Sunday, May 25, 2014

Letze Tage im Great Barrier Reef


Nach insgesamt fast 3 Monaten Auszeit in der Karibik sind die letzten Tage im Great Barrier Reef nun abgelaufen und ich hatte mich bereits auf den Heimweg nach Deutschland für einen schnellen Zwischenstopp gemacht. Die meiste Zeit verbrachten wir auf Caye Caulker - der kleinen Insel neben St. Pedro - wo wir uns mit der Pflege unserer kleinen im ausgesähten Pflänzchen befassten, um den Strandgarten mit Cashew, Papaya, Gurke, Paprika, Knoblauch, Ingwer, Honigmelone etc. zu bereichern. Einige Keimlinge explodierten förmlich im lockeren Sand und belohnten uns schnell mit kräftigen Pflanzen. Andere zierten sich erst ein wenig und reckten dann die Köpfe aus dem Sand. Wie der andere entschieden sich später zur Geburt und lassen uns sogar rätseln, was wir da noch ausgesät hatten. Das wird die Zeit schon zeigen.

Zwischendurch hatten wir uns noch einmal für ein unerwartetes Familienereignis auf das Festland begeben, wo wir unsere Zeit in Belize City verbrachten. Wenn das Auto nicht kurzfristig seinen Geist aufgegeben hätte, wäre vielleicht noch ein Kurzurlaub in Placencia dringewesen. Doch dann verrann die Zeit eh recht schnell und mein Rückflug nach Berlin lief in großen Schritten auf mich zu. Also verbrachte ich die letzte Zeit auf der Insel damit, die schöne Aussicht auf das Meer und den Fischreichtum zu genießen. In der Galerie plätschert das Geschäft so vor sich hin, denn die "Slow Season" - wie sie hier heißt - bricht nun an. Längst bin ich gedanklich schon beim nächsten Job in Italien, der mich am 1.6. erwartet. Doch noch will ich nicht an Berlin und meine Weiterbildung davor denken und beschäftige mich langsam mit dem Abschiedsgedanken. Es fällt mir diesmal schwer, Caye Caulker zu verlassen. Denn wir haben uns ein kleinen Paradies erschaffen, in dem wir zusammen die Natur und die Ruhe genießen können. Nach langen Tagstunden auf der belebten Nachbarinsel brauchen wir diese Stimmung auch für die Rückbesinnung auf das Wesentliche und die Entspannung nach dem Stimmgewirr des Tages.

Mondschein, Sterne, Palmenrauschen, Gekkokreischen, Krebsrascheln im Busch, Glühwürmchen, Mosqitos, Sandfliegen und selten mal ein Nachbar sind unsere Wegbegleiter auf der Nordseite. Ebbe und Flut bestimmen die größe unseres Strandes und ob wir am Südende der Nordseite trockenen Fußes zum Kanu gelangen oder nicht. Es macht in Flipflops auch keinen Unterschied. Nass werden die Treter beim Einsteigen sowieso. Dann wieder auf die andere Seite gepaddelt - sehen wir ab und zu einen Stachelrochen auf Futtersuche durch die türkisen Untiefen schweben. Junge Fischschwärme ziehen am Rand der Mangroven durch die kleinen Wellen, um geschützt aufwachsen zu können. Je nach Wetterlage leuchtet das Meer grell türkis oder in abgedecktem Blaugrün, weil das Wasser auf grell weißem Korallensand aufliegt. Ein unvergesslicher Anblick - immer wieder.

Am letzten Tag vor meiner Abreise nach Cancun setzen wir gemeinsam nach Belize City nachmittags über, damit ich den Nachtbus nach Cancun erreiche, von wo ich am folgenden Abend nach Brüssel abfliegen soll und dort wiederum am weiteren Abend den Flieger nach Berlin besteige. Eine endlose Reise von 56h nach Europa. Das Reisen von Belize direkt ist kostenintensiv und nicht vergleichbar mich anderen Flugpreisen in umliegenden Destinationen. Belize ist ein korruptes, marodes Land mit zu hohen Kosten überall und so direkt nur schwer anzufliegen. Also fahren Touristen nach Mexiko, um günstig von der Massendestination Cancun zu fliegen. Selbst hier auf dem Weg ist das Sparen eingeschränkt, weil die Mexikaner seit einiger Zeit Ausfahrtgebühren nehmen, was in Belize genause der Fall ist. Jedesmal beim Betreten des Landes fallen auf beiden Seiten Gebühren an, die durch vermeintliche Paragraphen begründet werden, so dass ein Tourist sich heute nicht mehr dagegen wehren kann.

