Wednesday, September 25, 2013

Wieder unterwegs!


Hawaii war kurz. 12 Tage auf Big Island, die An- und Abreisetage inbegriffen, haben schöne Erinnerungen in Bezug auf bisher nicht dagewesenes Land hinterlassen. Dankbar habe ich die Weite, Schöneheit und unerwartete einzigartige Vielfalt Hawai'i's Big Island in ihrem Osten erfahren dürfen. Neben der Mächtigkeit und gleichzeitig auffallenden Ruhe ausstrahlenden sich endlos erstreckenden Vulkane überraschten mich die üppigsten fantasieartigen Regenwald abschnitte z.B. im Mangrove Wald. Schon vorher beim Durchfahren der Landstraßen fühlte ich mich in Avatar versetzt. Doch hier wollte ich gar nicht mehr raus. Soviel Leben, Energie, Freude, Schönheit, Vernetztheit, Dasein, Glück darüber noch da sein zu dürfen, Üppigkeit, Selbstverständlichkeit und wieder...tiefstes Leben an einem Ort, auf einem Gebiet mitten im Pazifik hatte ich woanders noch nicht gesehen. Diese Mischwälder sind etwas besonderes. Sie bedeuten etwas.

In diesem Waldstück, das nahe der zerklüfteten Ostküste liegt, stehen tatsächlich Grundstücke zum Verkauf. Einen schöneren Platz zum Verweilen fiel mir dort erst einmal nicht ein. Nach Preisen habe ich erst gar nicht gefragt. Es genügt zu wissen, dass ein solcher Ort heute noch existiert. Als ob dieses Erlebnis nicht zu toppen wäre, entdeckte ich weiter im Norden das wahre Paradies. Eine Schlucht, in der sich ein grünstes Tal mit ebenfalls wenigen vereinzelten Holzhäusern erstreckte, die sich endlose Hektare Land derart teilten, dass es mindestens 20min zu Fuß bis zum Nachbar reichte. Diese lange schmale Schlucht beherbergte das "Tal der Könige" (Fotos im Beitrag vorher) und mündete mit einer Süßwasserader über einen schwarzen Strand in den rauen, strömungsgeprägten Pazifik. Kein Krümel Abfall oder Missachtung war auch hier zu finden. Reine respektierte Natur, in der die Bewohner im Einklang mit ihrem Umfeld wohnten. 
Auch dieser Ort mit seine 2 majestätischen Wasserfällen am Beginn der sich öffnenden Schlucht hat sich in mein Gedächtnis gebrannt. Die Menschen in der Umgebung schützen diese Gegend und die Insel überhaupt. Überall dort, wo kaum Tourismus zu verzeichnen war, sah ich saubere Landschaften, Städtchen und Dörfer, wie wir sie sonst nur aus der Schweiz kennen. Außerdem sind diese üppigen Ecken in erster Linie von Naturliebhabern, Althippies, wenigen Familien oder Ferienpendlern vom Festland geprägt. Nichts erinnerte dort an Disney, SeaWorld oder Massentourismus. Hinzu kommt, dass die Big Island Hawaianer stets vor Augen haben, dass sich ihre Insel immerzu verändert. Lava fließt mit wenigen Unterbrechungen von Tagen, Wochen, Monaten oder einem Jahr aus den Erdspalten und bedeckt die Insel immer auf's Neue mit einer frischen Oberfläche. An manchen "Lava-Flow"-Bereichen sieht es aus, als ob die Erde erst gestern abgekühlt wäre, wenn da nicht schon wieder das frische Grün wäre, dass sich durch die Lavabrocken hindurch in Richtung Himmel erstreckt.

Zweimal an Steilküstenabschnitten angehalten und einen Blick ins blaue Meer geworfen - und dabei drei Meeresschildkröten beachtlicher Größe entdeckt. Das überzeugte mich umso mehr, auf der bekannten Taucherwestküste einige Tauchgänge zu wagen. Leider landete ich durch einen Tipp in einem recht kommerziellen Tauchshop, der sehr gut organisiert war, jedoch von Unterwassertouren und anspruchsvollen Tauchgästen weniger zu verstehen schien. Die Mantanightdives bei Flutlichtinstallationen im und über Wasser hatten sogar ihre Kreise bis Mexico gedreht, wovon ich erst hier in Playa nach meiner Ankunft erfuhr. Diese Erfahrung mit Jack's Diving Locker ist aus dem Grund des aus meiner Sich Unterwasserwelt-Respekt-vermissenden Tauchbusinessstil ein echtes Minus meiner Tour gewesen und ich würde erneut besser recherchieren, um naturverbundende Taucher zu finden. Gut sind sie allemal in ihrer Organisation des Ablaufs. Doch vom Besonderen sind sie leider weit entfernt, wie gefühlt 95% der heutigen Divecenter auch agieren. Doch blaues Flutlicht unter Wasser als Mittel, um Mantas anzulocken, war wir bis dato neu. Entsprechend Feedback habe ich auf Aufforderung hin gegeben. Nach solchen Erlebnissen verliere ich vermehrt die Lust am Tauchen.

