Monday, January 21, 2013

Schildkröten-Rettungsaktion in Daravandhoo!


Es sollte ein schöner Nachmittagstauchgang an meinem Lieblingstauchplatz Daravandhoo werden. Die Sonne schien, was war windig, die Konditionen schienen gut zu sein. Auf dem Weg erkannten wir jedoch bereits auf der Oberfläche stetig unregelmäßige Verwirbelungen, die für stärkere Strömungen sprachen. Nun denn, Strömungen sind in Ordnung, nur ärgerlich, wenn man sie von vorn hat. Doch mich schrecken diese nicht, sondern machen eher Spaß! Also mache ich mich mit Kalhara zum ersten Spaßtauchgang nach seiner heutigen Brevetierung auf und springe ins Blau. Gleich zieht es uns über die Sandfläche hin zur Riffkante. An diese anschließend lassen wir uns an der Riffwand absinken, um dem Sog zu entgehen. Ein gemütlicher Drifttauchgang beginnt. Überhänge, Riffbrocken, Sandflächen, Spalten, Erhebungen und ewiges Blau allerdings durchmischt mit aufgewirbelten Sand, der die Sichtweite erheblich einschränkt.

Plötzlich hören wir einen Tankbanger energisch signalisieren. Da dieser nicht aufhört, entscheide ich mich ihn nicht zu ignorieren und signalisiere meinem Buddy, diesem nachzugehen. Wir steigen etwas auf, um über die Kante zu schauen. Dort erkenne ich erst eine liegende Person mit dem Rücken zu uns gekehrt. Davor einen bewegenden Taucher, der mit etwas am Untergrund beschäftigt zu sein schien. Vielleicht ein Rochen? Oder zwei? Oder noch etwas spannenderes? Es sollte etwas aufregendes sein - und nichts, was zur Freude veranlasst. Ich erkannte Alex, der versuchte, eine beachtliche Schildkröte aus einem Netz zu befreien. Oh mein Gott! Die Arme war in einem großen Stück Fischernetz gefangen und konnte sich nicht mehr allein befreien! Es war ein furchtbarer Anblick in dieser Sekunde und ich trat in die Flossen, was ich konnte! Verdammt, ich hatte meine Kamera mit und somit meine Hände nicht frei. Die Taucherin von Alex hatte alle Hände voll mit dem Festhalten, ihrer Kamera und der Lampe von Alex. Ich drehte mich und gab die Kamera Kalhara. Sofort eilte ich zu Alex, der mir die Frage nach einem Messer signalisierte. Ich musste verneinen. Kein Messer mehr. Denn dieses wurde mir in Mexico gestohlen! Also begann ich zu tasten und zu untersuchen, wie die Schildkröte in einer dicken Angelschnur mit 2 Flossen stranguliert war und in der Strömung hing, sich vollkommen festgezogen hatte und sich ihre Flossen abschnürte!! Es sah hoffnungslos aus und ich spürte einen Verzweiflungsweindrang aufkommen. Doch der konnte dem Tier auch nicht helfen. Also überlegte ich nicht lange. Kalhara hielt das eine Netzende, Alex hielt die Schildkröte am Panzer, ich sauste ans Riff und begann, das andere Netzende und die Schnur aus den Korallen zu brechen, so schnell ich konnte! Irgendwie gelang es recht gut - allein hätte sie dies nie geschafft! Auch Alex allein hätte dies nicht geschafft. Alle Drei flogen wir nun mit der Strömung ins Blau - in den Händen die im Netz gefangene 1m große Schildgröte - und begangen, dass Wirrwarr um ihre Flossen zu entwirren.