Diesmal hatte ich Glück in Cancun, da sie meinen Transit durch Mexico als nicht gebührenfähig akzeptiert haben. Dennoch habe ich trotz Transit zu anderer Zeit und anderorts schon bezahlen müssen. Es hängt immer von der Situation ab. Ist ein korrupter Grenzer allein im Büro, wird Geld fließen müssen. Ansonsten wird er die Einwanderung/Auswanderung unterbinden. Sind mehrere im Raum, stehen die Chancen höher, davon zu kommen. Ein undurchschaubares System, was mich mit großem Rechtsbewusstsein jedesmal frustriert. Doch es bleibt eben nur die Akzeptanz der Situation. Einen Streit an der Grenze habe ich bisher noch nicht riskiert, weil ich nicht an meiner Durchreise gehindert werden möchte. Allerdings wäre das noch einmal eine Erfahrung wert....


Belize in diesem ersten Halbjahr war ein großes und intensives Erlebnis! Ich komme gern wieder und freue mich auch auf Gegenbesuch im Sommer in Italien bis ich wieder in der Lage bin, in die Richtung zu fliegen. Ich danke dem Universum für diese Möglichkeiten der Weltreisen!

Saturday, May 10, 2014

Belize - ein Ort der Extreme








Nach einem weiteren Monat in Belize sehe ich nun den letzten Tagen in diesem Kontrast gekennzeichneten Land entgegen. Eine gute Woche liegt noch vor mir und beinhaltet bereits jetzt intensive Neuerungen. Nicht dass ich seit unserer Rückkehr von der Belize-Rundreise nach Caye Caulker auch weiterhin täglich mit meinem Freund verbringe und ich mich manchmal frage, womit ich so eine gute Zeit verdiene, sondern dass ich außerdem täglich das Elend von kleinen Betrügereien, Gewalt, Frustration im Volk, Umweltverschmutzung, gebrochene Menschen und teilweise schlechte Stimmung und dann wieder blendend sonnige Stimmung erleben. So extrem wie die Wettersituationen wechseln, können auch schnell Dinge passieren, Situationen ins Gegenteil umschlagen oder plötzlich Gewalt ausbrechen.

Belize zeigt sich mir als ein Land der Extreme. Extremer Dreck in den Wohnorten, extreme sich im schlechten Zustand befindenden Behausungen - jemand nannte diese mir gegenüber herablassend "mud huts" - sowie eine extrem gleichgültige Einstellung gegenüber allem Schönen zu erreichenden und der Akzeptanz des Hässlichen - im Alltag wie im Verhalten. Manchmal mutet der tägliche Hass in der Alltagskommunikation soviel Negativität an, dass ich weglaufen möchte. Im nächsten Schritt musste ich lernen, dass hinter dieser unschönen Fassade ein brutaler Humor steckt. Diesen zu identifizieren ist für mich als Alien ein Ding der Unmöglichkeit. Ich fühle mich wie in Avatar als durch den undurchschaubaren Wald stolpernden Eindringling, der nichts versteht. Ich bin auf Alfred angewiesen, der mir das lokale Leben versucht, begreiflich zu machen. Selbst diese direkte Verbindung bleibt für mich eine große Herausforderung. Denn einhergehend mit der Kultur sehe ich mich mit einer Sprache konfrontiert, die ich nur in Bröckchen verstehe und von der ich erst jetzt weiß, dass es sich tatsächlich um eine eigene Sprache handelt: Kreolisch. In Fezten ähnelt es dem Englischen, ja basiert sogar auf dem Englischen. Doch im Detail ist es an der Basis gebrochenes Englisch, dass wie in Stich- oder einzelnden Worten gesprochen wird. Von der Aussprache will ich erst gar keine Beispiele bringen. Diese lässt teilweise chinesisch und Betrunkenheit vermuten. Kreolisch ist eine Ansammlung von wellenförmigen Geräuschbewegungen, die je nach Kontaktkreis besonders extrem unverständlich ausfällt oder selten dann besser verständlich erscheint, wenn mal nicht alle Konsontaten überschnitten oder die Scharflaute im Ansatz ausgesprochen wird. Vorstellen kann man sich das belizianische Kreolisch vielleicht so: uaenaou dsiumbabamukarammeya oauadrfsspfsolaauuaaeeaee.


