage der persönlichen Priorität...

Tuesday, April 06, 2010

Departure Bonaire – natürlich eine Katastrophe!

Die letzten Stunden sind angebrochen. Nach meiner Abschiedsparty am Kitesurf-Beach wache ich mit einem viel zu großen Kopf auf und beschließe erst, ihn kleiner zu schlafen. Nach 5 Stunden so gegen die Mittagszeit ist mir das ganz gut gelungen und ich stehe so etwas wie auf. Packen! Das ist mein Motto heute. Morgen früh um 6.00 Uhr soll mein Flieger nach Newark abheben. Endlich ein Wiedersehen mit und in New York!! Bis dahin habe ich mir noch einen Besuch in Sorobon am Windsurfstrand und ein nettes Beisammensein mit Meerblick am Abend vorgenommen.

Ich starte erst einmal mit einem Frühstück und versuche, meine Gedanken zu sortieren. Was muss ich wie zuerst und dann danach machen? Der ganze Kram von der Party – wie Kühlboxen, Getränke, Salatreste, Grill, Besteck, etc. liegt fein säuberlich auf meiner Veranda gestapelt. Letzte Nacht auf dem Weg ins Havanna hatten wir alles bei mir abgeladen, damit ich heute die Rücklieferung zu Lisettes Haus organisieren kann. Na toll. Ich habe kein Telefonguthaben mehr und niemand ist online, den ich deswegen zu Hilfe rufen könnte. Vielleicht später. Ich starte vorerst mit leichten Reinigungsarbeiten und packe verschiedene Taschen – für den Shop, für Lisette usw. Irgendwann meldet sich Emma über facebook, dass sie in 25min bei mir wäre. Ok! Super! Emma kann mir beim Herumkarren helfen. Auf Bonaire liegt ja fast alles auf dem Weg. Gerettet. Dann wird es Zeit für die Morgendusche. Kein Wasser!! Nee oder? Doch. Hier wird einfach immer mal wieder der Zufluss zugedreht, da an den Leitungen gearbeitet wird. Den kleinen verbleibenden Rinnsal nutze ich für eine Katzenwäsche und packe dann alles schnell abfahrbereit. Plötzlich gehen die Hunde ab. Das Bellen deutet auf Emmas Ankunft hin. An der Gartenpforte stehen jedoch Lisette und Greet! Ja noch besser! Sie wollen mich spontan mit nach Sorobon mitnehmen. Ooohhh! Supergern, doch ich habe vorher zu viel zu tun. Während wir das weitere Vorgehen planen, trifft Emma ein. Diskutiert und geplant. Mit Emma fahre ich mein ehemaliges Hab und Gut sowie geliehenes zuerst herum, packe mein Equipment im Shop, hole meine Inflatormechanik bei Bruce im Carib Inn ab, der dieselbe erneut reparieren sollte und fahre dann nach Belnem, um alles abzuladen und dann sofort weiter zur Beach Hut zu fahren – Greet und Lisette zu treffen. Alles funktioniert. Zuerst mit Emma zu Diks Haus, Fahrrad abladen und von Dik verabschieden. Dann zu Liesettes Haus, Grill und diverses anderes abladen – die Kühlboxen etc. hat Greet bei mir schon ins Auto gepackt – damit schon das gröbste weg ist – un von Emma verabschieden. Aus Lisettes Garten das Moped nehmen und zum Shop fahren, packen, zu Bruce und zurück zum Shop fahren und von Thommy verabschieden. Dies verläuft nett aber verhalten. Er hatte sich bei einigen Menschen die letzten 2 Wochen nicht besonders beliebt gemacht. So auch nicht bei mir.

