Tuesday, January 01, 2013

Gen Jahresende auf Soneva

So langsam neigt sich nun auch das legendäre Jahr des Weltuntergangs dem Ende zu und wir sind immer noch da. Und wie wir das sind. Sowohl meine Freunde und Familie als auch wir hier auf Soneva, der Insel der Natur und Naturheilmethoden, befinden sich noch quicklebendig auf diesem Planeten. Glaubt man Jacqueline, der medialen Energieheilerin, die selbst die Königsfamilie in Butan unterrichtet, befindet sich jeder Mitarbeiter und Gast aus tieferem besonderen Grund auf diesem grünen Oval am Außenriff des Baa Atolls. Ohne zu wissen, wie sich das Jahresende meinen Lieben zuhause und an einigen anderen Orten dieser Welt präsentiert, zeigt es sich für mich schließlich als harmonisierend und klärend. Nach 4,5 Monaten Leben auf dieser Malediveninsel haben sich vielseitigste Erfahrungen angesammelt sowie zahlreiche spannende Kontakte ergeben, die mich auf meiner Weltreise als richtig platziert bestätigen. Alles schwingt sich gerade wie von allein auf ein langsam sichtbar werdendes Bild ein. So soll es sein, denn nichts kann gut werden, wenn es verkrampft und mit überdimensional hohem Kraftaufwand erzeugt werden muss oder daran aus fehlmotivierten Glaubensätzen festgehalten wird. Einfach fließend sollten sich die Dinge ergeben. Soneva öffnet hin und wieder eine ihrer Schatzkisten ungeahnter Potentiale, die zumindest einen veränderten Blick auf die Dinge zulassen. Welche Wandlungen diese nun konkret herbeiführen können, wird sich bald zeigen.

Scuba weicht Free


Bis auf weiteres laufe ich im meist zähflüssigen Alltag der Gerätetauchschule mit und erledige meine "Aufträge". Was mir hier fehlt, ist die Leichtigkeit dieser Art des Jobs, wie ich sie anderswo stets erlebt habe. Die Atmosphäre ist aus verschiedenen Gründen belastet, die nicht immer direkt mit der Inselsituation in Verbindung stehen. Da sind die derzeit mehr und mehr nachfragenden Freitauchinteressierten eine besonders willkommene Wandlung! Als ob diese Entwicklung sich direkt an meine Entscheidung anfügt, nicht mehr als Scuba-Instructor in verschiedenen Ländern zu arbeiten. Obwohl ich einen anderen Plan gemacht hatte, sehe ich mich selbst mit wachsender Begeisterung und viel Spaß diese Kurse absolvieren. Diese fließen mir derzeit ganz von allein zu - dank der Inselwerbung via Website und Insellogistik. Inwieweit dieser Fluss mich in diesem Jahr meinen geplanten Kurs korrigieren lässt, entscheide ich in den nächsten Wochen.

Neben dieser positiven Entwicklung motiviert mich nicht zuletzt die Einstellung meiner zähflüssigen Tauchschulkollegen zu eigenständigem Handeln. Diese begegnen meiner Kursorganisation buchstäblich mit den Worten "I don't care". Scubatauchlehrer, die offenbar aufkommendes Aufmerksamkeitsdefizit wittern und diesen Sport kategorisch ablehnen, obwohl Apnoe gerade für sie eine wichtige Erweiterung ihres Sicherheitsempfindens und Sicherungswissens wäre, können sich wohl leider nicht unterstützend zeigen. Überraschend ist dies für mich keineswegs, sondern lediglich ein weiteres bestätigendes Puzzleteil, dass ich mich nicht in der richtigen Sportart professionalisiert habe. Irgendetwas fühlte sich immer schon verkehrt an, als ob etwas fehlte. Es fehlte der Anspruch, die Herausforderung, Entwicklungsmöglichkeiten. Apnoetauchen bietet dieses Fehlende. Und es scheint so, als ob auch Soneva dieses Fehlende bietet und es mir nun offenbart. Glücklicherweise ist das Inselmanagement sehr an diesem Sport interessiert. Und die steigende Nachfrage bestätigt sie. Mittlerweile wird im engen Resortnetzwerk der Malediven bekannt, dass ich die einzige Freitauchlehrerin auf den Malediven bin und wir die einzige Adresse der Malediven für diese Ausbildung sind. In absehbarer Zeit werde ich dieses Netz weiter aufspannen und einen fließenden Übergang von meiner Arbeit in einer herkömmlichen Gerätetauchschule hin zu meiner eigenen Apnoetauchschule durchführen. Es scheint, als ob sich mir diese Gelegenheit bieten soll.

Mikroprivatleben auf einer 1,4 x 0,3 km großen Insel im indischen Ozean

Während der fließenden beruflichen Entwicklung sehe ich auch privat einem schönen Jahresende entgegen. Die Insel hat einen außergewöhnlichen Abend vorbereitet und wird die Gäste von der Insel zum Sonnenuntergang mit Schnellbooten zur 5min entfernten Sandbank bringen und von dort aus zu einem Inselende bringen, von wo sie zu Fuß durch einen Parcour von 6 kulinarischen Länderstationen bis hin zum Hauptbarrestaurant geführt werden. Wir sind wie immer mit von der Partie und für anschließendes Abendessen für Angestellte eingeplant. Doch mein persönliches Highlight der nacht bleibt die Silvesterparty mit den Kollegen in unserer lustigen Staffbar mitten im Dschungel. Denn diese verbringe ich auf dem Tanzboden zusammen mit meinem lieben Kalhara sowie mit vielen mir lieb gewordenen Kollegen aus dem Resort. Gäste beschreiben die Szenerie passend mit den Worten "it is like in Dirty Dancing here!" und meinen die Musik irgendwo im Wald hinter verschlossenen Türen, wohin sie nicht gehen dürfen. Wohlwissend, dass dort die Menschen richtigen Spaß haben, während sie steif im Restaurant oder der Bar sitzen. Da der Staff hart arbeitet, sind ausgelassene Parties notwendiger Ausgleich zum sonst gezwungenen und einschränkenden Alltag. Dort rocken die Jungs von der Pestcontrol mit dem Küchenpersonal, Spa-Beglücker und Personaltrainer bis hin zu Buchhaltungs- und Resortmanager. Eine Tatsache, die das Inselleben zu einem einzigartig lebendigen Mikrokosmos macht.

Alles muss raus...


So beginnt morgen nun der vorletzte Tag des Jahres 2012 und ich beginne einen neuen Freitauchkurs mit 3 Schülern und beende einen weiteren noch laufenden Kurs für einen Schüler. Die steigende Nachfrage gehört zu meinen besten Nachrichten zum Jahresende und motiviert zu mehr. Einige maledivische Kollegen sind ebenfalls an der Ausbildung interessiert, was zu noch mehr motiviert. Somit ist an dieser Stelle zum jetzigen Zeitpunkt alles gut, wenn ich den Blick nach vorn richte. Alte Hüte gehören in die Tonne, alte Zöpfe abgeschnitten und mühselige Wege verlassen und die eigene Wanderkarte bei Bedarf korrigiert. In diesem Sinne wünsche ich all meinen Lieben - Ihr seid gemeint :-) - einen spaß- und freudeorientierten Rutsch in ein fantastisches neues Jahr 2013 sowie viele kreative Stunden in dieser spirituell bewegenden Zeit für eine gesunde Lebensentwicklung! Lasst es krachen! Das Leben ist kurz und ein Unikat!!! 

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