Friday, October 04, 2013

Retorno a Mexico o Blablablaya


Dass Playa nicht für ganz Mexiko steht - ein riesiges Land mit vielfältigen An- und Aussichten - spricht für dieses Land. Playa gleicht einer Spielwiese für rein monetär Orientierte, denen das Wort nicht viel wert ist. Vor 20 Jahren war dieser Ort bestimmt ein schöner besonderer. Die weiße Strandküste von Cancun bis Honduras sucht bestimmt seines gleichen. Der Strand ist noch da. Wen er jedoch anzieht, wirkt nicht besonders anziehend auf mich. Natürlich müssen in diesem wachsendem Touristengebiet all Diejenigen arbeiten, die zum Teil andernorts gesucht wird, denen Delphinarien mit dem schrecklichen Leiden der Delfine egal sind, die mit wenig Pesos im Monat ohne Probleme in einem verdreckten Betonkästchen leben kann, denen Würde entweder unbekannt oder ebenfalls unwichtig ist oder solche, die irgendwie von einem entspannteren Leben in der Wärme träumen und sich bequem werdend für schlechte Löhne von denen ausbeuten lassen, die sich in Playacar eine Villa bauen und keinen Peso auf das u.a. Delfinleiden geben. Traurigerweise leben auch noch viele hier, die sich dessen voll bewusst sind, aber hier hängengeblieben sind, weil sie keine Alternative wissen und/oder sich nie Geld für die Weiterreise ansparen konnten. Alles in Allem stellt sich mir bei sämtlichen Fällen immer wieder die Frage nach der Würde, der Würde gegenüber sich selbst und somit auch nach dem Verantwortungsbewusstsein für andere und die eigene und globale Umwelt....

Für mich wird es das letzte Mal sein, dass ich hierhergekommen bin. Das Playa, das ich vor 1,5 Jahren verlassen hatte, verfügte zumindest in unserem Kreis, noch über Menschen. Einige davon sind glücklicherweise noch hier und leben auch noch Verbindlichkeit und so etwas wie Freundschaft. Sicher war es hier damals schon genauso, nur habe ich es noch nicht so stark wahrgenommen wie dieses Mal. Da ich nun weiß, dass mich nichts mehr hierher lockt - mal abgesehen von den Cenoten - kann ich meine verbleibenden 3,5 Wochen unterwegs entsprechend zielgerichtet gestalten. So oft wie möglich nehme ich das Cenotentauchen zu Freundschaftskonditionen mit mir noch verbundenen Höhlen-Guides mit, auch den Strand von Tulum sollte man noch so oft besuchen wie möglich - gerade im Hinblick auf den bevorstehenden Winter in Norddeutschland - und vielleicht die eine oder andere Dschungeltour durch Mayagebiet sowie noch die eine oder andere Ruine der Mayas, die es zu besichtigen gibt.

Wenn ich allein unterwegs wäre und mir nicht das Apartment teilen würde, wäre ich jetzt spontan nach Cuba weitergereist. Ärgerlich, dass ich es diesmal schon wieder nicht mache, obwohl ich im Nachbarland sitze. Doch wie heißt es so schön: Liebe das Hier und Jetzt. Genau, etwas aus dem Ort hier machen, ist auch eine schöne Übung. Gut dass Playa kein idealer Ort zum Freitauchen ist. Dagegen ist es fest in den Händen von unverständigen Tauchläden, die soviel Geld wie möglich aus den Touristen pressen und unglaublich überteuerte Preise für unglaublich schlechtes Tauchen verlangen. Wir fragen uns immer, wieso Menschen für so etwas Geld bezahlen!! Am besten ist es immer, wenn die Tauchshops zur ersten Riffebene fahren, die nur 2 min vom Strand entfernt ist und "Tauchplätze" auf 8m bietet, auf denen fast nichts mehr zu sehen ist. die zweite und dritte Riffebenen bietet viel mehr und liegt bei 18 und 30 sowie dann tiefer bis 40m. Doch dies erfordert eine Bootstour von 5min und kostet mehr Benzin, was für den Tauchshop weniger Gewinn bedeutet. Also machen sie den Tauchern glauben, dass das, was sie dort zu sehen bekommen haben, ganz großartig war und ist. Ebenso geldgierige Tauchlehrer finden sich in Playa zu Hauf, die dieses falsche Spiel unterstützen.

Dennoch ist es ja nicht nur schlecht hier, sondern lediglich durch "money making like hell, whatever comes" geprägt. Eine Tendenz, die nun ja auch verstärkt für das Absterben der weltweiten Riffe sorgt, wie jüngst in einem detaillierten Wissenschaftsbericht - durch den Spiegel veröffentlicht - erläutert wurde. Was können wir tun? Jeder kann für sich seinen Beitrag leisten und dabei Vorbild für die Folgenden sein. Dafür braucht es jedoch Menschen, die sich mit dieser Natur verbunden fühlen und verstehen, dass ihr Sterben auch unser Ende bedeutet. Aber soweit denkt man im sonnigen Playa nicht und kurbelt die Geldmühle immer schneller. Ich für meinen Teil ändere meinen Weg bereits und lehre auf verschiedenen Ebenen. Dass es hier nicht der ideale Ort ist, um wasserheilendes Coaching anzubieten, wusste ich schon. Doch mehr Interesse für das Freitauchen hätte ich mir gewünscht bzw. mehr Offenheit dafür den ausgetretenen Trampelpfad des Geldverdienens zu verlassen und einfach etwas neues zu probieren - weil es persönlich bereichernd wäre. Viel "Ja"s habe ich gehört. Doch auf Worte folgen hier meist keine Taten - bis auf einzelne Ausnahmen - und ich nenne Playa del Carmen jetzt "Blablablaya". Definitiv ist es kein Ort, an dem ich leben würde wollen.

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