Jetzt aber! Mit Gas brause ich nach Belnem, lasse meine Taschen im Haus und fahre dann quer durch die Insel auf die andere Seite an den Windsurfstrand Sorobon an der Ostküste. Peters Moped tut gute Dienste. Ich bin positiv überrascht. Ein Liegenbleiben kann ich mir jetzt zeitlich nun gar nicht leisten. Alles geht glatt. 20min später sitze ich mit Greet und Lisette an der Beach Hut Bar und nehme sogar noch ein letztes Bad im Meer!! Sehr entspannend! Nach dem Lunch, einigen Gesprächen und Verabschh#iedungen von Freunden dort geht es zurück. In 30min holt Peter das Moped bei meinem Haus ab und ich bin mit Marianne – meiner Namensvetterin und irgendwie Seelenverwandten am Pier zu einem Drink verabredet. Vorher Umziehen und nett Herrichten sollte auch noch in den Zeitplan passen. Alles passt genau. Sogar 2min vor der Zeit bin ich abfahrbereit. Doch Peter ist nicht da! Kurz bevor ich mich entschließe allein abzufahren, trifft er doch noch ein und entschuldigt sich mit dem Argument „wir sind doch in Bonaire“: Kein Problem für mich. Doch nach meiner Erfahrung haben die Holländer hier die Pünktlichkeit so stark im Blut, wie die Deutschen es in meiner Generation noch nie vorweisen konnten. Daher überrascht mich seine Haltung. Aber egal. Schnell lädt er das Mofa auf und setzt mich am Pier ab. Wieder eine Verabschiedung. Mit Lisette und Greet, dann Mariannne und später Bärbel verbringe ich meine letzten Stunden auf Bonaire – meinem zuhause der vergangenen fast 7 Monaten. Es ist macht Spaß am Ende einen Ladiesabend zu haben und ich komme mir wie bei „Sex and the City“ vor. Irgendwann ist auch dieses Treffen vorbei und Lisette bringt mich nachhause. Es ergibt sich, dass sie bei mir auf der Couch übernachtet – für grad mal 3h – weil sie mich um 4 zum Flughafen bringen will. Alles ist irgendwann um Mitternacht gepackt und ich lasse die Endreinigung für den Morgen übrig.

Was beim Checkin alles schiefgehen kann!!!!

4.05 am Flamingo Airport. Eine lange Schlange zieht sich vom Continentalschalter in Richtung Parkplatz. Mist! Ich werde lange warten müssen bis zum Checkin. Ersteinmal verabschieden Lisette und ich uns bis zu unserem geplanten Treffen in Holland im Mai. Dorthin wird sie meine Sommerkleidung mitnehmen, die in meinem Gepäck zu viel gewesen wären. Ich bin ihr für alles sehr dankbar!

Am Schalter angekommen schmettert mir die Frage entgegen, ob ich die Online-Einwanderung bei ESTA für die USA gemacht hätte. Nein! Ich muss das nicht. Wird im Flugzeug nach wie vor ausdrücklich gesagt. Ja, dann könne man mich nicht in das Flugzeug einsteigen lassen. WAS????!!!!! Seid ihr noch ganz sauber? Ab diesem Moment bekomme ich die Willkür der Bonaireanischen Offiziellen zu spüren. Ich weiß genau, dass die Online-Anmeldung kein Muss ist, sondern sich im Übergangsprozess befindend noch lediglich als Erleichterung für die US-Einwanderung dient. Man kann das Formular online vorab ausfüllen, muss aber trotzdem die Papiere auf dem Flug per Hand ausfüllen. Keine Chance. Mir wird gesagt, sie Counterdamen sind angehalten, diese online-Anmeldung einzufordern und niemanden ohne dieselbige an Bord zu lassen. Ich glaube ich spinne. Soviel Hartnäckigkeit übertrifft schon fast das sture deutsche Bürgeramt. Jegliche Diskussion spare ich mir lieber und frage nach einem Internetzugang. Prompt schicken mich die Mädels zur Security. Dort schaut der Beamte mich mit verständnislosen Worten wie „wir sind doch mein Internetservice hier“ an und schickt mich zurück. Die Szene ist filmreif!

Am Counter zurück zitiere ich den Securitykollegen und erwarte daraufhin Milde. Keine Chance. Ich möge mich bei den Kollegen der Einwanderung um Hilfe bemühen und den gleichen security-Beamten um das Öffnen der Tür zur Arrival-Halle bitten. Keine Diskussion ist mein Motto und ich renne wieder quer durch die Schalterhalle Spalier zwischen wartenden Passagieren nach Newark und Houston – über Gepäck kletternd und durch die Reihen stolpernd. Am Einwanderungscounter suche ich mir eine Frau und hoffe dort auf Verständnis. Sie reagiert zuerst ebenfalls mit einem erstaunten und etwas verständnislosen Blick, erweist sich aber als hilfsbereit. Sie lässt ihre Arbeit unmittelbar stehen und liegen und überlässt die vor ihr stehende Touristenschlange ihren Kollegen. Nach in karibischen Tempo abgehaltenen Diskussionen mit diesen stempelnden Kollegen besorgt sie ein Notebook und schließt es ans Internet an. Ob ich die website wüsste, auf der dieses Formular sein müsste. Nein! Ich würde auch nur suchen jetzt. Ich solle diese am Counter besorgen. Erneut renne ich durch die gefüllte Departurehalle zum Continentalschalter und besorge mir die gewünschte Information.

