Sunday, October 25, 2009

Shit happens oder Service auf Bonaire – Teil 3


Unter meinem Baum hatte ich einen einigermaßen entspannten Nachmittag verbracht – sofern man die Rückenschmerzen abzieht, die vom Sitzen auf der einzigen glatten Fläche – nämlich eines halb verrotteten Bretts absieht – nach mindestens 2h entstehen. Man möge sich frage, wat se denn unnä nem Baum uffn verrotetn Brett macht! Wat scho?! PADI Candidate Workbook lesen!

Wie auch immer! Am Sonntag auf meinem Weg vom „Dive-friends-Strand“ zurück Richtung „Downtown“ stelle ich irgendwann fest, dass mein gerade verarzteter Fahrradreifen etwas Luft verliert – nicht viel, aber gerade genug um automatisch den Bikeshop-Jüngling insgeheim verantwortlich zu machen. Eigentlich kann ich heute nichts mehr bereißen und versuche die Lösung mit dem Aufpumpen des Rades. Schon gestern hatte ich versucht, von Todd – dem Medizinstudenten, der mir dieses Rad geliehen hatte – die Fahrradpumpe zu bekommen. Sein Anruf kam aber nicht. Also rief ich ihn noch einmal an. „Oh“ er dachte, ich ruf ihn an… OK, als Studi hier hat er kein Einkommen und dementsprechend nie Geld auf seinem „Prepaid-Handy“. Jetzt verabreden wir uns jedoch bei Lee am Abend, weil doch sein Team „Denver“ im American Football spielt. Großartig, er verspricht mir die Pumpe mitzubringen.

Pünktlich gegen 20Uhr sitze ich draußen bei Lee. Als erste Gästin schlürfe ich mein Bright und warte. Nichts passiert – 20:10; 20:15; 20:20 – hmpf! Wie jetzt? Lee meint, dass Todd auf jeden Fall auch schon wegen seines Teams kommen müsste! Denke ich ja auch – aber ebenfalls, weil die mir die Pumpe bringen will. Tiptap auf den Betontisch bei einer warmen Brise am Abend. Gegen 20:30 dann dreh ich mich um, weil Lee jemanden begrüßt. Bevor ich ihn sehe, gesteht Todd: Guess, Marianne – you won’t believe it…!“ Da kommt er doch glatt ohne die Fahrradpumpe! Nee, oder? Doch! Aber sofort bietet er an entweder zurückzugehen oder dieselbe von seinem Mitbewohner bringen zu lassen, der sich eh irgendwann mit dem Auto auf den Weg anderswohin aufmachen wollte. Dieser hatte aber gar nicht vor, so bald aufzubrechen. Ich wäre ja auch selbst gegangen, aber das hätte vielleicht zu weit geführt.

Doch diese Hürde war irgendwann genommen – Todd war schon auf dem Weg zurück, um die Pumpe zu holen, als er kurz darauf wiederkam und berichtete, dass sein Kumpel diese nun bringen würde, der ihn unterwegs angerufen hätte, dass er nicht zurück laufen müsste. Ach je, soviel Bemühungen und alles ward jut! Dafür war ich eine Runde Bier. Am Ende hatte ich meine Pumpe und war der Meinung, den Montagmorgen entspannt nach dem Aufpumpen meines Vorderrades begehen zu können.

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