Wednesday, September 08, 2010

Im Paradies angekommen...



Mein Flug war ein Abenteuer, das mich zu Tränen gerührt hatte. Beim Anblick der Inseln aus der Luft, die wie Schimmelpilz in der Wasseroberfläche hervorstachen wurde mir erst bewusst, welch einzigartige Naturwunder ich gerade überflog! Auf diesen naturwundern wohnen ein ganz eigenes Volk - die Malediver - und zahlreiche Einwanderer und Touristen. Die Unendlichkeit des Schimmelpilzteppichs im indischen Ozean faszinierte mich bis auf die Knochen. Wie konnten in so einem winzigen Wasserstaat soviele Menschen existieren und soviele Touristen und Träumer ein zuhause auf Zeit finden?

Mental bereite ich mich gerade auf meinen ersten Bootstauchgang auf den Malediven vor. Am Strand auf meiner Liege liegend – unter den Schatten spendenden Palmen – tippe ich meine Geschichte auf meinem Reiseminilaptop ein. Tatsächlich habe ich mich gestern in dem kleinen Wasserflugzeug, das mich Angaga geflogen hat, in diese Landschaft und die Atmosphäre in der Region verliebt. Vor 3 Jahren erging es mir bereits ähnlich. Damals war ich sofort fasziniert von dem Meer, dem südindisch anmutenden Flair von Land und Leuten und den Düften und Geschmäckern des singhalesichen Essens. Auf den Malediven ist es recht ähnlich. Nur mit dem Unterschied, dass ich hier plötzlich von einer gigantisch ausgedehnten Landschaft von Inseln und Atollen konfrontiert bin. Aus der Luft sehe ich nich! annähernd das gesamte Ausmaß dieser riesigen Flächen, die wie türkisfarbene Schimmelpilze im blauen Meer wirken. Ich liebe den Anblick der Wellen und der Atolle, die sich leuchtend zwischen vom Sonnenlicht erfassten glitzernden Wellen abheben. Kaum vorstellbar, welche wunderbaren Kreaturen sich unter der Wasseroberfläche befinden müssen, während ich sie aus der Luft hinüber weg fliegend nur erahnen kann. Mich ergreift ein wohliges Glücksgefühl. Sofort beginne ich meine liebe Freundin Larissa zu verstehen. Als Pilotin über diese Atolllandschaft hinwegfliegen zu dürfen grenzt aus meiner Sicht an eine Offenbarung.


Als „meine Insel“ in Sichtweite erscheint, ergreift mich große Vorfreude. Der Pilot setzt zum Landeanflug an und kommt in kürzester Zeit weich auf den schaukelnden Wellen an der schwimmenden Plattform zum Stehen. Mir kullern Tränen aus den Augen. Glücklich über die Entscheidung für diese Reise fühle ich mich angekommen. Wie nachhause kommend folge ich gern der Willkommensaufforderung des Cabin Crew Jungen und klettere mit eingezogenem Oberkörper zur Luke. Am Pendent wartet bereits das tradionell maledivische als Tauchboot umfunktionierte Tauchboot, das uns – mich und 2 chinesische Neuankömmlinge – übersetzen soll.

Wieder bin ich Larissa extrem dankbar für alle ihre Tipps und ihre Unterstützung, diese für mich ganz besondere Reise vorzubereiten. Ob dies der Beginn einer langen Maledivenzeit für mich sein wird? Das werde ich erst in 2 Wochen auf der wohl anscheinend schönsten Insel - naturbelassen und rein ökologisch betriebenen Soneva Fushi, im Norden des Male Atolls gelegen – erfahren. Jetzt genieße ich erst einmal den Luxus meines schönen Strandbungalows mit Blick auf das Türkis, Blau und Riffdunkel der vor mir liegenden Unterwasserwelt.


Hier am Strand sitzend – zwischen Sträuchern, Palmen und verschiedenen Gummibaumarten – und schreibend erscheint mir das Leben als perfekt. Mancher würde es als surreal empfinden. Für mich ist es gern genommene Realität, die ich ewig aushalten könnte!

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