Wednesday, October 23, 2013

Caye Caulker - sehen und bleiben...


spontan reisen ist doch immer noch das Beste und alles Negative hat auch eine positive Seite! Hätte ich nicht einen solchen riesigen Fehlgriff in Playa gemacht mit einer Person, die mit mir zusammen ein Apartment gemietet hat, säße ich jetzt nicht in einem so schönen Plätzchen im karibischen Meer, von dem ich nie wieder weg würde wollen! Caye Caulker hat absolut mein Herz erobert und ich bin der Katastrophe in Playa sehr dankbar, dass sie - die Person - so fürchterlich unerträglich zum Wohnungsteilen und Reisen allgemein ist und ich der Information meiner lieben Freundin Lisa in Playa so frei folgen konnte und mich nach Belize aufgemacht habe! Spontan Reisen ist eben immer noch das Beste!
Die See um Caye Caulker herum sieht so unendlich schön aus, dass ich den ganzen Tag draufschauen möchte. Die Insel selbst ist jetzt während der low season so entspannt, dass das Tempo genau meinen Vorstellungen entspricht. Das Wetter ist so warm und sonnig, dass alles stehts in grellen Farben erstrahlt und ein Unwohlsein auf dieser Insel unmöglich erscheint. Alles passt soweit - die Menschen sind auch lustig und entspannt - Rasta's entsprachen schon immer meinem Lifestyle-Geschmack - dass ich nichts und niemanden wirklich vermisse und mich tatsächlich am richtigen Platz fühle. Einfach herrlich und endlich eine Zeit zum reinen Genießen. Ich weiß jetzt schon, was ich im Frühling plane....


Inzwischen bin ich hier nun schon länger als geplant und habe einige Tauchgänge gemacht, bin zum Blue Hole gefahren und habe Long Caye weit draußen auf See gesehen. Long Caya ist eine private Resortinsel, mit der ich bereits in Kontakt getreten bin, um evtl. Freitauchen anzubieten. Momentan haben sie jedoch ein volles Programm. Auch die Karte von Belize habe ich bereits genauer in Augenschein genommen, um herauszufinden, welche anderen Inseln in der Gegend noch bereisbar sind. Denn wenn eine schöne Insel hier existiert, sollten noch weitere zu finden sein. Ich habe hier so viele Haie im Meer auf einmal gesehen, wie während der letzten Jahre auf Reisen zusammen nicht. Die Unterwasserwelt der belizeanischen Gewässern ist noch wesentliche reicher als an den anderen Plätzen. Ich hoffe, dass dies noch lange so bleibt. Hoffen darf Mensch ja :-).

Auch habe hier gute neue Menschen getroffen, die etwas für jetzt und die zukünftige Zeit bedeuten sollen. Natasha aus Dallas ist mir in vielen Dingen ähnlich und wir wohnen im gleichen Guesthouse. Fred, der Rasta und Kunsthändler gegenüber ist ein so angenehmer und guter Typ, dass es mich überrascht, dass mir "so etwas" überhaupt noch begegnet. Sehr lieb, locker und noch entspannter in jeder Lebenslage. An dieses Tempo könnte ich mich wirklich gewöhnen.... :-). So genieße ich die maximal mögliche Anzahl an verbleibenden Tagen auf dieser Insel, bevor ich mich unwillig zurück nach Mexiko aufmachen werde, um daraufhin bald meinen Rückflug nach Berlin anzutreten. Daran denke ich jetzt einfach mal nicht!

Friday, October 18, 2013

You better Belize it! :-)


Heaven - I am in heaven...! Anders will ich es derzeit gar nicht beschreiben. Meine beste Entscheidung überhaupt war es, Playa spontan zu verlassen und mich nach Chetumal, Südmexiko, aufzumachen, um dort das Wassertaxi nach St. Pedro, Belize, und von dort nach dem Einwanderungsprozedere das Boot nach Caye Caulker zu nehmen. Dank Lisa, meiner befreundeten Tauchkollegin in Playa, erfuhr ich von diesem Paradies. Ich kann ohne weiteres behaupten, dass ich hier am liebsten nie wieder weg möchte. So wohl habe ich mich an einem Ort schon lange nicht mehr gefühlt!!!

