Vor genau einem Monat erreichte ich Pisa via Flyairone mit genau richtig wiegendem Doppelgepäck für Tauchbegeisterte und ähnlich Belastete. Die Toskana hat mich zuletzt vor genau 20 Jahren zu Gesicht bekommen - diese Zahl fiel mir erst heute morgen im Tauchboot derart konkret auf. Meine Mission Italien sollte mich nach Elba - der ersten Exilinsel Napoleons (hoffentlich würde es kein Exil für mich bedeuten) - zum Zweck des Durcharbeitens in der Sommersaison im Mittelmeer für die Elbadivers führen. Mein Job: Tauchlehrerin. Schon wieder. Wo ich doch eigentlich mit meinem Maledivengig diese Art des Brötchenverdienens Ad Acta gelegt hatte. Doch wie heißt es in der Energielehre so schön: Du bekommst immer das, was Du am wenigsten willst, weil Du es mit Deinen Abwehrgedanken anziehst....?! Doch mal ehrlich. Ich will ja wieder einmal Gäste durch das Wasser ziehen und habe bewusst diesem Angebot zugesagt. Ohne ein klares Ja geht es nicht, dass ich positiv gestimmt auf Menschen unter Wasser aufpasse und es auch noch genieße.
Wie dem auch sei. In Pisa landete ich erst am Abend, so dass eine Übernachtung nicht zu umgehen war und ich erst am Morgen in den Zug nach Piombino steigen sollte, um dort vom Hafen aus die Fähre nach Elba zu erreichen. Alles klappte hervorragend. Andrea, der Basiseigentümer hatte mir ziemlich genaue Angaben der Wegbeschreibung gegeben, so dass ich gemütlich auf Elba ankam und nach einer halben Stunde Wartezeit von meinem Kollegen Inti abgeholt wurde. Er musste wohl schon resigniert haben auf die ständigen Nachfragen bezüglich seines Namens. Ich dachte auch, ich hätte mich verhört. Aber er erklärte mir nur kurz, dass seine Mutter bei der Namenswahl wohl "bekifft" gesehen sein muss bzw. seine Eltern beide. Inti kommt aus der Inkawelt und er glaubt, dass er bei einem Besuch des Maccu Picchu wohl viele mit diesem Namen treffen wird. Vorstellbar. Jedenfalls stelle ich nach einem Monat Arbeit auf Elba fest, dass ich tatsächlich einen guten Arbeitsplatz für Tauchlehrer ausgesucht hatte. Ich habe aufrichtige und faire Kollegen sowie einen vergleichsweise lockeren Tag mit nur 2 Ausfahrten pro Tag, in denen meist nur einer von uns ins Wasser geht und der andere im Boot bleibt. Dass es keinen freien Tag gibt, überraschte mich zunächst. Später, als ich hin und wieder mal halbe Tage bekam, erfuhr ich, dass am Mittelmeer der Sommer stets voll durchgearbeitet wird. Ok, das ist für andere. Mein Leben wird dies nicht sein, weil ich - schon wieder hängt mir diese Betonung zum Hals raus - dafür weiterhin zu alt bin :-).
Viel gutes und meine positive Grundeinstellung begleiten mich auf meiner Italienexkursion. Mein Zuhause in einem Wohnwagen mit Vorbau, Kühlschrank und Gasherd sowie Mobiliar und sogar eine private heiße Dusche und eigenes privates WC separat um die Ecke bei den außen liegenden Sanitäranlagen. Ich beschreibe das deshalb so genau, weil im einfachen Tauchlehrerleben solche für Euch da Zuhause rumlümmelnden Leute normalen Grundausstattungen keineswegs "normal" und immer vorhanden sind. Naja, vielleicht sollte ich eher sagen, im langfristig angelegten Travellerleben werden diese Ausstattungen immer rarer und bald schon als Glück und Luxus empfunden. Mir jedenfalls fehlt es an nichts hier, außer an meinem lieben Partner - mal abgesehen von der fehlenden Sonne an jedem zweiten Tag - der wie ich allein in seinem Zuhause ausharrt und sich mit mir lediglich über Skype und Telefon trifft derzeit. Tja, das Wetter. Wo bin ich gleich? Im warmen oder gar heißen Italien? Weit gefehlt. Ich glaube langsam, das ist Vergangenheit und unterstütze die Theorie der Kalttendenz für Europa in Zukunft. Global Warming soll ja bekanntlich ein Mythos sein und mittlerweile belegen einige Studien das Global Cooling. Hier auf Elba belegt das das Wetter fast täglich. Kühl ist es jeden Morgen und jeden Abend. Regen gibt es an jedem zweiten Tag und das Wasser ist auch frischer denn je. Naja, was auch immer auf uns zukommt - ich hätte gern mein tropisches Klima für einen entspannten Arbeitsalltag. Andererseits fühlt sich das Klima so weniger drückend an und mein Gehirn kann hier leichter seinem Hobby zu denken nachgehen.
