Nicht nur, dass uns die feriengeplagten Eltern von zahlreichen Kindern die Tauchschule einrennen, um ihre Kleinen in Kursen, Anfängerlektionen und anderen Wassersportaktivitäten unterzubringen. Hinzukommend tobt seit letzter Nacht ein verhältnismäßig starker Sturm im Atoll, was zahlreiche Stornierungen für die Bootsausfahrt, Schnuppertauchkursen, Bubblemakerabenteuer der Kleinsten diesen Vormittag zurfolge hatte. Seit 8.30 klingeln die Shoptelefone und Mobiltelefone unaufhörlich für Änderungen, die uns die Guest Relation Manager durchgeben und unsere Planung von gestern Abend zunichte machen. Eigentlich ein Segen, da weniger Gäste leichter zu beschäftigen sind. Andererseits bedeutet dies, dass diese Gäste an anderen Tagen wiederkommen werden, um dann ins Wasser zu können.
Für mich stellt sich diese tägliche Abwicklung und Organisation ohne einen einzigen freien Tag dazwischen als ermüdend und demotivierend dar. Täglich das gleiche zu bedenken, die gleichen Gespräche, die gleichen Herausforderungen, die gleichen Abläufe und die gleiche fehlende Freizeit für andere ablenkende Gedanken. Schon lange bin ich dazu übergegangen, die Monate hier zu zählen und zu planen, wie es nach Soneva konkret weitergeht. Eines steht jetzt bereits fest - auch schon seit geraumer Zeit: Die Zeiten als Langzeit-Reiseinstructor für PADI für mich sind vorbei. Die Zeiten, stets funktionieren zu sollen und keine eigenen Projekte verwirklichen zu können, waren lang genug, aber auch spannend und schön. Nun soll es damit gut sein. Stürmische Sturm und Drang-Zeiten legen sich mittlerweile und machen einem klaren Horizont Platz, der die Vertiefung meines eigentlichen Berufes der Kommunikationsberatung vorsieht. Planungen, Entwicklungen, Informationssammlungen dafür erledige ich hier in den wenigen verbleibenden Stunden nach Feierabend und vor dem Schlafengehen. Eine Beschäftigung, die sich höchst motivierend auf meine Stimmung auswirken.
Dementgegen spielt sich meine Grundstimmung auf Soneva neutral bis zum Teil bedrückend ein - aufgrund dieser engen Insellebensituation, die keinerlei Privatleben und wenige Freiheit ermöglicht. Für ein WG-Leben am Strand mit wenig Abwechselung in einem nicht besonders anspruchsvollen Job bin ich inzwischen definitiv zu alt. Tolle Erfahrungen sammle ich bis zum Ausscheiden im Umgang mit den internationalen Gästen und Kollegen - nützliche Erfahrungen für meine Arbeit danach. Nebenbei muss ich natürlich zugeben, dass die hohen Temperaturen und das Meer ein deutliches Plus meines derzeitigen Tätigkeit bilden. Ein Faktum, das ich oft im hiesigen Alltagsfrust vergesse. Doch das Tropenleben lässt sich auch auf andere Art in ein Leben holen, das durch eine abwechselungsreichere und berufungsgesteuerte Existenz geprägt ist. Also bleibt mir der Blick auf den Kalender. Bis Mai ist hier für mich geplant. Ob inkl. Mai oder Anfang Mai, ist bisher ungeklärt. 6 Monate Verbleib wären es demzufolge noch auf den Malediven. Ohne Unterbrechung kaum vorstellbar. Ich hoffe auf Urlaub im Februar, um etwas anderes zu Gesicht zu bekommen. Das wird sich aber noch zeigen.
Bis dahin geht es weiter im Programm... immer weiter und immer das gleiche.....
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