Ich fühlte vorsichtig um die Flosse, bevor ich die Schur versuchte zu lockern, um festzustellen, ob diese sich schon ins Fleisch eingeschnitten hatte. Doch die Flosse war lediglich stark eingeschnürt, was schlimm genug war. Irgendwie gelang es uns also, die Schnur und das Netz zu lösen und die arme Schildkröte komplett zu befreien. Als sie bemerkte, dass sich nicht mehr gefangen war und wir sie zwar am Panzer hielten, aber Ihr nichts taten, lag sie für 3 Sekunden wie regungslos im Wasser. Oh Schreck! War sie jetzt doch gestorben? Nein, es sah für mich wie ein Schock aus, von dem sie sich erholen musste. Alex erkannte schneller als ich, dass es jetzt wichtig war, sie an die Oberfläche zu bringen. Also schob er sich nach oben und ich auch ein Stück. Und siehe da, sie fing an selbst zu paddeln und strampelte sich frei gen Wasseroberfläche! Gott sei Dank! Wir waren so erleichtert und so gerührt!! Das gab doppelt High 5! Unsere Hände klatschten zusammen und wir freuten uns wie verrückt. In dem Moment drehte Alex und strampelte zurück zum Riff, um seine Taucherin abzuholen. Ich bewegte mich mit Kalhara in die gleiche Richtung und sah links das riesige Netz davontreiben. Wieder nicht lang überlegt, trat ich in die Flossen, um das Ungetüm an mich zu nehmen. Kalhara übernahm und nahm mir das Netz ab, während ich die Kamera transportierte. So kam hoffentlich alles in Ordnung. Die Schildkröte schwamm zum Atmen, wir beförderten das Netz aus dem Wasser, nachdem wir den Tauchgang beendet hatten und hatten alle drei eine gute Tat vollbracht! Was für ein Erlebnis..... Unnötig zu erwähnen, dass der Befreiungskampf uns einige Bar an Luftvorrat gekostet hatte.... ;-)

Tuesday, January 15, 2013

Jogi zu Besuch

Einige Tage besucht uns Jogi Löw auf der Insel und erklärt sich zum wiederholten Mal bereit, selbst in einem Fußballspiel zwischen unserem Inselstaff und der Nachbarinsel mitzuspielen. Leider musste ich das Spiel wegen eines Tauchganges verpassen, bin jedoch nach Rückkehr gleich zum Platz im Staffbereich geradelt, um wenigstens einen Versuch zu starten, noch das Ende des Spiels zu sehen. Doch leider just im gleichen Augenblick, als ich ankam, war es abgepfiffen worden. Dennoch gelingt das Treffen mit DEM COACH. Dank Tim, dem Resortmanager, der mich vorstellt und so direkt in eine lustige Unterhaltung überleitet und einer wachen Kollegin kommt es zu diesem hier sichtbaren Schnappschuss entstanden! Und was soll ich sagen: Jogi ist cool, locker, entspannt und musste sich erstmal setzen nach all der Anstrengung. Zum Tauchen konnte ich ihn allerdings nicht wirklich überreden.... Nächstes Mal :-)

Ende einer PADI Instructor Tour...



Vor bereits ca. 4 Monaten fiel meine Entscheidung. Dieser Job auf Soneva Fushi sollte der letzte seiner Art - meiner PADI Instructor Tourenjobs - sein. Denn diese Jobs führen zu nichts. Außer um die Welt, das ist wohl wahr. Und diese Tatsache war immer der einzige Grund, weshalb ich diese Art von Jobs gemacht habe. Weshalb ich nun meine eigene Entscheidung besiegelt habe, liegt in der Bestätigung meiner Erfahrung seit Anbeginn, dass die Divecenter-Arbeitsatmosphäre in 99% der Fälle keine positive, konstruktive und förderliche ist. Auch auf Soneva Fushi hat sich dieser Eindruck erneut manifestiert. Auch diese Tauchschule ist gekennzeichnet von sogar stärker ausgeprägten internen Schwierigkeiten als so manch andere. Dies mag auch an dem sehr kleinen Team liegen. In einem solchen Team ist keinerlei Zerstreuung möglich. Sobald der Haussegen einmal schiefhängt, bleibt er so oder gerät sogar ins Kippen. Durch die inselbedingte Nähe zueinander gestaltet sich das Zusammenleben außerordentlich angespannt. In unserem Team kommt noch hinzu, dass sich mindestens 3 von 5 Teammitgliedern als meist bis ständige Bosse fühlen und dies auch gern ausleben. Einer ist es tatsächlich - der Boss. Jedoch gibt es eine Zweite, die es als Zweite ist, jedoch oft die Entscheidung des Ersten kippt. Dann gibt es noch die Liierten der Bosse, die ebenfalls durch ihre Nähe zum selbigen der besonders ausgeprägten Meinung sind, ebenfalls das B auf der Stirn tragen zu können. Was macht also die fünfte Person in einer Runde von lauter Bossen? Genau. Nicht harmonieren. So kann keine Rundumzufriedenheit entstehen. Schon aus Großunternehmen ist seit langer Zeit bekannt, dass zu viel Management die Stimmung negativ färbt. In einer kleinen Tauchschule mit 70% "Management" ist der gleiche Effekt proportional erhöht. 

