Sunday, September 02, 2012

Soneva - erste-14 Tage-Resümee I



Knapp 2 Wochen sind vergangen, dass ich mich nach Soneva Fushi aufgemacht habe, um endlich meinen Traum zu leben, hier einmal als Tauchlehrerin arbeiten zu dürfen. Der Tagesablauf ist einzigartig entspannt und so ungezwungen, wie ich es zuletzt bei Thommy auf Bonaire erlebt hatte. Nur mit dem Unterschied, dass wir hier Gäste und Schüler haben und dort kaum etwas lief. Unser Basisleben kann man nicht einmal als solches beschreiben. Unter einer Basis verstehe ich und die meisten anderen Brancheninsider etwas völlig anderes.

Was wir hier leben dürfen – auch dank der verständnisvollen Resortleitun – ist eine Art familiäres WG-Leben unter Palmen, bei dem auch etwas gearbeitet wird. Wir, das Tauchteam, bestehen aus Thomas – derzeit noch mit seiner Familie: Frau Alessandra und 2 Kindern, der 10jährigen Chiara und dem 12jährigen Leonardo – dem Italienerpaar Fabio und Francesca, die beide im 6wöchigen Urlaub in Europa sind – Katya, die am 4.9. aus ihrem 6wöchigen Urlaub in ihrer Heimat Russland zurückkommt und die ich seit meinem Besuch vor 2 Jahren hier noch kenne – Emdad, unserem lustigen 1. Mann für alles – aus Bangladesh stammend - in Sachen Equipment, Vor- und Nachbereitung rund um die Tauchgänge – sowie Ahmad, unserem 2. Mann fuer alles rund um alles, was man so zum Tauchen braucht und jetzt auch mir, einer sich immernoch findenden Reisenden, die immer schon auf den Malediven besonders auf dieser Insel arbeiten wollte.


Die ersten Gehversuche in unserer kleinen Familie waren durch eine harmonische, herzliche, natürliche und lockere, nette Atmosphäre geprägt. Thomas gewährt viel Raum und Freiheiten für seinen Staff. Jeder hat die Möglichkeiten, sich im Rahmen der Soleni-Divecenter Philosophie zu entfalten und ist durch nichts angekettet und wird in nichts beschnitten. Soleni ist eben auch deswegen keine typische Tauchbasis, weil hier nicht dieser Trubel und die Hektik sowie vorallem nichts von der weitverbreiteten Plusterei unter den Tauchern herrscht. Soneva Fushi zeichnet sich durch eine Gästestruktur aus, die aufgrund ihrer gehobenen Preisgestaltung ein gewisses Massenklientel von vorn herein herausfiltert. Wir haben das Glück, als individuell agierende, sehr seriöse Tauchschule und erfahrener Tauchbetrieb auftreten zu können, bei dem der Gast ohne Probleme Fragen zu detaillierten Unterwasserweltthemen, Physiologiethemen, Techniken beim Tauchen, meeresbiologischen Inhalten oder zu Verhaltensweisen der Fische und Meeressäugetiere sowie zu Ausrüstung und lokaler Kultur kompetent beantwortet bekommt. 

Thomas ist ein schweizer Urgestein in den Meeren der Malediven sowie ein alter Tauchlehrerhase, der ganz nach Ursprungsgedanken und alter Schule den größten Wert auf Qualität und Tiefe auf allen Ebenen seiner Tauchausbildung und bei der Organisation der Exkursionen legt. Seine rar gesähte Einstellung haben ihm einen großen Erfolg eingebracht: wiederkehrende Gäste aus aller Welt seit vielen Jahren! Gäste, die gern bereit sind, das 3fache vom internationalen Standard für ihre Ausbildung zu zahlen und dieses auch in der Lage sind zu tun. Gäste, die das besondere hier bei uns für sich als das minimal Normale und absolut Erwünschte für ihren Tauchurlaub entschieden haben zu konsumieren. Nicht nur unsere Tauchschule ist auf höchste Ansprüche hin ausgerichtet. Das Soneva Fushi – Konzept basierend auf der Philosophie eines „The Sixt Sense“ Resorts empfängt ausschließlich Gäste – Taucher oder Nichttaucher  - mit höchsten Ansprüchen für ihren teuer bezahlten Urlaub. Entsprechend erhalten sie gehobene Leistungen bis ins buchstäbliche Detail. Und die Menschen danken es uns!


