Friday, September 02, 2011

Erste Gehversuche im neuen Job - Tag 1 & 2


Aus dem Staffbus ausgestiegen ging es weiter. Vor mir lag ein ca. 3/4km langer Fußweg über Schotterpiste. Zum Strand fährt uns der Bus natürlich nicht. Vorbei an Zimmeranlagen und Staffgebäuden laufen wir 3 Kollegen in roter Prodive-Uniform diesen geraden Weg schnurstrack gen Meer - immer Richtung Divecenter! Ich konnte es nicht erwarten, diesen so berühmten Strand endlich zu sehen. Ohne Anstrengung auch kein Vergnügen - oder wie heißt das genau?? :-)
"Good morning, Marianne!" Jim, der australische Baseleader, begrüßt mich mit einer besonderen, ruhigen  und freundlich verschmitzen "Ich-durchschaue-alles-aber-das-ist-mir-nicht-wichtig"-Art und ich fühle mich sofort wohl. Im Nu kenne ich alle an diesem morgen anwesenden Kollegen und inspiziere das Gelände aus dem Augenwinkel. Ein großzügiges Resort direkt am Strand mit einer Poollandschaft und Platz für Spiel, Spaß und Animation natürlich.

Irgendwie ist die Atmosphäre im Divecenter genau nach meinem Geschmack. Nichts ist zu gestylt oder zwanghaft übertrieben aufgeräumt oder aggressiv, wie oft in anderen Tauchbasen. Dieses PADI CDC Center versprühte eine natürliche, normale, helle, bunte, entspannte Atmosphäre. Dies war besonders auf Jim zurückzuführen. Wie der Herr, so dass Geschirr.... Auch Paolo, ein lustiger älterer Portugiese, sehr professionell wirkend, ist mir sofort sympathisch. Die Jungs vom EQ-Team sind auch locker und scheinen ihren Job zu verstehen. Dann ist da noch Jonathan, der auch mit mir anfängt - aber ein alter Hase ist, der früher schon für Prodive gearbeitet hat, wie er mir später erzählt - und Caroline, eine französische Travellerin, die nach 6 Monaten Zentralamerika einen Job bei Prodive gefunden hat und nun ihren Open Water macht und weitere Kurse absolvieren will. Eine nette Truppe, die gut gemischt ist und mit der ich hoffentlich gut harmonieren werde, steht herum und macht Witze, während Jim uns schon gleich damit begrüßt hat, dass heute nichts los ist, der Hafen wegen zu starken Windes geschlossen ist und wir keine Tauchgänge machen können - sprich auch keine Gäste kommen. Praktisch - so konnte ich mich ohne Stress an die neue Umgebung gewöhnen und schauen, dass ich soviel lerne und fragen konnte, wie es die Situation ermöglichte.

So verbrachte ich meine meiste Zeit mit Jonathan, der sich sehr gut auskennt und laufe bei ihm mit. Wunderbar. Wir verstehen uns gut, er gibt mir Unmengen von Informationen und ich kann ihn alles fragen bzw. zusehen wie er es macht und was im Sinne von Prodive ist. So machen wir zusammen Pooldemos zum Akquirieren von neuen Tauchgästen und werben diese an, indem wir sie direkt fragen, ob sie tauchen lernen wollten. Oder ich erfahre Abläufe im Maroma und Hochsaison wie Nebensaisonfrequenzen sowie Kursstrukturen und Guiding-Strukturen und vieles mehr rund um das Tagesgeschäft in diesem Prodive "Vorzeige-Divecenter". Es werden auch einige IDC's laufen in den nächsten Monaten. Doch leider bin ich nur für 3 Wochen dort eingeplant. Danach geht es für mich ins Dreams im Süden von Playa, wo ich viele DSD's und Guidings und anderes machen muss. Aber eins nach dem anderen.

Heute am 2. Tag haben Jonathan und ich 2 DSD's gehabt, mit denen wir direkt Tauchen gegangen sind, nachdem sie morgens ihre Lektionen im Pool erfolgreich absolviert hatten. Mein erster Tauchgang in Mexiko!!! Easy! Mein Focus lag auf dem DSD und dem Ablauf auf dem Boot. Mit leiser Freude stellte ich fest, dass mein DSD es schnell zu einem Erfolgserlebnis gebracht hat, nachdem er anfangs sehr nervös wegen der Unterwasseratmung war und ich ihn gut hab beruhigen können durch langsames Abtauchen und langsames Herantasten an die Situation Tauchen im 12m tiefen Meer. Nach dem Tauchgang strahlte er über das ganze Gesicht und bedankte sich sehr für meine Hilfe. Das erlebte ich nicht zum ersten Mal und stellte wieder einmal fest, dass ich auch besonders für diese Momente diese Aufgabe gern wahrnehme. Es bereitet einem selbst so große Freude und gibt Bestätigung für das eigene richtige Tun, dass ich einige Motivation daraus schöpfe.

Auch der Nachmittag am Pool verlief erfolgreich. Meine erste PR-Aktivität brachte potenziell einige neue Tauchkunden für die nächsten Tage hervor. Jonathan war im Wasser und führte das Minischnuppertauchen durch und ich sprach die Leute an und informierte sie über Kurse und Abläufe wie Preise etc. Und das mit nur einigen wenigen Brocken Spanisch oder Französisch und teilweise in Englisch, wo es möglich war. Hier sprechen nicht viele Touristen Englisch. Dennoch, ich war stolz auf uns und mein ersten Gehveruche in dieser Disziplin. Und neugierig, welche Kunden angebissen hatte und uns das erste Sales-Provisionsgeschäft eingebracht hatte. Doch jetzt war erst einmal Feierabend und wir mussten den Bus kriegen.

Bevor ich es vergesse: heute habe ich erstmals den Strand bei Sonnenschein gesehen, auf ihm gearbeitet und ihn bildlich festgehalten. Was für ein Büro...!! :-)

No comments:

Post a Comment