Wednesday, October 07, 2009

The Mosquito Ultimatum or Ich hasse die Scheißviecher oder ein ganz normaler Morgen!!!



Nichtsahnend öffne ich die Tür meiner neuer Behausung so gegen 6.45 Uhr morgens, um ein wenig frische Luft durch die Holztür meines neuen 28m² Betonbunkers hinter Lee’s Bar hereinzulassen. Als 2. Schritt fülle ich den Wasserkocherteil meiner

Kaffeemaschinenwasserkocherkombi mit lauwarmen Bonairer Leitungswasser, das ganz karibisch aus dem Meer aufbereitetes Salzwasser darstellt. Bis das Wasser heiß genug ist, um sich über meinen wertvollen Lavazzo Espressokaffee in meiner Tasse ergießen zu dürfen, schaffe ich die Morgendusche und einige prüfende Blicke in den Badezimmerspiegel. Auch das Wasser kocht karibisch – ganz entspannt bis es eben heiß genug ist…



Frisch aus der Dusche meines Luxusbades gehopst gehe ich den Weg in meine Luxusküche an, bewege mich also über ca. 10 40x40 Steinimitatfließen hin zu meinem sich in Vorbereitung befindenden Morgenkaffee. Kurz zur Erklärung; 1m hinter mir steht mein mit 2m viel zu kurzes Bett, auf dass ich mich jetzt eigentlich setzen könnte. Da ich aber gerade dort herkomme, entscheide ich mich nach dem Aufwachen für das geschäftige Treiben an meiner 2m breiten Küchenzeile – stets in dem Bewusstsein, schläfrig und sorglos nach hinten fallen zu können und kein Loch in den Kopf schlagen, weil ich in meinem Schlafzimmer landen würde.


Wie auch immer. Das Kaffeewasser ist bereit, meinenLavazza-Espressokaffeepulver in meiner Tasse treffen zu können bzw. zu dürfen. Ich freue mich auf das leise Rauschen dieser Zusammenkunft der Elemente und ziehe den Duft dieses mir so wohl bekannten Bohnengewächses durch die Nase und beginne mein Frühstücksritual bestehend aus holländischen 3.-Zähne-freundlichen-Haferflocken in Magerjoghurt verrührt und mit Mariannes Obst des Tages aufgepeppt (6 Äpfel in Folie und Styropor verschweißt geben 12 Tage Obstgarnitur kurz nach Sonnenaufgang).


Mit Vorfreude auf den frischen Geschmack und einen gesunden Start in den Tag konzentriere ich mich also auf die vollständige Zubereitung meiner Frühstücksschüssel und nehme die jungen Sonnenstrahlen wahr, die es sich einen Weg hinter das Haus bahnen und das vernachlässigte Gestrüpp meines tropischen Gartens bescheinen.


Gedankenversunken in die in Kürze auftretenden Ereignisse des Tages verspüre ich einen stechenden Schmerz in meiner - heute Wade – morgen Oberschenkel oder Knöchel – zwischendurch Oberarm, Unterarm, Füße, Zehen, Wange, Ohr, Finger!!! Ist es zu fassen??? Ich schrecke zusammen, schlage auf die schmerzverursachende Stelle und fluche in den Mosquito verseuchten Morgen hinaus. Schnell habe ich gerlernt, nach „Raid“ zu greifen, meiner magischen Sprühdose, die sowohl schokoladenbraune Kakerlaken als auch Ameisen ins Jenseits befördert. HA! Ihr Mistviecher geht in den Kakalakenhimmel – jetzt. SSSSSSSPPPPPPPPPPPPPSSSSSSSSSSSSSCHHCHCHCHCHCHCHCHCHCH! Zu spät ist es längst für die Einstichstelle in der Haut. Nachdem die Parasiten ihr Gift injiziert haben, beginnt der Juckreiz nach 2 Sekunden des stechenden Schmerzes. Spätestens jetzt fällt mir ein, dass die Priorität in Bonaire sicher nicht auf einem rituell zelebrierten Frühstück liegt, sondern auf der Vorbereitung aller m² meiner Haut: dem Besprühen mit „Deet“, „AntiBrumm“ oder ähnlichen CHANEL-Substituten, das selbst hartgesottene Blutsauger für eine gewisse Zeit auf Abstand hält. Wer muss schon gut riechen, wenn er doch effektiver stinken kann?


Kurzum: dies ist ein ganz normaler Tagesbeginn und somit die beste Vorbereitung auf den ganzen Tag. In Bonaire ist jetzt Regenzeit. Regenzeit=Mückenzeit! Ich habe nicht kapituliert, sondern meine Einstellung in den flexiblen Anpassungsmodus gebracht. Zerstochen wie ein Schweizer Käse radle ich wie jeden Morgen guter Dinge zur Basis und freue mich über das Sein J (Böse Zungen behaupten, Hitze macht doof…;-))

Bis bald! Bon Dia und Tschööhh…

1 comment:

  1. Hallo Marianne,

    fühle mit Dir! Was am besten gegen Mosquitostiche hilft, ist Tigerbalm! Ich kenne nix besseres! Wenn man es sofort nach einem Stich draufschmiert, juckt es nicht kaum oder gar nicht mehr.
    Versuche, Deinem Blog zu verfolgen, sofern es die Zeit zulässt. Schön, zu hören/lesen, was Du da so treibst.... ;-)
    GLG und eine dicke Umarmung!
    Antje

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