Dennoch ich bleibe bemüht und lerne, ohne schlechtem Gewissen und Selbstzerfleischung ständig und stetig nachzufragen, wovon die Rede ist. Alfred beteuert, dass er das so will und davon nicht genervt ist. Und das stimmt auch. Ich würde normalerweise nie soviel nachfragen, da ich mein Gegenüber nicht zum Explodieren bringen möchte. Doch diese Reaktion liegt wohl eher in meinen Genen als in seinen. Er ist die Ruhe selbst und wünscht sich, dass ich mit der Zeit besser verstehe. Glücklicherweise darf ich über ihn lernen und erfahren, wie die extreme Kultur in Belize tickt. Nicht einfach ist das Gesamtkonzept für mich nachvollziehbar. Auch das Prinzip der Kommunikation weicht dermaßen von meinem mühsam in den letzten Jahren erlernten ab, dass ich mich oft an meinen Grenzen wiederfinde und mir mehr Nerven wünsche. Das Wort Achtung scheint mir hier ein Fremdwort zu sein - gemessen an unseren Verhaltensstandards. Andererseits sehe ich jedoch wiederum oft mehr Respekt in anderen Alltagssituationen als es bei uns heutzutage der Fall ist, sondern vermutlich vor 40 Jahren aktuell war.


Innerhalb von Partnerbeziehungen herrschen andere Regeln und Erwartungen sowie Verhaltensweisen, die mich vollkommen weglotsen von meinen Wunschwerten und mir neue Horizonte aufbrechen - einige davon zwangsläufig, andere erfreulicherweise unerwartet. Entsprechend ist auch unsere Beziehungskommunikation von Buntheit und Missverständnissen geprägt, die dank seiner Geduld, die mir oft fehlt, mit vielen Erklärungen überbrückbar und integrierbar bleiben. Was soll uns der Partner sagen im aktuellen Status unseres Lebens ;-)? Tja, und dass vor interkulturellem Hintergrund fern von dem gewohnten Prägeumfeld. Aus nächster Nähe betrachtet gestaltet sich das Andere für mich alles andere als locker, da ich mit vielem neuem überschüttet werde, das ich schnellstens und jeden Tag so verarbeiten muss, dass meine Antennen für weitere Eindrücke ausgefahren bleiben können. Entspannung versus intensives Abenteuer? Doch wer möchte schon ein langweiliges Leben??? :-)))

Freediving in Dominica, West Indies, Karibik


Wie ich mir schon gedacht, erhofft und gewünscht hatte, eignet sich meine Lieblingsinsel der Karibik perfekt zum Freitauchen! So brauchte ich nur ca. 80m herauszuschwimmen, um festzustellen, dass ich die nötige Kurstiefe bereits nach kurzer Zeit in unmittelbarer Ufernähe erreicht hatte und somit perfekt mit Schülern ins Wasser gehen konnte. Für Statik bot die Tauchschule gleich einen perfekten Pool im Gästehaus nebenan und für Dynamik konnte ich mir den Platz für den Unterwasserparcour aussuchen, den ich wie auch auf den Malediven flexibel improvisieren konnte und werde können. Dafür verfügt die Insel über den perfekten Strand im Norden, einer Bucht, die ebenfalls spannend für Freitauchaktivitäten sein wird.

Jedenfalls hatte ich sofort schon vor meiner Ankunft auf der Insel meine erste Schülerin, die recht schnell begeistert war und sich für den nächsten Kurs schon anmeldete. Die Kulisse beim Tieftauchen, die wir an der Oberfläche hatten, war atemberaubend! Einfach perfekt für einen schönen Tauchtag. Bali kann Dominica aus meiner Sicht nicht das Wasser reichen und wird vollkommen überbewertet. Ich genoss jeden Augenblick im Wasser und an Land! Die Natur saugt mich dort immer wieder in sich auf und ich erhalte soviel schöne Ernergie aus ihr, die mich entspannt, am richtigen Platz sein lässt und mich angekommen fühlen lässt.