Ende gut alles gut - heißt mein Motto. Denn mit etwas Geschickt ist mir mein Ausscheiden zu meinem Wunschtermin geglückt. Ich nenne es Poker. Der Tauchschulinhaber nennt es seine Entscheidung. Macht nichts. Ich bekomme meinen Reise- und Terminwunsch, er seinen Willen. Win win. Die Tauchschulkultur wird in ca. 5 Wochen endgültig hinter mir liegen und ich starte in meinen Urlaub! Nach über 6 Monaten durcharbeiten ohne einen einzigen freien Tag habe ich mir diesen verdient. Ja, es ist möglich, dass Tauchlehrer keinen einzigen freien Tag erhalten: Auf Soneva Fushi. Empfehlen kann ich diese Position hier daher leider nicht. Dass dies hier möglich ist, überrascht mich noch mehr, nachdem ich erfahren habe, dass das Nichtgewähren eines freien Tages nach 6 Arbeitstagen auf den Malediven illegal ist! Das Resort greift hier nicht ein, da es sich um eine unabhängige Firma auf der Insel handelt. Das General Management hat hier keine Zugriffsmöglichkeiten und kann lediglich versuchen zu vermitteln. Da mir lediglich noch 3 Wochen Arbeit verbleiben, mache ich mir darüber keine Gedanken mehr. Stattdessen zähle ich von an die letzten Tage und Wochen, die ich für Soleni arbeite, genieße meine Zeit hier soweit wie möglich mit neuen Freunden und guten Kontakten und freue mich täglich auf meinen Urlaub :-)!

Wednesday, January 02, 2013

Silvester 2012 auf Soneva am Morgen danach...

Es war eine rauschende Nacht. Wie geplant begann ich den Abend auf der Sandbank mit dem Grüßen einiger Gäste und machte mich dann mit David, Akupunktur-Experte und ausgesprochen gebildeter Heiler der chinesischen Medizin, auf den Weg, den Parcour internationaler, kulinarischer Genüsse zu entdecken. Am Cinema Paradiso empfingen uns alte S/W Filme und die letzte Oskarverleihung bei BBQ, gerösteten Nüssen und Wein. Verabschiedet wurden wir dann von einem Feuerschlucker und tauchten ein in den Dschungelpfad zur nächsten Stationen. Vor uns beklimpert uns plötzlich Azze mit seiner Ukulele und singt nicht ganz spanische Weisen, die uns in die Yoga-Champa zu trockenem Cherry und frischen Tapas einladen sollen. Spanien empfing uns mit bester Chorizo, leckerem Queso, Baguette und Jerard in traditionell spanischer Hüftbinde am Cherry-Ausschank. Einige kleine Häppchen später fanden wir uns im Inselgarten wieder, der der Küche Gemüse und Kräuter liefert. In dieser Nacht hatte er sich in Italien verwandelt und bot rustikale Tische mit Pastadekorationen und Fliegenpilzstühlen. Während Vivaldi die Gehörsinne harmonisiert, finden wir uns schnell am Weinstand ein sowie zu einem kleinen Pastahäppchen mit frischen Trüffeln. Einige Köstlichkeiten später erreichen wir direkt Bali und werden dort vom fernöstlichem Spateam empfangen, das komplett traditionell gekleidet aufwartet. Pawan, unser indischer Yogameister lädt herzlich am Eingang ein. David, wohnhaft in Phuket, fühlt sich sichtlich wohl in diesem Umfeld und lässt sich mit den Mädels fotografieren. Ich mache das gleiche mit den Jungs :-).

Unser nächster Stand ist der kontrastreiche Russlandtisch, der Vodka auf Eisblocks und frischesten Kaviar bietet. Noch nie eine Freundin von Fischeiern, probierte ich ein Häppchen und ließ mich mit Gästen auf klaren Drinks ein. Urrrggsss!! Nicht wirklich... Nun denn, das rief nach einer Shisha am nächsten Stand, bevor wir die Austernecke probierten und danach im Restaurant ankamen. Hier verteilten sich die Gäste an den Tischen, wir im White House zum Kollegendiner mit dem Management. Üppiger kann ein Tisch kaum beladen sein - auch davon bin ich wieder keine Freundin, weil das Übriggebliebene immer im Nirvana endet und somit viel zu viel verschwendet wird. Aber eine nette Geste bleibt es dennoch, die Feiertage mit den Kollegen wenigstens zum Abendessen zu genießen. Halb elf beginnt der DJ mit der Musik an der Bar und die Insel tanzt den Sand beiseite! Um 12 finden sich alle auf dem Hauptsteg ein, von wo aus das fernliegende Boot mit dem Leuchtschild Happy New Year 2013 für alle gut sichtbar ist. Feuerwerk gibt es hier nicht. Dafür Champagner, Musik, gute Gesellschaft und beste Stimmung. Da ich ohne Glas am Steg ankomme, drückt mir Thomas gleich die ganze Champagnerflasche zum Anstoßen in die Hand... Schon lustig! Von da an lief alles so flüssig, wie die Getränke waren. Um halb 2 schleppten wir einige Gäste und eine meisterhafte Liveband, die auch zwischendurch am Strand an den Tischen ausftrat, in die Staffbar, wo es dann richtig zur Partysache ging!!! Beste Musik, noch bessere Stimmung und lokale lustige Gesellschaft!!! Wow, das war eine rauschende Silvesternacht!!!