Caye Caulker ist eine kleine Insel im zweitgrößten Great Barrier Reef der Welt, das vor dem belizianischen Festland liegt und an Guatemala vorbei bis nach Honduras reicht. Diese kleine Insel verfügt über Mangrovendschungel, bunte karibiktypische Holzhäuser, Rastafari-Kultur, Entspanntheit, keine Autos und eine unglaublich schöne Wasserwelt um die Insel herum. Endlos flaches Meergebiet in leuchtendem Türkis unterbrochen mit dunklen Gebieten, auf denen Seegras oder Korallen wachsen. Ein Gebiet wie auf einer Postkarte! Die Menschen sind bekanntermaßen entspannt, gemütlich, lustig und naturverbunden - versuchen, lokale Produkte und Leistungen an Touristen zu verkaufen, um sich ein Einkommen zu sichern.

Obwohl Belize und auch diese Insel auffallend teuer sind, leben die Einheimischen während der Nebensaison mehr schlecht als recht. Trotzdem stehen der Spaß und die Liebe zu ihrer Insel immer im Vordergrund und sie machen sich und uns, den Touristen eine schöne Zeit.


Definitiv ist diese Insel das, was ich immer in der Karibik gesucht und bisher nur auf den östlich gelegenen Antillen gefunden habe. Doch dieses Atoll ist dazu noch ein großes Plus an Schönheit durch die endlose Weite seines türkisen Wassers - bedingt durch die flache Lage der Grassandflächen, die bis zu den nächstgelegenen Inseln reichen! Zwischen diesem Ort und den Malediven würde ich immer diese Gegend wählen - sowieso - aber auch aufgrund mindestens vergleichbaren Natur plus der grandiosen Kultur der Rastafarian sowie Mischkulturen, der Entspanntheit und Offenheit gegenüber allen hier lebenden und zuwandernden Menschen, der bunten Häuser, die den lokalen Lifestyle bestens repräsentieren, der Musik der Karibik, des Vibes der Region, der geografischen Lage in Zentralamerika - einfach aufgrund der Schönheit der gesamten Umgebung.


Caye Caulker hat es geschafft: es gibt mir das Gefühl, hier vollkommen richtig zu sein und mich zuhause fühlen zu können. Hier würde ich am liebsten bleiben, wenn ich in Deutschland nicht noch einiges zu bewerkstelligen hätte. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Schon jetzt erwische ich mich bei Gesprächen mit verschiedenen hier Lebenden über Einwanderungsbestimmungen. Recherche gehört immer zu meinen Reisen, da ich dorthin gehe, wohin mich mein Herz zieht. Momentan hat es sich in diesen Platz verliebt. Grund genug mehr über die Möglichkeiten zu erfahren, hier leben zu können.

Caye Caulker fühlt sich erst einmal richtig gut an und ich habe gleich 2 Tage verlängert. Nichts zieht mich hier weg, rein gar nichts. Ich fühle mich tatsächlich wie angekommen. Belize it or not! Sollte es etwa soweit sein? You better Belize it......!

Friday, October 11, 2013

Mexico - Cenotes - Dreamgate! Just another happy diving day!!


Und wieder durfte ich einen sehr schönen Tag mit meinem Ex-Kollegen Pete in einer weiteren Cenote - Dream Gate erleben! Wie schön diese Tropfsteinhöhlen sind. Eine fast schon "Überfülle" von unglaublichen Stalaktiten-Formationen und Stalakmiten-Anordnungen lassen auch dieses wunderschöne Höhlengebilde surreal wirken. Doch es ist real. Wir sehen so etwas schönes nur kaum. Hier in den Cenoten kann der zielorientierte Taucher nur solche Formationen bewundern und endlose Fotos machen. Innen denke ich oft darüber nach, wie lange diese Räume vor der Welt verborgen waren. Als sie noch nicht unter dem Meeresspiegel lagen, haben die Mayas diese Höhlen als heilige Stätten genutzt oder sogar zum Teil als Wohnraum. Später stieg der Meeresspiegel und die Flüsse ebenfalls, so dass auf einmal Unterwassserflüsse entstanden und die Cenoten zu betauchbaren Höhlen verwandelten.

