Thursday, February 07, 2013

Sri Lanka - on the road again - Kandy!


Eigentlich vermeide ich ja Wiederholungsreisen, da es so viele schöne Ziele in der Welt gibt. Doch Sri Lanka hat sich für mich bereits recht schnell während meines Maledivenaufenthaltes ergeben. Durch die Verbindung zu Kalhara und die veränderte politische Situation beschloss ich früh, nun endlich meine geplante Weiterreise im Land durchzuführen. In 2007 war die Reise nach Norden nicht möglich und alles nördlich von Negombo und Kandy mit Risiken, einem Bombenattentat zum Opfer zu fallen, verbunden. So bin ich nun gestern früh nach Kandy aufgebrochen - wieder mit dem Expresszug via Colombo, was insgesamt 6h dauerte - um von hier aus endlich den Löwenfelsen Sigiryia zu besteigen. Diese alte Festung des alten Singhalesischen Königreiches bietet laut Reiseerfahrungen Anderer eine unbeschreibliche Atmosphäre durch außergewöhnliche Natur. Dieser Besuch war mir vor 5,5 Jahren nicht gelungen. Von dort aus schaue ich mal, wie es weitergeht. Sigiryia ist eine Station des zentralen Kulturdreiecks des indischen Subkontinents. Sollte der Transport erträglich werden, statte ich den übrigen Stationen einen Besuch ab, bevor ich mich nach Kalkudah an die Küste aufmache, um mir den Oststrand anzusehen. Berühmt auch unter Kitesurfern und solche, die es werden wollen!

Den größten Teil der Strecke kann man mit dem Zug zurücklegen, was eher als das kleinere Übel der Low-Budget-Fortbewegung angesehen werden kann. Im Long-Distance-Bus sollte man zusätzlich zu der großen Unbequemlichkeit durch zu enge Sitze, der Hitze und der Überfüllung jederzeit auf Verkehrsunfälle vorbereitet sein. Der Verkehr im Land ist recht lebendig und Vorfahrtsregeln gibt es eher frei dem Motto: der Stärkere gewinnt, der Schnellere flutscht durch oder der Klügere drängelt sich vor. Im Tuc-Tuc habe ich Überlegungen zum Thema Logik schon 2007 aufgegeben. Nur wenn es richtig brenzlig wird und mein Tuc-Tuc-Fahrer seinen "abgesoffenen" 2-Takt-Dreirad in aller Ruhse vor einen heranrasenden, öffentlichen Bus schiebt, um auf der gegenüber liegenden Straßenseite das Gefährt bergab wieder zum Laufen zu bekommen, kriegt er schon mal einen panischen Aufschrei zu hören. Die Reaktion ist immer gleich: ein überlegenes Grinsen! Und recht hat er. Nichts passiert. Denn alle arrangieren sich auf diese Art. So oft hoffte ich inständig auf der Rückbank, er möge jetzt nicht den Mönch oder die alte Frau im schönen Sari überfahren, sondern einfach eher mal abbremsen. Stattdessen umkurvt er solche Szenerien und die Fußgänger nehmen ihm die Nähe zum Blechstinker auch nicht übel.

Es funktioniert also und ich übe mich im aktiven Loslassen. So schlimm ist es eigentlich auch  nicht. Nur aus Sicht eines Blech-Tuc-Tucs erscheint der Verkehr zu jeder Sekunde hochgradig lebensgefährlich - wenn man nicht an ihn gewöhnt ist. Wie schnell ein Dreirad zwischen 2 Bussen, LKW oder richtigen Autos zerquetscht sein würde, habe ich mich bisher nur einmal gefragt. Doch als der Gute heute die kleine Kiste fast auf das Heck eines Großraumbusses setzt und eine Vollbremsung mit Ausweichmanöver auf die Gegenspur hinlegt, kriegt er doch mal meinen Tipp zu hören, mehr Abstand zum vor ihm fahrenden zu halten. Was interessiert es den dämlichen Busfahrer, wenn ein Tuc-Tuc mit 2 Niemanden an seinem Heck kleben, während er der Meinung ist, im Moment des Armzeigens den Bus zum stehen bringen zu können? Wir sind die Schwächeren und somit Matsch. Das muss jetzt noch nicht sein. Nicht in Kandy im Jahr 2013.

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