Nicht wie manch anderer hier fand ich gut nachhause und konnte den 1.1. des neuen harmonischen Jahres 2013 ausschlafen und erst am Nachmittag arbeiten. David ward lange vermisst an diesem Tag aber hatte sich abends dann doch irgendwo wieder angefunden und im Spa zur Akupunkturbehandlung eingefunden. Nachts auf der Tanzfläche ergaben sich spontane Überraschungen - nicht immer zu jedermanns Freude - sowie lustige Szenen und interessante, wenn man bedenkt, dass die Malediver nichts trinken dürfen. Doch man sollte die Dinge nicht so eng sehen und immer Fünfe grade sein lassen....

Tuesday, January 01, 2013

Gen Jahresende auf Soneva

So langsam neigt sich nun auch das legendäre Jahr des Weltuntergangs dem Ende zu und wir sind immer noch da. Und wie wir das sind. Sowohl meine Freunde und Familie als auch wir hier auf Soneva, der Insel der Natur und Naturheilmethoden, befinden sich noch quicklebendig auf diesem Planeten. Glaubt man Jacqueline, der medialen Energieheilerin, die selbst die Königsfamilie in Butan unterrichtet, befindet sich jeder Mitarbeiter und Gast aus tieferem besonderen Grund auf diesem grünen Oval am Außenriff des Baa Atolls. Ohne zu wissen, wie sich das Jahresende meinen Lieben zuhause und an einigen anderen Orten dieser Welt präsentiert, zeigt es sich für mich schließlich als harmonisierend und klärend. Nach 4,5 Monaten Leben auf dieser Malediveninsel haben sich vielseitigste Erfahrungen angesammelt sowie zahlreiche spannende Kontakte ergeben, die mich auf meiner Weltreise als richtig platziert bestätigen. Alles schwingt sich gerade wie von allein auf ein langsam sichtbar werdendes Bild ein. So soll es sein, denn nichts kann gut werden, wenn es verkrampft und mit überdimensional hohem Kraftaufwand erzeugt werden muss oder daran aus fehlmotivierten Glaubensätzen festgehalten wird. Einfach fließend sollten sich die Dinge ergeben. Soneva öffnet hin und wieder eine ihrer Schatzkisten ungeahnter Potentiale, die zumindest einen veränderten Blick auf die Dinge zulassen. Welche Wandlungen diese nun konkret herbeiführen können, wird sich bald zeigen.

Scuba weicht Free


Bis auf weiteres laufe ich im meist zähflüssigen Alltag der Gerätetauchschule mit und erledige meine "Aufträge". Was mir hier fehlt, ist die Leichtigkeit dieser Art des Jobs, wie ich sie anderswo stets erlebt habe. Die Atmosphäre ist aus verschiedenen Gründen belastet, die nicht immer direkt mit der Inselsituation in Verbindung stehen. Da sind die derzeit mehr und mehr nachfragenden Freitauchinteressierten eine besonders willkommene Wandlung! Als ob diese Entwicklung sich direkt an meine Entscheidung anfügt, nicht mehr als Scuba-Instructor in verschiedenen Ländern zu arbeiten. Obwohl ich einen anderen Plan gemacht hatte, sehe ich mich selbst mit wachsender Begeisterung und viel Spaß diese Kurse absolvieren. Diese fließen mir derzeit ganz von allein zu - dank der Inselwerbung via Website und Insellogistik. Inwieweit dieser Fluss mich in diesem Jahr meinen geplanten Kurs korrigieren lässt, entscheide ich in den nächsten Wochen.

