Tuesday, December 22, 2009

Die Rückseite der Sonne

Es ist wohl ganz normal, zwischenzeitlich Schübe von Heimweh zu verspüren, wenn man weit entfernt ist von dem Platz, den man viele Male sein zuhause getauft hat. Auch die Entfernung zu seinen Wurzeln wird einem auf Reisen erst bewusst. Gerade stelle ich mir die lachenden Gesichter meiner kleinen Nichte und meines kleinen Neffen vor - die im Übrigen gar nicht mehr so klein sind - wie sie ihren Vater, meinen lieben Bruder, mal wieder in den kurzzeitigen Wahnsinn treiben und sich dabei kaputt lachen. Ich vermisse diese Szenen zwischendurch immer mal wieder und stelle mir vor, wie das Spiel zwischen Eltern und Kindern wohl ausgeht. Mit ihren lustigen Gesichtern bringen sie mich oft zum Lachen und ich wünsche mir die kleinen grossen Sportskanonen in der Nähe. Aber dank email und meines guten Bruders werde ich hier mit aktuellen Fotos versorgt! Hier gleich eines aus diesem Sommer und mit wahrscheinlicher Genehmigung des Urhebers, Papas und Bruders Wolfgang :-) (DANKE W!)!? Dies ist jedoch lediglich ein kleiner Ausflug in meine Familienbande zwischendurch...

Unterm Strich beschäftigen einen wohl - auch laut anderer Reisenden - Gedanken über den Sinn und Hintergrund Deiner Reisen und der sich daraus ergebenden Perspektiven. Gedanken an die zuhause aufgegebene (Pseudo?)-Karriere zugunsten der Freiheit und des immer schönen Wetters sowie an die Zukunft und das dortige Überleben kommen bei mir allerdings nur selten hoch. Vielmehr die Frage nach der Leidenschaft des Tuns und des Seins - der Beschäftigung des Lebens, die dieses auch annähernd ausfüllen, ergreifen meine Gedankenwelt mitunter heftig. Kann ein Leben in der Sonne ein Leben mit stetig steigendem Erfolg wie Rückschlägen in unserer westlichen Stressgesellschaft ersetzen oder vermissen wir den Erfolgsdruck oder den Wettbewerb oder einfach die Atmosphäre des Fortkommens im Beruf? Wenn dies so wäre, wohin führte uns dieser Weg des beruflichen Weiterkommens? Was treibt uns an? Das primitive Motiv nach mehr Geld? Das noch primitivere Motiv nach mehr Macht? Oder das noch dazu Intellekt resistente Motiv der Eitelkeit, in einer hohen Position zu sein? Auch die Frage, was bedeutet ein Leben in der stetigen Sonne?

In meinem Fall bisher ist es das Ausüben meines geliebten Hobby's des Tauchens oder vielmehr meiner Leidenschaft und Sehnsucht nach dem Meer. Bereits derzeit tägliche Lufttemperaturunterschiede von 4 Grad oder 6 von 33° auf 27° oder Wassertemperaturen auf 30 Metern von 29 auf teilweise 26° machen mich betroffen und lassen mich hinterfragen ob eine Ortsänderung herbeiführen muss. Der eigene Horizont in der großen Freiheit ist demnach ganz einfach auf Deine lokale und derzeitige Situation beschränkt... Sozusagen leben wir überall in einem Dorf. Kann das Leben in der Sonne ein Leben im Büro ersetzen?

Fragen deren Antworten ich bisher nur vermuten kann, die aber auch nicht wichtig sind. Aus meiner Sicht ist die wichtigere Frage diejenige nach dem Sinn eines alternativen Lebensstils - fern dieser Pseudomotive und künstlichen Welt bzw. nach der Definition des natürlichen, für einen selbst richtigen Weges. Ist die westliche Welt eine künstliche? Ist ein alternativer Weg eine echte Alternative und wegbereitend oder lediglich eine Scheuklappenlösung? Wo liegt der eigentliche Sinn unseres Daseins?

Eines kann ich an dieser Stelle mit Sicherheit behaupten: Wo immer der Sinn des Seins für den Einzelnen liegt - der Horizont sollte weltweit geöffnet sein, um die eigene bescheidene Exiztenz dankbar als ebensolche wahrnehmen zu können!

Ergänzend möchte ich hiermit in Marmor gehauen feststellen, dass Bonaire keine alternative Lebensweise ist, sondern schlicht und einfach ein FUCKING STUPID HOLLAND ist - nur mit besserem Wetter!!! :o)))) Also stelle ich mir vorherige Fragen erst im richtigen Wahlexil...


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