Die Limestone-Halbinsel Yucatan ist voll von diesen Höhlen, die nur zu einem Teil erforscht oder gar erschlossen für den Höhlentauchtourismus sind. Unvorstellbar, welche Unterwasserwelten noch in Zukunft zum Vorschein kommen werden. Faszinierend ist es einfach, dass wir einfach in den Dschungel fahren, parken und plötzlich vor einem Loch stehen, in das wir zum Tauchen hinabsteigen können. Geht man einige Schritte tiefer in den Wald, findet man weitere Löcher im Boden, die weitere Höhleneingänge eröffnen und weitere Verästelungen ersichtlich machen. Manchmal ist das Loch weniger als 90cm im Durchmesser, durch das eine enge Leiter hindurch in unglaublich erhabene Höhlenräume führen, in die man aufrecht stehen kann oder sogar eine große Kirche hineinbauen könnte, weil sie so riesig ist.

Es ist wohl kein Wunder, dass gerade die mexikanischen Cenoten Höhlentaucher aus aller Welt zum Tauchen, zum Höhlentauchenlernen oder zum Leben und damit zum Höhlentauchenguiden einladen. Jede Cenote gehört meist einer mexikanischen Familie, an die Taucher Eintritt zahlen. Von diesem Geld leben die Familien recht gut, da eine beachtliche Anzahl an Tauchern ganzjährig nach Mexiko kommen, um die Cenoten zu sehen und einmal in den heiligen Gewässern der Mayas zu tauchen. Es ist auch tatsächlich etwas besonderes und einzigartiges. Mich haben diese Tauchgänge heute und vor 2 Tagen mit tiefer Freude erfüllt und ich bin sehr dankbar, dass ich dafür einen guten und klasse Guide hatte und weiterhin habe.

Thursday, October 10, 2013

Die Cenoten in Mexiko!

Schön ist es, wieder an einem "alten Ort" zu kommen, weil ich einige Kontakte habe und in der glücklichen Lage bin, mir Hintergrundinformationen zu besorgen und danach entscheiden zu können, mit wem ich Dinge unternehme. So habe ich mich für meinen ehemaligen Kollegen Pete aus England entschieden, mir weitere Cenoten zu zeigen, in die ich ohne Caveguide nicht hineintauchen darf. Pete ist einfach easy going, flexibel und locker. Es macht Spaß, spontane Höhlentrips mit ihm zu planen und auch kurzfristig für den nächsten Tag mit ihm aufbrechen zu können.

So habe ich beim letzten Mal die legendäre Cenote "Pet Cemetry" und "El Pit" betaucht. Die erste, die wir als zweites entdeckt haben, ist ein Hochgenuß an Stalaktiten - eine Tropfsteinhöhle lokaler Bestart. Was hier in Yucatan passiert, sind Kalkablagerungen um die Mangrovenwurzeln herum, die durch den Boden hindurch in die Höhlen wachsen, wo sie Wasser ziehen, um ihre Bäume und Buschgewächse nachhaltig zu wässern.

Unterirdisch bilden sich mitunter riesige Steingehänge durch die Ablagerungen von den Höhlendecken. Auch bietet Yucatan das größte Höhlensystem der Erde und zieht Taucher, Forscher und Abenteurer aus aller Welt an. Die heiligen Gewässer der Mayas - die Cenoten - werden ihrem Namen so gerecht. In der Höhle ergreift mich Begeisterung, Erstaunen und Ehrfurch sowie der Drang, weiter hinein tauchen zu wollen, gepaart mit dem Gefühl leichter Furcht und tiefen Respekt, denn ein Herauskommen ist ohne Guide und die festinstallierte Führungsleine schon schwierig, wenn sich jemand nicht auskennt.