Neben dieser positiven Entwicklung motiviert mich nicht zuletzt die Einstellung meiner zähflüssigen Tauchschulkollegen zu eigenständigem Handeln. Diese begegnen meiner Kursorganisation buchstäblich mit den Worten "I don't care". Scubatauchlehrer, die offenbar aufkommendes Aufmerksamkeitsdefizit wittern und diesen Sport kategorisch ablehnen, obwohl Apnoe gerade für sie eine wichtige Erweiterung ihres Sicherheitsempfindens und Sicherungswissens wäre, können sich wohl leider nicht unterstützend zeigen. Überraschend ist dies für mich keineswegs, sondern lediglich ein weiteres bestätigendes Puzzleteil, dass ich mich nicht in der richtigen Sportart professionalisiert habe. Irgendetwas fühlte sich immer schon verkehrt an, als ob etwas fehlte. Es fehlte der Anspruch, die Herausforderung, Entwicklungsmöglichkeiten. Apnoetauchen bietet dieses Fehlende. Und es scheint so, als ob auch Soneva dieses Fehlende bietet und es mir nun offenbart. Glücklicherweise ist das Inselmanagement sehr an diesem Sport interessiert. Und die steigende Nachfrage bestätigt sie. Mittlerweile wird im engen Resortnetzwerk der Malediven bekannt, dass ich die einzige Freitauchlehrerin auf den Malediven bin und wir die einzige Adresse der Malediven für diese Ausbildung sind. In absehbarer Zeit werde ich dieses Netz weiter aufspannen und einen fließenden Übergang von meiner Arbeit in einer herkömmlichen Gerätetauchschule hin zu meiner eigenen Apnoetauchschule durchführen. Es scheint, als ob sich mir diese Gelegenheit bieten soll.

Mikroprivatleben auf einer 1,4 x 0,3 km großen Insel im indischen Ozean

Während der fließenden beruflichen Entwicklung sehe ich auch privat einem schönen Jahresende entgegen. Die Insel hat einen außergewöhnlichen Abend vorbereitet und wird die Gäste von der Insel zum Sonnenuntergang mit Schnellbooten zur 5min entfernten Sandbank bringen und von dort aus zu einem Inselende bringen, von wo sie zu Fuß durch einen Parcour von 6 kulinarischen Länderstationen bis hin zum Hauptbarrestaurant geführt werden. Wir sind wie immer mit von der Partie und für anschließendes Abendessen für Angestellte eingeplant. Doch mein persönliches Highlight der nacht bleibt die Silvesterparty mit den Kollegen in unserer lustigen Staffbar mitten im Dschungel. Denn diese verbringe ich auf dem Tanzboden zusammen mit meinem lieben Kalhara sowie mit vielen mir lieb gewordenen Kollegen aus dem Resort. Gäste beschreiben die Szenerie passend mit den Worten "it is like in Dirty Dancing here!" und meinen die Musik irgendwo im Wald hinter verschlossenen Türen, wohin sie nicht gehen dürfen. Wohlwissend, dass dort die Menschen richtigen Spaß haben, während sie steif im Restaurant oder der Bar sitzen. Da der Staff hart arbeitet, sind ausgelassene Parties notwendiger Ausgleich zum sonst gezwungenen und einschränkenden Alltag. Dort rocken die Jungs von der Pestcontrol mit dem Küchenpersonal, Spa-Beglücker und Personaltrainer bis hin zu Buchhaltungs- und Resortmanager. Eine Tatsache, die das Inselleben zu einem einzigartig lebendigen Mikrokosmos macht.

Alles muss raus...


So beginnt morgen nun der vorletzte Tag des Jahres 2012 und ich beginne einen neuen Freitauchkurs mit 3 Schülern und beende einen weiteren noch laufenden Kurs für einen Schüler. Die steigende Nachfrage gehört zu meinen besten Nachrichten zum Jahresende und motiviert zu mehr. Einige maledivische Kollegen sind ebenfalls an der Ausbildung interessiert, was zu noch mehr motiviert. Somit ist an dieser Stelle zum jetzigen Zeitpunkt alles gut, wenn ich den Blick nach vorn richte. Alte Hüte gehören in die Tonne, alte Zöpfe abgeschnitten und mühselige Wege verlassen und die eigene Wanderkarte bei Bedarf korrigiert. In diesem Sinne wünsche ich all meinen Lieben - Ihr seid gemeint :-) - einen spaß- und freudeorientierten Rutsch in ein fantastisches neues Jahr 2013 sowie viele kreative Stunden in dieser spirituell bewegenden Zeit für eine gesunde Lebensentwicklung! Lasst es krachen! Das Leben ist kurz und ein Unikat!!!