Keine Adresse aber den Kernbegriff erhalte ich und wir beginnen die Arbeit! Die Dame von der Einwanderung macht dies das erste Mal. Ich komme mir wirklich vor wie in diesen Abenteuerfilmen, in denen in letzter Minute alles in Bewegung gesetzt wird, damit die große Katastrophe doch noch verhindert wird. Wir suchen die Seite. Finden etwas. Sie liest. Ich bin vor lauter Stress dazu nicht mehr in der Lage und froh über jede Unterstützung. Um keinen Preis will ich hier in Bonaire sitzenbleiben und womöglich einen neuen Flug erwerben müssen. Nur weil die Unwichtigen am Counter unwissend sind und wichtig tun. Manchmal spürte ich bereits einen Groll gegen die Machtsüchtigen auf den Antillen. Ich erlebe so etwas nicht zum ersten Mal. In solchen Situationen musst Du spuren, wenn Du weiterkommen willst.

Die Dame von der Einwanderung hingegen ist ungewöhnlich freundlich und schafft es tatsächlich, diese online-Anmeldung für mich zu erledigen. Mit einem Anmeldungscode soll ich mich am Counter melden und einchecken. Dieser Code kann nur in meiner email sein. Also lasse ich die Dame noch schnell meinen email-account öffnen. Kein Code. Na toll! Dann eben ohne Code. Als ich fertig bin – gerade will ich loslaufen - sehe ich die Continental-Counter-Cheflady vorbeischlurfen und höre sie etwas brabbeln von „too late“. Der counter ist inzwischen geschlossen!!!! Ich bin zu spät! Sagen sie mir! WWWAAAASSSS!!!! Jetzt platzt mir der Kragen! Du lässt mich auf und ab rennen und dieses Formular ausfüllen und ich bemühe mich, mache alles was Du willst, um am Ende von Dir zu hören, ich sei zu spät – ich könne nicht mitfliegen???? Das kann ja wohl nicht sein??? Ich renne zum Counter und sage, ich hätte alles erledigt. Was der Code sei. Ich hätte keinen Code bekommen, sage ich. Keinen Code??? Nein! Hörst Du schlecht? Denke ich… Sie nimmt ihr Walkitalki und es wird kurz diskutiert. Ich schaue verzweifelt in die Runde – bereit jeden Moment loszuheulen und mich total peinlich zu benehmen. Nach dem wenigen Schlaf der letzten Tage und den sich überschlagenden Ereignissen sowie dem Organisationsstress vor dem Flug ist mein Nervenkostüm dünn wie Pergament. Jetzt weiß ich mir keinen Rat mehr.

Die Wichtigdamen anscheinend auch nicht. Nach weiteren 2 Minuten fragen sie mich, wie viel Gepäckstücke ich aufgeben wolle und checken mich in den Flug. JA! Geschafft!!! Ich erhalte meine Boardingkarten und renne zum Eingang des Departurebereichs. Ob das die Schlange des Newark-Fluges sei. Ja! Es waren noch Passagiere vor dem Sicherheitscheck. Klasse! Ich atme auf, kann mich dennoch nicht entspannen. Jetzt bin ich dran. Fertig zum Durchleuchten meines Handgepäcks halte ich meine Papiere zur Durchsicht in den Händen. Die nächste Frage erwischt mich eiskalt. Ob ich meinen Airporttax bezahlt hätte. Nein! Und wieder zurückgerannt! Am Schalter für die Flughafensteuer krame ich meine Dollars heraus, entrichte 35 davon, greife eilig meine Quittung und renne zurück zu meiner Schlange. Inzwischen sind Houston Passagiere vor mir und sie lassen mich vorbei.

