Gunung Batur hieß mein Rundreisezeil per Scooter bzw. der Kratersee dieses mittelhohen Vulkans auf Bali. Leider sind die Bergregionen jetzt während des Regens Wolken verhangen und entsprechend neblig auf den Höhenstraßen. Egal. Wenn ich schon mal hier bin, fahre ich da rauf. Der Batur ist lange nicht so hoch wie der Gunung Agung mit seinen 3142m. Außerdem wollte ich ja nicht auf den Berg sondern nur zum Kratersee, der um die Vulkanspitze herum einen Halbmond ergibt und an dessen Ufern einige Balinesische Fischerdörfer liegen. Die Fahrt war trotzdem weit, frisch, naß und anstrengend zugleich. Doch der Ausblick am See hatte sich gelohnt, auch bei grauem Himmel. Ganze 9 Stunden dauerte mein Fahrttag von Ahmend Richtung Tulamben an der Ostküste entlang bis hinauf nach Tejakula, wo ich in die Berge abbog und einfach der steilen Straße hinauf folgte.
Serpentine, Abhänge manchmal links und gleichzeitig rechts und eine stundenlange Kurverei führten mich irgendwann nach Batur, einem touristisch erschlossenen Städtchen auf dem Kratergrat mit Blick hinunter auf den den Kratersee und auf dem in der Mitte des Krater liegenden Vulkans. Hier hatte sich ein Krater um den Vulkan herum gebildet, in dem die Menschen leben. Vom letzten Ausbruch 1963 war die Südseite noch heute schwarz und ohne Leben. Auf den übrigen Hängen hinunter bis zum See war der Berg gründ und wies sehr alte Laufspuren der Lavaflüsse auf. Ein dramatischer Anblick wurde mir hier unter dunklen Wolken geboten. Allein diese Atmosphäre war die lange Fahrt hierher schon wert gewesen.
Ich verweilte auf ein Mittagshäppchen am Souvenirstand bei Instantnudeln und heißem Tee - denn die Regenfahrt war kalt hierher, da die Grade da oben nur bei ca. 15 Celsiunen lagen. Frisch gestärkt machte ich mich zügig auf die Weiterfahrt, denn zurück nach Amed um die andere Bergseite herum würde ich länger brauchen als an der Küste hierher. Aber dies hiel sich in Grenzen. Bevor es weiterging, fuhr ich noch runter in die Seedörfer, um den Blick auf den Vulkan von unten zu genießen. Dort angekommen, fuhr gleich wieder jemand hinter mir her - ein Künstler, wie sich herausstellte, als ich am Ufer Halt machte - der wieder etwas verkaufen wollte. Ob Übernachtungen, Souvenirs oder wie in diesem Fall selbstgemalte Bilder mit überwiegend hindusistischen Motiven - die Balinesen versuchen gerade in der Low season, alles an den Touristen zu bringen. Ich hatte zuvor einer Frau eine Tüte voll lokalem Obst gegen ca. 5 USD abgenommen, was mir sinnvoller erschien, als mich mit Schnickschnack zu beladen. Das war es denn auch und auch der Künstler und sein Begleitschutz (?), der nebem ihm stand und mitredete, überzeugte mich nicht zum Geldausgeben.
Also fuhr ich die Straße von Kedisan wieder hinauf, um der Straße von Batur den Berg hinunter zu folgen. Wieder wurde ich von Regen und zahlreichen Zweirädern wie Autos begleitet. Die billige Plastikhülle einer Regenkombination sorgte zwar dafür, dass kein Regenwasser die Kleidung tränkte, gewährleistete jedoch keine Luftzirkulation unter ihr. Nass wurde ich also so oder so. Irgendeine verpasste Abzweigung führte mich nach Bangli, wo ich per Zufall eine religiöse Tanzdarbietung traditioneller balinesischer Tänzerinnen auf der Straße erleben durfte. Aufgrund des aktuell bevorstehenden Neujahrsfestes boten sie heute schon einmal ihr Können dar. Dies war ein willkommener Anlass für einen Zwischenstopp und ich nahm einige Fotos auf. Gleich darauf machte ich mich wieder auf den Weg, um vor der Dunkelheit in Amed zu sein. Leider gelang dies nicht ganz, weil die Rückfahrt sich ewig hinzog und das Wetter das Unterfangen erschwerte. So dauerte mein Ritt an diesem Tag gute 9 Stunden und ich beschloss, es damit bei weiteren Ausfahrten zu belassen.
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