Dahingegen sind die Eindrücke, die Einblicke in diese Unterwelt einmalig. Diese Höhlen waren nicht immer überflutet, sondern dienten den Mayas als Wohn- und Schutzraum oder Ritualstätten und Lagerraum, in die sie besonders kleine Pferde Lasten hineintragen ließen. Heute finden wir Taucher die Überreste aus diesen Zeiten in z.B. Pet Cemetry (Tierfriedhof): Knochen und Teile von Pferdegebissen.

Davon abgesehen sind die Cavern dives (Fasthöhlen, Höhlen mit stehts sichtbaren Lichtdurchlässen) aufgrund ihrer Sonneneinstrahlungen an manchen Stellen eindrücklich sowie durch Haloclines - den Vermischungen von Salz- und Süßwasser - einzigartig. Diese Naturschauspiele bieten fantastische Sichten oder auch Unsichten sowie teils anspruchsvolle Wahrnehmungen wie Schwindel durch mangelnde Referenzen durch Dunkelheit und der Unfähigkeit, wirklich die aktuelle Tiefe feststellen zu können.

Dabei sind die Cavern-Cenoten alle unterschiedlich sowie die Caves auch. Hier sind Erfahrungen und gute Ausbildung gefragt, um diese Systeme sicher entdecken zu können. Richtig hinein in die Höhlen zieht es mich jedoch eigenständig als Höhlentaucher nicht. Für mich ist das Gefahrenpotenzial zu hoch und ich würde das Sonnenlicht vermissen. Doch einen gewissen Reiz machen diese Höhlen auf jeden Fall aus...

Pet Cemetry gehört für meinen Geschmack zu den schönsten und ich habe gleich einen erneuten Besuch geplant sowie weitere ähnliche Höhlentauchgänge mit Pete.

Morgen geht es schon los zu einer bekannten mit dem Namen "Gran Cenote" sowie unter den Höhlenfetischisten auch sehr bekannten mit dem Namen "Dream Gate". Ich finde die Namen schon vielversprechend genug, als dass ich mit tolle Tauchgänge erhoffe. Teilweise werden innen sogar Aligatoren gesichtet, die im Dschungel leben und in den Sinkholes ihr Trinkwasser beziehen sowie Kleinviech jagen. Gesehen habe ich bisher allerdings keine. Dafür besondere Süßwasserkrebse, große Shrimps und Taranteln auf der Straße, die einfach mal über den Weg von einer Dschungelseite zur nächsten laufen.

Was noch wirklich schön ist, ist die Ruhe. Die Ruhe, die die Mitte des Dschungels ausstrahlt. Fern ab jeden Straßenlärms und des üblichen Touristenrummels klettern wir einfach irgendwelche Treppen hinab in Löcher im Boden, in denen sich fantastische Höhlenwelten ausbreiten. Zu einem großen Teil noch unerforscht und unberührt von heutigem ausbeutendem Leben der sogenannten Zivilisation. Pete, mein Guide auf dieser Reise, berichtet von großartigen Pionieergefühlen auf manchen Tauchgängen. Ist man sich dann noch bewusst, dass die Cenoten heilige Stätten der Mayaindianer waren, kribbelt es schon ein wenig auf bzw. unter der Haut.






Und 2x grüßt das Murmeltier in Playa del Carmen....