So erweisen sich besonders meine Im-Boot-Bleibe-Aktivitäten als fruchtbar für die Klärung meiner Themen und zukünftiger Schritte in Richtung der Erreichung eines würdevollen Einkommens durch noch würdevoller und auch anspruchsvoller Tätigkeit, die auch mehr Abwechselung beinhaltet. Dennoch muss ich sagen, dass die Ruhe zwischendurch ebenso hilfreich für die wichtigen Erholungsphasen zwischen dem ständigen Schleppen von 15l Flaschen und dem Hereinhelfen von dick verneoprenten Tauchern in ihr vollkommen übertriebenes Ausrüstungsgedöhns - Leute, wir betauchen nicht den Grund der arktischen See - in das sie selbst selten allein und schon kaum mehr allein wieder herausklettern können! Innerlich lasse mich noch oft zum Kopfschütteln hinreißen und erinnere mich an so manch peinliche Auftritte deutscher und europäischer Tauchgäste in der Karibik oder Asien. Allein darüber könnte es ein Buch geben. Man könnte meinen, die Panik zu ertrinken sei hier Vater der Motivation der Überausstattung. Eine andere ketzerische Haltung wäre in meinem aktuellen Umfeld das Vorurteil des italienischen Tauchmannes - Frauen sind erklärt in der absoluten Minderheit in diesem "Sport" - der besonders kompetent, cool und unschlagbar wie durchgestylt im und am Wasser erscheinen muss, denn Italiener sind verrückt auf das Tauchen und bringen bekanntlich gute Qualität mit gutem Design auf dem Markt. Doch hey, ihr solltet mir dem ganzen Krempel auch halbwegs umgehen können. Meine Erfahrung zeigt immer noch: einfach ist auch gut. Im Sporttauchen. Für das technische Tauchen spreche ich nicht, da ich mich nicht mit mehreren Gasflaschen versenke.
Auch schön ist es, dass ich 2 min zur Basis laufe, weil ich am gleichen Strand wohne und keinerlei Stress morgens habe, um rechtzeitig anzukommen. Ein Traum! Die Stimmung ist meist blendend gut - was vielleicht auch daran liegt, dass wir zu dritt richtig viel Spaß haben und auch mal auf einen Feierabenddrink gehen oder uns die die WM-Spiele ansehen. Auch wenn Italien schon längst raus ist, finde ich noch Plätzchen, mir die deutschen Spiele anzusehen. Unsere Basis ist eine kleine lustige, eingebettet in ein großes und auch lustiges familiäres Wassersportzentrum im Campingstil, wo Surfen, Segeln, Kajaken angeboten wird und die Stimmung ebenfalls sonnig ist und jeder jeden Tag mitarbeitet. Auch am Strand spielt sich klassisches italienisches Familienleben ab und verbreitet liebevolle und lockere Stimmung - wie in einer verspielten Luftblase oder einer Puppenstube. Und was sonst so zwischen den Jobzeiten läuft, ist fernstudieren, online arbeiten, akquirieren, planen und kommunizieren. Achja und italienisches Kochen gehört hier zum klassischen Alltagsleben. In diesem Sinne: Tutto bene in bella Italia!
Wie dem auch sei. In Pisa landete ich erst am Abend, so dass eine Übernachtung nicht zu umgehen war und ich erst am Morgen in den Zug nach Piombino steigen sollte, um dort vom Hafen aus die Fähre nach Elba zu erreichen. Alles klappte hervorragend. Andrea, der Basiseigentümer hatte mir ziemlich genaue Angaben der Wegbeschreibung gegeben, so dass ich gemütlich auf Elba ankam und nach einer halben Stunde Wartezeit von meinem Kollegen Inti abgeholt wurde. Er musste wohl schon resigniert haben auf die ständigen Nachfragen bezüglich seines Namens. Ich dachte auch, ich hätte mich verhört. Aber er erklärte mir nur kurz, dass seine Mutter bei der Namenswahl wohl "bekifft" gesehen sein muss bzw. seine Eltern beide. Inti kommt aus der Inkawelt und er glaubt, dass er bei einem Besuch des Maccu Picchu wohl viele mit diesem Namen treffen wird. Vorstellbar. Jedenfalls stelle ich nach einem Monat Arbeit auf Elba fest, dass ich tatsächlich einen guten Arbeitsplatz für Tauchlehrer ausgesucht hatte. Ich habe aufrichtige und faire Kollegen sowie einen vergleichsweise lockeren Tag mit nur 2 Ausfahrten pro Tag, in denen meist nur einer von uns ins Wasser geht und der andere im Boot bleibt. Dass es keinen freien Tag gibt, überraschte mich zunächst. Später, als ich hin und wieder mal halbe Tage bekam, erfuhr ich, dass am Mittelmeer der Sommer stets voll durchgearbeitet wird. Ok, das ist für andere. Mein Leben wird dies nicht sein, weil ich - schon wieder hängt mir diese Betonung zum Hals raus - dafür weiterhin zu alt bin :-).
