Wednesday, October 07, 2009

2 Wochen auf Bonaire und immer noch schwitzen…

Himmelherrgottnochmal! Wie können die leichtesten Tops und Shorts immer noch zu viel Kleidung in diesen Breiten sein? Aber es ist so. Nicht nur, dass geringe Bewegungen, die hier auch noch einmal gemächlicher ausfallen als im kalten Europa, sofortiges Schwitzen zur Folge haben und einfach öfter eine Pause erfordern – sondern sogar im Meer sind die eingeplanten 7mm für Bonaire’s Wasser- und Lufttemperaturen unter brennender Sonne wesentlich zu warm. Es ist einfach so! Selbst langjährige – und wenn ich langjährig sage, meine ich ab 15 Jahre aufwärts – Taucher bzw. Tauchlehrer, die weltweite Tauchgebiete betaucht haben, steigen hier mit max. 3mm – eher im 3mm Shorty ins Wasser!

In Heimatbreiten schier das Gegenteil: je mehr und öfter Du tauchst, desto dicker werden Deine Neopren- bzw. Isolierschichten, weil Du einfach viel schneller zu frieren beginnst. Nun ja, davon kann hier eben so gar keine Rede sein und ich muss ehrlich sagen; ich gewöhne mich an dieses Klima… Quatsch, ich liebe dieses Klima! Vom ersten Augenblick meiner Ankunft an habe ich die 34° mit einem tiefen Nasenatemzug aufgesogen und in meinen Herzkammern verstaut. Aber woran ich mich wirklich gewöhne, ist das entspannte Inselklima. Ein Tempo was mir menschlich und gesund erscheint, bestimmt meinen Alltag, von dem ich noch nicht sicher bin, ob ich ihn unter Kategorie Urlaub oder Kategorie Arbeit oder Kategorie Weiterbildung oder Kategorie Dasein oder vielleicht einfach unter gar keiner Kategorie ablegen soll. So lebe ich täglich in einen neuen Tag – stets mein Ziel „Div’Ocean“ – www.divoceanbonaire.com - im Auge, das ich ab jetzt als stolze Fahrradmieterin in nunmehr 5 min Strampelns anstatt 25min Gehens erreiche.

Nach 2 Wochen Bonaire habe ich das Gefühl, einiges für mich und mein Vorhaben bewegt zu haben. Vielmehr hat mir eine Aneinanderreihung von Glücksfällen oder Schicksalsschritten bereits vor meiner Abreise diesen Weg geebnet. Diesen gehe ich jetzt dankbar. All meine Zweifel, die ich in Berlin nach der negativen Nachricht der Tropical Divers bekommen hatte – nicht den IDC machen zu können – haben sich seit dem Moment der Vereinbarung einer Zusammenarbeit mit Thommy, dem einzigen PADI Course Director in der Gegend – schlagartig in Luft aufgelöst. Dadurch erhalte ich nun die Auflösung meiner Bedenken dieser Reise und meines drückenden Bauchgefühls, dass ich lange zuvor gehegt hatte und was mich sogar kurzzeitig hat überlegen lassen, die Reise abzusagen. Die Auflösung ist für mich die Erkenntnis, auf dieser Reise das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden zu wollen und zu können: den IDC in der Karibik, wo ganz neue Einsichten und Erfahrungen auf mich einströmen werden.

Als großes Glück erfahre ich einen Exklusivstatus bei Thommy, weil ich seine einzige Mitarbeiterin bin und mit ihm nun die Basis selbstständig aufbauen und dementsprechend eigene Ideen einbringen und umsetzen darf. Genau diese Arbeitsatmosphäre bei ihm ist die gleiche, die ich in Berlin nur durch meine Freiberuflichkeit und in der www.tauchzentrale.de gefunden habe und vorher überall vergeblich gesucht habe! Hier habe ich als Divemaster-Intern unbezahlbar lockerere Verhältnisse und zusätzlich ein solch schönes Wetter in einer subtropischen Umgebung! Ich bin mir sicher, dass ich eine einzigartige Zeit verleben und im Januar nur schweren Herzens nach Europa aufbrechen werde. Aber was wäre eine solche Reise wert, wenn sich ein solches Gefühl nicht entwickeln würde…

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