Ob es besser oder schlechter ist, gewisse Orte zweimal im Leben zu besuchen, ergibt sich aus jedermanns persönlichen Erfahrungen. Ich könnte jetzt pros und kontras für beide Sichtweisen aufzählen, was mir müßig erscheint. Fakt ist, dass mir in Playa wiederholt materieller Wert abhanden gekommen ist, nachdem mir auch beim Leben menschlicher Werte Personen hier abhanden gekommen sind. Nicht dass sie verschwunden wären. Ich habe sie aus meinem Leben gehen lassen, nachdem ich nach weniger als 2 Jahren Abstand seit meines letzen Playaaufenthaltes festgestellt habe, dass sie so gar nicht zu mir gehören. Aus der Perspektive heraus macht es für mich Sinn, Orte zweimal zu besuchen. Ich habe schlicht festgestellt, dass ich mich entwicklungstechnisch sehr weit von ihnen hier entfernt habe und glücklicherweise auch die mir nahen Menschen hier besser identifizieren können. Es hat sich sozusagen eine Trennung der Spreu vom Weizen vollzogen.Was weniger schön ist, ist die Erfahrung, dass ich wieder beklaut wurde. Und das ohne einen blassen Schimmer zu haben. Vor 2 Jahren war es mein Handy. Dieses Mal die Reisegeldbörse mit Bargeld und einer Kreditkarte. Es gibt schlimmeres. Aber was soll mir das sagen beim zweiten Besuch in Playa? Es wohl in die Richtung, das zuviel entspannter Lifestyle zur Unvorsichtigkeit verleitet, die dann einfach mal bestraft wird. Wertgegenstände sind hier einfach am Körper zu tragen und nicht in halboffenen Taschen. Ich denke, das kann ich mir nun endlich merken.Eine weitere Lektion, die ich das zweite Mal in Playa lernen durfte, ist, dass ich meine Wohnsituation nicht mit jemanden teilen sollte, den/die ich kaum kenne. Selbst hatte ich bisher nie Probleme mit anderen Raum zu teilen oder Aktivitäten. Doch selbst hole ich mir anscheinend wohlselektiert den blanken Zickenterror ins Haus. Auch das passierte mir schon beim ersten Mal Playa. Nun sitze ich knappe 3 Wochen mit Snobismus in reinster Form und tief verkrustetem Frust at a glance in einer Person in einem Apartment, das ich mir selbst nie gemietet hätte. Das sagt mir bereits einiges. Leider war es quasi unmöglich ein local apartment zum local Preis für 1 Monat zu bekommen. Daher erschien mir diese luxoriöse Teillösung 50/50 als einzig möglich und demnach sinnvoll. Hätte ich gewusst, dass ich mit dem kleinen Teufel deale, hätte ich Sofahopping geplant. Und wieder habe ich mit einer Diva arrangiert, die sich nach Ankunft als arrogante Ignorantin gegenüber allem Abweichenden von "zuhause" erwiesen hat und ich frage mich, warum solche Menschen reisen?! Noch mehr allerdings, warum diese Menschen immer (nur 2x bisher) in meinen Reisezuhausen landen...?! Reisen bildet eben in vielerlei Hinsicht.....  

Friday, October 04, 2013

Retorno a Mexico o Blablablaya


Dass Playa nicht für ganz Mexiko steht - ein riesiges Land mit vielfältigen An- und Aussichten - spricht für dieses Land. Playa gleicht einer Spielwiese für rein monetär Orientierte, denen das Wort nicht viel wert ist. Vor 20 Jahren war dieser Ort bestimmt ein schöner besonderer. Die weiße Strandküste von Cancun bis Honduras sucht bestimmt seines gleichen. Der Strand ist noch da. Wen er jedoch anzieht, wirkt nicht besonders anziehend auf mich. Natürlich müssen in diesem wachsendem Touristengebiet all Diejenigen arbeiten, die zum Teil andernorts gesucht wird, denen Delphinarien mit dem schrecklichen Leiden der Delfine egal sind, die mit wenig Pesos im Monat ohne Probleme in einem verdreckten Betonkästchen leben kann, denen Würde entweder unbekannt oder ebenfalls unwichtig ist oder solche, die irgendwie von einem entspannteren Leben in der Wärme träumen und sich bequem werdend für schlechte Löhne von denen ausbeuten lassen, die sich in Playacar eine Villa bauen und keinen Peso auf das u.a. Delfinleiden geben. Traurigerweise leben auch noch viele hier, die sich dessen voll bewusst sind, aber hier hängengeblieben sind, weil sie keine Alternative wissen und/oder sich nie Geld für die Weiterreise ansparen konnten. Alles in Allem stellt sich mir bei sämtlichen Fällen immer wieder die Frage nach der Würde, der Würde gegenüber sich selbst und somit auch nach dem Verantwortungsbewusstsein für andere und die eigene und globale Umwelt....

