Cozumel stand schon lang auf meiner Wanted-Liste von Yucatan-Tauchplätzen, seit dem ich hier und vor meiner Ankunft von der fantastischen Unterwasserwelt gehört hatte. Nachdem ich die Shorediving-Tauchplätze als mehr oder weniger als stetig langweilig über peinlich wegen ihrer Bezeichnung als offizieller Tauchplatz bis hin zu so lala und trotzdem nicht unbedingt vorzeigbar eingestuft hatte, freute ich mich natürlich auf Cozumel und hoffte auf endlich richtiges Tauchen in Mexiko!
Nach dem Treffen am Paseo del Carmen, der verregnetet Überfahrt mit der Fähre sowie einer noch verregneteren Bootstour über 45min in einem offenen Tauchboot mit nur einem Miniunterstand, unter dem sich nun 15 Personen drunterquetschten anstatt normalerweise vielleicht ca. 6 - Prodive spart ja bekanntlich an jedem Kleinstteil ihrer Basisausstattungen und stecken lieber Kritik ein - landeten wir endlich auf der Prodive-Basis Allegro in Cozumel. Kurz das Boot geladen - teilweise fehlten DIN-umwandelbare Tanks, Imbusschlüssel, die nicht vor lauter Rost in den Fingern zerbröckelten, sowie Luftfüllungen mit 200bar - legten wir mit bestimmt 20min Verspätung zum ersten Tauchplatz ab. Auch hier bestätigt sich mein Eindruck, dass die Tauchschulgeschäftsführung einen gefährlichen Geizkurs in die eigenen Tasche zulasten der Firma und ihres Rufs fährt. Aber das haben ja fast alle Tauchschulen gemeinsam - ob in Berlin, Ägypten oder hier. Eigene Taschen füllen und die Tauchcenter mit schlechter Ausstattung laufen lassen - was zum Teil sogar Schüler und Gäste gefährdet - scheint ein internationales Divecenter-Kulturgut zu sein. Trotzdem erlebe ich ENDLICH meinen besten Tauchgang bzw. meinen schönsten Tauchplatz bisher, seitdem ich in Mexiko im Wasser bin. Pacacar Garden entpuppt sich als imposant bewachsenes Dropoff - Riff mit blühenden Korallen, Höhlengebilden und größerem Fischbestand als am Festland, das in ein tiefleuchtendes Blau eines karibischen Meeres gehüllt ist. Diese Farbe habe ich soooooo vermisst! Ein Blau, das sich nicht malen lässt - ein Blau, das Dich hineinsaugt und in das Du immer tiefer eintauchen willst! In den folgenden Filmen lassen sich die übrigen Farben leider nicht erkennen, weil die Kamera über keinen Rotfilter verfügt, aber das Blau etwas erahnen. Dennoch die Realität fängt keine Kamera ein...
In diesem Blau möchte ich am liebsten ganz allein tauchen, am besten auch ohne Tank und Lärm und nur mit einer perfekten Video und Fotokamera ausgestattet.
Ich führe meine Tauchgäste durch diesen fantastischen Garten vor Cozumel und genieße jede Sekunde. Der Ausflug hatte sich gelohnt und ich hoffte, noch einige Tauchgänge mehr in Zukunft hier machen zu können. Die Insel selbst bietet mir keine sichtbaren Reize, so dass ich innerlich beschließe, nicht allzuviel Zeit in der Region Yucatan zu verbringen. Wenn alles nach Plan verläuft, soll dieser Abschnitt im Feburar irgendwann enden. Bei Planänderung ziehe ich schon früher gen Süden, um mir die berühmteren Rifflandschaften anzusehen. Mal sehen, wie die Dinge sich entwickeln :-)!
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