Sunday, August 28, 2011

Playa del Carmen

Heute ist Tag 3 in Playa del Carmen für mich. Es ist Sonntag. Zum ersten Mal in meinem Leben danke ich dem Christentum bewusst für den heiligen Sonntag! Just in diesem Moment fährt ein Auto mit lauter Musik an unserrem Gebäude vorbei...Toll. Obwohl die Lage meines Apartments wirklich relativ zentral ist und doch nicht in Downtown liegt, dafür in einer günstigen Gegend hinsichtlich der Anbindung an Busbahnhof, Cozumel-Fähre und Prodive-Mexiko, hatte ich die ersten 2 Tage das Gefühl inmitten aller Aktivitäten der Playa-Bewohner zu sein. Der Lärmpegel ist ungleich höher als ich es von meiner zentralen Dachwohnung in Berlin gewohnt war. Dieser Eindruck ist jedoch ein Fehleindruck. Hier hat kein Haus Doppelfenster oder ist großzügig gedämmt. Hier sind die Fenster und Türen gerade einmal verschließbar, müssen aber keine Minusgrade abhalten. So dringt natürlich jeder Laut in die Häuser. Ein Fakt der Dich denken lässt, Du schläfst draußen - zumindest in den ersten Stunden der Eingewöhnung.

Blicke ich heute Morgen aus meinen Balkontüren, sehe ich ein verschlafenes Nest mit baufälligen Häuschen und verregnetet Straßen. Überall luken Palmen, grüne und blühende Bäume sowie wilder Wein und Bougainvilien dazwischen hervor. Der Himmel ist indigoblaugrau und die Brise frisch, feucht und warm. Für mich ein gemäßigtes angenehmes Klima. Das Meer versteckt sich von hier gen Osten hinter den 7 Häuserblocks. 10-15min laufe ich zum Strand hinunter. Ein Strand zum Niederknien!!! So einen paradiesischen Wassereinstieg in einer kilometerlangen Großzügigkeit sieht man selten - selten auf den mir so ans Herz gewachsenen Inseln, die ich in der Vergangenheit gesehen habe. Ein Strand ist das, den man gern für sich allein hätte. Na zumindest wäre er traumhaft ohne die flächendeckende Bebauung Playa del Carmens - ohne die vielen Häuser, Hotels und Malls, die den Zugang zum Strand beschwerlich machen. Tja, alles hat seine Vor- und Nachteile - wie meine liebe Larissa mir von ihren Reisen schon immer erzählt hatte und ich auch selbst schon oft festgestellt hatte. Es gibt nicht das ultimative Paradies auf Erden, in dem alles perfekt auf die eigenen Wünsche zugeschnitten ist.

Dennoch bin ich hoffnugsvoll, was die Region Zentralamerika angeht. Weiter südlich von hier beginnt die für mich interessante Gegend. Kleinere Orte, ruhige Meerzugänge mit Dschungelbewuchs bis zum Wasser hin. Noch weiter südlich hinter Costa Rica in Panama verstecken sich Trauminseln mit allem, was mir sinnvoll und erstrebenswert erscheint. Nach einigen Monaten hier soll es losgehen und wir - meine liebe Jaderike und ich - begeben uns auf Entdeckungsreise, um genau dieses Fleckchen zu finden. Bis Kolumbien soll es gehen, wo ich meine alte Nachbarinfreundin Sigrid besuchen will, die ich seit meiner Zeit auf Bonaire kenne. Dort haben wir Zimmer an Zimmer hinter Lee's Bar gewohnt und abends unsere Geschichten auf dem Dach des Hauses ausgetauscht. Sigrid war schon lange Jahre in Südamerika unterwegs und gerade von Margerite rübergezogen. Nicht lange hielt sie es in Holland-Bonaire aus und ging zurück. Nun, wo Chavez sein Land in Grund und Boden regiert, waren die Bedingungen zu hart und ihre Einkünfte soweit gesunken, dass sich nicht mehr bleiben wollte und nach Nordkolumbien am karibischen Meer umsiedelte. Dort hat sie für Ihre Ansprüche ihr neues Paradies gefunden.

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