Für mich wird es das letzte Mal sein, dass ich hierhergekommen bin. Das Playa, das ich vor 1,5 Jahren verlassen hatte, verfügte zumindest in unserem Kreis, noch über Menschen. Einige davon sind glücklicherweise noch hier und leben auch noch Verbindlichkeit und so etwas wie Freundschaft. Sicher war es hier damals schon genauso, nur habe ich es noch nicht so stark wahrgenommen wie dieses Mal. Da ich nun weiß, dass mich nichts mehr hierher lockt - mal abgesehen von den Cenoten - kann ich meine verbleibenden 3,5 Wochen unterwegs entsprechend zielgerichtet gestalten. So oft wie möglich nehme ich das Cenotentauchen zu Freundschaftskonditionen mit mir noch verbundenen Höhlen-Guides mit, auch den Strand von Tulum sollte man noch so oft besuchen wie möglich - gerade im Hinblick auf den bevorstehenden Winter in Norddeutschland - und vielleicht die eine oder andere Dschungeltour durch Mayagebiet sowie noch die eine oder andere Ruine der Mayas, die es zu besichtigen gibt.

Wenn ich allein unterwegs wäre und mir nicht das Apartment teilen würde, wäre ich jetzt spontan nach Cuba weitergereist. Ärgerlich, dass ich es diesmal schon wieder nicht mache, obwohl ich im Nachbarland sitze. Doch wie heißt es so schön: Liebe das Hier und Jetzt. Genau, etwas aus dem Ort hier machen, ist auch eine schöne Übung. Gut dass Playa kein idealer Ort zum Freitauchen ist. Dagegen ist es fest in den Händen von unverständigen Tauchläden, die soviel Geld wie möglich aus den Touristen pressen und unglaublich überteuerte Preise für unglaublich schlechtes Tauchen verlangen. Wir fragen uns immer, wieso Menschen für so etwas Geld bezahlen!! Am besten ist es immer, wenn die Tauchshops zur ersten Riffebene fahren, die nur 2 min vom Strand entfernt ist und "Tauchplätze" auf 8m bietet, auf denen fast nichts mehr zu sehen ist. die zweite und dritte Riffebenen bietet viel mehr und liegt bei 18 und 30 sowie dann tiefer bis 40m. Doch dies erfordert eine Bootstour von 5min und kostet mehr Benzin, was für den Tauchshop weniger Gewinn bedeutet. Also machen sie den Tauchern glauben, dass das, was sie dort zu sehen bekommen haben, ganz großartig war und ist. Ebenso geldgierige Tauchlehrer finden sich in Playa zu Hauf, die dieses falsche Spiel unterstützen.

Dennoch ist es ja nicht nur schlecht hier, sondern lediglich durch "money making like hell, whatever comes" geprägt. Eine Tendenz, die nun ja auch verstärkt für das Absterben der weltweiten Riffe sorgt, wie jüngst in einem detaillierten Wissenschaftsbericht - durch den Spiegel veröffentlicht - erläutert wurde. Was können wir tun? Jeder kann für sich seinen Beitrag leisten und dabei Vorbild für die Folgenden sein. Dafür braucht es jedoch Menschen, die sich mit dieser Natur verbunden fühlen und verstehen, dass ihr Sterben auch unser Ende bedeutet. Aber soweit denkt man im sonnigen Playa nicht und kurbelt die Geldmühle immer schneller. Ich für meinen Teil ändere meinen Weg bereits und lehre auf verschiedenen Ebenen. Dass es hier nicht der ideale Ort ist, um wasserheilendes Coaching anzubieten, wusste ich schon. Doch mehr Interesse für das Freitauchen hätte ich mir gewünscht bzw. mehr Offenheit dafür den ausgetretenen Trampelpfad des Geldverdienens zu verlassen und einfach etwas neues zu probieren - weil es persönlich bereichernd wäre. Viel "Ja"s habe ich gehört. Doch auf Worte folgen hier meist keine Taten - bis auf einzelne Ausnahmen - und ich nenne Playa del Carmen jetzt "Blablablaya". Definitiv ist es kein Ort, an dem ich leben würde wollen.