Wednesday, September 23, 2009

Bonaire 20-09-09, Ankunft in der Nacht…

Es ist pünktlich 3:13 Uhr in der Früh, als der sympathische KLM Kapitän (woher ich das weiß? Tja, in Amsterdam schlenderte er mit seinem Team fröhlich an uns Wartenden vorbei – dabei ein warmes „hello, good evening“ und das ganze auch auf holländisch mehrmals in die Runde werfend) das beachtlich geräumige Fluggefährt sanft auf die schmale Rollbahn des Bonaireer Flamingo Flughafens gleiten lässt. Wunderbar aufgesetzt! Diese Landung krönte meinen ohnehin erstaunlich angenehmen Flug königlich. Ganz zu schweigen von meinem Eindruck, mit einem erfrischend lockeren fröhlichen Flugteam professionell durch die Lüfte geschoben worden zu sein. Ja ja, die Holländer… ;-)


Draußen ist es natürlich immer noch stockduster – ist ja auch erst 3:26 Uhr - und so kann ich nicht sehen, welche Wüsten und ihre Oasen mich auf diesem Inselchen erwarten. Also konzentriere ich mich wieder auf das Innenleben des KLM Airbusses und warte etwas ungeduldig werdend, bis sich die füllige Dame von Platz C mit einer wohl nur ihr zu eigenen Seelenruhe zu erheben beginnt und sich behäbig in die Reihe aussteigender Passagiere stellt. So bekomme auch ich endlich meine Chance, mein Handgepäck über mir zu greifen, um Richtung Tür geschoben zu werden und dort am Ausgang dieses Fahrzeugs mit freundlichsten Verabschiedungen der in blau gekleideten Hofdiener mein Bonaire-Abenteuer zu beginnen!


Was brennt denn hier??? Mir wir immer heißer auf der Treppe nach unten! Unter meinen 3 T-shirt-Schichten habe ich das Gefühl, dass sich meine Haut in einen flammenden Brandherd verwandelt. Bin ja nun nicht das erste Mal in den Tropen und außerdem noch in einem unspektakulären Alter – mache mir also auf dem Weg zur Einwanderung Gedanken nach anderen Hitzewallungsursachen. Lange Grübelei – kurzer Sinn! Nachdem ich meine Stempel habe (sie lassen mich tatsächlich ins Land mit meinen 89 geplanten Übernachtungen bei Freunden) und beginne, das Fließband mit Argusaugen nach meinen Trekkingsäcken ins Visier zu nehmen, gibt es nur noch eines: Runter mit 2 Schichten und frische Luft von wohltemperierten 32°C an meine Arme lassen!


Nach nur gefühlten 45min (ca. reale 20min) hatte ich alle Taschen auf meinem Wagen und fahre emsig um die wartenden Fluggäste herum Richtung Tür zur Insel! Bremssss! Dass Menschen, die schon vor mir ihr Gepäck vom Band geholt hatten, hier weiter in der Halle warteten, hatte natürlich einen Grund. Mist! Wieder hinten anstellen und die ganze Kofferarie durch den Gepäckröntger schieben. Wie flüssig diese Aktion war, überließ ich den hiesigen Behörden zu entscheiden und schob mich unauffällig von der Seite in die undefinierbar sortierten Wartereihen.


Jetzt aber! Alles wieder auf den Wagen geworfen und schnell zum Ausgang gerollt. Doing! Als ungewollten Willkommensgruß hinterließ ich gleich ein paar mikrofeine Kratzer im Türrahmen – vielleicht aber auch nicht. Als Reaktion erhielt ich einen höflichen Türöffner von außen – „Thank you so much“ – peinlich. Aber nun konnte ich ungehindert einwandern. Draußen hielt ein mittelältlicher Mann ein Schild in der Hand. Ahhh! Das war noch mein Name! Wir stellten uns vor und ich war etwas überrascht, holländisch-englisch zu hören und kam mir vor, wie das erste Mal in New York vor vielen Jahren, als ich versucht hatte, die verbalen Äußerungen der Big Apple Amerikaner zu entschlüsseln. Doch diese Fassung muss ich jetzt noch hinsichtlich Sprachmischung oder Akzent erforschen. Das nehme ich mir für morgen – bzw. heute in einigen Stunden vor.

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