Monday, March 15, 2010

Wahre Schönheit...und Abenteuer II !


Am ersten Tauchplatz Boca Bartol am nördlichsten Zipfel der Westküste verstecke ich erst einmal die Wertsachen - wie Kamera, Handy, etwas Geld, Ausweis und Marine Park Quittung - Dinge, die zum Teil notwendig im Park sind, aber auf der anderen Seite nicht empfohlen werden mit an Tauchplätze zu nehmen. Die Diebstahlrate ist einfach zu hoch und entsprechend das Risiko alles zu verlieren. Für mich heißt dies heute die Landkamera in eine Felsenhöhle zu legen und den Blick darauf mit unauffällig gestapelten Steinen zu verdecken. Das kleine Säckchen mit Papieren und Geld landet auf der Vorderachse hinter dem Reifen. Hier müsste der Dieb schon lange suchen...

Fertig zusammengebaut, angezogen und alles auf den Rücken geworfen laufen wir über das Korallengeröll ans Wasser hinunter. Wir schwimmen nicht weit hinaus bis wir abtauchen. Glücklicherweise ist die weite Sandfläche vor dem Dropoff bereits voller Korallenbewuchs und lasst viel sehenswertes vermuten. Zwischen bunten Korallenformationen - meist aus Feuer- und vielen anderen Korallen bestehend sowie von zahlreichen Jungfisch- und Papageienfischarten belagert - gleiten wir Spalier auf dieser Straße von schneeweißem Sand links und rechts durch farbenfrohes Rifftreiben umgeben bis hin zur Riffkante, die sich vor uns wie eine Skipiste in den Abgrund eröffnet. Wir entscheiden uns für das südlich gelegene Riffleben und biegen nach links ab. Wenige Minuten Abstieg auf einer ca. Tiefe von 23 Metern sehen wir sie plötzlich! Ein riesige grüne Muräne schlängelt sich vor uns über das Riff und sucht sofort Schutz unter den Korrallengebilden, um sich vor uns in Sicherheit zu bringen. Meine erste Muräne dieser Größe. Stattliche 2,50 in grasgrün mit einem Kopf von ungefähr 25cm im Durchmesser und gleißende blaue Augen schauen mich direkt an, während ich vor diesem Naturereignis in den Wellen schwebe und versuche Fotos zu machen. Mist!!! Meine Kamera produziert nur Lamellenstreifen! Und das in so einem Moment! Verdammt. So nicht! Jetzt zusammenreißen, konzentrieren und versuchen, die richtige Einstellung zu finden. Weitere Versuche scheitern kläglich. Immernoch liegt dieses lange, dicke, grüne Etwas vor mir auf dem Präsentierteller!

Nach gefühlten 10min und 3 grauen Haaren später lichte ich sie endlich ab. Geschafft! Nun nichts mehr an der Kamera umstellen. Ich halte drauf und hoffe auf wenigstens ein einziges akzeptables Foto von dieser Begegnung. Lawrence ist schon weiter vorn und bedeutet mir seine nächste Entdeckung! Eine Riesenlanguste unter einem Korallenblock sitzend. Wieder darf ich fotografieren und freue mich über die großartigen Motive. Wir tauchen weiter und weiter, sehen einiges Getier und Treiben, bevor wir umkehren und etwas aufsteigen. Lawrence ist ein Spaßvogel. Er schwimmt vor mit und zeigt mir das Zeichen für Hai an! Hai? Wie, wo? Ach quatsch! Der Typ veralbert mich doch nach Strich und Faden. Doch er achtet nicht weiter auf mich und schwimmt schnurstracks auf einen Korallenblock im oberen Sand gelegen zu. Ich folge ihm und sehe jetzt, was er meint. Unter der Steinformatione ragt eine riesenlange Schwanzflosse heraus. Was vorn ist, kann ich nicht sehen, weil es unter dem Block versteckt ist und mein Buddy genau vor der vorderen Öffnung liegt und hineinschaut - mit Kamera natürlich. Die Farbe des Haut ist unverkennbar. Ammenhai. Kauert sich unter den Block und denkt tatsächlich, er oder sie sei für potenzielle Feinde unsichtbar. Dabei liegt hinten 1,50 Schwanzflosse im weißen Sand. Irgendwie süß. Binnen 2 Minunten haben wir unsere Fotos gemacht. Plötzlich kommt Lawrence ans hintere Ende und nähert seine Hand der Schwanzflosse. Ich ahne was offensichtlich passiert. Er wagt es tatsächlich das Tier zu berühren! Sofort tippe ich ihn an un bedeute ihm heftig, dass er den Hai nicht anfassen darf! Himmel! Lernen diese dummen Taucher denn gar nichts? Und dann - wieviele Möchtegernprofis grabschen reihenweise Lebewesen im Meer an - in dem Glauben als Instructor das Wissen und die Liszenz zum Berühren zu haben? Auch Lawrence lebt in den Glauben, er als Instructor müsste wissen, wie sich einige Tiere anfühlen, um es Gästen beschreiben zu können. Was für ein ausgemachter Blödsinn!!! Geht's noch?? Warum haben solche Menschen immer noch eine Zulassung? Dies ist leider ein endloses Thema.

Wir tauchen weiter und freuen uns dennoch königlich über diesen Anblick und eine weitere wunderschöne Taucherfahrung.

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