Monday, September 09, 2013

Mitten im Pazifik - angekommen in Hawaii



Nach ca. 35 Stunden Anreisezeit, die 10 h Wartezeit auf dem Flughafen von Honolulu, Oahu, beinhaltete, erreichte ich "mein Haus" auf Hawaii und wollte eigentlich nichts wie schlafen. Unterwegs war dies ein Luxusgut geworden. Nach einem endlos erscheinenden Flug durch den Tag - wir flogen ja stets mit der Zeit - und 1-5 Kurznickerchen auf der harten Steinmauer der Flughafenaußeneingangsanlage durfte ich den letzten Zubringer von Oahu nach Big Island besteigen und mir die Inselgruppe aus ca. 7000m Höhe ansehen. Die über 4000m hohen Vulkanberge ließen einen spektakulären Blick auf ihre begrünten Hänge mit tiefen durch Wasserfällen geteilten Schluchten zu. Diese sind genau die Bilder, die wohl jeder von Hawaii schon einmal gesehen hat. Aus der Nähe können Besucher die Hänge oft lediglich aus dem Helikopter bewundern, da keine fußläufigen Zugänge vorhanden sind. Also versuchte ich schon einmal so viele schöne Bilder wie möglich aus der fernen Höhe zu ergattern.

Hilo, Big Island. Auf der grünen Ostseite der Insel sollte mich nach einiger Zeit Lilia am Flughafen abholen und in mein Haus bringen. Glück würde ich diesen Umstand schon nennen, dass eine Ihrer Freundinnen während ihrer Abwesenheit ihr Zuhause zur Verfügung stellte und ausgerechnet ich dort einziehen durfte. Ich freute mich schon auf eine Dusche und das Bett. Bis dahin sollte es allerdings noch einige Stunden dauern, so dass ich am Ende von Haus zu Haus 40h zurückgelegt haben würde.



Hilo Airport: Ich wartete über 2h, bis Lilia - ich erinnere mich, nichts und auch keine Pünktlichkeit zu erwarten - nachdem sie maximal 1,5h nach meiner Landung erschienen sein sollte, mich tatsächlich am Flughafen aufgabelte und mit ihrem Auto in mein neues hawaiianisches Heim fuhr. In einem Kitschroman würde ich sagen, ich war entzückt. Ein im gesicherten Strandwohngebiet und mit grünem Dschungel und Garten umrahmtes Holzhaus mit Terrasse und Außenbadewanne empfing mich einsam in der grünen Ruhe. Nur laut zwitschernde, singende, gellende, rufende, gackernde, gurgelnde Vögel waren meine hörbaren Nachbarn. Menschen gab es nach den Nachbarhäusern zu beurteilen schon auch.

Zu hören war von ihnen allerdings nichts. Die Fahrt hierher glich bereits einem Erlebnis besonderer Art. Wie im Wald von Pandora in "Avatar" sind die Straßen mit riesigen Bäumen mit unglaublich großen Baumkronen gesäumt und vermischt mit ebenso stattlichen berankten Stammgewächsen, die sich endlos in den blauen Himmel zu recken scheinen. Ich wurde durch einen realen Fantasiewald gefahren. Hawaii ist außerdem berühmt für weltweiten Blumenexport. Auch solche waren hin und wieder am Wegesrand zu sehen.

Energietisch ganz besonders

Schon am Flughafen nahm ich erfreut die Entspanntheit, gutes in der Luft und eine aufrichtige Freundlichkeit und Wärme der Menschen auf Big Island wahr. Jetzt nach 2 Tagen erfreue ich mich weiterhin an der Menschlichkeit, die mir unterwegs immer wieder begegnet und hier besonders deutlich wird. Anstatt Regularien erlebe ich eine "Leben- und-leben-lassen-Atmosphäre" und darf endlich wieder frei aufatmen und einfach herumfahren, sitzen, stehen, schauen, weitergehen und sein, wie ich bin. Niemand macht einen Spruch oder beurteilt. Besonders hier im Osten Bis Islands scheint die Liebe der Menschen in der Atmosphäre zu leben. Älter gewordene Hippies haben sich vor Jahren offensichtlich an der rauchen Küste niedergelassen und cruisen auch heute noch um die Insel.

Heute nach dem Kurs habe ich buchstäblich diese endlose Urkraft dieser riesigen Bäume aufgetankt und vor allem die Ruhe einer durch Grün, Lava, und reiner Natur geprägten Landschaft in mich aufgesogen. Eine Atmosphäre die sich nur gesund anfühlt. Gesundheit, Freiheit und ohne Ballast. Hawaii - ein energetisch ganz besonderer Platz auf unserer Erde, den seine Einwohner zu schützen wissen. Die Ostinsel ist geprägt von üppigen Mischwäldern, deren Vielfalt seinesgleichen wohl kaum woanders findet. Eine Mixtour aus Tropen, gemäßigtem Klimabewuchs, Baumbestand, den es wohl sonst nur in Kalifornien und West Amerika gibt - eine Vegetation, die einfach so viel Fülle und Vollständigkeit ausstrahlt und dabei so kraftvoll durch die Lavakrusten bricht, als ob sie uns sagen will "jetzt erst recht besonders schön"!

Big Island bietet eine einzigartige Natur - keine Frage. Außerdem hält diese Insel sogar die Weite bereit, die Besucher von den USA erwarten mögen. Selbst hier erreicht mich das Gefühl von Endlosfreiheit bereits durch lange Geradeausstraßen ohne Schnickschnack und Verkaufsständen, wie ich sie aus Vorderasien, teilweise der Karibik und asiatischen Regionen allgemein kenne. Kein Kaufrausch, kein Geldmachen wollen keinerlei Druck lässt diese Insel verspüren. Sie hält das bereit, was nötig ist und lehnt sich ansonsten verschlafen mit einem melancholisch weisen Blick auf das Meer zurück und lässt ihre Bewohner sein.

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