Saturday, September 26, 2009

Mein freier Tag nach 7 Tagen bei den Tropikanern

Ich habe nicht wirklich das Gefühl, dass ich schon einen freien Tag brauche. Aber warum streiten ... ;-). Durch meinen Entdeckerdrang motiviert frage ich einfach nach dem Auto von Lady Tropikana, die ja sowieso durch Abwesenheit glänzt und ihren Pickup momentan entbehren kann. Ihr Haus- und Hofdiener gibt mir das Auto und ich nutze die Gelegenheit zu einer Tour in den karibischen Supermarkt und um den Süden der Insel herum, wo sich viele Mangrovenwälder und Süßwasserseen mit dort anwohnenden Flamingos befinden. Außerdem soll der Wechsel von der Ostseite der Insel zu Westküste - besiegelt durch einen echt holländischen Leuchtturm - ganz spannend zu entdecken sein.

Nach dem Supermarkt fahre ich also einfach weiter gen Osten. Weil das Island ja nur ganz begrenzt bemessen sein soll, erwarte ich schon bald die rauen Wellen vom offenen karibischen Meer kommend. Witzig ist, dass man bei den Tropikanertauchern die Ostseite von Bonaire als Atlantikseite bezeichnet. Ob das daran liegt, dass sie die Insel nur auf einer Ausschnittskarte eines 1:10000 Maßstabs sehen? Ich überlege, ihnen eine kurze Erdkundeschulung zu geben oder ihnen stattdessen eine Gesamtkarte der Karibik zu besorgen...

Durch ein mit großflächigen Feuchtgebieten durchzogenes karges Sumpf-Gestein-Kakteen-Gelände steuernd bestaune ich die hell orange leuchtenden Flamingos, die manchmal auf einem ihrer Stelzen artigen Beinen in knöcheltiefen Wasser stehen, um sich ihre nächste Mahlzeit zu ergattern. Die Erhabenheit und Eleganz dieser Vögel unterstützt durch diese einmalig in der Tierwelt vorkommenden Farbe ergibt einen fantastischen Anblick und bereitet mir bereits einen bemerkenswerten Vormittag.



Nach endlos erscheinender Kakteenwüste erblicke ich plötzlich die Schaumkronen der Lac Bay! Diese ca. 20 Hektar große runde Bucht ist durch ein hochgelegenes Riff vom Ozean abgetrennt und mutet vielmehr als See an. Eine riesige Fläche hell türkisen Wassers lässt durchgehend höchstens eine Tiefe von bis zu 4m vermuten. Vor mir liegt Bonaires Surfers Paradise.

Der Strand ist wie ausgestorben. Die Surfer Beachbar und der Shop betreibt ein dazu passender Typ mit Wallermähne und mit ihm unterhalten sich 3 weitere Inselbesucher. Ansonsten verlassene Holzverschläge, deren Zeit als Partyhochburgzeitzeugen abgelaufen zu sein scheinen...

Macht nix. Ich parke und schaue mich um. Mit blauem Himmel wird dieser Ort eine Perle sein! Einfach nur schön mit einer besonderen Spiritualität. Gleichmäßig türkisfarben schimmernd die riesige vor mir liegende Bucht, die durch das Barriereriff abgegrenzt wie ein See auf mich wirkt. Die Wasserfarbe auf der anderen Riffseite ist deutlich dunkler als diese blaugrüne Oase, deren Begrenzung durch in der Ferne aufschlagende Schaumkronen der Wellenbrecher markiert wird.

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