Vorn angekommen wir mein Handgepäck, meine Schuhe, mein Gürtel und meine Seele durchleuchtet. Alles lasse ich jetzt mit mir machen, solange ich auf diesen Flug komme. Am Schalter für den Auswanderungsstempel fragt die Dame mich unerbittlich, wo meine Einwanderungskarte mit dem Datum meiner Ankunft auf der Insel sei. VERDAMMT NOCHMAL! Was denn noch?? Sie ist nicht im Pass. Sie war da! Selbiges sage ich ihr. Sie ist eiskalt. Ich denke nur, was wollen die alle von mir heute Morgen? Ok. Im Rucksack könnte ich nachsehen. Vielleicht ist sie aus dem Pass gerutscht. In der vorderen kleinen Tasche für meine schnell erreichbaren wichtigen Dinge sehe ich die Karte direkt oben auf liegend. Danke Gott!!! Die Dame hat nun keinen Grund zum Meckern mehr und stempelt meinen Pass zur Ausreise. Endlich stehe ich in der Abreisehalle. Das für ungefähr 1min bis mein Flug aufgerufen wird. Die Boardingschlange hatte sich am Ausgang bereits gebildet.

Was jetzt geschieht, habe ich noch nie erlebt. Am Ausgang zum Rollfeld bauen sich Security-Leute auf, auf die noch gewartet werden musste! Dahinter steht die wichtige Dame mit der Lizenz zum Türöffnen. Jeder Passagier wird hier nocheimal von oben bis unten auf Waffen abgetastet und teilweise sogar Handgepäck geöffnet. HAALLLOOO???? Seid Ihr noch ganz sauber – nocheinmal? Trotz elektronischer Überprüfung des Gepäcks am Eingang wagen die Antillianer eine erneute Prüfung mit Handanlegen, was absolut obsolet ist. Nicht diskutieren, sondern Mitspielen vermittelt die Stimmung unter den amerikanischen Passagieren. Ich fühle mich tyrannisiert und irgendwie diskriminiert, bleibe aber ruhig. So sind eben die Spielchen in diesem Erdteil.

Als ich vorn ankomme und meine Boardingkarte abgerissen bekommen soll, stoppt Ms. Wichtig mich und fragt mich irgendetwas Unverständliches. Was ist jetzt schon wieder? Sie sagt, ich solle warten. WAS??? Warum?? Was wollt Ihr Idioten noch von mir? Madame versucht, ihre Kollegen anzusprechen wegen irgendetwas, weswegen ich hier als einzige warten solle. Das Gespräch scheitert aufgrund des hohen Andranges und Zeitverzuges, den die Bonaireaner mit ihrer verkorksten Politik heute morgen verursacht haben. Ms. Superman lässt mich passieren. Ich weiß nicht, weshalb sie mich gestoppt hatte.

Auf dem Rollfeld identifiziere ich mein Flugzeug, steuere darauf zu, erklimme die Treppen zur Freiheit und lasse mich auf meinem – dem hintersten - Sitz im Flugzeug fallen! Ich darf ausreisen. Dieses Erlebnis heute Morgen macht es mir leicht, nur noch weg zu wollen. Ans Zurückkommen denke ich vorerst nicht. Jetzt ruft die Freiheit! New York ruft! Meine Freunde wiedersehen – nach 3 Jahren – und endlich durch Manhattan laufen mit einem frischen Coffee to Go! Was braucht der Mensch mehr?

Thursday, April 01, 2010

Meine Abschiedsparty am Karfreitag

Morgen Abend ist es soweit. Am Strand des Kitesurf Beaches gleich neben dem Tauchplatz "Atlantis" steigt meine Abschiedsparty. Zahlreich habe ich eingeladen, um mich von so vielen netten Wesen zu verabschieden, die meinen Aufenthalt zu einem richtigen Leben in einem anderen Land gemacht haben. Die Menschen waren es, die bewirkt haben, dass ich mich hier wie zuhause fühlen durfte. Diese liebe Geste möchte ich gern zurückgeben und mich als eine von ihnen verabschieden.

Ab 17.00 versammle ich mich also am Strand, bereite das BBQ und das Lagerfeuer vor und kühle schon einmal die Getränke.....

Gesagt getan!

