Tuesday, January 05, 2010

Silvester - Neujahr - eine Eingebung und wieder ein Freundesbesuch!

Die letzten Tage vor dem Jahreswechsel glichen den anderen wie einem Ei dem anderen. Leichte Abweichungen an der Oberfläche, jedoch keine grundsätzlichen Einschnitte in Ablauf, Ereignissen oder Wetter. In Bonaire häuften sich die Verkaufsstände mit Silvesterknallern am Straßenrand. Teilweise teilweise warteten diese mit karibischen Salsa-Livebands auf, die dafür zuständig waren, den Absatz ein wenig anzukurbeln. Ein überflüssiges Unterfangen, wie sich später leider herausstellte. Die Antillianer in dieser Region sind unglücklicherweise übertrieben knall- und böllerfreudig. Mit großen Schritten näherten wir uns dem 31.12. - vielmehr ich näherte mich mit ganz großen Schritten dem 30.12. - nicht wegen Silvester, sondern aufgrund der Ankunft meiner lieben Freundin, Mentorin und ehemaligen Tauchlehrerin Petra aus Berlin am 31. morgens um 4.15! Juhu - endlich jemand hier aus der Heimat, der Tauchen kann ;-)! Super - Ich freute mich schon einige Tage auf das Wiedersehen.

Längst hatte ich mir den Pickup organisiert, um sie morgens vom Flughafen abholen zu können. Jeder erzählte mir ich solle auf der Website des Flamingo Airports die tatsächliche Ankunftszeit des KLM Fluges 735 checken, um dann nicht ewig am Flughafen zu stehen, weil der Flug Verspätung hatte. Dankbar für diese Tipps las ich die Flughafenvorausschau und stellte mit Erstaunen fest, dass dieser Flug und alle ähnlichen an den anderen Tagen auch komplett auf 5:35 Uhr getaktet waren. Zum Glück hatte ich einen Blick hierauf geworfen! Denn dies bedeutete ganz einfach, dass die Passagiere nach einer halben Stunde in der Einwanderungswarteschlange sowie weiteren 20min an der Gepäckausgabe verbringen und somit nicht vor 6:15 aus der Ankunftstür des Flughafengebäudes stolpern würden. Mit Pech säße ich dort fast 2 Stunden ohne messbaren Erfolg.

Also stellte ich mir den Wecker großzügig auf 5:00 Uhr, um innerhalb von 30min gegen 5:30 dort sein zu können, für den Fall, dass Petra schon früher in der Halle stehen würde und mich suchte. Sie wüsste immerhin nicht, wohin sie fahren sollte.

Ich war am Flughafen. Er sah ganz anders aus als sonst. Es war viel los und der Tag dämmerte schon - viel zu früh. Am Himmel flogen Kleinflugzeuge ein und waren dicht gefolgt von großen Passagiermaschinen der KLM. Was ist denn hier los heute??? Plötzlich explodierte eine Maschine! WOW! Das war wieder ein Kleinflugzeug! Zum Glück keine große Maschine! Petra muss noch irgendwo dort oben drin sitzen. Ok! Weitersuchen. Welches Flugzeug war das richtige? In der Zwischenzeit kümmerte ich mich erstmal um das Parkticket. Es ist soviel los am Flughafen. Eine große Unruhe machte sich breit. Gleichzeitig dachte ich "warum kümmere ich mich eigentlich so gewissenhaft um das Parkticket?" Irgendetwas stimmte nicht an der ganzen Situation!!

Ich wachte auf! Alles war ein Traum! Ich hatte geschlafen und das bunte Treiben und die Explosion nur geträumt! Im Bett liegend fragte ich mich nach dem Grund für diesen Traum und kletterte aus dem Bett. Es war erst 4:20 Uhr. Was machte ich hier? Das erste und einzige Mal schob ich den Vorhang beiseite und sah aus dem Fenster in den dunklen Nachthimmel hinein. Da war es!!!! Der Grund für meinen Traum! In diesem Moment sah ich die KLM Maschine - die einzige an diesem und an jedem Morgen - Bonaire anfliegen! Just in einem Zeitfenster von wenigen Sekunden, in dem ich sie hatte sehen können, bevor sie hinter den Häusern meines Resorts verschwand! Dieser Traum war nicht nur ein Traum, sondern eine Eingebung! Der Flieger kam 1h vor der geplanten Ankunftszeit des Flughafens. Ohne den Traum wäre ich nicht aufgewacht und hätte die Ankunftszeit von Petra glatt verschlafen! Unglaublich! Aber wahr....

Schnell machte ich mich fertig, schloss meine Haustür von außen und brauste mit dem klapprigen Tauchshop-Pickup zum Flamingo-Flughafen, um Petra noch rechtzeitig am Ausgang empfangen zu können. Dort angekommen fragte ich einen Taxifahrer, wieviele Passagiere schon aus der Tür gekommen waren. Nur ungefähr 4. Ah! Zum Glück. Ich war früh genug und positionierte mich direkt an der Tür. Hier würden wir uns nicht verpassen können.

Da!!! Ich sah eine mit längerem Kurzhaarschnitt etwas kleinere Person aus der Tür kommen. Um ihre Schultern hing eine Gitarrentasche! Bitte? Das konnte sie nicht sein. Aber sie sah genauso aus wie Petra! Egal hin da und gucken! Sie war es! Juhhuuuuu! Begrüßung pur und die Frage nach der ungewohnten Gepäcktasche löste alle Unsicherheit. Die Tasche beheimatete natürlich keine Gitarre, sondern die neuen Apnoeflossen! Lustiger Irrtum das! Petra und Gitarre. Aber wer weiß schon, was mit Menschen passiert, wenn man sie einige Zeit lang nicht sieht? Dennoch - ich hätte von dieser einschneidenden Veränderung rechtzeitig vorher erfahren. Also alles war gut! Petra war angekommen - ich konnte sie abholen und würden von nun an nichts als tauchen gehen! :-) Eine Bemerkung von Frau Instructor war nämlich am Skype-Telefon vorher "wir geh'n jawohl tauchen bis der Arzt kommt, wa?!" "Nee, das wäre schlecht!" Lachend stellten wir diesen Konsequenz reichen Ausspruch als etwas unpassend für den Tauchsport fest.... Aber ist ja klar, was gemeint ist...;-)!

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