Sunday, March 10, 2013

Bali in der Regenzeit


Warum fliegt jemand in der Regenzeit nach Bali? Weil es trotzdem schön dort ist! Ich war schlicht meiner Freitauchkollegin Julia gefolgt, mit der ich die Unterwasserwelt via Luft anhalten in Bali, ihrer neuen und alten Wahlheimat, entdecken wollte. Außerdem sah ich dies als günstige Gelegenheit, weil ich nicht weit von Indonesien entfernt war und noch knappe 3 Wochen Zeit bis zu meiner Indienreise hatte. Eigentlich sollte es jetzt auch nicht mehr so viel regnen, wie es täglich tut. Meist heißt dies, dass der Morgen und der Vormittag einigermaßen sonnig oder bewölkt und meist trocken ist. Gegen 12 Uhr Mittag bezieht sich der Himmel jedoch und es fängt an zu schütten, was zum Abend hin anhält. So starker Regen motiviert mich nicht, weite Touren auf dem Roller um die Insel zu unternehmen. Denn so viel Bekleidung zum Wechseln kann ich gar nicht einpacken und mitnehmen. Lust auf viel Herumreisestress habe ich nach Sri Lanka auch keine. Es würde sich hier eher lohnen, ist jedoch wesentlich kostspieliger, da es kein funktionierendes Bussystem gibt und Balinesen sich im Auto oder mit dem Motorrad fortbewegen oder eben gar nicht. Ohne einen internationalen Führerschein gibt es kein Auto und einen Fahrer und Wagen zu beauftragen würde mein Reisebudget schnell sprengen.

Dagegen unternehme ich kleine Touren mit dem kleinen Mietroller und meiner neuen Regenkombi, was ein guter, entspannter Kompromiss ist. Ostbali ist sowieso die schönste, landschaftlich spektakulärste und ruhigste Gegend, weil ich hier in guter Vulkannähe und mit Berglandschaft umgeben bin sowie im ruhigen, aber bekannten Fischerdorf Amed wohne. Touristen sind derzeit kaum hier und auch sonst in überschaubarer Anzahl zugegen. Freitaucher schätzen diese Ecke schon lange als am besten zu betauchende um die Insel herum. Ahmed entwickelt sich langsam zur Freitauchdestination und knüpft damit an die Gilis an, auf denen seit einiger Zeit schon Bekannte der Szene agieren. So leben neben Julia an die 10 Freitauchlehrer und unterrichten SSI und Apnea Total Kurse. Mystisch wirkt die Unterwasserwelt mit ihrem schwarzen Sand und lässt das Meer besonders dunkel erscheinen. Taucht man jedoch erst einmal ab, ist man von einem majestätischem Blau umgeben, dass die intakte Korallenlandschaft in schönsten bunten Farben strahlen lässt. Ohne Zweifel ist diese Tauchregion eine besondere. Sieht man mal von dem Müll ab, der die Flüsse entlang aus den Bergen hinuntergespült wird. Ein trauriger Nebeneffekt, der in Südostasien wohl nicht anders zu erwarten war. Wann lernen die Menschen endlich die nachhaltig schädlichen Auswirkungen der Meeresvermüllung - auf unser aller Leben???

Mittlerweile wohne ich nun schon 1,5 Wochen in meinem schönen Bungalow in einem ebenso schönen tropischen Garten und genieße die Ruhe, das Faulenzen, das Nachdenken und den Blick auf die grünen, hohen Berge. Die ersten Tage waren perfekt zum Erholen von meinen Erkrankungen und ich verbrachte viel Zeit mit Schlafen.

Auch sonst bin ich zu müde, um große Rundreisegelüste zu entwickeln. Irgendwie habe ich in den letzten 7 Monaten viel erlebt und zuviel gesehen, als dass ich noch Lust auf mehr Abenteuer hatte. Einfach einmal nicht fortbewegen erschien mir nun an der Zeit zu sein. So mache ich das auch seit meiner Ankunft. Lediglich an 2 Tagen war ich Tauchen, einmal schwimmen und schnorcheln und 2 Tagestouren mit dem Roller habe ich unternommen - eine davon zum Lake Batur, der am Fuße des Batur Vulkans als ein halbmondförmiger Kratersee erscheint.

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