Ab 17.00 bin ich mit Biggi und Thommy am Strand von Atlantis und breite Kühlboxen, Grill, Getränke und Futter für die Truppe auf dem Sand aus. Schnell beginnt die Dämmerung und erste Gäste sind schon angekommen. Wir plaudern sitzend im Sand und beobachten den Sonnenuntergang. Sobald es dunkel wird, zünden einige das Lagerfeuer an und mehrere Gruppen bilden sich drumherum. Es kommen immer neue Gäste und andere gehen wieder - je nach Vorhaben an diesem Abend. Von Paulien, der Tauchshopbesitzerin, meines Kollegen und des Shopmanagers erhalte ich noch ein Abschiedsgeschenk und Dankeschön. Ein Buch über die ABC Inseln. Es ist eine nette Geste, obwohl mich das selbstgemalte Namensschild aus Treibholz nach typisch Bonaireanischen Stil von Greet und die Unterwasser-DVD mit einer sehr lieben Karte dazu von unserem Bootskooperationspartner viel mehr freut. Diese beiden überreichen mir ihre Geschenke so richtig von Herzen. Vom Midlifecrisis geplagten Thommy sind keine Herzlichkeiten mehr zu erwarten. Er benimmt sich schockierend zu vielen.... Ein Grund warum ich sehr froh bin, Bonaire verlassen zu können. Er macht es mir wirklich leicht. Aber auch das sonstige Nichts dieser Insel lässt mich inzwischen ein echtes Ende spüren.

Ein großer Kern der Gäste verbleibt bis zum Schluss auf der Party, was so gegen 1.00 sein dürfte. Wir räumen dann schnell auf und stürzen uns noch in das umfangreiche Nachtleben der Insel! Dies besteht aus dem Havanna, Karel's Pier und City Caf'e! Wir stranden im Havanna bis zu dessen Schließung und tanzen noch am Pier in den Morgen hinein. Wie das darauffolgende Aufwachen am Samstag verlaufen würde, ist leicht zu erraten.... ;-)

Bonaire der letzten 2 Tage

Mein Höhepunkt zum Ende meines Bonaire Aufenthaltes wird leider durch eine Erkältung getrübt, die ein kleiner Teufel mir geschickt haben muss. Wo zum Teufel hätte ich sie sonst her haben sollen?? Also nichts ist mehr mit Tauchen. Vorbei vorbei vorbei! Eigentlich hatte ich vor meiner Abreise noch Bootstauchgänge sowie ein bis 2 Wrackexkursionen vor. Doch hier hat mein Schicksal anders entschieden… Das stimmt mich sehr sehr wehmütig, weil ich so dem ganzen keinen gebührenden Abschluss werde geben können. Ich werde unerledigter Dinge von dannen ziehen müssen, was meinem tief verwurzelten Ordnungssinn widerspricht. Doch meine Gesundheit muss vorgehen, auch, weil ich fliege und weil ich noch 9 anstrengende Tage in New York vor mir habe. Dennoch scheint alles wie verhext im Moment.

Nicht nur das ich unfertig die Insel verlassen muss. Auch der Aufenthalt im Krankenhaus einer nahen Freundin hier und ihre Trennung dieser Tage hat einiges durcheinander gebracht. Selbst die Stimmung im Shop hat sich verschlechtert. Irgendwie überrennen die verdrängten privaten Probleme meiner Mitt- und Endvierziger Tauchherren dort ihre eigene Wahrnehmung und lassen dieselben zu unkontrollierbaren Krisenopfern mutieren. Aus dem herzlichen und sehr netten Thommy wird schon seit einiger Zeit ein bissiger Macho mit Geltungssucht und einer unstillbaren Suche nach Anerkennung. Ein verrauchter Dik erträgt schon lange keine konträre Meinung mehr und akzeptiert lediglich ihn bewundernde anstrahlende Wesen sich zur Gänze unreflektierend. Eines haben beide gemeinsame. Kritik erscheint ihnen unerträglich. Indizien von diplomatisch angewandten Formulierungen, die eine abweichende Denkrichtung vermuten lassen, haben diese Erkenntnis zum Vorschein bringen können…

Mein Fazit heißt hier: es ist nun Zeit und gut, dass ich gehe. Andere Lebenssituationen, -plätze, -richtungen und andere Menschen werden bald Einfluss auf meinen Tagesablauf nehmen – endlich. Das Dorf Bonaire erscheint mir wie eine Soapopera! Ich habe das Gefühl, meinen Blick für das Wesentliche zu verlieren, wenn ich mich jetzt nicht ausklinke. Alles wird auch irgendwie langweilig. Es hat sich selbst satt gegessen. Jedoch das Meer werde ich mir nie sattgesehen haben… Diese Bilder und auch die netten Menschen nehme ich in meinem Herzen mit.