An meinem letzten Tag fuhr ich zwischen den beiden Vulkanen Mouna Kea und Mouna Lua durch auf die Ostseite zurück, um morgens meinen Flug nach Honolulu, dann nach L.A., dann nach Miami und dann nach Cancun zu erreichen. Diesem Ritt gingen fantastische Impressionen von Wüste, Sandsturm, Bergansichten, Kratereinblicke, Unterschiede von über 2000 Höhenmetern, Dschungelpisten und eine Übernachtung im Auto am Stadtstrand Hilos voraus. Hilo ist so wenig bereist, dass es so gut wie keine Hotels gibt - gesehen habe ich zwei Lodges, die aber ab 22 Uhr geschlossen sind. So entschloss ich mich, das Auto von 23 Uhr bis 5:30 am Strand zu parken und hoffte, dass mich sowohl die örtliche Polizei als auch der eine oder andere schräge Nachtschwärmer in Ruhe lies. Immerhin funktionierte die Zentralverriegelung des schwarzen Jettas und ich fand einige Stunden ungestörten Schlaf.

Die fehlende Tiefe dieses Schlafes bekam ich während der folgenden 15 Stunden Flug, Warten auf Flughäfen, Bus- und Taxifahrten mit 60kg Gepäck zu spüren. In Playa del Carmen angekommen, schleppten Lisa und ich nur noch alles in ihr Studio, wo ich meine Instruktionen für die kommenden 10 Tage erwartete, die weitestgehend ihre Katze betrafen, die es am Leben zu erhalten galt. Einige Stunden nachmittags und einen wachen Abend sowie ein ausgeschlafener Morgenmittag waren fast alles, was mir zur Zeiteingliederung in Mexico mit 5h Zeitvorsprung fehlten. Alles gut, ich bin wieder auf bekanntem Terrain und freue mich auf einige Wiedersehen aus der "guten alten Zeit" von vor 2-1,5 Jahren.

Sunday, September 15, 2013

"The land is the Chief, man is the servant"

Viel gibt es nicht zu sagen dazu. Lediglich ein Gefühl kann ich wiedergeben. Das, welches mit überkam, als ich das Tal zum ersten Mal überblicken durfte sowie den Sog, der mich dazu bewegte, eine Meile in Gummi-Flipflops bei 25% Abwärtsneigung die Straße herunterzulaufen sowie meine Begeisterung die mich unten überwältigte, als ich dieses Paradies betreten durfte: Das Tal der Könige! Es existiert auch hier in Hawaii. Eine einzigartige Schönheit, Reinheit und Ursprünglichkeit sowie Perfektion der Kunst in der Natur erfüllten mein Herz an diesem Ort und meine Seele fühlte sich zuhause! In diesem Tal ließe ich mich gern von einem Tsunami überrollen - denn es ist perfekt!





Monday, September 09, 2013

Mitten im Pazifik - angekommen in Hawaii



Nach ca. 35 Stunden Anreisezeit, die 10 h Wartezeit auf dem Flughafen von Honolulu, Oahu, beinhaltete, erreichte ich "mein Haus" auf Hawaii und wollte eigentlich nichts wie schlafen. Unterwegs war dies ein Luxusgut geworden. Nach einem endlos erscheinenden Flug durch den Tag - wir flogen ja stets mit der Zeit - und 1-5 Kurznickerchen auf der harten Steinmauer der Flughafenaußeneingangsanlage durfte ich den letzten Zubringer von Oahu nach Big Island besteigen und mir die Inselgruppe aus ca. 7000m Höhe ansehen. Die über 4000m hohen Vulkanberge ließen einen spektakulären Blick auf ihre begrünten Hänge mit tiefen durch Wasserfällen geteilten Schluchten zu. Diese sind genau die Bilder, die wohl jeder von Hawaii schon einmal gesehen hat. Aus der Nähe können Besucher die Hänge oft lediglich aus dem Helikopter bewundern, da keine fußläufigen Zugänge vorhanden sind. Also versuchte ich schon einmal so viele schöne Bilder wie möglich aus der fernen Höhe zu ergattern.

