Sunday, June 05, 2011

Segeltörn mit echter Bewegung auf allen Ebenen...

Was erwartet man von einem Segeltörn? Was erwartet man von einem Segeltörn auf der Ostsee? Was erwartet man von einem Segeltörn auf der Ostsee in der dänischen Südsee? Was erwartet man von einem Segeltörn auf der Ostsee in der dänischen Südsee, der als Ausbildungstörn verkauft wurde? Was erwartet man von einem Segeltörn auf der Ostsee in der dänischen Südsee, der als Ausbildungstörn verkauft wurde und eine Woche andauert?

Nun ja, vorab sollte man natürlich keinen Internet-Zugang auf einem Segeltörn erwarten. Schon gar keinen Internetzugang auf einem Ausbildungssegeltörn, der das Boot täglich woanders hinsegeln lässt. Auch sollte man keinen Internetzugang und realistische Gelegenheiten zum Internetten während eines Ausbildungstörn auf der Ostsee erwarten - schon gar nicht, wenn man nur eine Woche Zeit hat.

1. es ist kalt auf der Ostsee - denn es ist nicht die Südsee, sondern die dänische Südsee. Auch wenn es währenddessen in Berlin brüllend heiß ist, frieren die Süddänen bzw. die, die die Gegend besuchen resp. besegeln. 5 Schichten Kleidung plus Wind und Regenanzug schützen vor Durchfrostung bis auf die Knochen nicht. Jedenfalls Nomalfigürliche. So traf das nicht für jeden sich an Bord befindlichen zu, der körperbedingt an Bluthochdruck litt und sich in seinem kulinarischen Leben beste Chancen für einen baldigen Herzinfarkt "erarbeitet" hatte. Anyway - die dänische Südsee ist launisch. Es kann regnen und hageln. Vom Wind gar nicht erst zu reden.... Alles in allem ermattet das Wetter, die Anstrengung am Ruder und an den Segeln schnell am Tag, so dass man kohlehydratreichste Nahrungsmittel schier einzuatmen beginnt und das abendliche Schlafengehen nach dem Eessen meistangepeiltes Ziel ist. Zum Aufsuchen eines Internetcafés fehlt da jegliche Motivation. Das Bloggen verliert plötzlich vollkommen an Bedeutung zugunsten des Schlafbedürfnisses ;-).

2. Darüber hinaus bleibt auf einem Segeltörn weder vor oder nach dem Frühstück bzw. niemals zwischendurch wirklich Zeit, sich tippende Gedanken zum Törn zu machen - es sei denn handschriftlich in ein Papiertagebuch, wie es meine Kajütenmitbewohnerin Anna aus der Schweiz getan hat. Die Abläufe an Bord sind normalerweise so durch Aktivität gefüllt, dass man sich über freie Minuten - auch mal außer ständiger Reichweite aller Mitsegler - freut und einfach mal nichts tun möchte.

3. Die technischen Voraussetzungen auf einem Segelboot - in unserem Fall einer Bavaria 46 - bzgl. Internetzugang sind reichlich begrenzt und beschränken sich auf internet-fähige Mobiltelefone mit Kleinstbildschirm.

Anzumerken bleibt, dass auf einem richtigen Ausbildungstörn nichteinmal Zeit für Gedanken an das Internet übrigbleiben würde. Dieser wäre prall gefüllt - von morgens bis abends - vom ersten bis zum letzten Tag - mit Planung, Organisation, Inhalten, Lernen, Segeln, Theorie, Küchendienst, Nachtwache und diversen anderen zahlreichen notwendigen Tätigkeiten.

Das Stichwort bleibt Segelausbildungstörn....

Was würde man nun tatsächlich unter diesem Begriff verstehen?

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