Viel gutes und meine positive Grundeinstellung begleiten mich auf meiner Italienexkursion. Mein Zuhause in einem Wohnwagen mit Vorbau, Kühlschrank und Gasherd sowie Mobiliar und sogar eine private heiße Dusche und eigenes privates WC separat um die Ecke bei den außen liegenden Sanitäranlagen. Ich beschreibe das deshalb so genau, weil im einfachen Tauchlehrerleben solche für Euch da Zuhause rumlümmelnden Leute normalen Grundausstattungen keineswegs "normal" und immer vorhanden sind. Naja, vielleicht sollte ich eher sagen, im langfristig angelegten Travellerleben werden diese Ausstattungen immer rarer und bald schon als Glück und Luxus empfunden. Mir jedenfalls fehlt es an nichts hier, außer an meinem lieben Partner - mal abgesehen von der fehlenden Sonne an jedem zweiten Tag - der wie ich allein in seinem Zuhause ausharrt und sich mit mir lediglich über Skype und Telefon trifft derzeit. Tja, das Wetter. Wo bin ich gleich? Im warmen oder gar heißen Italien? Weit gefehlt. Ich glaube langsam, das ist Vergangenheit und unterstütze die Theorie der Kalttendenz für Europa in Zukunft. Global Warming soll ja bekanntlich ein Mythos sein und mittlerweile belegen einige Studien das Global Cooling. Hier auf Elba belegt das das Wetter fast täglich. Kühl ist es jeden Morgen und jeden Abend. Regen gibt es an jedem zweiten Tag und das Wasser ist auch frischer denn je. Naja, was auch immer auf uns zukommt - ich hätte gern mein tropisches Klima für einen entspannten Arbeitsalltag. Andererseits fühlt sich das Klima so weniger drückend an und mein Gehirn kann hier leichter seinem Hobby zu denken nachgehen.
So erweisen sich besonders meine Im-Boot-Bleibe-Aktivitäten als fruchtbar für die Klärung meiner Themen und zukünftiger Schritte in Richtung der Erreichung eines würdevollen Einkommens durch noch würdevoller und auch anspruchsvoller Tätigkeit, die auch mehr Abwechselung beinhaltet. Dennoch muss ich sagen, dass die Ruhe zwischendurch ebenso hilfreich für die wichtigen Erholungsphasen zwischen dem ständigen Schleppen von 15l Flaschen und dem Hereinhelfen von dick verneoprenten Tauchern in ihr vollkommen übertriebenes Ausrüstungsgedöhns - Leute, wir betauchen nicht den Grund der arktischen See - in das sie selbst selten allein und schon kaum mehr allein wieder herausklettern können! Innerlich lasse mich noch oft zum Kopfschütteln hinreißen und erinnere mich an so manch peinliche Auftritte deutscher und europäischer Tauchgäste in der Karibik oder Asien. Allein darüber könnte es ein Buch geben. Man könnte meinen, die Panik zu ertrinken sei hier Vater der Motivation der Überausstattung. Eine andere ketzerische Haltung wäre in meinem aktuellen Umfeld das Vorurteil des italienischen Tauchmannes - Frauen sind erklärt in der absoluten Minderheit in diesem "Sport" - der besonders kompetent, cool und unschlagbar wie durchgestylt im und am Wasser erscheinen muss, denn Italiener sind verrückt auf das Tauchen und bringen bekanntlich gute Qualität mit gutem Design auf dem Markt. Doch hey, ihr solltet mir dem ganzen Krempel auch halbwegs umgehen können. Meine Erfahrung zeigt immer noch: einfach ist auch gut. Im Sporttauchen. Für das technische Tauchen spreche ich nicht, da ich mich nicht mit mehreren Gasflaschen versenke.
Auch schön ist es, dass ich 2 min zur Basis laufe, weil ich am gleichen Strand wohne und keinerlei Stress morgens habe, um rechtzeitig anzukommen. Ein Traum! Die Stimmung ist meist blendend gut - was vielleicht auch daran liegt, dass wir zu dritt richtig viel Spaß haben und auch mal auf einen Feierabenddrink gehen oder uns die die WM-Spiele ansehen. Auch wenn Italien schon längst raus ist, finde ich noch Plätzchen, mir die deutschen Spiele anzusehen. Unsere Basis ist eine kleine lustige, eingebettet in ein großes und auch lustiges familiäres Wassersportzentrum im Campingstil, wo Surfen, Segeln, Kajaken angeboten wird und die Stimmung ebenfalls sonnig ist und jeder jeden Tag mitarbeitet. Auch am Strand spielt sich klassisches italienisches Familienleben ab und verbreitet liebevolle und lockere Stimmung - wie in einer verspielten Luftblase oder einer Puppenstube. Und was sonst so zwischen den Jobzeiten läuft, ist fernstudieren, online arbeiten, akquirieren, planen und kommunizieren. Achja und italienisches Kochen gehört hier zum klassischen Alltagsleben. In diesem Sinne: Tutto bene in bella Italia!
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