Weil Urlauber ein Paradies erleben dürfen und uns ihre gute Stimmung übergeben, empfangen auch wir diese Freude. Reflektiert von Thomas, der stets mit einem Strahlen über unser Diving Center Gelände wandelt und seine Sache sehr souverän macht. Er gibt diesen Anspruch, selbst ein Stück Paradies leben zu wollen, an uns seinem Staff weiter. Geschehen darf das durch tägliche Rituale wie gemeinsames italiensiches Gartenfrühstück unseres Teams, das Teilen unseres Staffhauses, in dem wir unsere eigenen voll ausgestatteten Zimmer bewohnen, 2h Mittagspause zum Essen wie Mittagsschlafhalten o.a., lockere Handhabung der Kühlschrankgetränke (Bierverzehr geben wir am Monatsende mündlich an Thomas weiter, so dass er vom Gehalt abgezogen wird – eine Liste führt hier niemand. Vertrauen ist die Basis für unser gutes Zusammenleben), locker sich ergebenes Tellerwaschen nach den Mahlzeiten, Freiheiten innerhalb der Arbeitszeit (keine Kunden im Betrieb kann schon mal ein Nickerchen in den Hängematten vor dem Shop bedeuten) und vieles mehr. Wir haben auch alle ein eigenes Fahrrad – wie die Gäste auch – um schneller von A nach B zu gelangen. Die Insel ist immerhin 1,5km lang und Dschungelbewachsen. Auch den Schlängelwegen kann man sich schon mal verfahren. Zufuss würde ein Verirren zu lange dauern. Allerdings muss ich zugeben, dass ich nach einer Woche die Wege ganz gut im Kopf hatte. Nur, wenn ich es mal eilig habe, nehme ich jetzt noch im Affekt eine falsche Abzweigung.  Sogesehen hat sich alles gut eingespielt. Morgens gegen 8.00 treffen wir uns zum Frühstück, sonntags gegen 9.00 Uhr, laufen dann die 120m zur Tauchschule, um bequem die Touren und Kurse kurz vorzubereiten und uns dann schon bald nach Ankunft der Gäste an die „Arbeit“ machen. Zwei Tauchgänge am Tag sind die Regel. 9.00 und 15.00 per Boot oder ca. 9.30/10.00 am Hausriff sowie gegen 15.00 wieder am Hausriff, wenn für Anfänger und Refresher nötig finden unsere Unterwasservorhaben statt. Von ca. 12.30 – 14.30 Uhr ist Siesta, die wir mindestens 2x in der Woche im Gästerestaurant zubringen dürfen – offiziell um Kontakte zu den Gästen zu pflegen, inoffiziell auch, um genauso in den Genuss dieser einzigartig fantastischen Qualität erlesener Gourmetspeisen zu kommen. Noch nie irgendwo auf der Welt habe ich ein solches Speisenniveau vorgefunden wie auf Soneva Fushi!

Alternativ finden wir uns auch in der Staffkantine ein, um dort eine ebenfalls sehr gute Auswahl lokaler, wie überregionaler Mittags- wie Abendspeisen zu genießen. Auch hier gibt es nichts zu meckern. Laut meiner Pilotenfreundin Larissa liegt die Kantinenqualität aus Soneva im Vergleich zu anderen Insel ganz weit vorn. Alles ist meist sehr gesund bzw. bietet soviel Auswahl, dass es ein Leichtes ist, sich gesund zu ernähren. Fastfood hält sich in Grenzen und wird nur im Gästerestauran in Form von Pizza angeboten. Alleine über das Thema kulinarische Versorgung auf Soneva könnte ich problemlos detaillierte Novellen verfassen. Vielleicht gelingen mir stattdessen einmal Fotos für diesen Blog zu machen!
Außer viel gutes gegessen zu haben, resümiere ich nach knapp 14 Tagen Tauchlehrerinnenjob hier, einen Kurs für 2 sehr nette Engländer erfolgreich durchgeführt zu haben, sowie teilweise Tauchplätze mit betaucht bzw. auch schon selbst beguidet zu haben, als auch im Shop die organisatorische zum Glück bürokratisch einfach gehaltene Abwicklung ohne größeres Chaos durchgeführt zu haben sowie nach immer wieder durch Kollegen gehörten Mantaaktivitäten unter Wasser ENDLICH 3 MANTAS selbst gesehen zu haben!! Das erste Mal in meinem Leben durfte ich diese majestetischen elegantesten Ufo-ähnlich schwebenden Wunder der Meere selbst sehen! Ein Exemplar schwebte sogar nur ca. 1m in einem Tempo von ca. 0,1km/h über meinen Kopf! Ich hielt den Atem an, um ihn nicht durch die Luftblasen zu verscheuchen und durfte so die Unterseite dieses Königs der Meere in Ruhe betrachten! Mantarochen sind an Schönheit nicht zu überbieten! Schönheit in all ihrer leichten Bewegung und Beweglichkeit. Schönheit ihrer Form und ihres Gruppenzusammenspiels. Schönheit ihrer ganzen Erscheinung! Während dieser Begegnung wie jetzt in der Erinnerung höre ich eine untermalende dunkle klassische langgezogene auf Atemanhalten ausgerichtete Musik in meinem Kopf, die alles andere Leben unter Wasser zu Aufmerksamkeitsverlust verurteilt. Jedenfalls was mich und die anderen betraf. Nicht so für Leo, Thomas Sohn. Er hatte seine ersten Mantas schon im Alter von 3 Jahren gesehen und seit dem unzählige solcher Begegnungen erlebt! Unfassbar! Leo schenkte dem schwebenden Trio lediglich 1 Sekunde seiner Aufmerksamkeit und machte sich wieder über die Erkundung seiner Naktschneckenfamilie her. Dies war für ihn viel spannender als die alten Bekannten über uns. Ein glücklicher Junge sieht wohl so aus. Schön, so etwas sehen zu dürfen. Leo und Chiara haben nichts gemein mit den Spielzeugverwöhnten „Habenwollen“ schreienden Kindern in unerer Welt gemein. Sie spielen ausschließlich in der Natur, sofern sie auch den Malediven sind. Sie verhalten sich noch viel kindlicher und vorallem entspannter als viele Gleichaltrige mit Plastikspielzeug großgewordene Konsumkinder in Europa, die nicht einmal mehr wissen, woher die Milch im Tetrapack stammt.

Achso, das führt mich wieder zum Thema Essen! J Zum Frühstücken genießen wir selbstverständlich maledivisch selbstgemachten Joghurt, um diesen in unser Müsli zu geben. Liebe Milchindustrie: Euer Joghurt ist der letzte Dreck und ihr solltet allesamt Eure Tore schließen und diese unlauteren Motive gesundheitsvernichtener Profitgier gegen glückbringende Aufrichtigkeit und Gleichstellung Eurer eigenen Bedürfnisse mit denen der Menschheit eintauschen. Es lohnt sich nachhaltig! Die Zeiten der Animal Farm sind lange vorüber!

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