Wednesday, June 15, 2011

Schnuppern von Freiheit in hohen Lüften

Zuerst fühlt es sich noch nicht so an. Der bevorstehende Abflug nach Brüssel zwecks Anschluss nach Sharm ist eher durch viel Arbeit geprägt und lässt kaum Zeit zur Vorfreude, zu Reisefieber oder Wettkampf-Lampenfieber. Zumal eine Hiobsbotschaft in Berlin die andere jagt und ich mich täglich öfter frage, was ich eigentlich noch in Berlin will und warum ich es mir antue, dort weiter zu kämpfen. Die Antwort auf diese Frage will ich aber nicht abschließend äußern sondern bewusst auf mich zukommen lassen. Wieder einmal lasse ich mich treiben. Dorthin, wo die Dinge leichtgängig laufen. Dorthin, wo nicht jeder einzelne Schritt mit 10 Widerstandssteinen gepflastert ist. Dieser Weg erscheint mit zunehmend der richtige zu sein. Ein Weg der weg aus Berlin und Deutschland führt. Eigentlich ist dieser Weg mein Herzensweg. Ich konnte ihn bisher nur nicht gehen. Nun zeigen aktuelle Zeichen in die Richtung, ihn schleunigst konsequent zu gehen.

Dieser Weg führt aber nicht nach Dahab, sondern vorerst nach Mexiko ab Ende August 2011. Dort werde ich weiter erleben, ob mein Pfad konstruktiv, illusorisch oder "ausgelatscht" ist. Herausfinden kann man so etwas nur im Erleben. Also genehmige ich mir diese Freiheit und entscheide für diesen Weg weg ins Unbekannte und hin zu neuen Erkenntnissen und Toren.

Im Flugzeug nach Brüssel schnuppere ich bereits wieder das altbekannte, schöne Gefühl von Freiheit und neuen Zielen. Sofort entspannen sich diverse Muskeln in meinem Ich und ich löse mich von allem heimischen Druck und Bindungen zeitlicher und verpflichtender Art. Schön! Einfach schön! Auch wenn die Reise nur 2 Wochen dauert - wird sie mir wieder die Erinnerung wachrufen, wie schön mein Leben auf Bonaire war. So wie das vergangene Wochenende an der banalen Ostsee - aber mit der lustigen Kiteclique aus El Gouna -  diese Erinnerung und dieses Gefühl von unbändiger Freiheit hat wieder aufkommen lassen. Dieses Gefühl ist Lebenselexier für jemanden, der an keinem Ort länger als einige Monate ohne Pause verbringen kann. Wenigstens die Aussicht auf eine Reise oder eine räumliche wie vielleicht auf inhaltliche Veränderung ist Voraussetzung für ein positives Dasein und motiviert bei allem, was man täglich tut.

Ich fliege nun also nach Brüssel und verbringen einige Stunden auf dem Flughafen, die sich wunderbar zum Bloggen eignen :-)! In 4 Stunden öffen die Checkin-Schalter. In 6 Stunden sitze ich schon im Flugzeug und in 12h bin ich schon in Sharm El Sheik, Ägypten. Vielleicht schaffe ich einen Abstecher zu Only One Apnea, um Anna, unsere deutsche Freitauchmeisterin beim Training zu besuchen. Vielleicht kommt sie nach Dahab zu meinem Wettkampf. Wie rum auch immer, wir freuen uns auf unser Treffen und ich bin superneugierig auf ihren Status und Fortschritt! Mitte Juli wird die Freitauchwelt mehr wissen...;-)

Meine Realität ist derzeit nur durch das Beobachten einiger müder Gestalten bei Starbucks auf dem Airport Brussels geprägt und die Aussicht auf ein baldiges Aufsuchen eines hoffentlich sauberen Flughafen - WC's!

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