Hilo, Big Island. Auf der grünen Ostseite der Insel sollte mich nach einiger Zeit Lilia am Flughafen abholen und in mein Haus bringen. Glück würde ich diesen Umstand schon nennen, dass eine Ihrer Freundinnen während ihrer Abwesenheit ihr Zuhause zur Verfügung stellte und ausgerechnet ich dort einziehen durfte. Ich freute mich schon auf eine Dusche und das Bett. Bis dahin sollte es allerdings noch einige Stunden dauern, so dass ich am Ende von Haus zu Haus 40h zurückgelegt haben würde.



Hilo Airport: Ich wartete über 2h, bis Lilia - ich erinnere mich, nichts und auch keine Pünktlichkeit zu erwarten - nachdem sie maximal 1,5h nach meiner Landung erschienen sein sollte, mich tatsächlich am Flughafen aufgabelte und mit ihrem Auto in mein neues hawaiianisches Heim fuhr. In einem Kitschroman würde ich sagen, ich war entzückt. Ein im gesicherten Strandwohngebiet und mit grünem Dschungel und Garten umrahmtes Holzhaus mit Terrasse und Außenbadewanne empfing mich einsam in der grünen Ruhe. Nur laut zwitschernde, singende, gellende, rufende, gackernde, gurgelnde Vögel waren meine hörbaren Nachbarn. Menschen gab es nach den Nachbarhäusern zu beurteilen schon auch.

Zu hören war von ihnen allerdings nichts. Die Fahrt hierher glich bereits einem Erlebnis besonderer Art. Wie im Wald von Pandora in "Avatar" sind die Straßen mit riesigen Bäumen mit unglaublich großen Baumkronen gesäumt und vermischt mit ebenso stattlichen berankten Stammgewächsen, die sich endlos in den blauen Himmel zu recken scheinen. Ich wurde durch einen realen Fantasiewald gefahren. Hawaii ist außerdem berühmt für weltweiten Blumenexport. Auch solche waren hin und wieder am Wegesrand zu sehen.

Energietisch ganz besonders

Schon am Flughafen nahm ich erfreut die Entspanntheit, gutes in der Luft und eine aufrichtige Freundlichkeit und Wärme der Menschen auf Big Island wahr. Jetzt nach 2 Tagen erfreue ich mich weiterhin an der Menschlichkeit, die mir unterwegs immer wieder begegnet und hier besonders deutlich wird. Anstatt Regularien erlebe ich eine "Leben- und-leben-lassen-Atmosphäre" und darf endlich wieder frei aufatmen und einfach herumfahren, sitzen, stehen, schauen, weitergehen und sein, wie ich bin. Niemand macht einen Spruch oder beurteilt. Besonders hier im Osten Bis Islands scheint die Liebe der Menschen in der Atmosphäre zu leben. Älter gewordene Hippies haben sich vor Jahren offensichtlich an der rauchen Küste niedergelassen und cruisen auch heute noch um die Insel.

Heute nach dem Kurs habe ich buchstäblich diese endlose Urkraft dieser riesigen Bäume aufgetankt und vor allem die Ruhe einer durch Grün, Lava, und reiner Natur geprägten Landschaft in mich aufgesogen. Eine Atmosphäre die sich nur gesund anfühlt. Gesundheit, Freiheit und ohne Ballast. Hawaii - ein energetisch ganz besonderer Platz auf unserer Erde, den seine Einwohner zu schützen wissen. Die Ostinsel ist geprägt von üppigen Mischwäldern, deren Vielfalt seinesgleichen wohl kaum woanders findet. Eine Mixtour aus Tropen, gemäßigtem Klimabewuchs, Baumbestand, den es wohl sonst nur in Kalifornien und West Amerika gibt - eine Vegetation, die einfach so viel Fülle und Vollständigkeit ausstrahlt und dabei so kraftvoll durch die Lavakrusten bricht, als ob sie uns sagen will "jetzt erst recht besonders schön"!

Big Island bietet eine einzigartige Natur - keine Frage. Außerdem hält diese Insel sogar die Weite bereit, die Besucher von den USA erwarten mögen. Selbst hier erreicht mich das Gefühl von Endlosfreiheit bereits durch lange Geradeausstraßen ohne Schnickschnack und Verkaufsständen, wie ich sie aus Vorderasien, teilweise der Karibik und asiatischen Regionen allgemein kenne. Kein Kaufrausch, kein Geldmachen wollen keinerlei Druck lässt diese Insel verspüren. Sie hält das bereit, was nötig ist und lehnt sich ansonsten verschlafen mit einem melancholisch weisen Blick auf das Meer zurück und lässt ihre Bewohner sein.