Thursday, April 01, 2010

Bonaire der letzten 2 Tage

Mein Höhepunkt zum Ende meines Bonaire Aufenthaltes wird leider durch eine Erkältung getrübt, die ein kleiner Teufel mir geschickt haben muss. Wo zum Teufel hätte ich sie sonst her haben sollen?? Also nichts ist mehr mit Tauchen. Vorbei vorbei vorbei! Eigentlich hatte ich vor meiner Abreise noch Bootstauchgänge sowie ein bis 2 Wrackexkursionen vor. Doch hier hat mein Schicksal anders entschieden… Das stimmt mich sehr sehr wehmütig, weil ich so dem ganzen keinen gebührenden Abschluss werde geben können. Ich werde unerledigter Dinge von dannen ziehen müssen, was meinem tief verwurzelten Ordnungssinn widerspricht. Doch meine Gesundheit muss vorgehen, auch, weil ich fliege und weil ich noch 9 anstrengende Tage in New York vor mir habe. Dennoch scheint alles wie verhext im Moment.

Nicht nur das ich unfertig die Insel verlassen muss. Auch der Aufenthalt im Krankenhaus einer nahen Freundin hier und ihre Trennung dieser Tage hat einiges durcheinander gebracht. Selbst die Stimmung im Shop hat sich verschlechtert. Irgendwie überrennen die verdrängten privaten Probleme meiner Mitt- und Endvierziger Tauchherren dort ihre eigene Wahrnehmung und lassen dieselben zu unkontrollierbaren Krisenopfern mutieren. Aus dem herzlichen und sehr netten Thommy wird schon seit einiger Zeit ein bissiger Macho mit Geltungssucht und einer unstillbaren Suche nach Anerkennung. Ein verrauchter Dik erträgt schon lange keine konträre Meinung mehr und akzeptiert lediglich ihn bewundernde anstrahlende Wesen sich zur Gänze unreflektierend. Eines haben beide gemeinsame. Kritik erscheint ihnen unerträglich. Indizien von diplomatisch angewandten Formulierungen, die eine abweichende Denkrichtung vermuten lassen, haben diese Erkenntnis zum Vorschein bringen können…

Mein Fazit heißt hier: es ist nun Zeit und gut, dass ich gehe. Andere Lebenssituationen, -plätze, -richtungen und andere Menschen werden bald Einfluss auf meinen Tagesablauf nehmen – endlich. Das Dorf Bonaire erscheint mir wie eine Soapopera! Ich habe das Gefühl, meinen Blick für das Wesentliche zu verlieren, wenn ich mich jetzt nicht ausklinke. Alles wird auch irgendwie langweilig. Es hat sich selbst satt gegessen. Jedoch das Meer werde ich mir nie sattgesehen haben… Diese Bilder und auch die netten Menschen nehme ich in meinem Herzen mit.

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