Aus diesem Grund behaltet dies im Auge: www.apnea-me.com wird ab Oktober 2014 in Dominica, West Indies, zu finden sein!

Neue Heimathopping - eine neue Perspektive


Nachdem ich Dominica als mein Zuhause bestätigt sah und die ersten administrativen Schritte für die Umsetzung eingeleitet sowie meinen Freitauchkurs gegeben und meine Freundin die letzten Tage im Norden der Insel getroffen hatte, war es für mich auch schon wieder Seit, nach 12 Tagen zurück nach Belize, meinem zweiten Zuhause in der Region, aufzubrechen. Mein Freund wollte mir wohl nicht so recht glauben, dass ich nach Dominica tatsächlich wieder zu ihm in sein Land zurückkehre. Doch gesagt bleibt für mich getan! 
Die letzten Tage in Dominica waren weiterhin sehr schön und eindrucksvoll. Nicht nur eine planungsreiche und inspirierende Zeit durfte ich dort erleben, sondern auch eine intensive Session meiner Wasserheilbehandlung mit einer besonderen Freundin durfte ich in meinem zukünftigen Arbeitsort bereits durchführen. Dominica verfügt über perfekte Bedingungen mit unglaublich großem Wasserreichtum aus dem Innern der Insel. Nicht nur Unmengen von Frischwasser entspringt aus dem Vulkangebirge, sondern auch heiße Schwefelquellen,
die den Heilprozess im Menschen nur noch unterstützen und zusätzliche gesundheitsfördernde Effekte bewirken. Zahlreiche Naturprodukte aus Pflanzen und der gesamten Umwelt lassen Dominica zurecht ihren Namen "The Nature Island" tragen. Dominica ist außergewöhnlich mit einer wunderschönen Natur und intensiven positiven Energien.

Nicht ohne Grund bin ich vor 5 Jahren meiner Intuition gefolgt, dieser Insel einen einzigartigen Platz in meinem Herzen und meinen Gedanken einzuräumen. Inzwischen bringe ich nun auch meine Ideen mit diesem Platz zusammen und entscheide mich, mein Geschäft www.apnea-me.com - Freitauchen und wasserbasierte Heilmethodik - dort zu implementieren. Nach einigen Vorbereitungen in Deutschland wird es im Oktober 2014 auch losgehen. Schritt für Schritt soll die Umsiedlung erfolgen, indem ich zuerst meine Arbeitsmaterialen an meinen neuen Lebensort bringe und meine Klientel aufbaue. Sofern sich die Menschen erst mit der Insel befasst haben, wird sie immer mehr Besucher von einem Abstecher überzeugen. Dieser Ort befindet sich noch im Dornröschenschlaf und wartet noch auf dem richtigen Prinzen, der Dominica zum Erwachen bringt und alle Augen auf sich richten lässt.

Mit diesen Gedanken brach ich also vor gut 3 Wochen wieder zurück Richtung Westen auf, um über Mexico nach Belize einzureisen. Denn dort sollte ich zuerst unserer gemeinsamen Osterreise zu Teilen der Familie meines Freundes entgegensehen als auch einer Belize Rundreise, die uns von Belize City über den Osten in San Ignacio, an Belmopan vorbei nach Dangriga und dann weiter gen Süden nach Punta Gorda, Baronko und zum Schluss ins schöne Placencia führte. Ich freute mich sehr auf diese besondere Reise und war nach glücklichen Dominica Tagen weiterhin glücklich, nach Belize zurückzukehren, obwohl es sich hierbei um ein Land mit einschneidenden Problemen handelt, die Gewalt auf allen Ebenen verursacht sowie das Land teilweise aussehen lässt, wie es der Irak nach dem Krieg vermochte.

Diese Beschreibung soll sich lediglich auf einige Teile der Städte und größeren Dörfer erstrecken. Doch bis heute versuche ich herauszufunden, warum die Optik im Land derart erschreckend heruntergekommen ist und niemand mit eigenen Möglichkeiten die Situation ins Positive wendet. Dazu folgen weitere Informationen im nächsten Artikel.