

So schaukelten Ant (Kurzform von Antony – jedenfalls in Kapstadt) und ich nun gemütlich zu Freedive Dahab und bereiteten uns innerlich sicher beide – er mehr als ich – auf unseren Tauchgang vor. Meine Gedanken schweifen allerding mehr ab, als dass ich mich zuviel mit dem Wettkampf beschäftige. Ein Thema, das mich unnötig in Unruhe versetzen würde. Ich freue mich, dass ich früh dran bin. So entgehe ich den Massen am Blue Hole, den vielen Zuschauern und dem Vorbereitungsstress im Restaurant sowie an der Äufwärmboje.
Alles geht erstmal gut. Ich mache mich in aller Ruhe fertig, habe noch einigen Spaß mit dem spanischen Team – lustige lockere Truppe die – und signalisiere meiner Safety Diverin, dass ich mich langsam – Betonung liegt auf langsam – fertigmache. Bereitgelegt hatte ich mir schon alles. Ich brauchte nur noch den den Open Cell Elios einseifen – erst die Hose und dann das Oberteil – und beides überstreifen. Nur mir Seifenwasser bzw. Schampoowasser lässt sich dieses sehr wärmende und bequeme Material anlegen ohne es zu beschädigen. So sitzt die Hose schon mal perfekt, die trockenen Klamotten bringe ich schnell zurück in unsere Sitzecke, und ziehe mir das Top über Kopf. Cm für cm schlüpfe ich die Neopren-Haut von 5mm, lege den Bleigurt mit meinen 6kg an, streife mir die Apnoemaske über den Hals, stecke den Schnorchel in den Bleigurt und befestige die Klett-Tagschlaufe am Bleigurt. Diese Schlaufe dient als Landeplatz für ihr Gegenstück – den schwarzen Tag (Engl. Tag nicht Tag wie Morgen und Abend – Tag wie Marke) – den ich an der Metallplatte meiner –Metermarke abreißen und mit an die Oberfläche bringen muss. So fertig. Gelassen aber durchaus schon konzentriert laufe ich zum Einstieg und klettere die Steine hinunter bis ans Wasser. Meine Safety-Diverin Andrea habe ich ihm Auge. Sie kommt demnächst hinterher. Erstmal heißt es, die langen Bifins anzuziehen – und das so früh wie möglich, weil ich es hasse, barfuß über diese ekig spitzen und kantigen Steine des Hole zu stolpern. Schließlich bin ich kein Hufläufer! Also krabble ich auf allen Vieren mit dem allerwertesten nach unten über die Steine und robbe mich so ins tiefere Wasser, in dem ich mich umdrehen und losschnorcheln kann. Den Schnorchel noch schnell in die Maskenschlaufe gesteckt und los gehts: Auf zur Aufwärmboje!!
Die Aufwärmphase verläuft irgendwie schwierig. Ich weiß schon vorher, dass ich mindestens 4 Aufwärmtauchgänge machen möchte, um entspannter zu sein. Je nachdem würde ich einen weiteren machen, wenn noch Zeit bleiben würde. Mein Ziel ist schon beim aufwärmen 20m zu erreichen, damit ich weiß, was auf mich zukommt. Immerhin befinde ich mich in meinem ersten Tiefenwettkampf. Irgendwie fühlt sich alles mühselig an. Ich hänge auf 10m und will eigentlich nur wieder hoch und tue dies auch. Ok. Das kann noch nicht alles sein. Weiter gehts. Ich gehe wieder runter und krabbele am Seil bis 14m. Ok nicht schlecht. Aber ich fühle mich noch nicht wohl. Egal. Ich atme oben weiter ab und starte einen erneuten Versuch. Gehe wieder nur auf 14 knapp 15m. Es fühl sich immer noch nicht besser an da unten und ich stoppe den Aufstieg. Will den meinen Unterwasseraufenthalt hinauszögern, um meinen Tauchreflex aufzuwecken. Wach auf die Schlafmütze!!! Dur wirst jetzt gebraucht!! Langsam lasse ich mich wieder nach oben gleiten. Mmh. Ich teile meiner Safety Diverin mit, dass es wohl nicht mein Tag ist und bereite mich auf einen neues Versuch vor. Mein vierter Tauchgang zu Vorbereitung. Mehr Zeit habe ich auch nicht bis zum Official Top. Immerhin will ich vorher noch atmen! Also atmen und runter. Ich krabbele die Leine runter, schließe die Augen und entspanne jeden Muskel bewust. Krabble weiter. Irgendwie fühle ich mich wohl. Ich stelle fest: Jaaaaaaaa!! Das ist es. Jetzt bin ich warm! Tauchreflex ist da! Endlich – danke. Ich krabbele mich weiter nach unten und denke. Hmmm, wohin will ich denn? Guck ich mal wo ich bin. Mein Computer sagt 20,4m. Upps. Reicht schon. Ok und umdrehen und zurück. Oben angekommen. Protokoll und fertig. Ich bin soweit!! J
2min später soll ich auch schon in die Official Zone kommen und mich dort weiter vorbereiten. Super! Ich fühle mich bestens! Hänge mich dort ans Seil und schließe die Augen. Langsam schaukeln mich die Wellen in einen leichten Oberflächen-Trance. Die Sonne scheint. Es ist nicht zu heiß, nicht kalt. Die Pyramide, an dem mein Abstiegsseil hängt und die Schwimmplattformen befestigt sind, strahlt eine angenehme Ruhe und positive Stimmung auf. Ich wiege in der Sonne und genieße die Ruhe. „Two minutes to official top“ durchdringt Lindas leicht schrille Stimme diese entspannte Atmosphäre. Ok 2 Minuten noch. Das kann ich handeln. Ich hatte schon mal runtergeschaut und gesehen, dass die Platte zum Greifen nah erscheint. Das mache ich bestimmt locker...

