Friday, June 17, 2011

Dahab - Wind, Hitze, Sonne - endlich


Den Blick aufs Meer gerichet – mal abgesehen von den Tippmomenten – die Nase offen für den Duft des Meerwassers und den steten, auflandigen Wind und in Gedanken kurz mit dem zuhause verglichen bleibt mir zuwenig, was mich dort halten könnte. Alles hier ist soviel mehr, als Berlin es derzeit für mich sein kann. Das Kapitel scheint zuende zu sein und an der Zeit geschlossen zu werden.

Hier in Dahab bin ich zwar sicher nicht unter Palmen und an weißen Stränden. Aber vor mir rollen die warmen Wellen des roten Meeres an den steinigen Wüstenstrand, während ich in meinem wenig besuchten Lieblings-Camprestaurant Eel Garden ganz vorn in der ersten „Lümmelecke“ auf den ägyptischen Kissen sitze / liege, und warme Brisen fegen vom Meer an Land! Ja genau – warme Brisen – keine abkühlenden Winde, wie sie in Europa gängig sind. Manchmal denkst Du, dort draußen hat jemand den Heizlüfter eingeschaltet und ihn gen Sinai-Berge gerichtet. Es ist fantastisch! Diese Temperaturen von 33 Grad zu Sonnenuntergang sind soooooo Meine!!! J

Alles was mich an Berlin erinnert, ist mit Mühe, Ärger und Stress verbunden, so dass ich sicher keine Lust mehr habe, dort weiterhin auf diese Weise herumzukrepeln und mich dabei nicht einmal am Meer entspannen zu können. Es ist Zeit. Es ist Zeit zu gehen. Täglich freue ich mich aufs Neue, dass ich am 26.8. nach Mexiko fliege, um dort eine hoffentlich bessere Zeit, bestimmt aber eine entspanntere Zeit anzugehen. Hier bereite ich mich innerlich darauf vor und verabschiede mich von Balast der Vergangenheit, um mich für die neue Perspektive zu öffnen. „Hinzu“ riet mir meine langjährige Freundin Ursl vor kurzem in einem guten Coaching-Gespräch. Dies bedeutet hin zu neuem und nicht weglaufen vor alten Hürden. Ich laufe nicht weg. Ich erkenne, welche Wege zuhause inzwischen ausgetreten sind und nichts mehr einbringen. Es ist Zeit. Es ist Zeit für neue Wege. Wieder freue ich mich, als mir bewusst wird dass Reisen doch soviel bringt. Reisen ordnen Deine Gedanken. Auch wenn es Urlaub ist. Du hast einfach die entspannten Momente mit der notwendigen Zeit, um über die Dinge nachzudenken. Manchmal musst Du einfach raus, um Deinen Standort von draußen anschauen zu können. Dies gibt Dir den nötigen Abstand und die Distanz zu möglicher Einflussnahme, die Dein Gedankenbild verzerren würde.

Gleiches könnte man nun behaupten, weil ich hier sitze – in Dahab am Meer – und mich von dem Moment beeinflussen lasse. Hier jedoch quält mich keine Unentschlossenheit, was mich in Berlin hält und was nicht. In Berlin versuchte ich in den letzten Monaten immer stärker, rationale Gründe zu finden, um dort bleiben zu können. Das wird mir gerade jetzt klar. Doch hier muss ich nicht eine Minute überlegen, ob ich in Berlin bleiben möchte und suche auch keine Gründe. Hier sehe ich vor meinem geistigen Auge, was ich in Berlin habe und kann sofort sage, dass ich daran nicht hänge und diese Dinge kein Grund zum Bleiben sind. Vielmehr möchte ich noch schneller alles lösen und Berlin verlassen. Hier diskutiere ich nicht mit mir über Pros und Kontras. Hier weiß ich sofort, ich muss endlich ans Meer ziehen, weil ich dorthin gehöre. Ans tropische Meer und entspanntere Kulturen als es jede europäische heutzutage ist. Es ist sonnenklar. Und die Zeit ist gekommen. Die 2te Lebenshälfte will ich nicht mehr mit Fragen und Suchen verbringen, sondern den Schritt gehen. Ich suche mir lediglich noch den richtigen Platz an der Sonne aus und starte dieses Jahr in Mexiko!!
Doch zurück nach Dahab. Ich warte gerade, dass ich meine Bestellung aufgeben kann. Ich möchte noch einen Beduinentee und einen griechischen Salat. Im Eels Garden schmeckt er am besten! Den Salat meine ich. Auch die Abgelegenheit des netten, sauberen Restaurants ist so angenehm, da kaum jemand hierher kommt. Touristen gibt es jetzt – im Juni nach der Revolution – eh kaum. Aber die meisten gehen meist an die belebtere Promenade und zahlen doppelte und höhere Preise. Somit stimmen die Bedingungen hier für mich 
völlig.

Morgen ist es soweit. Ich werde mich bei Freedive Dahab zum Triple Depth Wettkampf registrieren. Heute habe ich schon mal Hallo gesagt und 10 von mir für sie transportierte Apnoe-Masken abgeliefert. Diese nahmen bestimmt den meisten Platz in meinem Koffer ein. Aber alles ging gut. Ich habe erfolgreich geschmuggelt! Bei Freedive scheint die Stimmung etwas angespannt. Ich nehme an, dass der Stress der Vorbereitung für den Wettkampf, die Kurse etc. Die 3 – Lotta, Linda und Jacques – in Atem halten. Sogar einen neuen Instructor haben sie jetzt, der für einige Monate dort arbeitet. Ein netter und nettaussehender Franzose. Aber genaueres werde ich die nächsten Tage mal auschecken. Morgen ist erstmal Registrierung am Nachmittag und Sonntag um 9 geht das Training los. 30 Athleten werden teilnehmen. Na ich bin gespannt! Das sind soviele, wie in den Berliner Wettkämpfen die letzten Male teilgenommen haben. Na ich lass mich überraschen und freue mich riesig!!!

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