2min später soll ich auch schon in die Official Zone kommen und mich dort weiter vorbereiten. Super! Ich fühle mich bestens! Hänge mich dort ans Seil und schließe die Augen. Langsam schaukeln mich die Wellen in einen leichten Oberflächen-Trance. Die Sonne scheint. Es ist nicht zu heiß, nicht kalt. Die Pyramide, an dem mein Abstiegsseil hängt und die Schwimmplattformen befestigt sind, strahlt eine angenehme Ruhe und positive Stimmung auf. Ich wiege in der Sonne und genieße die Ruhe. „Two minutes to official top“ durchdringt Lindas leicht schrille Stimme diese entspannte Atmosphäre. Ok 2 Minuten noch. Das kann ich handeln. Ich hatte schon mal runtergeschaut und gesehen, dass die Platte zum Greifen nah erscheint. Das mache ich bestimmt locker...




Ich entscheide mich spontan, etwas schwimmen zu gehen und überlege, ob ich zum Zuschauen rübergehe. Aber ohne Anzug wird es mir für die Warterei zu kalt und ich beobachte das Geschehen von Land aus. Der Jubel ist ja laut vernehmlich. Als Miguel im Wasser ist – Santiago ist schon durch, Mike auch und Stefan aus der Schweiz ebenfalls – sieht man die arabischen Kinder ins Wasser laufen und sich irgendwie über Wasser haltend zur Judge-Pyramide fortzubewegen. Sie wollen die Tauchgänge auch sehen, haben aber meist keine Masken. Na immerhin reicht es für Stimmung geladene Oberflächenerlebnisse!
Ich sehe von weitem, das Miguel an den Start geht. Er hängt am Seil und empfängt seinen Countdown. Es geht recht schnell und ich sehe ihn abtauchen. Von seinem Rekord gestern weiß ich, dass dieser Tauchgang geplant sicher nicht unter 3,30 min dauern wird. Auf der Pyramide, den Podesten und hängend drumherum sowie neben mir an Land warten alle Freitaucher auf seine Rückkehr vom Grund des Blue Holes. Es ist ruhig. Die Sonne brennt. Mir ist das jetzt egal. Ich halte meinen Blick auf das Abstiegsseil. Irgendwann sehe ich den ersten Sicherheitstaucher abtauchen. Ah! Miguell kommt zurück. Ein weiterer Moment vergeht und ein zweiter Sicherungstaucher geht runter. Im nächsten Augenblick hängt sich Miguel wieder ans Seil und führt einwandfrei sein Protokoll durch. So sieht es jedenfall für mich aus dieser Entfernung von bestimmt 200m aus. Doch dann höre ich es! Von der Pyramide drönt ein gellender Jubel herüber! Er hat es geschafft!! Mit Faszination bemerke ich, dass er ohne Maske taucht, sondern lediglich mit Nasenklammer! Ich frage meine spanische Sitznachbarin, ob ich richtig gesehen habe. Sie bestätigt lächelnd und ergänzt, dass Miguel mit diesem Tauchgang erneut einen spanischen Rekord erzielt hat. Nein!! Wieder ein nationaler Rekord! Fantastisch! Unglaublich! Die Freude ist groß bei allen. An Land gratulieren alle die herumlaufen und die Traube löst sich gleichzeitig zum langsamen Aufbruch. Einige packen, einige essen noch, die anderen gehen zurück ins Wasser. Mein Focus liegt nun auf meiner Constant Weight Fins Performance morgen, die ich mit 30m ankündigen werde. Einige Maale überlege ich, ob ich dieses Ziel auch trotz Wettkampfaufregung schaffen kann. Doch ich sage mir, dass ich es schaffen will und vor mir selbst muss. Immerhin hatte ich diese Tiefe schon mehrmals erreicht. Ein weiteres Argument ist, dass ich festgestellt habe, dass ich mich besser aufwärmen muss und länger, um entspannter tauchen zu können und somit größere Tiefen zu erreichen. Meine Entscheidung steht somit.
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